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Teilprojekt: Codices Augienses et Sangallenses dispersi

Januar 2008 - Dezember 2009

Status: Abgeschlossen

Finanziert durch: Andrew W. Mellon Foundation (http://www.mellon.org/)

Beschreibung des Teilprojekts: Handschriften mittelalterlicher Bibliotheken befinden sich in den meisten Fällen nicht mehr am Ursprungsort. Dies trifft auch auf die Handschriften von St. Gallen und vor allem auf die Handschriften der Reichenau zu. Mittels einer virtuellen Handschriftenbibliothek können verstreute Sammlungen aber wieder virtuell zusammengeführt werden. Im Rahmen dieses Teilprojekts wurde bis Ende 2009 eine Auswahl von Handschriften aus den ehemaligen Klöstern St. Gallen und Reichenau, die heute in verschiedenen schweizerischen Sammlungen aufbewahrt werden, virtuell zusammengeführt.

Alle Bibliotheken und Sammlungen

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Solothurn, Domschatz der St.-Ursen-Kathedrale, Cod. U 1
Pergament · 228 ff. · 26 x 20 cm · Reichenau · vor 983
Hornbacher Sakramentar

Das Hornbacher Sakramentar ist ein bedeutendes Werk ottonischer Buchmalerei. Es ist vor 983 auf der Reichenau für die Benediktinerabtei Hornbach (Pfalz) geschaffen worden. Nach ihrem Schreiber wird die Handschrift auch Eburnant-Codex genannt. Vermutlich ist sie 1439 in die Solothurner Stiftsbibliothek gelangt. Als Nr. 38, Colleccionarius Antiquus im Verzeichnis des Propstes Felix Hemmerli erwähnt. In Karls des Grossen politischer Konzeption lag die Vereinheitlichung des kirchlichen Lebens nach dem Vorbild der stadtrömischen Liturgie unter Papst Gregor dem Grossen. So benutzte man im Gottesdienst für die vorgeschriebenen Gebete und Messtexte ein „Sakramentar“. Dieses wurde um 1220 durch das „missale curiae“ abgelöst. (gra)

Online seit: 22.06.2010

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St. Gallen, Kantonsbibliothek, Vadianische Sammlung, VadSlg Ms. 292
Pergament · 180 ff. · 28.5 x 20 cm · St. Gallen (?) / St. Gallen · zweites Viertel des 9. Jahrhunderts
Psalterium, Hymnar (Fragment), Prologi Psalterii

Im Sammelband VadSlg Ms. 292 sind drei unabhängig voneinander entstandene Teile vereint; sie wurden um 1460 im Kloster St. Gallen zusammengebunden. Der erste Teil ist ein Psalter aus dem 9. Jahrhundert; ob er in St. Gallen geschrieben wurde, ist fraglich. Das Hymnar aus dem 12. Jahrhundert im zweiten Teil enthält ein Widmungsbild des Schreibers Eberhard, der sein Buch Gallus überreicht, während Papst Gregor am Pult sitzend die Gesänge notiert, die ihm die Taube des Heiligen Geistes ins Ohr flüstert. Der dritte Teil ist ein Fragment mit einigen Prologen zum Psalter. (gam)

Online seit: 20.05.2009

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St. Gallen, Kantonsbibliothek, Vadianische Sammlung, VadSlg Ms. 292a
Pergament · 2 + 3 ff. · 23 x 18.5 cm · Oberitalien · um 410/420
Biblia (Fragmente)

Die Fragmente aus der Spätantike gehören zur ältesten erhaltenen Abschrift der Evangelien in der von Hieronymus ( † 420) revidierten lateinischen Fassung, der Vulgata. Die Handschrift wurde wohl noch vor dessen Tod in Oberitalien geschrieben. Im Frühmittelalter kam sie ins Kloster St. Gallen; bei der Reorganisation der Bibliothek um 1460 wurden die Blätter zur Verstärkung des neuen Einbandes von VadSlg Ms. 292 in den Buchrücken und auf die Innenseite der Deckel geklebt. (gam)

Online seit: 20.05.2009

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St. Gallen, Kantonsbibliothek, Vadianische Sammlung, VadSlg Ms. 294
Pergament · 324 ff. · 22 x 19-19.5 cm · St. Gallen · letztes Viertel des 9. Jahrhunderts
Evangeliar

Das Evangeliar im ungewöhnlichen, fast quadratischen Format wurde im späten 9. Jahrhundert im Kloster St. Gallen geschrieben und mit Initialzierseiten ausgestattet. Ebenfalls ungewöhnlich ist der Einband, der einst mit leuchtendem Seidenbrokat in Rot, Gelb und Grün überzogen war; Reste davon haben sich auf den Innenseiten der Deckel erhalten. Im 11. Jahrhundert wurde der Band von Ekkehart IV. annotiert; von seiner Hand stammen auch die Verse am Ende. (gam)

Online seit: 20.05.2009

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St. Gallen, Kantonsbibliothek, Vadianische Sammlung, VadSlg Ms. 317
Pergament · 108 ff. · 23 x 18 cm · St. Gallen? · 9.-10. Jahrhundert / um 1460
Basilius Caesariensis, Admonitio ad filium spiritualem; Notker Balbulus, Hymni; Vita Findani; Acta Apostolorum; Visio Pauli; Cassiodorus, De anima; Andreas Bergamensis, Chronicon.

In diesem unscheinbaren Sammelband liess der Bibliothekar des Klosters St. Gallen um 1460 sechs Werke verschiedenen Inhalts und unterschiedlicher Herkunft zusammenbinden. Die einzelnen Stücke entstanden unabhängig voneinander im 9. oder 10. Jahrhundert. Einige sind nicht vollständig, es fehlt der Anfang, der Schluss oder beides. Dennoch hat die Sammelhandschrift früh Beachtung gefunden, weil einige Stücke für die Textüberlieferung wichtig sind. Für die Langobardenchronik des Andreas Bergamensis und die Vita des irischen Heiligen Findan enthält der Sammelband die einzige frühmittelalterliche Überlieferung; die "Admonitio ad filium" des griechischen Kirchenvaters Basilius und die "Visio Pauli", eine frühchristliche Jenseitsvision, gehören zu den ältesten Textzeugen. (gam)

Online seit: 20.05.2009

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St. Gallen, Stiftsarchiv (Abtei Pfäfers), Cod. Fab. II
Pergament · 305 ff. · 29 x 19 cm · St. Gallen / Reichenau (?) · 11. Jahrhundert
Gregorius I. Papa

Die Homilien Gregors des Grossen in einer Schrift des 11. Jahrhunderts, mit roten Initialen und Überschriften. Das Werk ist schon in einem Bücherverzeichnis des 10./11. Jahrhunderts in Pfäfers belegt und blieb der Klosterbibliothek auch nach dem verheerenden Brand von 1665 sowie der Säkularisierung von 1838 erhalten. Auf den vorderen und hinteren Vorsatz- und Spiegelblättern ein Fragment der Historia ecclesiastica von Eusebius Caesariensis (9./10. Jh.). (kur)

Online seit: 21.12.2009

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St. Gallen, Stiftsarchiv (Abtei Pfäfers), Cod. Fab. XIII
Pergament · 127 pp. · 26.5–27.5 x 17–17.5 cm · Süddeutschland / Schweiz / Bodensee (?) · Anfang oder erste Hälfte des 9. Jahrhunderts
Vitas patrum

Die Pfäferser Handschrift der Vitas patrum oder Adhortationes sanctorum patrum ad profectum perfectionis monachorum stammt aus der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts. Sie enthält Belehrungen der christlichen Mönchsväter, die im Mittelalter äusserst erfolgreich waren und grossen Einfluss auf die Hagiographie hatten. Der Text wurde von einer Hand geschrieben und enthält schwarze, rot und gelb ausgefüllte Initialen und Überschriften. Auf vorderem und hinterem Spiegelblatt ein Homiliarium (Fragment). (kur)

Online seit: 21.12.2009

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Zofingen, Stadtbibliothek, Pa 32
Pergament · 296 ff. · 27 x 21 cm · St. Gallen · zweites Drittel des 9. Jahrhunderts
Isidorus Hispalensis, Etymologiarum sive originum libri; De natura rerum

Die Etymologien des Isidor von Sevilla weisen in dieser St. Galler Handschrift aus dem zweiten Drittel des 9. Jhs. Umstellungen des Textes sowie zahlreiche zeitgenössische Korrekturen und Ergänzungen auf. Die Schemazeichnungen sind koloriert, im Spiegelblatt ist ein Fragment mit angelsächsischer Minuskel des ausgehenden 8. Jahrhunderts enthalten. (red)

Online seit: 31.07.2009

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