Das in deutscher Sprache geschriebene Werk enthält das Leben des Thomas von Aquin, verfasst von Wilhelm von Tocco (1240-1323). Auf f. 106v findet sich überdies ein Vermerk zum Schreiber und zur möglichen Auftraggeberin des Werkes: Dis buoch hat ze tùtsche bracht gemachet vnd geschriben pfaff Eberhard von Rapreswil kilcherr zu Jonen (Nachtrag anno 1418 von einer Hand aus dem 16. oder 17. Jahrhundert). Dem sol Got vnsri frow sant Thoman der heilig lerer vnd die erwirdig frow die Stoeklerin ze Toess wol lonen. Diesem Eintrag nach geht die Hand des 15. Jahrhunderts auf Eberhard von Rapperswil zurück. Er war Pfarrer in Jona im Kanton St. Gallen. Als Auftraggeberin gilt die Klosterfrau Stöklerin aus Töss (wahrscheinlich Elsbeth Stükler). Damit gehört das Werk zu den wenigen deutschen Übersetzungen vom Leben des Thomas von Aquin. Einzelne Initialen wurden nicht nur rot hervorgehoben, sondern ebenfalls ornamental verziert. Die Handschrift hat einen himbeerroten Ledereinband mit Schliessen, der im 20. Jahrhundert restauriert wurde. Die losgelösten Spiegelblätter vorne und hinten stammen aus einer neumierten Handschrift (wahrscheinlich ein Kyriale) des 13. Jahrhunderts. In der Handschrift sind zwei Besitzvermerke eingetragen: Dijs buoch ist erhart blarer von Wartensee zuo Kemten, guothsher zuo kemtem vnd zuo Werdeg (f. 106v) und Monasterij apud D.[ivam] Yddam in Visch.[ingen] (f. 1r). Dementsprechend gehörte die Handschrift Fürstabt Johann Erhard Blarer von Wartensee in Kempten, dessen Wirkungsdaten für 1587-1594 belegt sind und ging anschliessend in den Besitz des Klosters Fischingen über.
Online seit: 10.12.2020
Praeparatio ad missam (S. 2-63) und Benedictiones (S. 66-177), geschrieben von einer einzigen Hand. Die schmucklos gestaltete liturgische Handschrift weist kaum Korrekturen oder spätere Ergänzungen auf und zeigt leichte Gebrauchsspuren.
Online seit: 13.12.2013
Die grossformatige Handschrift, die mit Cod. Sang. 1758 eine Einheit bildet, besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil (p. 1-214) von 1473 (Datierung in Initiale p. 1) wurde im 16./17. Jahrhundert ergänzt. Beide Teile sind aber nicht vollständig, vielfach sind ausserdem Stücke getilgt und durch andere ersetzt worden. Der Band umfasst Gesänge für die Messe – Proprium de sanctis, Commune sanctorum, Ordinarium missae (teils tropiert), Sequenzen und Tractus – in Hufnagelnotation in einem Fünfliniensystem. Gemeinsam mit Cod. Sang. 1758 bietet der Codex die älteste systematische St. Galler Aufzeichnung von Sequenzen auf Notenlinien. Auf einigen Seiten Buchschmuck in Form von Bordüren und Initialen, teils mit figürlichen Darstellungen. Die Handschrift wurde bis 1930 in der Chorbibliothek (zunächst des Klosters, später der Kathedrale St. Gallen) aufbewahrt.
Online seit: 07.10.2013
Die grossformatige Handschrift, die mit Cod. Sang. 1757 eine Einheit bildet, enthält Gesänge für die Messe – Proprium de tempore, Ordinarium missae (teils tropiert), Sequenzen und Votivmessen – in Hufnagelnotation in einem Vierliniensystem. Vielfach sind Stücke getilgt und durch andere ersetzt worden. Gemeinsam mit Cod. Sang. 1757 bietet der Codex die älteste systematische St. Galler Aufzeichnung von Sequenzen auf Notenlinien. Auf einigen Seiten Buchschmuck in Form von Initialen (einige vorzügliche Bildeinschlussinitialen, teils mit Blattgold) und Randbordüren. Schwere Buchbeschläge mit Tierköpfen und Fabelwesen. Die Handschrift wurde bis 1930 in der Chorbibliothek (zunächst des Klosters, später der Kathedrale St. Gallen) aufbewahrt.
Online seit: 07.10.2013