Man sagt, dass Gian Mario Filelfo die Amyris auf Anfrage seines Freundes Othman Lillo Ferducci von Ancona in den Jahren 1471-1476 geschrieben habe. Dieses lange, lateinische Gedicht war als Dank für Sultan Mehmed II bestimmt, der den Schwager von Ferducci, der während der Eroberung von Konstantinopel 1453 von den Türken gefangen genommen worden war, befreit hatte. Man sagt weiter, Gian Mario Filelfo habe dieses Manuskript in Florenz mit Verzierungen von der Art der "bianchi girari" ausstatten lassen, es in Urbino mit einem sehr schönen Einband der italienischen Renaissance binden lassen, und es dem Herzog von Urbino, Federico da Montefeltro, geschenkt, an dessen Hof er sich 1477 und 1478 befand.
Online seit: 18.12.2014
Abhandlung De tranquilitate animi von Plutarch in der lateinischen Übersetzung des 16. Jahrhunderts des französischen Humanisten Guillaume Budé (1505). Ihr geht ein Brief von demselben an den Papst Julius II. voran, an den die Übersetzung adressiert ist. Die Handschrift enthält keine Verzierungen, doch der Bucheinband des 16. Jhs. zeigt zwei Szenen, die der Jungfrau Maria geweiht sind: Maria Himmelfahrt und ihre Heiligsprechung durch die Dreifaltigkeit.
Online seit: 15.04.2010
Dieser Band, der in Italien in der Mitte oder gegen Ende des 15. Jahrhunderts entstand, ist ein Briefsammelband, der Briefe von Phalaris, Diogenes von Sinope und Brutus zusammenträgt, die im Mittelalter als die wirklichen Verfasser dieser Briefe angesehen wurden. Sie wurden von Francesco Griffolini Aretino und Ranuccio d'Arezzo ins Lateinische übersetzt. Ornamente von „bianchi girari“ begleiten den Textanfang bei jedem dieser drei Autoren. Am Ende des Bandes erscheinen zwei Fragmente aus De officiis ministrorum vom Heiligen Ambrosius.
Online seit: 15.04.2010
Diese Handschrift wurde wahrscheinlich in den Waldensertälern im Piemont (Italien) während des 16. Jahrhunderts verfasst. Wie bei einem grossen Teil der restlichen waldenser Handschriften, heute in verschiedenen europäischen Bibliotheken verstreut, handelt es sich um eine Sammlung von Traktaten, Predigten und erbaulichen oder doktrinären Texten, teilweise auf Lateinisch und teilweise in der Volkssprache. Die Handschrift gelangte wahrscheinlich um 1662 nach Genf, wohin sie der waldensische Pfarrer Jean Léger zusammen mit anderen Handschriften brachte. Anfänglich als lateinische Handschrift klassifiziert, wurde sie erst 1832 als Teil der waldensischen Kodizes identifiziert.
Online seit: 20.12.2016
Diese Handschrift enthält eine Sammlung von 46 kommentierten Sonetten, die als ein kurzes „canzoniere“ (Liederbuch) organisiert sind. Das Werk wird dem geheimnisvollen neapolitanischen Dichter Gironimo Del Riccio zugeschrieben, zu dem uns jede Information fehlt. Es war vermutlich ein Geschenk an den französischen König Heinrich III. zu seiner Hochzeit mit Louise de Lorraine-Vaudémont, und wurde Teil der königlichen Bibliothek, wie es die Wappen auf dem Einband andeuten.
Online seit: 08.10.2020
Das Buch umfasst im ersten, grösseren Teil einen Druck: Hortulus animae, Lyon: Johannes Clein für Anton Koberger, 1513. Daran angefügt sind eine Sammlung von Privatgebeten. Die Handschrift stammt aus einem dominikanischen Frauenkloster.
Online seit: 10.11.2016
Die Handschrift enthält einen Passionstraktat in hochalemannischer Sprache, bei dem es sich um eine Zusammenstellung aus den vier Evangelien, dem apokryphen Evangelium von Jacobus und Ps.-Anselm von Canterbury handelt. Die Handschrift wurde im Jahr 1494 von Barbara Grünenbächin, unbekannter Herkunft und nicht als Hermetschwiler Chorfrau belegt, geschrieben und gehörte dem Kloster Hermetschwil. Wird im Bücherverzeichnis von 1697 aufgeführt.
Online seit: 22.06.2010
Das Stundenbuch enthält in erster Linie das Toten- und das Marienoffizium. Die Initialen sind farblich deutlich von einander unterschieden und machen den Text lebendig.
Online seit: 10.11.2016
Das umfangreiche monastische Brevier ist auf den 4. August 1491 datiert. Sein Schreiber ist Heinrich Schlosser, Leutpriester in Zufikon, der es für das nahe Kloster Hermetschwil schrieb.
Online seit: 10.11.2016
Die Sammlung von Gebeten, die ab dem 17. Jahrhundert im Frauenkloster Hermetschwil im Gebrauch war, wurde von der zweiten Schreiberhand auf den 20. Mai 1505 datiert. Vorher war sie im Besitz von Peter Affeldranngel und Elsbet Lötter aus Zug.
Online seit: 20.12.2016
Die Sammlung von Gebeten und Traktaten wurde von Rudolf Schilling geschrieben und auf 1493 datiert. In einer Fürbitte wird Herzog Sigmund von Habsburg erwähnt.
Online seit: 20.12.2016
Das Gebetbuch stammt aus dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts und war für eine Frau bestimmt. Es enthält vor allem Mariengebete und die Tagzeiten zum Leiden Christi.
Online seit: 20.12.2016
Das monastische Antiphonar enthält die Gesänge zum Stundengebet. Die Melodien sind durchwegs mit linienlosen Neumen und Tonarbuchstaben bezeichnet. Aus dem Ende des 16. Jahrhunderts stammen Nachträge auf Papierblättern.
Online seit: 10.11.2016
Die Handschrift ist nicht vollständig erhalten. Es fehlen Beginn und Schluss und mehrere Lagen in der Mitte. Den lateinischen Text der Gebete und Anweisungen für Messe und Stundengebet begleiten vereinzelt deutsche Rubriken, die auf lokale Bräuche Bezug nehmen.
Online seit: 10.11.2016
Die Handschrift enthält die Gebete und Anweisungen für das Stundengebet. Es wurde für die Nonnen des Doppelklosters Muri geschaffen und kam bei der Übersiedlung des Frauenklosters nach Hermetschwil dorthin.
Online seit: 10.11.2016
Das Psalterium stammt aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharinental bei Diessenhofen. Der Kalender enthält einige nekrologische Einträge. Der Buchschnitt ist bemalt.
Online seit: 10.11.2016
Das aus der Westschweiz oder Savoyen stammende Livre d'heures, etwa um 1490 entstanden, war einst Eigentum des Berner Patriziers Thomas Schöni und seiner Gattin Jeanne d'Arbignon. Die Miniaturen werden dem Meister des Breviers des Jost von Silenen zugeschrieben.
Online seit: 22.06.2010
Der Psalter wurde ursprünglich wohl für das Kloster Selnau in Zürich geschaffen. Auf 7r findet sich ein Stifterinnenbild. Im 17. Jahrhundert war er im Besitz der Schwester Ottilia Suter von Hermetschwil.
Online seit: 10.11.2016
Der Psalter stammt aus dem Kloster Gnadental bei Bremgarten (AG). Eine Notiz des 16. Jahrhunderts nennt Herr Kopp im Engel zu Bremgarten als Schreiber.
Online seit: 10.11.2016
Das Diurnale enthält die Texte für das Stundengebet am Tag. Es wurde für das Benediktinerinnenkloster St. Agnes in Schaffhausen geschaffen. Später war es im Besitz von Anna von Hertenstein, Konventualin von Hermetschwil.
Online seit: 10.11.2016
Das Diurnale stammt aus dem Clarissenkloster Gnadental in Basel. Die Verzierungen bieten eine Fülle von Fratzen, Drolerien, Tieren und Heiligenfiguren.
Online seit: 10.11.2016
Der Band enthält die Gebete für die während des Tages zu rezitierenden Teile des Stundengebets. Es sind die Texte vorhanden, die der Verehrung der Heiligen gewidmet sind. Das Buch hat einige Verluste erlitten (verlorene Seiten vorne und hinten, am unteren Rand weggeschnittene Pergamentstreifen). Es stammt aus einem dominikanischen Frauenkloster, möglicherweise aus Zürich.
Online seit: 10.11.2016
Das Buch wurde von der Sr. Dorothea Schermann im Klarissenkloster Gnadental (Basel) geschrieben und ist auf den 1. Juli 1515 datiert. Es enthält den Marienpsalter und die marianische Litanei in niederalemannischer Sprache.
Online seit: 10.11.2016
Das Gebetbuch stammt aus dem kölnischen Raum, worauf die Auswahl der Gebetstexte und der Kalender hinweisen, oder aus dem Stift Münstereifel, da die dort verehrten Heiligen Daria und Chrysanth auf 218r und 219r explizit angesprochen werden. Über Catharina von Wrede (vorderer Innenspiegel) gelangte es in die Bibliothèque des Cèdres, die ab 1966 in den Bestand der Bibliothèque cantonale et universitaire – Lausanne überging. Enthalten sind in diesem kleinformatigen mit 18 Miniaturen illustrierten Band ein Zyklus mit Gebeten zum Leben und Leiden Christi, Gebete zu den Glaubenswahrheiten und zu verschiedenen Heiligen. Die Miniaturen und die Textanfänge werden umgeben mit Blattranken- und Flechtwerkbordüren; ergänzt wird das Dekorationsschema mit 35 goldenen Initialen, Randleistenfleuronné und blauen, roten und goldenen Lombarden.
Online seit: 08.10.2020
Die 1513 vollendete Chronik erzählt die Frühgeschichte Luzerns und ab dem Sempacherkrieg (1386) die Geschichte der Eidgenossenschaft aus der Sicht der Anhänger des römisch-deutschen Kaisers. Die 450 Bilder von zwei verschiedenen Händen bilden aufgrund ihrer Anschaulichkeit sowie des Themen- und Detailreichtums eine einzigartige Quelle spätmittelalterlichen Lebens.
Online seit: 19.03.2015
Stadtschreiber Egloff Etterlin legte 1433 ein Kopialbuch mit Abschriften der für Luzern staatsrechtlich relevanten Urkunden samt den Übersetzungen der lateinischen Stücke an. Der Band ermöglichte dem Rat den raschen Zugriff auf die Texte und diente als Repertorium der im Wasserturm aufbewahrten Originale. Die Abschriften der 150 Urkunden (mit 21 Übersetzungen) geben die Texte nicht in chronologischer Abfolge wieder, sondern sind thematisch gegliedert. Sie stammen von verschiedenen Schreibern der Luzerner Kanzlei und gehen bis ins Jahr 1492. Seinen Namen verdankt der Band dem prunkvollen Einband von 1505 aus Samt und Taft über Holzdeckeln, verziert mit silbernen Buckeln und Schliessen mit dem Luzerner Wappen.
Online seit: 22.03.2017
Das älteste Jahrzeitbuch des Klosters St. Urban in seinem aus dem 16. Jahrhundert stammenden Holzdeckeleinband ist leider nur verstümmelt erhalten. Teil 1 (fol. 3-14v) besteht aus dem Nekrolog des Klosters; Teil 2 enthält den unvollständigen Liber anniversariorum benefactorum (nur 1.-12. Jan., 1. Mai-1. Sept., 4.-7. Sept., 22.Sept.-31. Dez.), mit Nachträgen; Teil 3 umfasst das Officium defunctorum, eine Litanei und Nachträge mit einem Mitgliederverzeichnis der Laienbruderschaft des Klosters. Der Band gelangte mit dem Archiv des Klosters nach dessen Aufhebung 1848 ins Staatsarchiv.
Online seit: 22.03.2017
Einziges bekanntes Werk des Monogrammisten B. G., 1557 für den Wettinger Abt Peter I. Eichhorn (†1563) geschaffen. Während die meisten der zahlreichen Bildinitialen nach Holzschnitten Bernard Salomons (Quadrins historiques de la Bible, Lyon 1553) gestaltet sind, hat der Maler die Randzier eigenständig und äusserst reizvoll mit Anspielungen auf den Namen des Auftraggebers sowie auf das Motiv Gans komponiert.
Online seit: 10.10.2019
Liturgische Gesänge für die nächtlichen Gebetsstunden an den Heiligenfesten aus der Frühzeit des Zisterzienserklosters Sankt Urban
Online seit: 25.07.2006
Die Handschrift enthält zwei Texte: den Tugendspiegel Abt Engelberts von Admont (um 1250–1331), einen Fürstenspiegel in aristotelischem Geist, und den Traktat Marquards von Lindau (gest. 1392) über die Vorzüge aller Lebewesen aufgrund ihrer göttlichen Schöpfung und die Vorzüge der menschlichen Seele.
Online seit: 21.12.2010
Neben Predigten und Predigtmaterialien zu Sonntagen, Heiligen- und Marienfesten enthält die Handschrift Teile des Kommentars des hl. Bonaventura (1221-1274) zu den Sentenzenbüchern des Petrus Lombardus sowie den Traktat über die Arche Noah von Marquard von Lindau (gest. 1392).
Online seit: 09.06.2011
Jahrzeitbuch mit Kalender der Pfarrei S. Siro von Mairengo (Tessin), geschrieben durch den Priester Ambrogio Rossi von Chironico, der ein älteres, wahrscheinlich beschädigtes oder vollgeschriebenes Jahrzeitbuch kopierte. Im Kalender, von ambrosianischem Typus, sind die Stiftungen für die Messen der Jahrzeiten oder Jahrestage und die Hochfeste, die Ablässe und die Vermerke der Gelübde für die Pfarrei und für das gesamte Tal angezeigt. Für den 28. Dezember, Tag der Unschuldigen Heiligen, wurde die Gedenkfeier an die Schlacht bei Giornico (Battaglia dei Sassi Grossi, 1479) eingetragen.
Online seit: 23.06.2016
Das auch mit Noten und drei Initialen ausgestattete Büchlein enthält die Texte für das Totenofficium, die sieben Busspsalmen und Gebete für eine verstorbene Dominikanerin, wohl im Kloster zu Colmar. Nach der Schrift aus der 1. Hälfte des 15. Jh. Das Buch gehörte der Schwester Martha Gosslerin. 1781 von Philipp Jakob Steyrer, Abt von St. Peter im Schwarzwald, angekauft; über ihn gelangte das Büchlein ins Kloster Mariastein.
Online seit: 26.09.2017
In Anbetracht der Liturgie und des vorhandenen Offiziums für den Heiligen, stammt das Breviarium von der St. Lebuinskerk in Deventer (Niederlande). Es gehörte Swibert de Keyserswerth (gestorben nach 1551), Grossvater väterlicherseits des niederländischen Organisten und Komponisten Jan Pieterszoon Sweelinck (1562-1621).
Online seit: 09.04.2014
Psalterium nach dem liturgischen Gebrauch der Stiftskirche St. Ursanne aus dem 15. Jahrhundert, das in Form und Inhalt eine perfekte Kopie der Basler Handschrift AN VIII 39 ist. Auf den beiden Spiegelblättern befinden sich Fragmente des Speculum historiale des Vincentius Bellovacensis, auf f. 36r findet sich eine Federzeichnung der heiligen Jungfrau aus dem 16. Jahrhundert. Die Handschrift befand sich in der Stiftskirche St. Ursanne, bis sie im 20. Jahrhundert in den Besitz der jurassischen Kantonsbibliothek gelangte.
Online seit: 23.09.2014
Dieses Breviarium war für den Gebrauch des Bistums Basel gedacht. Zum Teil sind auf kleinen Wappen wiederausgelöschte Hinweise sichtbar (ff. 33r, 41r, 129r, 279r), die es gestatten die Handschrift dem ehemaligen Besitz Arnolds von Rotberg zuzuordnen. Er amtierte von 1451-1458 in Basel als Bischoff. Sein Nachfolger Johann von Venningen (Bischoff von 1458-1478) datiert in einer Anmerkung auf f. 5r den Rückkauf von Schloss Porrentruy am 29. Juni 1461.
Online seit: 17.03.2016
Diese Handschrift stammt aus der Abtei Rodendael in der Nähe von Brüssel. Nachdem sie an Graf Paul Riant gelangt war, überliess dieser sie Ende des 19. Jahrhunderts der Abtei St. Maurice. Sie besteht aus 24 verschieden langen Texten, die zumeist der devotio moderna genannten Geistesströmung in den Niederlanden des 15. Jahrhunderts zugehören. Sie enthält insbesondere exempla von Jacques Vitry, die Nachfolge Christi oder das Liber floretus, letzteres datiert auf 1416. Es handelt sich um einen künstlichen Sammelband aus dem 15. Jahrhundert.
Online seit: 13.10.2016
Das Werk aus dominikanischer Provenienz umfasst Psalmen und Hymnen. Lateinisch werden jeweils nur die Initien angegeben, die deutsche Übersetzung folgt vollständig. Der erste Schreiber bietet das Datum 26. März 1480. Der Hauptschreiber nennt sich Wendelin Fräger.
Online seit: 08.10.2015
Das Missale stammt aus der Kirche von Glatt an der Glatt in Süddeutschland, einer Besitzung des Klosters Muri. Es wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts geschaffen. Zahlreiche Marginalien aus dem 14.-15. Jahrhundert bezeugen den intensiven Gebrauch.
Online seit: 20.12.2016
Im Jahre 1427 vielleicht vom Bruder Thomas de Austria ordinis sancti Johannis geschrieben. Das Speculum humanae salvationis stellt in Bild und Text heilsgeschichtliche Bezüge zwischen dem Neuen und dem Alten Testament her. Reichlich mit Federzeichnungen geschmückt ist dies eine der schönsten Handschriften des Klosters Muri und wird in dessen Handschriftenkatalog von 1744 aufgeführt.
Online seit: 22.06.2010
Diese grossformatige Handschrift des 14. Jahrhunderts enthält in ältester Fassung eine illustrierte Abschrift des so genannten Klosterneuburger Evangelienwerkes, einer deutschen Prosaübertragung der Evangelien einschliesslich der Apostelgeschichte und verschiedener neutestamentlicher Apokryphen. Über 400 lavierte Federzeichnungen begleiten den Text als fortlaufende Bilderzählung. Sie sind in unterschiedlicher Dichte über die ganze Handschrift verteilt.
Online seit: 09.12.2008
Die 182 Blätter umfassende Handschrift ist zeitlich dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts und lokal dem Gebiet zwischen Ulm und Memmingen (schwäbischer Sprachstand) zuzuordnen. Sie ist in Leder eingebunden und weist einen Holzdeckel mit Kantenschließe auf, angefertigt durch einen Buchbinder, der in Memmingen tätig war. Die drei Abhandlungen entstammen dem Bereich der Pharmakologie/Heilkunde: Heinrich Steinhöwels „Büchlein der Ordnung der Pestilenz“ (2r-47v), die Ulmer Wundarznei (50r-144r) sowie „Von den gebrannten Wässern“ von Michael Puff (147r-179v). Ergänzt wird der Text durch Zeichnungen von Gerätschaften (96v, 97r, 98v, 99r, 148v). Als Schreiber ist Magnus Bengger (nennt sich 179v) anzusehen, von dessen Hand zudem die ebenfalls medizinische Werke umfassende Handschrift Schaffhausen Gen. 9 stammt. Er bedient sich einer Buchkursive. An mehreren Stellen erwachsen in der jeweils ersten Zeile aus einzelnen Buchstaben Drolerien in Form von Gesichtern (so 45v, 50r). Rubriziert sind in der Regel die Kapitelüberschriften, die (verzierten) Initialen am Beginn eines Kapitels, halbhohe Punkte sowie einzelne, meist lateinische Wörter im Text. Rote Lombarden werden dagegen häufig bei satzeinleitenden Lexemen verwendet. Dem Charakter eines medizinischen Hausbuchs gemäß, dessen Text durch eigene Rezepte ergänzt werden kann, finden sich Nachträge von vier anderen Händen (vorwiegend zwischen bzw. nach den Traktaten, so 48r, 145r, 180r).
Online seit: 04.10.2018
Missale, dem ein Kalender des Bistums Sitten vorangeht. Die Dekoration besteht aus Fleuronné-Initialen zu Beginn der wichtigsten Feiertage (z.B. 8r, 14v, 82r, 92r) und einem Abbild des Kruzifixes im Messkanon (101r). Thomas Züren von Unterwassern, einer der drei Kopisten, erklärt im Kolophon (193vb), dass der Band im Auftrag von Clemens von Ulrichen für den Altar der Heiligen Jungfrau in Aragno (Ernen) hergestellt wurde.
Online seit: 13.10.2016
Das Antiphonar mit Notation, dessen Text dem Sittener Ordinarius entspricht, enthält den Winterteil des Proprium de tempore sowie als Anhang das Officium Defunctorum. Geschrieben wurde der aus zwei Teilen bestehende Pergamentcodex vermutlich im Jahr 1347 von derselben Hand, von der auch der Codex Ms. 2 aus dem Sittener Kapitelarchiv stammt.
Online seit: 21.12.2010
Von der gleichen Hand wie der Codex Ms. 1 aus dem Sittener Kapitelarchiv stammt das Antiphonar mit Notation aus dem Jahr 1347. Die Handschrift beinhaltet das Officium visitationes BMV, das Proprium de sanctis (Andreas bis Katharina), das Commune sanctorum sowie – in einem später hinzugefügten Teil – weitere kürzere Texten. Wie das Proprium de tempore im Codex Ms. 1 entspricht auch der Text in diesem Antiphonar dem Sittener Ordinarius.
Online seit: 21.12.2010
Die Handschrift vereint drei moralische Abhandlungen, die aus verschiedenen Epochen stammen. Sie beginnt mit dem Fürstenspiegel des Dominikaners Wilhelm Peraldus, De eruditione principum, geschrieben um 1265. Es folgt ein kurzer, philosophischer Text des Franziskaners Johannes von Wales, Breviloquium, aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, und eine moralische Abhandlung von Martin von Braga, Formula vitae honestae, ein Werk des 6. Jahrhunderts, das im Mittelalter eine starke Verbreitung erfuhr und lange Seneca zugeschrieben wurde. Für den Bischof von Sitten Walter Supersaxo bestimmt (ca. 1402-1482), wurde die Handschrift 1463 durch den Priester Cristoferus in Domo Lapidea (Im/Zum Steinhaus, Steinhauser), von Lalden (Pfarrei Visp), Altarrektor der Kirche St. Mauritius von Naters (fol. 214v und 220r) kopiert. Die Kopie wurde auf einem Papier mit Wasserzeichen angefertigt (fol. 180r), das auch für S 97 (fol. 129r) benutzt wurde, mit S 98 und Rcap 73 eine der drei Handschriften, die von demselben Kopisten für die Bibliothek von Walter Supersaxo gemacht wurden.
Online seit: 22.03.2018
Das um 1450 entstandene Stundenbuch ist vermutlich in Flandern hergestellt und reich ausgestattet. Es enthält fünf Miniaturen und zahlreiche ausgeschmückte Initialen, Lombarden mit Fleuronné, florale Ornamente im Goldrankenstil und Rahmenleisten in Rot, Purpur, Blau und Grün. Es wurde Blattgold oder vermaltes Gold verwendet. Die Miniaturen zu Beginn neuer Abschnitte zeigen die Kreuzigung (fol. 8r), die Verkündigung (fol. 11r), Maria Königin mit Kind (fol. 24r), das Jüngste Gericht, (fol. 57r) und ein Requiem mit Tumbagebeten (fol. 69r). Der letzte Abschnitt des Stundenbuchs mit den Gradualpsalmen (ab fol. 80r) stammt bei gleichem Entsehungszeitraum von anderer Hand. Er ist weniger reich ausgestattet. Gold und Purpur wurden hier nicht mehr verwendet. Ergänzungen im Kalendarium zeigen, dass das Stundenbuch wohl schon bald nach seiner Entstehung in das Gebiet des Hochrheins/ heutige Schweiz gelangte. Das Buch wurde im 16. Jahrhundert neu eingebunden. Dabei wurden die Ränder beschnitten. Möglicherweise wurde dabei der Part mit den Gradualpsalmen dem Brevier hinzugefügt. Der Einband der Renaissance mit samtbezogenen Holzdeckeln ist mit Metallbeschlägen verziert.
Online seit: 26.09.2024
Die Sammelhandschrift enthält Texte unterschiedlicher Thematik und Datierung. Der erste Teil umfasst Manuskripte von verschiedener Hand. Er beginnt mit einem Traktat über die Unbefleckte Empfängnis Mariens (1451). Es folgt eine Ermahnung an die Geistlichen zur gewissenhaften Amtsführung mit Hinweisen zur Sakramentenspendung, inbesondere Regelungen zu Eheschliessungen. Weiterhin sind astronomische Tabellen und Texte sowie Merkverse zum Zodiacus enthalten. Hinweise auf die Solothurner Provenienz der Handschrift sind Passioberichte über die Heiligen Mauritius, Urs und Victor, metrische Gedichte über die thebäische Legion und Entwürfe für Propriumstexte für das St. Ursenfest. Eine Urheberschaft der Texte im Umkreis der Solothurner Stiftspropste Felix Hemmerli und Jakob Hüglin ist wahrscheinlich. Der Zweite Teil ist ein Inkunabeldruck von Werner Rolevincks Fasciculus Temporum, der um 1490 gedruckt wurde.
Online seit: 11.12.2024
Das Silberne Evangeliar ist im 12. Jahrhundert, vermutlich im oberrheinischen Raum, entstanden. Es wird erstmals erwähnt 1646 im Inventarium Custodiae S. Ursi, s. 48: “Ein altes Evangelij Buoch, dessen Deckhel von Silber“. In Karls des Grossen politischer Konzeption lag die Vereinheitlichung des kirchlichen Lebens nach dem Vorbild der stadtrömischen Liturgie unter Papst Gregor dem Grossen. So entstand als Buch bei der Niederschrift der Evangelien das „Evangeliar“.
Online seit: 22.06.2010
Diese umfangreiche Sammelhandschrift enthält schätzungsweise um die 2000, vor allem kunsttechnologische, aber auch andere, medizinische, kulinarische und alchemistische Rezepte und Vorschriften. Sie stammt aus dem Vorbesitz der Familie Bieler, die seit dem 17. Jahrhundert in Solothurn ansässig war, und der verschiedene Kunsthandwerker angehörten.
Online seit: 10.10.2019
Das Solothurner Legendar ist das früheste Zeugnis einer deutschsprachigen Legendensammlung. Die Handschrift ist im 2. Viertel des 14. Jhs. in einem Dominikanerinnenkloster geschrieben worden, möglicherweise in Töss (bei Winterthur) oder in Oetenbach (Zürich). Im 17. Jahrhundert ist die Handschrift nach Solothurn gelangt.
Online seit: 31.07.2009
Dieses deutsche Andachts- und Gebetbuch für Dominikanerinnen stammt aus dem Berner Inselkloster St. Michael. Es enthält unter anderem zahlreiche Auszüge aus Schriften Gertdruds von Helfta bzw. Mechthilds von Hackeborn. Den grössten Teil schrieb 1507 die Ordensschwester Luzia von Moos. Seit dem 17. Jahrhundert ist die Handschrift in Besitz der Solothurner Familie Gugger nachweisbar; Anfang des 19. Jahrhunderts gelangte sie in die Solothurner Stadtbibliothek.
Online seit: 21.12.2009
Der Stiftspropst und Dramatiker Johannes Aal (ca. 1500-1551) war eine der prägenden Figuren im Solothurn des 16. Jahrhunderts. Diese von 1517 bis 1518 entstandene Sammelhandschrift gewährt einen Blick in seine Schulzeit. Sie enthält Exzerpte zur griechischen und lateinischen Grammatik und Rhetorik, aus musiktheoretischen Schriften sowie von Petrarca, Guarini, Johannes Reuchlin, Sebastian Brant u.a.
Online seit: 25.06.2015
1593 von Felix Schmid aus Stein am Rhein zusammengestellt, enthält dieser Sammelband u.a. die reich illustrierte alchemistische Abhandlung Splendor solis und verschiedene Werke von Paracelsus und Leonhard Thurneisser zum Thurn und weitere alchemistische Schriften. Bemerkenswert ist auch der Einband von Hans Ludwig Brem aus Lindau am Bodensee.
Online seit: 08.10.2015
Der Buchmaler Claudio Rofferio († ca. 1567) war Augustinerchorherr und stammte urspünglich aus dem Aostatal. Er war in verschiedenen Gegenden tätig, so schuf er um 1539 bis ca. 1544 eine Reihe von illuminierten Handschriften für die Zisterzienserabtei Altenberg nahe Köln. Ab ca. 1550 bis nach 1560 war er für verschiedene Klöster und Stifte in der Schweiz tätig wie Beromünster, Muri, Schönenwerd und St. Urban. Für das Chorherrenstift Schönenwerd schrieb und illuminierte er dieses repräsentative Graduale, das auf die Jahre 1556 und 1559 datiert ist.
Online seit: 25.06.2015
In den Jahren 1529-1531 verfasste der St. Galler Humanist, Reformator und Politiker Joachim Vadian eine Geschichte des Klosters und der Stadt St. Gallen im Hoch- und Spätmittelalter (1199-1491). Sie erhielt den Namen Grössere Chronik der Äbte. Vadian zeigt darin den Wandel der Klosterstadt zu einer selbstbewussten, im Leinwandgewerbe zu Reichtum gekommenen Reichsstadt. Das Geschichtswerk ist gleichzeitig eine temperamentvolle reformatorische Streitschrift, welche die fortschreitende Korrumpierung der kirchlichen Würdenträger und Institutionen, insbesondere von Abt und Kloster St. Gallen, seit dem Investiturstreit anprangert und oft bissig kommentiert.
Online seit: 19.12.2011
Die mit zahlreichen Holzschnitten illustrierte Reformationschronik, ein Autograph, umfasst sieben „Bücher“: Das erste Buch handelt von Christus und dem Papst und Kessler hält fest, wie die alte Kirche gewesen ist. Im zweiten Buch beschreibt er das Auftauchen Luthers und den neuen Glauben. Die Bücher III bis VII berichten detailreich über den Beginn und Verlauf der Reformation in St. Gallen und im angrenzenden fürstäbtischen Gebiet, in der Eidgenossenschaft und im Deutschen Reich. Umfangmässig und betreffend Einzelheiten erhalten die Vorgänge in St. Gallen und der Ostschweiz den grössten Platz. Die Verdienste Vadians werden immer wieder lobend erwähnt. Kessler nannte sein Werk „Sabbata“, weil er es „an den Sabbaten, das sind an den Fyrtagen und Fyrabendstunden“ geschrieben habe.
Online seit: 14.12.2018
Der im Jahr 1410 in Florenz geschriebene Band gehört zu den ganz frühen Handschriften in humanistischer Minuskel und geht wahrscheinlich direkt auf das Vorbild von Poggio Bracciolini, den Schöpfer dieser Schrift zurück. Es ist nach dem Urteil von Berthold Louis Ullman "perhaps the best example of humanistic writing during the first decade of the fifteenth century – except Poggio's".
Online seit: 20.05.2009
Das Chartular enthält die grundlegenden Rechtstitel des Praemonstratenserklosters Weissenau bei Ravensburg; die Päpste, Kaiser, Könige, Herzöge, Grafen, Bischöfe und Pröpste, die Urkunden ausstellten, sind am Rand mit ihren Attributen abgebildet. Dem eigentlichen Chartular vorangestellt ist eine Gründungsgeschichte, an das Chartular schliessen sich ein Zinsrodel und andere Dokumente.
Online seit: 20.05.2009
Die reich illustrierte Taschenbibel aus dem 3. Viertel des 13. Jahrhunderts enthält das Alte und das Neue Testament, sie vereinigt die neue Kapitelzählung des 13. Jahrhunderts mit der alten eusebianischen Zählung in den Evangelien; bei den Psalmen stehen die gallikanische Version und die Übersetzung des Hieronymus nebeneinander. Bei den Psalmen beginnen die historisierten Initialen, die von reizvollen Drolerien begleitet sind.
Online seit: 20.05.2009
Die zweibändige, grossformatige Historienbibel ist durchgehend in der charakteristischen Malweise der Werkstatt von Diebold Lauber in Hagenau bebildet. Bereits im dritten Viertel des 15. Jahrhunderts ist die Historienbibel in Konstanz nachweisbar; im frühen 17. Jahrhundert wurden Fehlstellen in St. Gallen ausgebessert – eine der frühen Bemühungen um die Bestandeserhaltung in dieser Stadt.
Online seit: 20.05.2009
Diese Papierhandschrift enthält eine Reihe alchemistischer Schriften, die dem katalanischen Franziskaner Raimundus Lullus zugeschrieben wurden. Sie wurde vom Schreiber Johannes de Sancta Maria kopiert. Der Text wird von zwanzig kolorierten Bildtafeln begleitet, die den alchemistischen Prozess der Umwandlung von gewöhnlichen in noble Metalle darstellen. Die Handschrift gehört zu einer Gruppe von Werken mit alchemistischem Inhalt, die sich im Besitz des Bartlome Schobinger (1500-1585) befand, einem wohlhabenden Händler, Büchersammler und Ratsherr der Stadt St. Gallen, der darin seine Anmerkungen hinterliess. Schobinger wird als ein Förderer der Alchemie und ihrer Studien angesehen, ein Interessse, das seine Tätigkeiten im Metallhandel ergänzte.
Online seit: 08.10.2020
Das 1598 in Dillingen angelegte Stammbuch des Feldkircher Studenten Jakob Hygel wurde später am Bodensee und in Graubünden fortgeführt. Die Einträge enthalten kolorierte Wappen mit Beischriften in Gedicht- und Prosaform, teilweise auch ganzseitige Miniaturen. Zwischen 1622 und 1645 entstanden Einträge für den Ragazer Pfarrer Petrus Higelius, einen Verwandten (Bruder?) von Jakob Hygel. Lokalgeschichtlich gilt das Stammbuch als „erstrangiges kulturgeschichtliches Schaustück“ (Burmeister).
Online seit: 10.12.2020
Der Liber Aureus, das Goldene Buch von Pfäfers, wurde um 1080/90 als Evangelistar angelegt und mit kunstvollen Bildern der vier Evangelisten ausgestattet. Der zwischen den Lesungen frei gebliebene Platz wurde ab dem 14. Jahrhundert für die Eintragung von Weistümern (>Dorfrechten
Online seit: 02.06.2010
Abschrift des Kommentars des Reichenauer Gelehrten und Abts Walahfrid Strabo zu den Psalmen 1 bis 76. Auf den ersten Seiten Abschriften von Briefen des Hieronymus an Paula (Ep. 30; De alphabeto Hebraeorum) und an Marcella (Ep. 38; De diapsalmate), sorgfältig geschrieben im Kloster St. Gallen in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts. Der zweite Teil des Psalmenkommentars des Walahfrid Strabo (zu den Psalmen 77 bis 150) findet sich im Cod. Sang. 313.
Online seit: 04.11.2010
Pontifikal-Messbuch des St. Galler Abts Ulrich Rösch (1463-1491). Die Handschrift besteht aus zwei Teilen; der erste (p. 5-102) wurde vom Wiblinger Konventualen Simon Rösch geschrieben, der zweite (p. 103-236) wurde möglicherweise erst nach dem Tod von Abt Ulrich Rösch ergänzt. Lediglich die Präfationen (p. 83-102) sind mit Melodien in Hufnagelnotation auf 5 Linien versehen. Mit dem Wappen des Abts (p. 5), einem Kanonbild mit den vier Evangelistensymbolen in Medaillons (p. 70). Auf einigen Seiten Buchschmuck in Form von Randbordüren und Initialen, teils mit Blattgold.
Online seit: 07.10.2013
Das Jahrzeitbuch von Goldach wurde gemäss Eintrag auf p. 64 im Jahr 1418 vom Hagenwiler Pfarrer Syfrid Brüstlin angelegt. Der nach dem römischen Kalender geordnete erste Teil (p. 11–58) enthält Einträge von mehreren Händen, überwiegend des 15. und 16. Jahrhunderts. Manchmal wird nur der Name der verstorbenen Person genannt, andere Einträge sind ausführlicher und informieren über Stiftungen. Der zweite Teil (p. 59–80) enthält Bemerkungen zu einzelnen Stiftungen. Er stammt hauptsächlich von der Hand Brüstlins und ist bis ins 17. Jahrhundert fortgesetzt.
Online seit: 08.10.2020
Die umfangreiche Pergamenthandschrift wurde im 14. Jahrhundert in Textualis geschrieben. Rote und blaue Lombarden, rote Überschriften und rote Abkürzungen gliedern den zweispaltigen Text; gelegentliche rote und blaue Fleuronnée-Initialen heben besonders wichtige Teile und Feste des Breviers hervor. Das Brevier beginnt p. 1a mit der Vesper der Ostervigil (d.h. am Karsamstag) und endet p. 807a-817b mit dem Fest des hl. Konrad (26.11.). Es folgen p. 817b-819b eine Lesung In nocte sancte Anne und vier Lesungen In divisione apostolorum als Ergänzungen (vgl. p. 433b, p. 457b) von derselben Hand wie vorhin sowie schliesslich die hinzugefügte rote Überschrift Passio sancti Placidi martyris, sociorum eius 35 martyrum prima [?] lectio [?] von einer anderen, späteren Hand des 15. Jahrhunderts. Unter den Heiligenfesten finden sich dasjenige von Gallus (p. 662a) und dessen Oktav (p. 708a) sowie von Otmar (p. 759b) und dessen Oktav (p. 789b). Auf p. 666 steht der Bibliotheksstempel von Abt Diethelm Blarer aus der Zeit 1553–1564. Der Holzdeckeleinband stammt aus dem 15. oder 16. Jahrhundert. Dessen Lederbezug ist mit Rollenstempeln geschmückt. Die ursprünglichen Verschlüsse und Beschläge fehlen. Auf der Innenseite des Vorder- und Hinterdeckels sind Abklatsche herausgelöster Spiegelblätter sowie eingeklebte beschriebene Fragmente sichtbar. Vor und nach dem pergamentenen Buchblock wurden zwei Papierblätter (p. A-D) bzw. ein Papierblatt (p. Y-Z) eingefügt und mitgeheftet. Die Paginierung ist fehlerhaft: A-D, 1-155, 155a, 156-433, 435-621, 623-819, Y-Z.
Online seit: 25.04.2023
Das Brevier überliefert zunächst den Psalter (p. 1a–111b) samt Cantica, Pater noster, Credo, Quicumque vult und Litanei (p. 111b–129b), sodann das Proprium de tempore (p. 130a-533a) vom 1. Adventssonntag bis zum 25. Sonntag nach Trinitas inklusive der Dedicatio ecclesiae (p. 524a) und schliesslich das Proprium de sanctis (p. 534a-839b) und das Commune sanctorum (p. 840a-841b), das am Ende des letzten Blattes abbricht und unvollständig ist. Die Handschrift wurde in einer Textualis des 14. Jahrhunderts geschrieben und mit zahlreichen roten und blauen Fleuronnée-Initialen ausgestattet. Der in der Litanei als einziger hervorgehobene Name der Katharina (p. 125a) sowie die Festtage des Peter von Verona (p. 632a), der Translatio sancti Dominici (p. 647b, 648a), des heiligen Dominikus (Todestag) (p. 709a) und der hl. Katharina (p. 828b, 830b) zeigen an, dass das Brevier für ein Dominikanerinnenkloster St. Katharina, wohl dasjenige in St. Gallen (nachmals in Wil), bestimmt war. Der Besitzeintrag Monasteriae [!] s. Catharinae aus dem 17. Jahrhundert, der von identischer Hand z.B. ebenfalls in Wil, Dominikanerinnenkloster St. Katharina, M 3, vorderes Spiegelblatt, steht, beweist, dass das Brevier tatsächlich aus diesem Kloster stammt. Der Lederbezug des Holzdeckeleinbands ist vorne und hinten mit einem Einzelstempel mit Christushaupt und mit Rollenstempeln geschmückt und weist vorne die blindgepresste Jahreszahl 1591 auf.
Online seit: 25.04.2023
Das Pontifikalvesperale des St. Galler Abts Diethelm Blarer (1530–1564) enthält die Gebete, Psalmen mit Antiphonen und Responsorien sowie Hymnen für die Hochfeste des Kirchenjahres. Abgesehen von den Incipits der Magnificat-Antiphonen, die in Hufnagelnotation auf fünf Linien notiert sind, enthält die Handschrift keine Melodien. Der Schreiber des Bandes war Pater Heinrich Keller (1518–1567), Subprior des Klosters St. Gallen. Der Buchschmuck – 20 historisierte Initialen und einige reich verzierte Bordüren mit bildlichen Darstellungen – stammt von einem unbekannten Künstler aus dem Bodenseeraum, der auch Cod. Sang. 357 und 442 illuminierte.
Online seit: 25.06.2015
Das Buch wurde 1541 vom St. Galler Kalligraphen und Münsterorganisten Fridolin Sicher (1490–1546) geschrieben. Kalendarisch nach dem Kirchenjahr angeordnet, enthält der Band deutschsprachige Anweisungen zur Vorbereitung der Altäre und Zeremonien im Kloster St. Gallen an den einzelnen Sonn- und Festtagen. Darüber hinaus bietet er ein alphabetisches Verzeichnis sämtlicher Altäre im nachreformatorischen Klosterbezirk von St. Gallen. Die Aufgaben eines Messmers lagen damals in den Händen eines Laienbruders, der die Kirche reinigen, die Paramente bereitstellen, die Kerzen anzünden und ihr Brennen überwachen und die Kirchenglocken läuten musste (deshalb der Name „Läuterbuch“).
Online seit: 07.10.2013
Der für den täglichen Gebrauch im Kapiteloffizium bestimmte Band wurde 1542/43 von dem aus Bischofszell gebürtigen Weltkleriker Fridolin Sicher (1490−1546) für den St. Galler Fürstabt Diethelm Blarer (1530−1564; vgl. Wappen auf p. 5 und p. 8 sowie p. 268) geschrieben und ging später in den Besitz der St. Galler Mönchsgemeinschaft über. Fridolin Sicher war vor und nach der Reformation als Münsterorganist und Kalligraph für das Kloster St. Gallen tätig. Vorne ist eine lateinische Abschrift der Benediktsregel (p. 5−72) geschrieben, im hinteren Teil folgen, zu einer Redaktion zusammengezogen, eine Kurzfassung des Martyrologium Romanum und ein aufs Kloster St. Gallen bezogenes Nekrologium (p. 83−267). Dieses Kapiteloffiziumsbuch wurde unter Fürstabt Bernhard Müller (1594−1630) durch ein 1611 neu angelegtes Neckrologium (vgl. Cod. Sang. 1442) ersetzt, das die Benediktsregel nicht mehr enthielt.
Online seit: 23.09.2014
Liedersammlung des St. Galler Klosterorganisten Fridolin Sicher, mit 49 drei- bis fünfstimmigen Liedern in Mensuralnotation des 16. Jhs. ohne Textunterlage. Unter den Komponisten finden sich u. a. Alexander Agricola, Loyset Compère, Josquin Desprez und Jacob Obrecht. Bei einigen Stücken sind Komponistennamen und Textinitien (französisch, italienisch, flämisch, lateinisch) angegeben. In der Regel füllt ein Stück eine Doppelseite, seltener sind alle (drei oder vier) Stimmen auf einer Einzelseite angeordnet.
Online seit: 23.09.2014
Das Liederbuch des Glarner Kaplans Johannes Heer: Sammlung von 88 Volks-, Studenten-, Liebes-, Trink- und Scherzliedern, darunter 40 Unikaten, aus der vorreformatorischen Zeit (1510-1520).
Online seit: 31.12.2005
Handwerklich auf hohem Niveau hergestelltes und stilsicher geschriebenes Stundenbuch (pp. 1-193, nach vier Vorsatzblättern aus Papier). Hervorzuheben ist die Miniatur auf p. 24, die die heilige Veronika mit dem Schweisstuch Christi zeigt. Das Antlitz Christi ist später stark beschädigt worden. Die Miniatur auf p. 163 ist ganzseitig und steht am Beginn der Totenvigil. Die Initialen der Handschrift sind mit Blattgold versehen, ebenso die Zierseiten, die – beispielsweise p. 24, 38, 52 und 132 - mit figurativen Schmuckelementen wie Tierdarstellungen ausgestattet sind. Die Handschrift scheint im 16. Jahrhundert in den ostalemannischen Raum und nach St. Gallen gelangt zu sein.
Online seit: 13.06.2019
In das lateinische Officium defunctorum (fol. 1r–104r) ist eine deutschsprachige Allegorie über den Ablass eingeschoben (fol. 63v–67v). Auf fol. 104v–141r folgen deutsche Gebete (teilweise Ablassgebete) für Verstorbene. Die Schreiberin Cordula von Schönau, die sich auf fol. 141r nennt, ist von 1492 bis 1498 im Dominikanerinnenkloster St. Katharinen in St. Gallen belegt.
Online seit: 08.10.2015
Das kleinformatige Gebetbuch des späteren St. Galler Abtes Franz Gaisberg (Abt 1504–1529) enthält ausschliesslich lateinische Gebete. Es beginnt mit einem Kalendar (f. 1r–12v) und einer komputistischen Tabelle (f. 13r/v), es folgen Gebete über die Passion (f. 14r–29v), Gebete und Antiphonen zu Maria (f. 31r–49r) und anderen Heiligen (f. 49r–80r) sowie zum Commune sanctorum (f. 81v–83v), diverse weitere Gebete (f. 83v–107r) sowie Stundengebete zur Passion und für die Seelen Verstorbener (f. 107v–140r). Ausser zwei- bis vierzeiligen Initialen mit einfachem Rankenwerk in roter Tinte ist kein Buchschmuck vorhanden.
Online seit: 13.06.2019
Der kleine Codex besteht aus zwei Textteilen. Der erste Teil (ff. 1-79) setzt sich aus den Texten zweier Schreiberinnen zusammen (ff. 1r-28r und 28v-79r) und entstand um 1500 oder kurz darauf. Der zweite Teil (ff. 80-226) wurde gemäss einer Subskription auf f. 162r von einer Schwester Fides Baierin geschrieben und gehörte nach einem Eintrag auf f. 80r danach einer Schwester Barbara Wingelhus. Die letzten drei Blätter sind leer. Das Büchlein gelangte im späteren 18. Jahrhundert in die Stiftsbibliothek. Es enthält im ersten Teil unterschiedliche Gebete, vor allem zur Passion, im zweiten Teil Gebete zu Ehren der Heiligen Maria. Die Sprache der Texte ist ein schwäbisch gefärbtes Frühneuhochdeutsch.
Online seit: 13.06.2019
Das Brevier wurde von einer Hand, wahrscheinlich einem Konventualen des Klosters St. Gallen, in Bastarda geschrieben. Es enthält ausser den üblichen Teilen eines Vollbreviers (Kalendar, Psalterium feriatum, Proprium de tempore [unvollständig], Proprium de sanctis und Commune sanctorum) auch Mariengebete, die Liturgie für die Komplet und die Totenvigil, einen Cursus B. M. V., Suffragien sowie weitere Gebete.
Online seit: 25.04.2023
Die vermutlich aus einem St. Galler Frauenkloster stammende Handschrift enthält einen Zyklus von Gebeten und Betrachtungen durch das Kirchenjahr, beginnend mit der Adventszeit und über Weihnachten, Ostern und Pfingsten bis zu Mariä Himmelfahrt. Eingestreut sind u.a. die Weihnachtsvision der Hl. Birgitta von Schweden und ein Rosenkranz. Der Codex ist durchgehend von einer Hand geschrieben, die neben anderen auch in der Schwesterhandschrift 510 vorkommt.
Online seit: 04.10.2018
Das kleinformatige Gebetbuch in deutscher Sprache enthält Gebete zu Christus, zur Passion und zur Kommunion, zur Gottesmutter Maria und zu verschiedenen Heiligen, weitere Gebete zu diversen Themen, Betrachtungen zur Passion und Andachten nach Johannes Gerson. Auf f. 38v und 39r finden sich zwei ganzseitige Miniaturen. Sie zeigen Christus am Kreuz mit Maria und Johannes (f. 38v) sowie die Pietà mit den Marterwerkzeugen (Arma Christi, f. 39r). Die Handschrift wurde vermutlich für einen Frauenkonvent oder weibliche Benutzerinnen geschrieben, obgleich in den Gebeten auch einige männliche Formen vorkommen. Laut Besitzeintrag auf f. 185r gehörte sie im 17. Jahrhundert dem Benediktinerinnenkloster St. Wiborada in St. Georgen oberhalb von St. Gallen.
Online seit: 10.12.2020
Orgeltabulatur des St. Galler Münsterorganisten und Kalligraphen Fridolin Sicher (1490-1546). Sicher, vorerst Schüler des Konstanzer Organisten Hans Buchner, trug seit 1512 darin 176 Stücke von 94 Komponisten (u.a. Paul Hofhaimer, Hans Buchner, Jacob Obrecht, Josquin Desprez, Matthaeus Pipelaere) zusammen, zwei Drittel sind geistliche Vokalkompositionen, der Rest stammt aus weltlichen Gesängen. Die Oberstimme ist in Mensuralnotation auf fünf Notenlinien, die übrigen Stimmen sind durch Buchstaben und rhythmische Zeichen notiert. Einige der Kompositionen sind nur in diesem Orgelbuch überliefert.
Online seit: 09.12.2008
Die Handschrift wurde nach 1540 (das Jahr ergibt sich aus der Erwähnung der Weihe der Kapelle der heiligen Fabian und Sebastian auf p. 6) durch den Organisten und Schreiber Fridolin Sicher (1490-1546) geschrieben. Sie überliefert die ersten beiden Regeln des Directorium perpetuum. Ihr Inhalt ist beinahe identisch mit Cod. Sang. 533, dem ersten einer Serie von sieben Bänden, die Abt Franz von Gaisberg in Auftrag gab (Cod. Sang. 533-539). Der rund zwanzig Jahre jüngere Cod. Sang. 532 ist der einzige erhaltene Band der zweiten Serie, die entweder nie fertiggestellt wurde oder deren andere Bände verloren gingen. Buchschmuck war vorgesehen, doch wurde er nirgends ausgeführt (p. IV, 56 ganze leere Seiten und p. 1, 57 ausgesparte Initialen). In Analogie zur ersten Serie ist anzunehmen, dass das Wappen und das Portrait des auftraggebenden Abts – wahrscheinlich Diethelm Blarer (1530-1564) – dort hätten dargestellt werden können.
Online seit: 22.09.2022
Das von Abt Franz von Gaisberg (1504–1529) in Auftrag gegebene Directorium perpetuum des Klosters St. Gallen umfasst sieben Bände (Cod. Sang. 533–539). Es enthält in insgesamt 36 regulae die liturgische Ordnung des Stundengebets für alle aufgrund des variablen Ostertermins möglichen Jahreskalendarien. Jede Regel beginnt mit Epiphanie; die Regeln für die Feste des Weihnachtsfestkreises bis zur Vigil von Epiphanie (die nicht vom Ostertermin abhängen) sind in Cod. Sang. 539 zusammengestellt. Cod. Sang. 533 enthält die 1. und 2. Regel, für die Ostertermine 22. und 23. März (Referenzdatum im Codex: Septuagesima, 18./19. Januar). Die Illuminierung der Handschrift stammt von Nikolaus Bertschi aus Rorschach: auf p. 6 eine ganzseitige Miniatur (oben Beweinung Christi, mit dem Auftraggeber, unten Gallus und Otmar als Schildhalter), auf p. 7 und 65 Blattgoldinitialen und reich geschmückte Bordüren. Anders als die folgenden Bände ist dieser Band nicht von Fridolin Sicher geschrieben.
Online seit: 23.06.2016
Das von Abt Franz von Gaisberg (1504–1529) in Auftrag gegebene Directorium perpetuum des Klosters St. Gallen umfasst sieben Bände (Cod. Sang. 533–539). Es enthält in insgesamt 36 regulae die liturgische Ordnung des Stundengebets für alle aufgrund des variablen Ostertermins möglichen Jahreskalendarien. Jede Regel beginnt mit Epiphanie; die Regeln für die Feste des Weihnachtsfestkreises bis zur Vigil von Epiphanie (die nicht vom Ostertermin abhängen) sind in Cod. Sang. 539 zusammengestellt. Cod. Sang. 534 enthält die 3. bis 10. Regel, für die Ostertermine 24. bis 31. März (Referenzdatum im Codex: Septuagesima, 20. bis 27. Januar). Die Illuminierung der Handschrift stammt von Nikolaus Bertschi aus Rorschach und einem Gehilfen: auf p. 3, 41, 83, 135, 243, 301 und 360 Deckfarbeninitialen (teils auf Blattgoldgrund) mit Ranken oder reich geschmückten Bordüren. Der Band wurde vom St. Galler Münsterorganisten Fridolin Sicher geschrieben. Als einziger der sieben Bände war dieser früher ein liber catenatus.
Online seit: 14.12.2018
Das von Abt Franz von Gaisberg (1504–1529) in Auftrag gegebene Directorium perpetuum des Klosters St. Gallen umfasst sieben Bände (Cod. Sang. 533–539). Es enthält in insgesamt 36 regulae die liturgische Ordnung des Stundengebets für alle aufgrund des variablen Ostertermins möglichen Jahreskalendarien. Jede Regel beginnt mit Epiphanie; die Regeln für die Feste des Weihnachtsfestkreises bis zur Vigil von Epiphanie (die nicht vom Ostertermin abhängen) sind in Cod. Sang. 539 zusammengestellt. Cod. Sang. 535 enthält die 11. bis 17. Regel, für die Ostertermine 1. bis 7. April (Referenzdatum im Codex: Septuagesima, 28. Januar bis 3. Februar). Die Illuminierung der Handschrift stammt von Nikolaus Bertschi aus Rorschach und einem Gehilfen: auf p. 6 eine ganzseitige Miniatur (oben Beweinung Christi, unten Gallus und Otmar als Schildhalter), auf p. 6a, 54, 108, 164, 211, 263 und 317 Deckfarbeninitialen (p. 164 auf Blattgoldgrund) mit Ranken oder reich geschmückten Bordüren. Der Band wurde vom St. Galler Münsterorganisten Fridolin Sicher geschrieben.
Online seit: 14.12.2018
Das von Abt Franz von Gaisberg (1504–1529) in Auftrag gegebene Directorium perpetuum des Klosters St. Gallen umfasst sieben Bände (Cod. Sang. 533–539). Es enthält in insgesamt 36 regulae die liturgische Ordnung des Stundengebets für alle aufgrund des variablen Ostertermins möglichen Jahreskalendarien. Jede Regel beginnt mit Epiphanie; die Regeln für die Feste des Weihnachtsfestkreises bis zur Vigil von Epiphanie (die nicht vom Ostertermin abhängen) sind in Cod. Sang. 539 zusammengestellt. Cod. Sang. 536 enthält die 18. bis 25. Regel, für die Ostertermine 8. bis 15. April (Referenzdatum im Codex: Septuagesima, 4. bis 11. Februar). Die Illuminierung der Handschrift stammt von Nikolaus Bertschi aus Rorschach und einem Gehilfen: auf p. 5, 53, 107, 161, 213, 259, 313 und 367 Deckfarbeninitialen (p. 213 Blattgoldgrund) mit Ranken oder reich geschmückten Bordüren. Der Band wurde vom St. Galler Münsterorganisten Fridolin Sicher geschrieben.
Online seit: 14.12.2018
Das von Abt Franz von Gaisberg (1504–1529) in Auftrag gegebene Directorium perpetuum des Klosters St. Gallen umfasst sieben Bände (Cod. Sang. 533–539). Es enthält in insgesamt 36 regulae die liturgische Ordnung des Stundengebets für alle aufgrund des variablen Ostertermins möglichen Jahreskalendarien. Jede Regel beginnt mit Epiphanie; die Regeln für die Feste des Weihnachtsfestkreises bis zur Vigil von Epiphanie (die nicht vom Ostertermin abhängen) sind in Cod. Sang. 539 zusammengestellt. Cod. Sang. 537 enthält die 26. bis 31. Regel, für die Ostertermine 16. bis 21. April (Referenzdatum im Codex: Septuagesima, 12. bis 17. Februar). Die Illuminierung der Handschrift stammt von einem Gehilfen Nikolaus Bertschis aus Rorschach: auf p. 7, 63, 119, 175, 231 und 287 Deckfarbeninitialen mit Ranken oder reich geschmückten Bordüren. Der Band wurde vom St. Galler Münsterorganisten Fridolin Sicher geschrieben.
Online seit: 14.12.2018
Das von Abt Franz von Gaisberg (1504–1529) in Auftrag gegebene Directorium perpetuum des Klosters St. Gallen umfasst sieben Bände (Cod. Sang. 533–539). Es enthält in insgesamt 36 regulae die liturgische Ordnung des Stundengebets für alle aufgrund des variablen Ostertermins möglichen Jahreskalendarien. Jede Regel beginnt mit Epiphanie; die Regeln für die Feste des Weihnachtsfestkreises bis zur Vigil von Epiphanie (die nicht vom Ostertermin abhängen) sind in Cod. Sang. 539 zusammengestellt. Cod. Sang. 538 enthält die 32. bis 36. Regel, für die Ostertermine 22. bis 26. April (Referenzdatum im Codex: Septuagesima, 18. bis 22. Februar). Die 36. Regel (für den äusserst seltenen Ostertermin 26. April) umfasst nur die Monate Januar und Februar, da Jahre mit diesem Ostertermin stets Schaltjahre sind und für alle beweglichen Feste nach dem letzten Februartag daher die vorangehende Regel gilt. Die Illuminierung der Handschrift stammt von einem Gehilfen Nikolaus Bertschis aus Rorschach: auf p. 1, 57, 115, 173, 235 Deckfarbeninitialen mit Ranken oder reich geschmückten Bordüren. Der Band wurde vom St. Galler Münsterorganisten Fridolin Sicher geschrieben.
Online seit: 14.12.2018
Das von Abt Franz von Gaisberg (1504–1529) in Auftrag gegebene Directorium perpetuum des Klosters St. Gallen umfasst sieben Bände (Cod. Sang. 533–539). Es enthält in insgesamt 36 regulae die liturgische Ordnung des Stundengebets für alle aufgrund des variablen Ostertermins möglichen Jahreskalendarien. Jede Regel beginnt mit Epiphanie. In Cod. Sang. 539 sind die sieben möglichen Regeln für die Feste des Weihnachtsfestkreises (die nicht vom Ostertermin abhängen) bis zur Vigil von Epiphanie zusammengestellt. Die Illuminierung der Handschrift stammt von Nikolaus Bertschi aus Rorschach und einem Gehilfen: auf p. 4 eine ganzseitige Miniatur (oben Beweinung Christi, mit dem Auftraggeber, unten Gallus und Otmar als Schildhalter), auf p. 5, 21, 37, 53, 69, 85 und 101 Deckfarbeninitialen (teils auf Blattgoldgrund) mit Ranken oder reich geschmückten Bordüren. Der Band wurde vom St. Galler Münsterorganisten Fridolin Sicher geschrieben.
Online seit: 26.09.2017
Lektionar für Heiligenfeste, im Auftrag von Fürstabt Franz Gaisberg (1504-1529) mindestens teilweise vom St. Galler Klosterbibliothekar Anton Vogt (um 1486 – 1529) geschrieben. Die Illuminierung (Ranken mit Blumen und Tieren, zahlreiche Schmuckinitialen, darunter 6 mit figürlichen Darstellungen) stammt vom Buchmaler Nikolaus Bertschi aus Augsburg. Dem Lektionar (f. 1r-130r) vorangestellt ist ein Kalendar (f. Ir-Xv), ihm folgen (f. 130v-146r) Lektionen für die commemoratio der St. Galler Hausheiligen und Mariens sowie Kollektengebete für Heiligenfeste.
Online seit: 23.06.2014
Grossformatiges Antiphonar aus dem Kloster St. Gallen, geschaffen im Jahre 1544 im Auftrag von Abt Diethelm Blarer (1530-1564) mit den Gesängen der Mönche beim Stundengebet an den Festtagen des Jahres. Schreiber war der Weltkleriker, Münsterorganist und Kalligraph Fridolin Sicher (1490-1546), der Illuminator der 22 Figureninitialen und des ganzseitigen Doppelbildes zu Beginn des Antiphonars ist unbekannt.
Online seit: 09.12.2008
Opulent illustriertes grossformatiges Graduale mit vierstimmigen Gesängen aus dem Kloster St. Gallen, geschrieben und illuminiert im Jahre 1562. Im Auftrag von Fürstabt Diethelm Blarer komponierte der Italiener Manfred Barbarini Lupus aus Correggio diese (schwierigen) Gesänge, Pater Heinrich Keller (1518-1567) schrieb den Text, und der Buchmaler Kaspar Härtli aus Lindau am Bodensee illuminierte die ersten Seiten der Hochfeste des Kirchenjahres mit reich geschmückten Bordüren und zahlreichen Miniaturen (darunter fünf ganzseitige). Der Band enthält auch die Wappenschilde aller damals lebender St. Galler Mönche, auf den Zierseiten findet sich abgebildet auch eine Vielzahl von (teilweise heute nicht mehr bekannten) Musikinstrumenten jener Zeit.
Online seit: 09.12.2008
Grossformatiges Antiphonar mit vierstimmigen Gesängen, geschrieben und illuminiert zwischen 1562 und 1564. Im Auftrag von Fürstabt Diethelm Blarer (1530-1564) komponierte der Italiener Manfred Barbarini Lupus aus Correggio die vierstimmigen Stücke – Antiphonen, Responsorien, Hymnen und Psalmen für die Hochfeste des Kirchenjahres sowie Passionen nach Matthäus, Markus und Lukas. Pater Heinrich Keller (1518-1567) schrieb den Text, und der Buchmaler Kaspar Härtli aus Lindau am Bodensee schuf ein ganzseitiges Allerheiligenbild mit Christus am Kreuz (f. IVr) und ein Stifterbild mit Wappen der damals lebenden St. Galler Konventualen (f. 1r).
Online seit: 23.06.2014
Der Psalter bietet die Psalmen in ihrer liturgischen Abfolge mit Antiphonen; es folgen biblische Cantica und ein Hymnar. Der Codex wurde im Auftrag von Fürstabt Diethelm Blarer (1530-1564) vom Organisten und Kalligraphen Fridolin Sicher (1490-1546) im Jahr 1545 (Kolophon f. 102v) geschrieben. Grosse Teile wurden wohl nach der Liturgiereform des tridentinischen Konzils von zahlreichen späteren Zusatzhänden reskribiert. Der Psalter enthält einige figürliche Initialen von einem unbekannten Buchmaler.
Online seit: 23.06.2014
Antiphonar für das ganze Kirchenjahr, geschrieben in Hufnagelnotation auf vier Linien. Vermutlich stammt der Band aus einem französischen oder burgundisch-flämischen Benediktinerkloster; spätestens seit etwa 1510 befand er sich in der Bibliothek des Klosters St. Gallen. Der Buchschmuck besteht aus einigen grossen Deckfarbeninitialen mit Ranken sowie zahlreichen mit Gesichtern oder Tiermotiven verzierten Cadellen.
Online seit: 25.06.2015
Grosse St. Galler Tropen- und Sequenzensammlung des Pater Joachim Cuontz († 1515), zusammengestellt im Auftrag von Abt Franz Gaisberg (1504-1529) im Vorfeld der Seligsprechung des St. Galler Mönchs Notker Balbulus († 912) im Jahre 1513. Bedeutendes Dokument der spätmittelalterlichen Choralgeschichte. Viele der Melodien sind erstmals für St. Gallen in Musiknotation mit fünf Notenlinien wiedergegeben.
Online seit: 24.05.2007
Sammelhandschrift aus der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts, geschrieben im süddeutschen Raum, aber nicht im Kloster St. Gallen. Sie enthält die Lebensgeschichten der Heiligen Georg, Felix und Regula sowie Michael, die so genannten Reichenauer und Murbacher Briefformeln, das Bussbuch (Poenitentiale) des Pseudo-Cummean sowie Auszüge aus einem Grammatik-Buch.
Online seit: 21.12.2009
Der Codex enthält die ersten 5 Bücher des Liber specialis gratiae von Mechthild von Hackeborn, die Bücher 6 und 7 fehlen. Auf p. 3 ferner ein Fragment der Epistola de Ihesu Christo des Ps.-Lentulus Romanus de Judea. Die Einträge auf p. 224, in denen als Vorbesitzer Johannes Tauler und Konrad (im Codex: Johannes) von Preussen genannt werden, weisen auf Entstehung in dominikanischem Umfeld hin. Im 15. Jahrhundert gehörte die Handschrift Ulrich Varnbüler (Bruder von Angela Varnbüler, die 1476–1509 Priorin des Dominikanerinnenklosters St. Katharinen in St. Gallen war; Bürgermeister/Reichsvogt von St. Gallen 1481–1490).
Online seit: 23.06.2016
Die Papierhandschrift aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts überliefert drei Heiligenleben in deutscher Sprache: das Leben des hl. Benedikt (p. 1-57), das Leben des hl. Gallus (p. 63-294) und das Leben des hl. Otmar (p. 299-372). Das erste der drei Heiligenleben ist eine deutsche Übersetzung des entsprechenden Texts in den Dialogen von Papst Gregor I., während die anderen beiden mindestens teilweise den Übersetzungen des Benediktiners Friedrich Kölner gleichen. Die Texte wurden von einer einzigen Hand sorgfältig in einspaltigem Layout abgeschrieben und mit einfachen roten Initialen geschmückt. Der braune Lederbezug des Einbands aus dem 15./16. Jahrhundert ist mit Blindstempeln versehen. Die Handschrift war spätestens im 16. Jahrhundert im Besitz der Gemeinschaft der Laienbrüder des Klosters St. Gallen (p. 374).
Online seit: 22.09.2022