Der Band Sermones de tempore et de Sanctis umfasst Sonntags- und Festtagspredigten, die der primissarius Michael Kuhn in Hundwil gemäss den Angaben auf der letzten Seite bis 1466 niedergeschrieben hatte. Der Band befindet sich heute im Eigentum der Pfarrei St. Mauritius Appenzell.
Online seit: 17.12.2015
Der Band enthält eine Vielzahl theologischer und kirchenrechtlicher Texte. Er entstammt zur Gänze der Feder eines Schreibers, des Basler Kartäusers Heinrich von Vullenhoe. Über die Beweggründe, die ihn bei der Kompilation geleitet haben, gibt er selbst in einer längeren Notiz Auskunft: Da er als Kartäuser nicht selbst als Prediger auftreten könne, verbleibe ihm nur die Möglichkeit, das Wort Gottes mit den Händen, d.h. durch das Schreiben von Büchern, zu verbreiten. Er hoffe, dass die von ihm veranstaltete Kompilation die Frommen auf ihrem Weg bestärken und den Sündern Anlass zur Reue sein werde. Viele der Texte, die Vullenhoe in diesem Band vereint hat, nehmen unmittelbar Bezug auf den Kartäuserorden. Ein Beispiel ist der Traktat de esu carnium, der die Praxis der Kartäuser, auf Fleisch als Nahrungsmittel zu verzichten, verteidigt. Viele Texte sind auch in anderen Handschriften aus der Basler Kartause überliefert.
Online seit: 12.12.2019
Die Elegien von Properz wurden 1466 in Florenz von Gian Pietro da Spoleto in einer eleganten humanistischen Schrift geschrieben. Die Handschrift gehörte Antonello Petrucci d'Aversa († 1487) der in der aragonesischen Kanzlei tätig war und fand später in die Bibliothek der aragonesischen Könige in Neapel Eingang. Die Initialen zu Beginn der einzelnen Bücher und das Frontispiz sind mit bianchi girari geschmückt. Der im Lorbeerkranz freigelassene Raum für ein Wappen (f. 1r) ist leer geblieben.
Online seit: 18.12.2014
Johannes Brüsch von Pfullendorf schrieb das Brevier vermutlich im Auftrag des Kloster Muri und datierte es am 18. Oktober 1466. Später war es im Kloster Hermetschwil in Gebrauch.
Online seit: 10.11.2016
Die Handschrift, in der sich zwei Schreiber nennen (Konrad Wa, Provisor von Bremgarten, und Johannes Bürgler von Uri), umfasst eine Sammlung von Gebeten, die mehrheitlich für eine weibliche Beterin formuliert sind.
Online seit: 10.11.2016
Die umfangreiche Papierhandschrift wurde ungefähr im Zeitraum von 1466 bis 1476 von Gallus Kemli († 1480/81) geschrieben. Sie überliefert Hilfsmittel, Kompendien und Summen der Theologie, des Kirchenrechts, der Liturgie und des Beicht- und Busswesens, sodann Gebete und Gesänge samt Hufnagelnotation für die Messe, ein Rituale und schliesslich weitere teils deutsche, teils lateinische Gebete, Segnungen, Predigten und Ermahnungen. Die Handschrift ist mit einem flexiblen Einband (Kopert) mit rotem Lederumschlag ausgestattet. Der St. Galler Mönch Gallus Kemli, der ein unstetes Wanderleben ausserhalb des Konvents führte, hinterliess bei seinem Tod eine grössere Büchersammlung.
Online seit: 22.09.2022
Deutsche medizinische Sammelhandschrift. Anfang fehlt, dann die Ordnung der Gesundheit für Rudolf von Hohenberg (S. 3-60), diverse medizinische, magische und Nahrungsrezepte (S. 63-101), darunter u. a. Geier- und Verbenatraktat aus dem Bartholomäus (S. 64-69), „Verworfene Tage“ (S. 69-71), Essigrezept (S. 73-76), Auszug aus dem Buch der Natur des Konrad von Megenberg (S. 82-85), Rezepte mit Verwendung des „Schwalbensteins“ (S. 89-90), Neujahrs- und Donnerprognostik (S. 90-94), Weinrezepte (S. 95-101). Kräuterbuch mit Auszügen aus dem Macer Floridus des Odo von Meung (S. 101-146), medizinische Rezepte (S. 146-147), Anwendungsbereich der Arzneien nach dem Macer Floridus (S. 147-161), Rezept gegen den ritten (S. 162). Am Schluss auf S. 164 kolorierte Zeichnung der Agrimonia (Odermennig). Die Handschrift ist mit dem 2° Cod. 572 der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg verwandt. Sie stammt aus der Bibliothek von Aegidius Tschudi (Nr. 117).
Online seit: 23.09.2014