Hermetschwil, Benediktinerinnenkloster, Cod. chart. 13

Bretscher-Gisiger Charlotte / Gamper Rudolf, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Klöster Muri und Hermetschwil, Dietikon-Zürich 2005, S. 262.

Mit freundlicher Genehmigung des Verlags (Urs Graf Verlag, Dietikon). Das Copyright an der Handschriftenbeschreibung liegt beim Verlag.
Handschriftentitel: Belial
Entstehungszeit: 1461
Frühere Signatur: Cod. 2.3.
Beschreibstoff: Papier
Wasserzeichen: Ochsenkopf, ähnlich Piccard VII 313 (1456–1462).
Umfang: 60 Blätter
Format: 29 x 21 cm
Seitennummerierung: Neuere Foliierung: I. 159.
Lagenstruktur: Lagen: V9 + VI21 + IV29 + 3 V59. Reklamanten.
Seiteneinrichtung: Schriftraum mit Blindlinien begrenzt, Schriftraum 18,5 x 14,5, zweispaltig (6,5), 38–41 Zeilen.
Schrift und Hände: Schleifenlose Bastarda von einer Hand.
Buchschmuck: Rubriziert, 2–5zeilige rote Lombarden.
Spätere Ergänzungen: Vereinzelte Korrekturen von der Schreiberhand, z. B. 1ra, 33vb; Federproben und Einritzungen, z. B. Ir, 28r, 31v. 58r Hans Reber zuͦ Bolberg sol mir nach (?), Hans Reber zuͦ Oberwil , 15./16. Jh., 59v Item ich hann gerechnett mitt dem fromen und wisen Hans Lätter [Letter] von Zug , 15./16. Jh.
Einband: Heller Halbledereinband mit Holzdeckeln, 15. Jh. Ehemals eine nach hinten greifende Kantenschliesse, Messingteil hinten erhalten. In den Spiegeln sowie in den Fälzen Pergamentfragmente mit Schreibübungen in Textura, 15. Jh. Auf dem Rücken Papierschild mit Signatur 13. Iv Eingeklebtes Papierblatt mit Angaben zur Hs., 19. Jh., mit zusätzlichen Notizen, 20. Jh. Restauriert 1974.
Hauptsprache: Mundart: Hochalemannisch.
Inhaltsangabe:
  • Ir Federproben, sonst leer.
  • Iv eingeklebtes Papierblatt, sonst leer.
  • 1ra57ra Belial. Nach Jacobus de Theramo. Deutsch. Übersetzervorrede: >Beleal<. In dem namen der heiligen und unzerteilten drivalitickeit Ich han gedacht ich welle mich versuchen ob ich ze tütsch müg machen und bringen das buͦch das da betrachet Jhesus Marien sun
    • (1vb) Text: Allen cristen und cristglöbigen die da buwend den glouben der heiligen cristenheit die sehent und hörent das kurtz gedichte buͦttet priester Jacob von Lerems heil …–… Maria muͦter der gnaden empfahe uns in der zit des todes. Amen.
    • (57ra) Kolophon >Explicit hoc opus per me R. K. anno 1461. Deo gracias<.
    Norbert H. Ott, Artikel Jacobus de Theramo, in: Verfasserlexikon2, Bd. 4 (1983), Sp. 441–447; Norbert H. Ott, Rechtspraxis und Heilsgeschichte. Zu Überlieferung, Ikonographie und Gebrauchssituation des deutschen ‚Belial‘, München 1983.
  • 57rb Besitzvermerk, sonst leer.
  • 57v59v Federproben, sonst leer.
Entstehung der Handschrift: Im Kolophon 57ra nennt sich der Schreiber mit den Initialen R. K. (unsichere Lesung, vgl. CMD-CH 3, Abb. 282) und datiert die Abschrift auf 1461.
Provenienz der Handschrift: Nach den Federproben 58r und 59v befand sich die Handschrift im 15./16. Jh. im Freiamt. Im Bücherverzeichnis von Hermetschwil 1697 aufgeführt: 26v Beleall der rechten No I. 57rb Gottshuß Hermatschwyl, 17. Jh. Im vorderen Deckel mit Bleistift alte Signatur Cod. 2.3., darunter n. 13. Iv, 1r und im hinteren Deckel Stempel Convent M. G., 19. Jh.
Bibliographie:
  • Bruckner, Scriptoria 7, S. 46;
  • CMD-CH 3, Nr. 295.