Der Band enthält das Manuale confessorumdes aus Isny gebürtigen und später in Nürnberg und Wien tätigen Dominikanermönchs Johannes Nider (S. 3-124), das auch unter dem Titel Problemata Aristotelis bekannte Werk De generatione et corruptione des Albertus Magnus (S. 129-168), das zweite Buch der aristotelischen Physik In librum secundum physicorum (S. 169-212), den Traktat De constellacione [siderum] in nativitate (S. 212-213), die spätmittelalterliche Exempelsammlung Gesta Romanorum (S. 258-453). Der Text auf den Seiten 129-213 ist auf 1459 datiert, die Seiten 259-453 wurden vom Schreiber, Konrad Heinrich von Tettnang, am 30. August 1402 fertiggestellt.
Online seit: 13.12.2013
Sammelhandschrift für den Schulunterricht, geschrieben in Mainz in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts, wahrscheinlich vom Mönch Ekkehart IV. nach St. Gallen gebracht. Ekkehart IV. war zeitweise Lehrer an der Domschule von Mainz und brachte in dieser Handschrift eine grosse Zahl von Glossen an. Der Codex umfasst mehrere im Schulunterricht verwendete Texte, beispielsweise eine Abschrift des Kommentars des Boethius zur Hermeneutik des Aristoteles, Cicero's Topica, die Geometrie I des (Pseudo?)-Boethius sowie weitere Werke des Boethius, etwa De differentiis topicis, De divisione, De syllogismis categoricis oder De syllogismis hypotheticis. Am Ende des Bandes finden sich zwei kurze Texte Ekkeharts IV. zu den Septem Artes Liberales, (auf Seite 488) Verse zum Lobpreis des Boethius und (auf Seite 490) eine Allegorie auf die Septem Artes Liberales in Form von Anweisungen an einen Goldschmied.
Online seit: 15.04.2010
Sammelhandschrift des 11. Jahrhunderts, geschrieben wahrscheinlich im Kloster St. Gallen. Der Codex enthält vor allem Kommentare des Boethius, zu den Topica Ciceros und zu den Isagoge des neuplatonischen Philosophen Porphyrius († nach 300), die Isagoge des Porphyrius selbst und verschiedene weitere Texte. Dazu gehören beispielsweise kleine Schriften von Walahfrid Strabo (Regulae metricae; Brief mit dem Incipit Domino meo benedictus salus et vita) und vom spätantiken römischen Gelehrten Marius Victorinus (De generatione divina)
Online seit: 15.04.2010
Gebrauchs-Abschrift mehrerer anonym überlieferter Kommentare zu den Isagoge des Porphyrius († nach 300) sowie zu verschiedenen philosophischen Schriften des Aristoteles und des Boethius, geschrieben wohl im 12. Jahrhundert.
Online seit: 15.04.2010
Fleissig annotierte Abschrift des Werks De natura animalium tractatus XIX des Aristoteles, in der lateinischen Übertragung des Gelehrten Michael Scotus († um 1235), geschrieben im 13. Jahrhundert, mit einer Eingangs-I-Initiale teilweise in Gold mit einem vor einem Buch sitzenden Mann geschmückt. Im Jahr 1453 befand sich die Handschrift im Besitz eines Johannes Kalb aus Wangen (im Allgäu); eingebunden in einen Kopert-Einband.
Online seit: 15.04.2010
Philosophische Handschrift des 13./14. Jahrhunderts mit lateinischen Fassungen des Liber de definitionibus des in Ägypten und Tunesien lebenden Juden Isaak ben Salomon Israeli († um 932), des Werks De quinque essentiis des arabischen Philosophen und Mathematikers Al-Kindi (latinisiert Alkindus; † 873), des Liber de causis, irrtümlicherweise Aristoteles zugeschrieben, sowie dem Beginn des Werks De differentia spiritus et animae des arabischen Philosophen Qusta ibn Luqa (latinisiert Costa ben Luca; 820-912). Der Codex ist in einen beschädigten Kopert-Einband eingebunden.
Online seit: 15.04.2010
Abschrift des Aristoteles-Kommentars des französischen Naturwissenschaftlers und Philosophen Nicolas Oresme († 1382) Quaestiones super libros Meteororum gemäss Kolophon (auf Bl. 175v) fertig gestellt im September 1459.
Online seit: 15.04.2010
Abschrift des Kommentars des Philosophen Nikolaus Theoderici von Amsterdam († vor 1456 in Greifswald) zu den ersten zwölf Büchern der Metaphysik des Aristoteles (Quaestiones Metaphysicae), fertiggestellt am 21. Mai 1459 (fol. 203v). Dem Text folgt auf fol. 204r−205r ein Inhaltsverzeichnis. Gemäss dem Besitzeintrag auf fol. 209v (Liber monasterii sancti Galli) dürfte sich der Band um 1500 in der Bibliothek des Klosters St. Gallen befunden haben. Die Notizen auf fol. 1r (genannt werden ein Wernher Müntzmaister; Jakob Grübel; Albert von Glarus) lassen darauf schliessen, dass sich der Band bereits vorher in der Ostschweiz befunden haben dürfte. Theoderici war ab 1422 Professor an der theologischen Fakultät der Universitäten Rostock, Leipzig und Greifswald; Studenten aus St. Gallen sind im 15. Jahrhundert in Leipzig nachweisbar.
Online seit: 17.03.2016
Die Handschrift besitzt einen Holzdeckeleinband des 15. Jahrhunderts und besteht aus mehreren Teilen. Der ursprüngliche Beginn des Sammelbandes, der Handschriftenteil mit p. 1–140, wurde wohl im 19. Jahrhundert herausgelöst. Erhalten sind sechs kodikologische Teile, die mit der Ausnahme von Teil IV alle im 15. Jahrhundert geschrieben wurden. Teil I (p. 141–348) enthält auf p. 141–198 das Florilegium Auctoritates Aristotelis des Johannes de Fonte (Lohr, S. 260) sowie p. 199–346 lateinische Predigten mit eingeschobenen Auszügen aus dem Buch der Sprichwörter (p. 257–263). Es folgt Teil II (p. 349–396) mit zweispaltig geschriebenen lateinischen Texten zur Messe, Beichte und Busse auf p. 349a–396, einschliesslich des Traktats De conflictu vitiorum des Ambrosius Autpertus auf p. 363a–383b (Bloomfield, Nr. 0455). In Teil III (p. 397–440b) finden sich auf p. 397–440a weitere lateinische Predigten. Teil IV (p. 441–574) überliefert auf p. 441a–574b eine zweispaltig angelegte, unvollständig endende Kurzfassung der Summa virtutum des Guillelmus Peraldus (Bloomfield, Nr. 5775; Verweij, S. 111–110), die im 14. Jahrhundert geschrieben wurde. Teil V (p. 575–618) enthält auf p. 575a–618a den zweispaltig geschriebenen Traktat Collationes de decem preceptis des Thomas von Aquin (Bloomfield, Nr. 6071), der mit einer grösseren federgezeichneten Darstellung eines Bischofs auf p. 600b geschmückt wurde. Teil VI (p. 619–638), eine einzige Lage, ist zweispaltig geschrieben und beinhaltet auf p. 619a–630b eine lateinische Auslegung des Vaterunsers durch Johannes Münzinger (Adam, S. 160), auf p. 631a–634a die Auslegung des Ave Maria (Expositio angelice salutationis) des Thomas von Aquin (vgl. Rossi), auf p. 634b–637a eine Auslegung des Responsoriums Missus est Gabriel und schliesslich auf p. 637a–638b einen Kurztext von anderer Hand. Die Handschrift liegt gemäss dem Stempel von Abt Diethelm Blarer (p. 440b) spätestens seit 1553–1564 in der Stiftsbibliothek.
Online seit: 20.12.2023
Abschrift des Werks De consolatione philosophiae des Boethius, geschrieben im 10. Jahrhundert im Kloster St. Gallen, mit zahlreichen lateinischen und althochdeutschen Glossen.
Online seit: 09.12.2008
Abschrift eines Kommentars zu den ersten vier Büchern des Werks De consolatione philosophiae des Boethius († 524), von mehreren Händen geschrieben im Kloster St. Gallen gegen Ende des 10. oder zu Beginn des 11. Jahrhunderts. Die Handschrift enthält eine Vielzahl von lateinischen und althochdeutschen Glossen, wobei die althochdeutschen Glossen in der so genannten bfk-Geheimschrift geschrieben sind.
Online seit: 21.12.2009
Unvollständige Abschrift des Werks De statu animae des gallorömischen Presbyters Claudianus Ecdidius Mamertus (gest. um 473; Bruder von Bischof Mamertus von Vienne), geschrieben im 10. Jahrhundert im Kloster St. Gallen. Im letzten Drittel der Abschrift fehlen die jeweils untersten Zeilen jeder Seite; die fehlenden Blätterbestandteile wurden 1969 durch den Restaurator mit leerem Pergament ergänzt.
Online seit: 21.12.2009
Der erste Teil der Handschrift überliefert auf p. 3–44 die Canones in motibus caelestium corporum, eine Gebrauchsanweisung und Erklärung der nachfolgenden Tafeln, samt einem Zusatz in derselben Anlage und Schrift auf p. 44–46. Im zweiten Teil folgen auf p. 47–203 die Tabulae Toletanae. Es handelt sich um Tabellen zum Vergleich verschiedener Zeitrechnungen, zur Berechnung von Planetenbewegungen und Finsternissen, zur sphärischen Astronomie und mit Verzeichnissen von Sternen und Orten. Die kleine Schrift, zwischen einer gotischen Minuskel und einer vereinfachten Textualis, weist am ehesten in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts oder in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts (anders Scherrer), das unter die Zeile gezogenen runde Schluss-s vielleicht nach Italien. Auf p. 204 befinden sich ein Tierkreis, der Marienhymnus Gaude virgo gratiosa (AH 9, S. 54) und ein weiterer Text aus ungefähr derselben Zeit. Gemäss dem Eintrag N. 102 auf p. 3 gelangte die Handschrift als Teil des Nachlasses von Ägidius Tschudi (1505–1572) 1768 in die Stiftsbibliothek. Der Pappeinband mit lederverstärktem Rücken und lederverstärkten Ecken sowie die papierenen Doppelblätter, die als vorderes Spiegelblatt und Vorsatzblatt (p. 1/2) sowie als Nachsatzblatt (p. 205/206) und hinteres Spiegelblatt dienen, stammen aus den Jahrzehnten um 1800.
Online seit: 20.12.2023
Der in humanistischer Minuskel geschriebene Codex enthält philosophische Werke des Marcus Tullius Cicero (106–43 v. Chr.): p. 3–121 Tusculanae disputationes (“Gespräche in Tusculum”), p. 121–248 De finibus bonorum et malorum (“Über das höchste Gut und das grösste Übel”), p. 249–344 De natura deorum (“Über das Wesen der Götter”) und p. 345–416 De divinatione (“Über die Weissagekunst”). Das Wappen auf p. 3 (vier bärtige Männergesichter im Profil, kreisförmig angeordnet) gehörte sehr wahrscheinlich dem späteren Papst Nikolaus V., mit bürgerlichem Namen Tommaso Parentucelli (1397–1455, Papst 1447–1455). Parentucelli trug dieses Wappen (“stemma delle quattro barbe”, Manfredi, S. 662) in den Jahren, bevor er zum Papst gewählt wurde. Es lässt sich in 38 Handschriften der Biblioteca Apostolica Vaticana in Rom sowie in einem Codex der Biblioteca Capitolare in Padua (ms. C27) nachweisen. Die für die Florentiner Buchmalerei typischen Weissrankeninitialen gleichen denen im Codex aus Padua, dessen Illumination von Silvia Fumian dem Florentiner Künstler Bartolomeo Varnucci (* ca. 1412/1413) zugeschrieben wird. Möglicherweise gab Parentucelli die Handschrift in Auftrag, als er sich 1439–1443 anlässlich des Konzils in Florenz aufhielt.
Online seit: 13.10.2016
Der vermutlich nicht in St. Gallen entstandene Codex enthält zwei wichtige rhetorische Werke: Ciceros De inventione (p. 3–107) und die Rhetorica ad Herennium (p. 107–205). Letzteres Werk ist hier in sechs statt vier Bücher aufgeteilt. Mit zahlreichen Glossen von Händen des 12. bis späten 15. oder frühen 16. Jahrhunderts.
Online seit: 22.06.2017
Die vermutlich nicht in St. Gallen geschriebene Handschrift enthält auf S. 1-21 die Topica des Cicero (hinten defekt), auf S. 21-216 den Kommentar des Boethius zu diesem Werk. Auf der Innenseite des Vorderdeckels ist der Leimabdruck einer Seite aus dem Edictum Rothari (Cod. Sang. 730, S. 17) zu erkennen.
Online seit: 13.12.2013
Schulhandschrift aus dem Kloster St. Gallen mit den Institutiones saecularium litterarum des Cassiodor (Lehrbuch der „Septem Artes Liberales“)
Online seit: 31.12.2005
Die Handschrift, die 1499 unter dem Lindauer Schulmeister Cunradus Reuschman geschrieben wurde (Eintrag auf p. 488), enthält überwiegend Werke antiker Autoren, ferner einige Werke von italienischen Autoren des 15. Jahrhunderts. Sämtliche Texte sind mit Kommentar versehen, den grösseren Werken ist in der Regel ein argumentum vorangestellt. Zwischen den Texten sind oft mehrere Seiten freigelassen. An den Seitenrändern finden sich einige einfache Federzeichnungen (p. 498–501, 504, 511, 513; auf p. 706 und 712 skizzenhafte Weltkarten). Auf p. 3 eine ganzseitige Federzeichnung der Stadt Troja. Die Texte im Einzelnen sind: Publius Baebius Italicus, Ilias latina (p. 5–51); Vergil, Georgica (p. 57–146); Horaz, Epistolae (p. 148–230); Horaz, Carmen saeculare (p. 231–234); Lactantius, De ave Phoenice (p. 234–241); Persius, Satiren (p. 245–282); Margarita passionis, Inc. Cum prope pasca foret (p. 283–288); Seneca, De providentia (p. 289–298); Augustinus Datus, Elegantiolae (p. 323–361); Carmen de dolo et astutia cuiusdam mulieris, Inc. Summe procus caveat ducatur ne mala coniunx (p. 362–365); Hymnen (p. 366–388); Parvulus philosophiae moralis (p. 395–417); Dominicus Mancinus, De quattuor virtutibus (p. 419–488); Hieronymus de Vallibus, Jesuida (p. 491–514); Matthaeus Bossus, Oratio in beata coena domini (p. 515–524); Ps.-Leonardus Brunus Aretinus, Comoedia Poliscena (p. 539–549); Terenz, Andria (p. 563–621); Vergil, Bucolica (p. 629–660); Horaz, Ars poetica (p. 661–678); Horaz, Epoden (p. 679–692); Ps.-Vergil, Moretum (p. 692–694); Ps.-Ovid, Remedia amoris, Inc. Qui fuerit cupiens ab amica solvere colla (p. 694–695); Ps.-Ovid, De arte amandi, Inc. Si quem forte iuvat subdi sapienter amori (p. 695–698); Traktat über Interpunktion, De kanone punctorum (p. 699); Vergil, Aeneis, lib. 1 und 3 (p. 701–726 und 741–760); Sallust, De coniuratione Catilinae (p. 765–802); Sallust, De bello Iugurthino, unvollständig (p. 803–804); Seneca, Epistolae morales (p. 812–853).
Online seit: 04.10.2018
Teil 1 des Kommentars des spätrömischen Grammatikers Servius (um 400) zur Aeneis des Vergil (Bücher 6 bis 8 [v. 685]), geschrieben im Kloster St. Gallen um 900. Teil 2 dieses weit verbreiteten Kommentars ist in Cod. Sang. 862 enthalten.
Online seit: 15.04.2010
Teil 2 des Kommentars des spätrömischen Grammatikers Servius (um 400) zu den Werken des Vergil mit den Büchern 9 bis 12 sowie einer Vita des Publius Vergilius Maro, geschrieben um 900 im Kloster St. Gallen. Teil 1 des weit verbreiteten Vergil-Kommentars ist in Cod. Sang. 861 enthalten.
Online seit: 31.07.2009
Marcus Annaeus Lucanus (39-65 n.Chr.), De bello civili (auch: Pharsalia). Versepos über die Kämpfe zwischen Pompeius und Caesar in den Jahren 48 bis 45 vor Christus um die Macht im römischen Staat. Abschrift mit einigen wenigen kolorierten Federzeichnungen
Online seit: 12.06.2006
Der Codex besteht aus vier unabhängig voneinander entstandenen Teilen, die vermutlich nicht in St. Gallen geschrieben wurden: 1. Horaz, Oden (am Ende unvollständig, mit einigen Glossen); 2. Lukan, Pharsalia (am Ende unvollständig, mit zahlreichen Glossen); 3. Sallust, De coniuratione Catilinae (vollständig) und De bello Iugurthino (einige Kapitel fehlen); 4. Ovid, Amores (am Ende unvollständig, mit zahlreichen Glossen) sowie eine Seite aus den Metamorphosen.
Online seit: 31.03.2011
Der Codex enthält das bekannteste Werk des römischen Dichters Publius Papinius Statius, sein Epos über den Krieg der Sieben gegen Theben (Thebais), mitsamt metrischen argumenta zu lib. II–IV. Es fehlen zwei Lagen mit lib. IV, V. 578 – lib. VII, V. 30 (zwischen p. 75 und 76) sowie ein Doppelblatt mit lib. IX, 671–751 und lib. X, 5–84 (zwischen p. 128 und 129 sowie 132 und 133). Die Anfänge der Bücher und der metrischen argumenta (p. 3, 21, 40, 58/59, 92, 112, 132, 173) sind durch Initialen hervorgehoben, teils zweifarbig (rot/grün). Marginal und interlinear stehen zahlreiche Glossen, hauptsächlich des 12. und 13. Jahrhunderts. Auf p. 196–197 wohl von derselben Hand der Planctus Oedipodis, Inc. Diri patris infausta pignora (Klage des Ödipus über den Tod seiner Söhne). Das Gedicht umfasst 21 vierzeilige Reimstrophen, deren erste mit Neumen auf vier Notenlinien versehen ist. Diese Form der Notation spricht gegen eine Entstehung der Handschrift in St. Gallen.
Online seit: 22.06.2017
Häufig benutzte Schulhandschrift mit den 15 Büchern der Metamorphosen des Publius Ovidius Naso. Dichte Interlinear- und Randglossierung in lateinischer Sprache. Das Pergament ist in starkem Masse abgegriffen und schmutzig und an verschiedenen Stellen genäht. Bereits vor der ersten Paginierung der Handschrift durch Unterbibliothekar Ildefons von Arx um 1780 fehlte der Text von Buch 8, V. 564, bis Buch 10, V. 429, was auf p. 62 auch entsprechend vermerkt ist. Hinten in der Handschrift finden sich Federproben auch historischen Inhalts, darunter auf p. 112 die Erwähnung eines Erdbebens vom 4. September 1298 sowie die Nennung eines Schreibers mit Namen Johannes (Qui me scribebat Iohannes nomen habebat).
Online seit: 23.06.2014
Die Handschrift überliefert die Briefe vom Schwarzen Meer des Ovid und wurde von einer Hand des 13. Jahrhunderts in gotischer Minuskel geschrieben. Die 46 Briefe sind in elegischen Distichen verfasst und stehen in Verbindung mit dem Exil des Dichters in Tomis. Eine Gliederung in vier Bücher, die in den modernen Editionen anzutreffen ist, fehlt hier. Zu Beginn der Briefe steht bis p. 66 jeweils eine einfache rote Initiale; danach sind diese zwar ausgespart, aber nicht mehr ausgeführt worden. Neben den Zeigehänden auf den Seitenrändern sind zahlreiche interlineare und marginale Glossen anzutreffen, die ungefähr aus derselben Zeit wie die Textabschrift stammen.
Online seit: 22.09.2022
In winziger Schrift (bis zu 110 Zeilen auf nur 14.5 cm hohen Seiten) geschriebener, anonymer Kommentar zu den Oden, Epoden, der Ars poetica, den Briefen und Sermones des Horaz. Vorangestellt sind die Horaz-Viten des Ps.-Acro und Sueton sowie auf den ersten Seiten ein Tauschbrief von 1252 und andere Urkunden. Auf den letzten Blättern folgt ein am Anfang defekter Kommentar zu den Satiren des Persius.
Online seit: 22.06.2010
Die wichtigste Gedichthandschrift mit Werken des Reichenauer Gelehrten und Abtes Walahfrid Strabo (809/10-849). Neben einer Vielzahl kleiner geistlicher und weltlicher Gedichte enthält der Band auch die beiden Verslegenden über den kappadokischen Märtyrer Mammes (De vita et fine Mammae monachi) und den irischen Abt Blathmac (Versus Strabi de beati Blaithmaic vita et fine), die Traumvision des Reichenauer Mönches Wetti (Visio Wettini) und das Gedicht De imagine Tetrici, einer Diskussion über das heute verlorene Reiterstandbild Theoderichs des Grossen, das Karl der Grosse von Ravenna in seine Pfalz nach Aachen hatte bringen lassen. Geschrieben im Kloster St. Gallen in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts.
Online seit: 23.12.2008
Scholien (meist im Schulunterricht verwendete Erklärungen) zu den 16 Satiren des römischen Dichters Juvenal (um 60-140), mit (vorangehend) 460 Hexameterversen (meist aus den Satiren) sowie einem gemischten Glossar aus den Satiren Juvenals. St. Galler Abschrift aus der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts.
Online seit: 23.12.2008
Die Handschrift enthält alle 16 Satiren des antiken Dichters Juvenal, in der Reihenfolge 1-14, 16 und 15. Die Satiren 1-3 und 10-14 sind glossiert (darunter 7 althochdeutsche Glossen); von der Satire 3 und 14 ist nur der Anfang, von der Satire 10 nur der Schluss glossiert, was wohl daher rührt, dass diese Glossen als die Handschrift noch ungebunden war, in die entsprechenden Lagen eingetragen wurden.
Online seit: 13.12.2013
Notker der Deutsche, Althochdeutsche Übersetzung und Kommentierung von De nuptiis Philologiae et Mercurii des Martianus Capella; zwei Evangelienkommentare 12. und 13. Jht. Lateinisch-althochdeutsche Übertragung und Kommentierung der ersten zwei Bücher des Werks Die Hochzeit der Philologie mit Merkur von Martianus Capella († nach 439) durch den St. Galler Mönch Notker den Deutschen, Abschrift des 11. Jahrhunderts; Abschriften des 12. respektive 13. Jahrhunderts von zwei Kommentaren zu den Evangelien; Der Martianus-Capella-Teil ist ein Palimpsest, grösstenteils über älteren, kaum mehr lesbaren Text mit den Institutiones Grammaticae des Priscianus von Caesarea geschrieben.
Online seit: 12.12.2006
Die Pergamenthandschrift überliefert auf p. 3–87 die Poetria nova des Galfred von Vinsauf. Es handelt sich um eine Anleitung in über 2'000 Hexametern zum Verfassen von Gedichten. Die Hexamater stehen in 25 Verszeilen in der Mitte der Seite und werden von gleichzeitig eingetragenen Kommentaren und Glossen begleitet. Die Schrift, eine vereinfachte Textualis, weist in die zweite Hälfte des 13. oder in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts (anders Scherrer). Auf p. 9 und 88 befindet sich der Stempel von Abt Diethelm Blarer von 1553–1564, auf p. 1 die alte Signatur S. n. 312 samt Inhaltsvermerk von Pius Kolb sowie auf p. 2 eine Notiz von Franz Josef Mone aus dem Jahr 1819. Der Halbledereinband weist eine romanische Deckelverbindung auf.
Online seit: 20.12.2023
Sammelhandschrift mit vorwiegend grammatischen Texten, geschrieben von einer Vielzahl verschiedener Hände um 800 im Kloster St. Gallen. Für manche dieser Texte bietet der Codex die älteste und im Fall eines anonymen Traktates De scansione heroyci versus et specie eorum gar die weltweit einzige Überlieferung. Zu den Grammatiktexten gehören etwa die grosse und die kleine Grammatik des Donatus, eine Kompilation dieser Donatus-Grammatik durch Petrus von Pisa, das Werk De metris des Mallius Theodorus, die Ars grammatica des Diomedes oder die beiden Werke De arte metrica und De schematibus et tropis des Beda Venerabilis.
Online seit: 09.12.2008
St. Galler Sammelhandschrift aus der Zeit um 800 mit einer Vielzahl von grammatischen Traktaten
Online seit: 31.12.2005
Das Vademecum (persönliches Handbuch) des Reichenauer Gelehrten und Abtes Walahfrid Strabo (um 808-849), eines der wenig bekannten Autographen einer bedeutenden Persönlichkeit aus dem frühen Mittelalter. Mit unterschiedlichsten Texten, geschrieben von zahlreichen verschiedenen Händen zwischen etwa 825 und 849. Darin enthalten (auf S. 277) auch ein Labyrinth sowie verschiedene Alphabete (S. 320/321), darunter ein Runenalphabet
Online seit: 12.12.2006
Exzerpte aus Werken des Isidor von Sevilla, aus den Etymologiae und dem Werk De officiis, geschrieben um 900 nicht im Kloster St. Gallen, möglicherweise in Frankreich. Am Ende ein Schreibervers, in dem sich ein Schreiber namens Aurelianus nennt.
Online seit: 21.12.2009
Die Pergamenthandschrift enthält auf p. 1–188 die Bücher 17 und 18 der Institutiones grammaticae des Priscian (ed. Keil, Bd. 3, S. 107–278, Z. 12). Danach folgen das dritte Buch der Ars maior des Donatus auf p. 189–204 (ed. Keil, Bd. 4, S. 392–402) sowie der Traktat De accentibus des Pseudo-Priscian auf p. 205–223 (ed. Keil, Bd. 3, S. 518–528). Die gesamte Grammatikhandschrift ist in derselben Textualis des 14. Jahrhunderts geschrieben. Am Beginn der vier Texte auf p. 1, 115, 189 und 205 steht je eine 10–18-zeilige Deckfarbeninitiale mit Gold, Blau, Weiss, Rot, Dunkelrot oder Grün, wobei die erste, historisierte Initiale eine Lehrszene darstellt und vor allem die dritte Initiale stark beschädigt ist. Des Weiteren finden sich durchgehend einfache rote und blaue Fleuronnée-Initialen. Die Institutiones grammaticae werden von zahlreichen mit Tinte geschriebenen Glossen und Kommentaren mehrerer Hände des 14. Jahrhunderts begleitet. Ab p. 189 sind die Glossen weniger zahlreich und ausschliesslich mit Griffel eingetragen worden. Auf p. 118 und 224 befindet sich der Stempel von Abt Diethelm Blarer von 1553–1564, auf p. 1 die alte Signatur D.n. 241 samt Inhaltsvermerk von Pius Kolb. Vor p. 1 ist ein Papierfragment mit den Resten von zwei längeren Eintragungen mitgeheftet. Der Holzdeckeleinband wurde mit Halbleder bezogen.
Online seit: 20.12.2023
Sammelhandschrift hauptsächlich grammatischen Inhalts, geschrieben in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts im Kloster St. Gallen. Enthält u.a. Abschriften der Ars maior des Donatus, der Ars grammatica des Honoratus, des Werks Ars de verbo des Eutyches, der Ars grammatica des Diomedes sowie des Buches I der Etymologien des Isidor von Sevilla.
Online seit: 23.12.2008
Die Handschrift überliefert einen lateinischen grammatischen Traktat, dessen Beginn wohl verloren ging. Laut Bursill-Hall (S. 229) handelt es sich um einen anonymen Kommentar zu Priscians Institutiones grammaticae. Der zweispaltige Text ist einzig durch gelegentliche Majuskeln in Texttinte gegliedert. Die kleine Minuskelschrift stammt wohl noch aus dem 13. Jahrhundert (anders Scherrer). Die Pergamentblätter besitzen oft unregelmässige Ränder und ihre Grösse variiert von Lage zu Lage. Auf p. 145 befindet sich der Stempel von Abt Diethelm Blarer von 1553–1564. Auf p. 3 notierte Pius Kolb die alte Signatur D. n. 268 und einen Inhaltsvermerk. Der Pappeinband mit lederverstärktem Rücken und lederverstärkten Ecken sowie die papierenen Spiegel-, Vorsatz- und Nachsatzblätter (p. 1/2, 148/149) stammen aus den Jahrzehnten um 1800.
Online seit: 20.12.2023
Die Papierhandschrift stammt aus dem 14. Jahrhundert und überliefert das älteste Werk von Konrad von Mure (c. 1210-1281), Magister der Stiftsschule und Chorherr am Grossmünster in Zürich. Der Novus Graecismus ist eine Enzyklopädie für die Schule (mit Ausrichtung auf die Grammatik und den Wortschatz), in Versen verfasst. Von diesem Werk sind elf Exemplare (Ed. A. Cizek, München, 2009) erhalten. Es handelt sich um eine Bearbeitung des Graecismus, den Eberhard von Béthune am Anfang des 13. Jahrhunderts verfasste. Das Exemplar der Stiftsbibliothek St. Gallen wurde in einer gedrängten Kursive, einspaltig geschrieben und ist unvollständig. Es umfasst den Prolog (Inc.: Notitiam gramatice saltem … p. 3), Buch I (p. 4-100) und 80 Verse von Buch II (p. 100-106), d.h. zwei von insgesamt zehn Büchern des Werks. Es finden sich Falzverstärkungen aus beschriebener Pergamentmakulatur (p. 18, 46, 70, 94). Viele Blätter weisen braune Flecken und Verfärbungen auf, die durch das Eindringen von Feuchtigkeit entstanden sind. Die Handschrift besitzt einen frühneuzeitlichen Pappeinband mit einem gedruckten Fragment.
Online seit: 20.12.2023
Das Kolophon der Handschrift nennt den Titel und den Autor des Werkes, den Graecismus von Eberhard von Béthune, ebenso den Namen des Schreibers Johannis Czepilwicz und das Datum der Fertigstellung der Abschrift am 9. August 1386 (p. 150). Der Graecismus ist ein langes Lehrgedicht (mehr als 4'000 Verse) zur Grammatik, verfasst um 1212, dessen wichtigste Quellen die antiken Grammatiker wie Donat und Priscian sind. Er scheint eine weite Verbreitung genossen zu haben. Den Schreiber dieser Pergamenthandschrift, Johannis Czepilwicz, scheint man mit einem Chorherrn des Augustinerklosters B. Maria virginis in Arena bei Bresslau/Wrocław identifizieren zu können. Mit der Ausnahme einer ersten grossen, leicht beschädigten Zierinitiale (p. 3) beschränkt sich die Ausstattung auf rubrizierte Buchstaben und auf einige Initialen, deren Form den Cadellen des 15. Jahrhunderts nahekommen. Gemäss dem Stempel von Abt Diethelm Blarer (p. 25) befand sich die Handschrift spätestens seit 1553-1564 in der Stiftsbibliothek. Die Handschrift ist als Kopert mit Pergamentumschlag und lederner Rückenverstärkung eingebunden wurden.
Online seit: 20.12.2023
Der Codex enthält auf p. 2–73 insgesamt 153 Briefe des spätantiken römischen Politikers Quintus Aurelius Symmachus († 402/403), und zwar einen Brief aus lib. IX, 10 Briefe aus lib. IV, 44 aus lib. V, 18 aus lib. VI, 40 aus lib. VII, 36 aus lib. I und 4 aus lib. II. Es handelt sich um die folgenden Briefe in der Zählung der Edition MGH Auct. ant. 6,1: IX, 142 (20); IV, 16 (17), 57 (58) – 60 (61), 63 (64), 66 (67) f., 69 (70), 72 (73); V, 3–5, 8, 13, 19 (18), 21 (20), 23 (22), 29 (27) f., 34 (32), 36 (34), 38 (36), 41 (39), 44 (42) – 47 (45), 49 (47) – 51 (49), 53 (51), 55 (53), 57 (55) – 60 (58), 65 (64), 67 (65) f., 68 (66), 70 (68) f., 73 (71), 75 (73), 77 (75) – 80 (78), 84 (82) f., 89 (87), 91 (89) f., 96 (94); VI, 3, 13, 17 (18), 22 (23), 28 (29), 31 (32), 45 (46), 47 (48), 55 (56), 60 (61) f., 65 (66), 72 (73) – 74 (75), 78 (79) – 80 (81); VII, 2f., 9, 11, 16, 19, 21f., 22, 25, 33, 44, 47, 49, 51–54, 56, 60f., 66f., 71–73, 78, 80, 85, 88 (87), 92 (91) – 94 (93), 98 (97) f., 102 (101), 105, 107, 109, 114, 117; I, 28 (22), 31 (25) – 34 (28), 36 (30) – 77 (71), 79 (73) f., 82 (76) – 84 (78), 86 (80), 88 (82), 90 (84) – 93 (87), 96 (90), 99 (93) f., 105 (99), 107 (101); II, 1, 3, 6, 8. Jeder Brief beginnt mit einer meist zweizeiligen roten Majuskel. Es schliesst sich auf p. 73–79 der fiktive Briefwechsel zwischen dem römischen Philosophen Seneca und dem Apostel Paulus an.
Online seit: 22.06.2017
Sammelhandschrift mit den Werken des Abtes Bern von Reichenau (um 978- 1048; Abt 1008-1048): fragmentarische Abschrift eines grossen Widmungscodex, den Bern im Jahre 1043 anlässlich der Synode von Konstanz dem König Heinrich III. überreichte. Mit Kurztonar (Epistola de tonis), Predigten zu Hochfesten des Kirchenjahres und über den Reichenauer Hausheiligen Markus, Hymnen, Sequenzen zu den Heiligen Ulrich, Gereon und Willibrord, dem Offizium über den heiligen Ulrich sowie einer grossen Zahl von Briefen. Viele der Werke sind einzig in dieser Handschrift aus dem zweiten Drittel des 11. Jahrhunderts erhalten.
Online seit: 09.12.2008
Bedeutende Gedichthandschrift aus der zweiten Hälfte des 9. und aus dem 10. Jahrhundert, geschrieben im Kloster St. Gallen. Enthält unter anderem auch Abschriften des Mosel-Gedichts Mosella des Ausonius mit der Schilderung einer Rhein- und Moselfahrt, Walahfrid Strabos Hexameterdichtung über Leben und Tod des seligen Iren Blathmac (Versus Strabi de beati Blaithmaic vita et fine) und das Werk De ieiunio quattuor temporum (so genannter Calixtus-Brief).
Online seit: 23.12.2008
Die Pergamenthandschrift überliefert das Doctrinale von Alexander de Villa Dei mit dem Kommentar dazu von Meister Berthold von Zürich. Man weiss ansonsten nichts über diesen Zürcher Kommentator, ebenso wenig über den Schreiber, einen gewissen Hermannus. Die Namen der beiden erscheinen im Kolophon (p. 123). Der Band ist zweispaltig angelegt und sorgfältig gegliedert. Die Hexameter des Doctrinale sind meistens in Abschnitten von einem oder mehreren Versen gegliedert und erscheinen in einem grösseren Schriftgrad als die darunter nachfolgenden Kommentare. Der Kommentar variiert je nach Vers in seiner Länge und er ist – im Gegensatz zum kommentierten Text – voller Abkürzungen. Elegante Fleuronnée-Initialen, die charakteristisch für die Buchmalerei des Oberrheins am Anfang des 14. Jahrhunderts sind, säumen die ganze Handschrift. Der Stempel von Abt Diethelm Blarer (p. 59) beweist, dass die Handschrift spätestens seit 1553-1564 in der Stiftsbibliothek liegt.
Online seit: 20.12.2023
Schulhandschrift für die St. Galler Klosterschule mit der Griechisch-Grammatik des Dositheus und einer mit Federzeichnungen illlustrierten Prosafassung des Lehrgedichts Phainomena des Aratos von Soloi
Online seit: 14.09.2005
Abschrift der 16 Bücher der Grammatik des Priscian von Caesarea (Priscianus maior), geschrieben in einer karolingischen Minuskel an der Wende vom 8. zum 9. Jahrhundert vermutlich in Norditalien (Verona?), noch im 9. Jahrhundert unter Abt Grimald ins Kloster St. Gallen gelangt.
Online seit: 23.12.2008
Die irische Priscian-Handschrift von St. Gallen: Abschrift der lateinischen Institutiones Grammaticae des Grammatikers Priscian von Caesarea (6. Jht.) mit über 9000 Glossen, davon 3478 in altirischer Sprache. Grundlage zur Rekonstruktion der altirischen Sprache, mit zahlreichen kunstvollen Federinitialen, geschrieben in einem irischen Skriptorium (Bangor?, Nendrum?) um 845
Online seit: 12.06.2006
Das Vocabularium Salomonis, eine alphabetische Enzyklopädie der Karolingerzeit von 1070 Seiten Umfang, geschrieben von zahlreichen Händen um 900 vermutlich nicht im Kloster St. Gallen. Das Werk ist nicht ganz vollständig erhalten (fehlend Begriffe mit Buchstaben Aa bis Ab sowie Y und Z). Von der sanktgallisch-klosterinternen Historiographie dem gelehrten Abt Salomon (890-920) zugeschrieben, indes vermutlich auf einem Liber Glossarum aus dem französischen Corbie basierend.
Online seit: 09.12.2008
Eine Sammelhandschrift für die St. Galler Klosterschule, geschrieben vom Mönch Winithar
Online seit: 14.09.2005
„Der König der Palimpseste“: Wiederbeschriebene Pergamentfragmente der Spätantike. Palimpseste sind Schriftstücke, die nach (versuchter) Beseitigung einer ersten Schrift ein zweites oder (wie nicht selten im Codex Sangallensis 908) ein drittes Mal beschrieben wurden. Die grosse wissenschaftliche Bedeutung von Palimpsesten liegt in der Regel in der älteren Schrift; nur auf diese Art sind verschiedene Texte der Antike auf uns gekommen. Der Band, vom Bibliothekar Pater Ildefons von Arx vor und nach 1800 zusammengestellt aus Fragmentblättern, die er aus verschiedenen Handschriften seiner Klosterbibliothek abgelöst hatte, enthält unter vielen anderen Texten die älteste Fassung der Mulomedicina des Vegetius (5. Jht.), die einzig hier überlieferten Gedichte und Prosaschriften des Spaniers Flavius Merobaudes (5. Jht.) oder die so genannten St. Galler Orakelsprüche („Sortes Sangallenses“; 6. Jht.).
Online seit: 12.12.2006
Das älteste Buch in deutscher Sprache, die "Abrogans"-Handschrift aus der Zeit um 790, mit dem ältesten Vaterunser und Credo in deutscher Sprache.
Online seit: 31.12.2005
Das palimpsestierte Abba-Ababus-Glossar, eine der ältesten Handschriften der Stiftsbibliothek, die noch in Buchform erhalten ist. Das Glossar, in dem ein lateinisches Wort durch ein anderes erklärt wird, wurde wohl im Kloster Bobbio über ältere Texte aus dem 5. Jahrhundert geschrieben. Die unteren, unterschiedlich gut lesbaren Texte enthalten Bruchstücke der Psalmen und des Buchs Jeremias aus dem alten Testament oder Auszüge aus Werken des Grammatikers Donatus und des römischen Dichters Terenz. Mit der Miniatur eines Rhetors in Rednerpose.
Online seit: 09.12.2008
Der Vocabularius sancti Galli – Wörterbuch eines Missionars in althochdeutscher Sprache, geschrieben 150 Jahre nach dem Tod des heiligen Gallus. Kleinformatige Sammelhandschrift als eine Art von Diarium eines in angelsächsischer Tradition gebildeten Schreiber, mit Texten zu Missionsfragen, theologischen Lesefrüchten sowie das Schulwissen betreffend, geschrieben um 790 in Deutschland. Am Ende des Bandes ein nach Sachgruppen gegliedertes lateinisch-althochdeutsches Wörterbuch, der in der St. Galler Tradition so genannte Vocabularius sancti Galli.
Online seit: 12.12.2006
Das textgeschichtlich bedeutendste Exemplar der Regula Benedicti aus der Zeit nach 810.
Online seit: 14.09.2005
Das älteste Kapiteloffiziumsbuch aus dem Kloster St. Gallen mit (u.a.) Martyrologium, Nekrologium, den St. Galler Annalen und verschiedenen Mönchsregeln.
Online seit: 31.12.2005
Die lateinisch-althochdeutsche Benediktinerregel, eines der ältesten Denkmäler der althochdeutschen Sprache.
Online seit: 14.09.2005
Sammelhandschrift vorwiegend historischen Inhalts, geschrieben in Latein und Deutsch grösstenteils vom St. Galler Wandermönch Gall Kemli († um 1481). Die Handschrift enthält neben vielen anderen Texten eine Regula Benedicti, lateinische und deutsche Rätsel und Sprüche, ein einzig hier überliefertes mittelrheinisches Passionsspiel aus dem 14. Jahrhundert in deutscher Sprache sowie eine Art von Curriculum Vitae des Schreibers Kemli.
Online seit: 23.12.2008
Textgeschichtlich bedeutende Abschrift der Ordensregel des Kirchenvaters Basilius (Magnus; 329-379) in der lateinischen Übersetzung des Kirchenvaters Rufinus (um 345-410), geschrieben im Kloster St. Gallen von mehreren Händen in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts. Neben zwei kleineren Texten enthält die Handschrift ebenfalls noch einen Ausschnitt aus dem Werk De institutis coenobiorum des Johannes Cassianus († 430/35; ab 4,32ff.).
Online seit: 23.12.2008
Textgeschichtlich bedeutende Sammelhandschrift aus dem Kloster St. Gallen mit Abschriften monastischer Texte zu und von Reformbewegungen der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Sie enthält unter anderen Texten die Consuetudines Sublacenses (p. 1−19), die Consuetudines eines Zisterzienserklosters in Böhmen (p. 26−74; Directorium et consuetudines monasterii de Nepomuk ord. Cist. in Bohemia), allgemeine und liturgische Weisungen für das klösterliche Leben (p. 74−87), abfällige Äusserungen eines in St. Gallen weilendenden Hersfelder Mönchs über die Reformbestrebungen der Generalkapitel (p. 98−108) sowie (p. 113 bis 258) die Consuetudines Castellenses. Diese enthalten liturgische Anweisungen für den Gottesdienst und Vorschriften für das tägliche Leben und die Organisation der Klostergemeinschaft von Kastl in der Oberpfalz. Diese Consuetudines strahlten nachher weit aus und beeinflussten auch das monastische Leben in zahlreichen weiteren Klöstern im süddeutschen Raum inklusive St. Gallen. Cod. Sang. 928 überliefert singulär den Originalprolog des Abtes Otto Nortweiner von Kastl (1378−1399) zu diesen Reformen. Der Einband der Handschrift, ursprünglich ein Kopert-Einband, wurde im 19. oder frühen 20. Jahrhundert unter schwersten Eingriffen in die Originalsubstanz restauriert.
Online seit: 23.09.2014
Der Quartband vereinigt unterschiedliche, meist kürzere Texte. Das Hauptgewicht kommt geistlichen Betrachtungen und Gebeten zu, darunter ein Passionstraktat (p. 4–38), Passionsgebete (p. 68–84), Tagzeitengebete (p. 88–91), ein Traktat vom Sündenfall (p. 92–107) und ein weiterer zu den quattuor gemitus turturis (p. 112–159); eine Biblia pauperum stellt für zahlreiche Heilige zusammen, in welchen Notsituationen sie angerufen werden können (p. 160–193). Unter den geistlichen Texten befinden sich vereinzelt auch deutschsprachige (z. B. p. 218–220, 238). Zwei Briefe betreffen St. Gallen, einer ist an Abt Eglolf gerichtet (p. 40–43), einer an Mönche, die nach St. Gallen geflohen sind (p. 85–88). Weitere Texte befassen sich mit dem Konstanzer Konzil und den monastischen Reformen; auch hier wieder ein Bezug zu St. Gallen (p. 239–250). Die letzte Lage besteht aus Pergamentblättern und könnte dem 14. Jahrhundert zugehören, sie enthält eine Grammatik und medizinische Texte (p. 251–266). Die Handschrift ist in einen Koperteinband gebunden. Als Falzverstärkung ist eine deutschsprachige Pergamenturkunde verwendet worden, von der noch das Jahr 1415 und der Namen eines ulrichen leman burger ze arbon lesbar sind.
Online seit: 22.09.2022
Mehrere Schreiber waren zwischen 1437 und 1443 an der Niederschrift dieser kleinformatigen Handschrift tätig, darunter auch der St. Galler Wandermönch Gall Kemli (1417−1481). Die Handschrift, deren Rückenschild die Aufschrift Miscellanea Regularia Liturgica et Medica trägt, ist im originalen Einband erhalten und enthält neben den Consuetudines Sublacenses weiteres Reformschrifttum aus dem Umkreis der spätmittelalterlichen Reformbewegungen von Subiaco und Melk. Dazu gehören etwa u.a. Tischgebete, die während des Kirchenjahres je nach Fest wechseln (p. 99−117), zahlreiche liturgische Texte und Kalenderberechnungen. Im hinteren Teil finden sich medizinische Traktate, darunter (p. 480) Merkverse über den Aderlass (p. 569−571) und der in zahlreichen Handschriften überlieferte pseudo-aristotelische Brief Secretum Secretorum, eine Art enzyklopädischer Geheimlehre mit orientalischen Zügen. Das Inhaltsverzeichnis auf der vorderen Innenseite des Buchdeckels schrieb P. Magnus Hungerbühler (1732−1811) während seiner Tätigkeit als Klosterbibliothekar zwischen 1774 und 1780.
Online seit: 23.09.2014
Der von mehreren Schreibern geschriebene Codex versammelt in sieben Teilen und unterbrochen von leeren Blättern ganz unterschiedliche theologische Schriften. Teil I: p. 1–14 Register und p. 17–124 Text von De decem praeceptis des Heinrich von Friemar, p. 124 Septem dona sancti spiritus contra septem peccata mortalia, p. 125–139 Tractatus de confessione et de peccatis mortalibus et venialibus, p. 139 Quid sit vera poenitentia et confessio, p. 139–140 eine theologische Notiz und weitere Notizen auf p. 142, p. 143–173 den Traktat De proprietate ad canonicos regulares religiosa des Theologen, Astronoms und Kirchenpolitikers Heinrich Heinbuche von Langenstein (1325–1397) sowie p. 177–186 ein Fragment der Expositio regulae S. Augustini. Teil II umfasst p. 187–199 ein Fragment von De sacramento ordinis, p. 199–257 Notabilia super Cantica Canticorum von Frater Johannes, gefolgt auf p. 258–260 vom Sermo Omnia parata sunt venite ad nuptias. Die Teile III (p. 261–284), IV (p. 285–316) und V (p. 317–340) enthalten weitere Sermones. Teil VI setzt sich aus deutschen Sibyllenweissagungen aus dem 14. und 15. Jh. (Von Kung Salomo wishait, p. 341–361) und einem fragmentarischen Brief (p. 361–362) zusammen. Teil VII enthält auf p. 365–376 Moralisationen aus der Historia septem sapientium. In einer Notiz berichtet der Stiftsbibliothekar Ildefons v. Arx auf p. 379 von der Krankheit und dem Tod des früheren Stiftsbibliothekars Johann Nepomuk Hauntinger im Jahre 1823. Auf p. 1 bezeugt ein Eintrag im Kopfsteg, dass sich die Handschrift bereits im 15. Jahrhundert im Kloster St. Gallen befand.
Online seit: 14.12.2018
Die von mehreren Händen im 15. Jahrhundert geschriebene und zusammengestellte Sammelhandschrift aus dem Kloster St. Gallen enthält (neben kürzeren Texten und zahlreichen Leerseiten) alphabetisch angeordnete Auszüge aus Kirchenväter-Schriften in lateinischer Sprache zu verschiedenen theologischen Begriffen (De abiectione – De voto; p. 3−179), das Werk Soliloquium des franziskanischen Theologen und Philosophen Bonaventura (1221−1274; p. 181−266), eine Abschrift des im 15. Jahrhundert häufig rezipierten, anonym überlieferten Werks Stella clericorum (p. 291−319), das Augustinus fälschlicherweise zugeschriebene Werk Speculum peccatoris (p. 339−354), die Predigt Corde creditur ad iustitiam des Thomas Ebendorfer (p. 355−361), das Capitulare monasticum III von 818/819 (p. 363−367), eine nicht ganz vollständige Abschrift des Briefs des Abtes von Montecassino, Theodomar, an Karl den Grossen (p. 369−373) sowie die Consuetudines Fuldenses aus dem 10./11. Jahrhundert in der Redactio Sangallensis-Fuldensis (p. 374−404). Der Holzeinband ist mit rotem Leder überzogen; auf p. 361 findet sich ein Schreibervermerk: per me syfridum pfragner.
Online seit: 08.10.2015
Die in einem originalen Kopert-Einband befindliche Handschrift enthält im Hauptteil (p. 1−88; Register p. 93) alphabetisch geordnete Auszüge aus Kirchenväter-Schriften in lateinischer Sprache zu verschiedenen theologischen Begriffen (De abiectione – De voto). Anschliessend folgen kürzere Texte: Auf p. 89 findet sich eine wenig bekannte Völker- und Stämmecharakteristik in mittellateinischen Versen (vor allem von Landesteilen Deutschlands), die mit Versus de provinciis überschrieben ist und mit Roma potens, reverenda Ravenna, Britannia pauper beginnt. Auf den Seiten 90−92 ist ein Brief eines Pariser Universitätslehrers (Epistola cuiusdam egregii magistri parisiensis) über das Übel des Eigentums überliefert, dem sich p. 94−100 eine lateinische Vaterunser-Auslegung sowie weitere spirituell-aszetische Texte in lateinischer und (p. 106−112) deutscher Sprache anschliessen. Die Inhaltsangabe auf der Innenseite des Vorderdeckels verfasste P. Jodocus Metzler (1574−1639), der während längerer Zeit Klosterbibliothekar war.
Online seit: 23.09.2014
Die Handschrift von 1467, die einst dem Klarissenkloster in Freiburg i. Br. gehörte und im Jahr 1699 vom Kloster St. Gallen erworben wurde, enthält neben wenigen lateinischen Texten mehrere erbauliche geistliche Traktate in deutscher Übersetzung, unter anderem eine Ars moriendi, das Cordiale de quattuor novissimis des Gerard van Vliederhoven, die sog. Hieronymus-Briefe, übersetzt durch Johann von Neumarkt (ca. 1315-1356), das Spiegelbuch – einen dialogischen Text in Reimzeilen über rechte Lebensführung, Versuchungen eines weltlichen Lebens und Jenseitsstrafen mit rund zwanzig kolorierten Federzeichnungen – sowie die Legende der Heiligen Drei Könige in der Fassung von Johannes von Hildesheim (1310/1320-1375). In der Handschrift finden sich einige weitere Federzeichnungen: ein Einhorn (p. 87), zwei Apostelfiguren (p. 107; Paulus und Johannes?), ein Mann und eine Frau in weltlicher Kleidung sowie ein Hirsch und ein Wildschwein (p. 513). Auf dem vorderen und hinteren Spiegel lassen sich Abklatsche in karolingischer Minuskel erkennen (hinterer Spiegel: Hrabanus Maurus, De computo).
Online seit: 04.10.2011
Die im Dominikanerinnenkloster St. Katharinen in St. Gallen in den Jahren 1521 und 1522 von den dortigen Schreiberinnen Regina Sattler, Dorothea von Hertenstein und Elisabeth Schaigenwiler geschriebene Handschrift überliefert als einzige die geistlichen Werke des aus Pforzheim gebürtigen Dominikanermönchs Wendelin Fabri (um 1465 – nach 1533). In seiner Funktion als Spiritual im Dominikanerinnenkloster Zoffingen in Konstanz entstanden zwischen 1510 und 1518 geistliche Traktate für die klösterlichen Tischlesungen, nämlich zum Altarssakrament, zu den fünf Gerstenbroten der Ordensleute und zu den Früchten der heiligen Messe, die Kollationen über die sieben O-Antiphonen sowie die Traktate Villicatorius und Prudentia simplex religiosorum. Die Handschrift gelangte zwischen 1780 und 1782 in die Klosterbibliothek von St. Gallen; Ende des 16. Jahrhunderts war sie noch im Dominikanerinnenkloster St. Katharinen in Wil gelegen.
Online seit: 13.12.2013
Die vielleicht aus Nordbayern stammende und im Bodenseeraum ergänzte Sammelhandschrift theologisch-mystischen Inhalts gehörte um 1500 der geistlichen Gemeinschaft von Franziskanerinnen in der unteren Klause zu St. Leonhard westlich der Stadt St. Gallen, die im Gefolge der Reformation aufgehoben wurde. Der Band enthält über dreissig meist anonym überlieferte Predigten, Traktate und Traktat-Auszüge dominikanischer Prägung. Darunter finden sich der Sendbrief Von wahrer Andacht des Eberhard Mardach (p. 83–116), eine Predigt des Johannes Tauler (p. 129−156), der Traktat Liebhabung Gottes an den Feiertagen von Thomas Peuntner aus dem Jahr 1434 (p. 232−237), Auszüge aus der Auslegung der zehn Gebote des Marquard von Lindau (p. 238–245), der Anfang des Prologs und drei Kapitel der anonym überlieferten, von Martin Luther 1518 erstmals vollständig im Druck herausgegebenen Theologia deutsch (auch Der Frankfurter genannt; p. 287–297) sowie Auszüge aus einer von anderen Handschriften stark abweichenden deutschsprachigen Fassung von Der Minnebaum (Arbor amoris; p. 323–331).
Online seit: 22.06.2017
Die Handschrift überliefert Predigten durch das Kirchenjahr und wurde von einer regelmässigen Hand in einer gotischen Minuskel des 13. Jahrhunderts geschrieben. Am Anfang und am Schluss ist sie unvollständig. Die am oberen Seitenrand durchgezählten Predigten reichen von VII (Dominica iiii. in quadragesima) bis LXXXVIII (In vigilia epiphanie domini). Zu Predigtbeginn stehen jeweils eine schlichte zweizeilige rote Initiale und eine rote Überschrift zur Angabe des Tags, an dem die Predigt zu lesen war. Gemäss dem Stempel von Abt Diethelm Blarer (p. 410) war die Handschrift spätestens seit der Mitte des 16. Jahrhundert in der Bibliothek des Klosters St. Gallen vorhanden. Der Pappeinband, mit weissem Pergament bezogen und mit grünen Seidenbändern als Verschlüssen, stammt aus dem 18./19. Jahrhundert.
Online seit: 22.09.2022
Die Pergamenthandschrift überliefert lateinische Predigten von Berthold von Regensburg († 1272) in einer Abschrift aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts oder der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Sie beginnt mit dem Fest des Protomärtyrers Stephanus (26. Dezember; p. 1a) und reicht bis zum Festtag der Enthauptung Johannes des Täufers (29. August; p. 181b). Es folgen weitere Predigten und andere Texte, von denen zwei mit De passione (p. 197a) und De resurrectione (p. 199b) betitelt sind. Auf p. 209 bricht der Text am Ende der rechten Spalte ab. Danach folgen auf p. 210a–215a in grösserer Schrift offenbar Predigten zur Conversio sancti Pauli (p. 210a) und zur Purificatio beatae Mariae (p. 213a), obschon diese beiden Feste bereits im ursprünglichen Teil (p. 23b und 31b) vorkommen. Eine andere Hand schrieb im 14. Jahrhundert in der rechten Spalte von p. 215 einen deutschen Text (Wilt du wizzen wie …). Laut einem Eintrag auf p. 216 schenkte der Kaplan Jodocus Maiger dem Nicolaus Jeuchin oder Jenchin, Pfarrer von St. Mangen (Kirche ausserhalb der Stadt St. Gallen) dieses Buch im Jahr 1433. Zu vermerken sind die dekorative, vierfarbige Naht mit gezackter Kontur auf p. 111/112, die Federzeichnung auf p. 150a sowie der Bibliotheksstempel von Abt Diethelm Blarer aus der Zeit 1553–1564 auf p. 216. Der Holzdeckeleinband stammt wohl aus dem 15. Jahrhundert.
Online seit: 25.04.2023
Der grösste Teil dieser Handschrift überliefert Predigten, die von mehreren Händen in zwei Spalten abgeschrieben wurden (p. 1-144). Die Predigten werden manchmal durch rote Überschriften und durch kleine Fleuronnée-Initialen, alternierend in blauer und roter Farbe, eingeleitet. Der Schlussteil (p. 145-157) ist kleineren Formats (19 x 17 cm) und einspaltig beschrieben worden. Er überliefert leonische Verse und Sprüche in Versform. Die Handschrift war spätestens seit der Mitte des 16. Jahrhunderts im Besitz der Bibliothek des Klosters St. Gallen (vgl. den Stempel von Abt Diethelm Blarer p. 120). Sie wurde im 18./19. Jahrhundert neu gebunden, und zwar als Einband mit Pappdeckeln, die mit weissem Pergament bezogen wurden und grüne Seidenbänder als Verschlüsse aufweisen.
Online seit: 22.09.2022
Der pergamentene Buchblock (p. 5–162) überliefert in seinem Kern auf p. 8–162 eine Sammlung von lateinischen Predigten zu Festen des Kirchenjahrs (Temporale und Sanktorale) in kleiner gotischer Minuskel des 13. Jahrhunderts. Auf p. 7 stehen oben eine Tabelle mit griechischen Buchstaben als Zahlzeichen und unten ein Incipit in roter Majuskelschrift, das zum Teil vom Bibliotheksstempel von Abt Diethelm Blarer aus der Zeit 1553–1564 überdeckt wurde. Das Einzelblatt p. 5/6 enthält ein Inhaltsverzeichnis der Predigten bis Mariä Himmelfahrt, das wohl in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts ergänzt wurde. Die Sammlung beginnt mit Predigten zum Advent (p. 8) und reicht bis zur Kreuzerhebung (p. 109) und zu Mariä Himmelfahrt (p. 112). Es folgen weitere Predigten, darunter welche Ad populum (p. 157, 162), bevor der Text unten auf p. 162 abbricht. Die Predigten werden meistens durch eine zwei- bis dreizeilige Zierinitiale in den Farben Rot, Blau und Grün eingeleitet. Der Einband stammt wohl wie die papierenen Vorsatz- und Nachsatzblätter (p. 1–4, 163–190) aus dem ausgehenden 17. oder dem 18. Jahrhundert.
Online seit: 25.04.2023
Die Handschrift wurde in einer Textualis wohl in der zweiten Hälfte des 13. oder der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts geschrieben. Die alte Zählung der Blätter reicht von I bis CLXXXIII und von CCLVI bis CCLXXX (Bleistiftfoliierung: 184–209). Massgebend ist heute die Foliierung A–B mit Bleistift, dann I–CLXXXIII in roter Tinte und schliesslich 184–216 mit Bleistift. Das im 14. Jahrhundert auf der letzten, separaten Lage eingetragene Inhaltsverzeichnis (fol. 211r–214v) verwendet römische Ziffern von I bis CCLXXVIII ohne Lücke. Daraus geht hervor, dass nach Abschrift des Inhaltsverzeichnisses einige Lagen nach Blatt CLXXXIII verloren gingen, was im Inhaltsverzeichnis bereits im 15. Jahrhundert mit „vacat“ vermerkt wurde. Die erhaltenen Blätter überliefern zunächst Predigten von Berthold von Regensburg († 1272) zu Herren- und Heiligenfesten (fol. Ir–CLXXIIIIv) und dann – wegen der erwähnten Blattverluste – nur noch den Schluss seiner Predigten zum Commune sanctorum (fol. 184r–184v). Dazwischen und danach stehen weitere Predigten (Sermones ad religiosos, Sermones ad speciales) oder geistliche Texte von derselben Hand, am Schluss (fol. 209r–210r) jedoch von einer anderen Hand. Nach dem Inhaltsverzeichnis folgen (fol. 214r–215v) weitere Eintragungen wohl des 14. Jahrhunderts, darunter einige in deutscher Sprache. Gemäss dem Besitzvermerk Liber sancti Galli auf fol. Br wohl spätestens seit dem 15. Jahrhundert im Kloster St. Gallen.
Online seit: 25.04.2023
Die von mehreren Händen geschriebene kleinformatige Handschrift enthält zum überwiegenden Teil Predigten (p. 3–49). Sie sind von einer späteren Hand, die auch die Überschrift Sermones de tempore und den Besitzeintrag Liber s. Galli auf p. 3 geschrieben hat, am Rand durchgezählt (1–39). Gemäss Schneyer, Repertorium der lateinischen Sermones des Mittelalters für die Zeit von 1150–1350, II.766 und IV.49, und Hamesse, Repertorium initiorum manuscriptorum latinorum medii aevi, Nr. 31477, sind unter den Autoren der Predigten Lothar von Segni (der spätere Papst Innozenz III.), Hugo von Saint-Cher und Nicolaus de Gorra zu finden. Ab p. 49 folgen sehr unterschiedliche Texte: p. 49–51 sieben kurze Briefe oder Briefformeln (unter anderem vom Abt von Isny an den Abt von Blaubeuren, vom Herzog von Bayern an zwei Truchsessen, von Eltern an ihren in Padua studierenden Sohn und vom Studenten an seine Eltern); p. 51 Merkverse über die Hostie, die Aufgaben eines Beichtvaters, die sieben Sakramente etc.; p. 52 eine weitere Predigt (von Lucas de Bitonto; Schneyer, Repertorium, IV.56, Nr. 88); p. 53 die Fünfzehn Vorzeichen des Jüngsten Gerichts; p. 54 die Parabola De rustico et eius domino des Odo von Cheriton; p. 55–62 ein Tractatus naturalis, Inc. Cum alterius nature sit truncus, alterius surculus; p. 63–77 ein Kommentar zu Aristoteles, De anima, Inc. Bonorum honorabilium noticiam [...] subiectum huius libri de anima est anima prout est coniuncta corpori. Die schmucklose Handschrift ist in einen frühneuzeitlichen Pappeinband eingebunden, der mit Fragmenten eines gedruckten Missales überzogen ist.
Online seit: 25.04.2023
Die Handschrift enthält rund ein Drittel des Bestands der Legenda aurea von Jacobus de Voragine, wobei einzelne Texte doppelt vorkommen. Der erste Teil (p. 1-267) beginnt mit dem Advent und endet mit Allerseelen und Kirchweih. Die Überschrift über dem ersten Text (Sermo de adventu domini, p. 1) ist irreführend und hat zu einer falschen Identifizierung des Inhalts der Handschrift als sermones geführt. Der zweite Teil (p. 271–665) beginnt mit Matthias (24.2.) und endet mit Thomas (21.12.). Dieser Bestand wird durch einige Texte aus dem sogenannten Provincia-Anhang (Oswald, Ulrich, Pelagius, Verena, Gallus, Otmar, Konrad) ergänzt, die an der jeweiligen Stelle im Verlauf des Kirchenjahrs eingefügt sind. Dazwischen (p. 267–270) stehen sieben kurze Exempla, deren erste drei auf Texte aus den Verba seniorum zurückgehen. Zwei Schreiber waren an der Herstellung der Handschrift beteiligt. Der Handwechsel auf p. 382/383 (am Lagenende, aber mitten im Wort) geht mit einem Wechsel der Dekoration einher: Während im vorderen Teil nur einzelne mehrzeilige rote Initialen mit einfachem roten Fleuronné verziert sind, ist das Fleuronné im hinteren Teil zweifarbig (rot/blau), üppiger und feiner. Es ähnelt dem Fleuronné in der Handschrift Fribourg, BCU, ms. L 34, ist allerdings verglichen damit etwas weniger raffiniert. Im ersten Teil fallen mehrfarbige dekorative Nähte und mit Nadelarbeit gefüllte Löcher ins Auge (p. 55/56, 75/76, 115/116, 123/124, 131/132, 143/144 und 147/148). Am oberen Seitenrand von p. 7–664 steht eine alte Foliierung (III–CCCXXXI). Der Pappeinband, mit weissem Pergament bezogen und mit grünen Seidenbändern als Verschlüssen, stammt aus dem 18./19. Jahrhundert.
Online seit: 25.04.2023
Die Handschrift enthält überwiegend Predigten. Sie beginnt (p. 1–279) mit dem Speculum ecclesiae des Honorius Augustodunensis (um 1080 – 1150/1151). Es folgen (p. 279–281) je 20 Verse über Tugenden und Laster in leoninischen Hexametern, jeweils mit einer kurzen darauffolgenden Prosaerläuterung. Auf der ansonsten freigebliebenen p. 282 eine Federzeichnung des Apostels Paulus. Anschliessend (p. 283–411) die Sermones des Mauritius de Sulliaco (Maurice de Sully, um 1120 – 1196), mit einer Kapitelübersicht und dem Prolog auf p. 283. Auf p. 411–414 ein Kommentar zum Apostolischen Glaubensbekenntnis (Inc. Quo nomine vocatur hec doctrina apostolica symbolum, Expl. latine dicitur vere fideliter fiat). Der sehr kurze Text auf p. 415 handelt von der Kommunion für Exkommunizierte (Inc. Communicans excommunicato, Expl. ad correctionem communicabis excommunicato).
Online seit: 22.03.2018
Der karolingische Klosterplan von St. Gallen ist die älteste überlieferte Architekturzeichnung des Abendlandes und damit ein Monument der europäischen Kulturgeschichte. Er besteht aus fünf aneinander genähten Stücken aus Schafspergament, später wurde er zu einem Heft von 16 Feldern (32 Seiten) im Quart-Format gefaltet. Auf der Vorderseite befindet sich der Originalplan einer Klosteranlage mit 52 Gebäuden, 333 lateinischen erklärenden Beischriften und einem Widmungsbrief. Der Plan wurde 819 oder um 827/830 auf der Reichenau unter Abt Heito oder Erlebald, vermutlich aufgrund von Vorlagen, für (Abt?) Gozbert von St. Gallen geschaffen; der Bibliothekar Reginbert sowie ein jüngerer Reichenauer Mitbruder brachten die Beischriften an. Auf der zunächst leer gebliebenen Rückseite (und auf Rasur im untersten Feld links auf der Vorderseite) wurde am Ende des 12. Jahrhunderts in St. Gallen die Vita beati Martini episcopi auf der Grundlage von Sulpicius Severus hinzugefügt.
Online seit: 20.03.2014
Die Handschrift liegt in Form einer Pergamentrolle vor; diese besteht aus sechs der Länge nach aneinandergenähten schmalen Pergamentstreifen von jeweils ca. 60-80 cm Länge. Sie ist ein Pilgerführer durch die Stadt Rom und besteht aus zwei Texten: Die Mirabilia Romae beschreiben weitgehend listenartig die Bauwerke der Stadt Rom – Mauern, Tempel, Paläste, Plätze, Thermen, Theater etc. Dieser Teil beginnt in der vorliegenden Fassung mit einer kurzen historischen Einleitung aus der Chronik des Martin von Troppau. Als zweiter Teil folgen die Indulgentiae ecclesiarum urbis Romae, eine Aufzählung der Kirchen Roms mit ihren Reliquien und den dort zu erlangenden Ablässen.
Online seit: 20.12.2012
Das im Jahr 1567 geschriebene Studienheft enthält zwei Nachschriften des in Paris studierenden St. Galler Mönchs Mauritius Enk († 1575): 1) fol. 1r−53r: zur Vorlesung des Petrus Christinus SJ zur Metaphysik des Aristoteles, 2) fol. 56r−130r: zur Vorlesung des Jacobus Valentinus de Borrasa SJ († 1581) über Metaphysik.
Online seit: 08.10.2015
Studienheft des St. Galler Mönchs Mauritius Enk († 1575) mit der Nachschrift der Vorlesungen des Jesuiten Jacobus Valentinus (eigentlich Jacobus de Borrasa; † 1581) über die Aristoteles-Werke De physica, De caelo et mundo, Tractatus de elementis, De ortu et interitu und De anima, geschrieben 1568/69 anlässlich von dessen Studienaufenthalt an dem von Jesuiten geführten Collège de Clermont in Paris.
Online seit: 15.04.2010
Vom St. Galler Konventualen Mauritius Enk (1538–1575) angefertigte Mitschrift von Vorlesungen des spanischen Jesuiten Johannes Marianus (Juan de Mariana, 1536–1624) über die Heilige Schrift (Isagoge in sacram scripturam). Dieser Text steht auf p. 33–269. Daneben enthält der Band Augustinus-Exzerpte (p. 19–21 aus Brief 28 an Hieronymus, mit einem alphabetischen Index p. 1–12; p. 27–28 aus den Confessiones) sowie einen kurzen Traktat über die Beichte vor der Eucharistie, Num confessio necessaria sit ante sumptionem Eucharistiae (p. 270–271, nicht von Enk geschrieben).
Online seit: 23.06.2016
Vom St. Galler Konventualen Mauritius Enk (1538–1575) angefertigte Mitschrift von Vorlesungen des Hubertus Morus (Hubert Meurier, 1535–1602) über das dritte und vierte Buch der Libri magistri sententiarum (der Sentenzen des Petrus Lombardus). Die Vorlesung über das 3. Buch (p. 7–109) fand vom 22. April bis 27. Juni 1566 statt, diejenige über das 4. Buch (p. 199–433) vom 7. Mai bis 14. (19.?) August 1566. Die Vorlesungsmitschrift ist in einen Pariser Kalbsledereinband gebunden, welcher einen Besitzvermerk in Goldprägung trägt.
Online seit: 23.06.2016
Vom St. Galler Konventualen Mauritius Enk (1538-1575) und einem unbekannten Kommilitonen angefertigte Mitschrift von Vorlesungen der spanischen Jesuiten Johannes Maldonatus (Professor der Philosophie am Collegium Clermont 1564-1565 sowie der Theologie 1565-1569) und Jacobus Valentinus (Professor der Theologie am Collegium Clermont 1565-1569). Die Vorlesungsmitschrift enthält neben einer Einführung in die Theologie u.a. einen Aristoteles-Kommentar des Jacobus Valentinus (Annotationes in libros Ethicorum). Sie ist in einen Pariser Kalbsledereinband gebunden, welcher einen Besitzvermerk in Goldprägung trägt.
Online seit: 15.04.2010
Vom St. Galler Konventualen Mauritius Enk (1538–1575) angefertigte Mitschrift von Vorlesungen des Hubertus Morus (Hubert Meurier, 1535–1602) über das erste und zweite Buch der Libri magistri sententiarum (der Sentenzen des Petrus Lombardus). Die Vorlesung über das 1. Buch (p. 7–178) fand vom 15. Oktober (?) 1565 bis 31. Januar 1566 statt, diejenige über das 2. Buch (p. 279–401) vom 4. Februar bis 10. April 1566. Dazwischen p. 181–189 ein kurzer Text De Unione Hypostatica Verbi, p. 181–183 nicht von Enk geschrieben (seine Hand setzt mit den letzten drei Wörtern auf p. 183 wieder ein). Die Vorlesungsmitschrift ist in einen Pariser Kalbsledereinband gebunden, welcher einen Besitzvermerk in Goldprägung trägt.
Online seit: 23.06.2016
Der Band enthält vier Texte: 1. (p. 1–149) Vom St. Galler Konventualen Mauritius Enk (1538-1575) angefertigte Mitschrift von Vorlesungen des Michael Dionysius über die Libri magistri sententiarum (die Sentenzen des Petrus Lombardus). Dionysius begann die Vorlesung am 10. Dezember 1565 (p. 1) und brach sie am 4. Februar 1566 mangels Zuhörern ab (p. 149: ob defectum auditorum). 2. (p. 153–195) Annotationes de immortalitate animae des spanischen Jesuiten Johannes Maldonatus in einer Mitschrift des St. Galler Konventualen Johannes Ruostaller († 1575). 3. (p. 197–203) Notizen von Mauritius Enk. 4. (p. 205–226) Kirchenrechtliche Abhandlung über Priester, die in eheähnlichen Verhältnissen leben (Quid sit sentiendum de concubinariis), notiert von einem späteren (?) Schreiber. Auf p. 220 ein an Priester gerichtetes kurzes Gedicht in Distichen (Ad quemvis sacerdotem, Inc. Huc age, tende gradus) mit der Aufforderung, das Büchlein immer wieder zu lesen und das Gelesene zu befolgen.
Online seit: 17.03.2016
Der Band enthält Mitschriften des in Paris studierenden St. Galler Mönchs Mauritius Enk (1538−1575) zu einer Vorlesung zum Thema De eucharistia. Die Vorlesung fand zwischen dem 27. Januar und dem 11. Mai 1568 im Pariser Jesuitenkollegium Clermont statt. Im Band finden sich auch Sentenzen des jesuitischen Professors Johannes Maldonatus (Professor der Theologie am Collegium Clermont 1565−1569), ebenso Wahlsprüche des Studenten Mauritius Enk, auf der vorderen Innenseite des Einbands etwa: Min Hoffnung und Vertrauwen / will ich allzit uf Gott bauwen. Diese Handschrift ist der zweite von drei in chronologischer Reihenfolge zusammengehörenden Bänden von Vorlesungsnachschriften von Mauritius Enk (Bd. 1: Cod. Sang. 1122, Annotationes zum Matthäus-Evangelium eines Dr. Sorbanicus und Kommentar des Johannes Maldonatus zum 4. Buch der Sentenzen des Petrus Lombardus vom 15. Juli 1567 bis 27. Januar 1568; Bd. 3: Cod. Sang. 1120, Annotationes zu Vorlesungen zu den Themen De eucharistia, de missa eiusque ceremoniis ab dem 11. Mai 1568).
Online seit: 26.09.2017
Vom St. Galler Konventualen Mauritius Enk (1538-1575) angefertigte Mitschrift von Vorlesungen des spanischen Jesuiten Jacobus Valentinus (Professor der Theologie am Collegium Clermont 1565-1569) über die Ethik des Aristoteles.
Online seit: 15.04.2010
Vom St. Galler Konventualen und späteren Abt Joachim Opser (1548–1594, Abt 1577–1594) angefertigte Mitschrift in zwei Teilen mit je eigener Paginierung von Vorlesungen des spanischen Jesuiten Johannes Marianus (Juan de Mariana, 1536–1624) zu Thomas von Aquin (p. 15–260) und über die Heilige Schrift (In universam sacram scripturam … eisagoge, p. 1–116). Eine weitere Mitschrift der letzteren Vorlesung, geschrieben von Mauritius Enk (1538–1575), befindet sich in Cod. Sang. 1115, p. 33–269.
Online seit: 22.03.2018
Von Joachim Opser († 1594, St. Galler Konventuale, Abt seit 1577) angefertigte Mitschrift von Vorlesungen des spanischen Jesuiten Jacobus Valentinus (Professor der Theologie am Collegium Clermont 1565-1569) über die unter dem Titel Organon zusammengefassten Schriften des Aristoteles.
Online seit: 15.04.2010
Nicht, wie bisher angenommen, von Joachim Opser, sondern vom St. Galler Konventualen Mauritius Enk (1538-1575) und unbekannten Kommilitonen angefertigte Vorlesungsmitschrift. Der Band enthält neben Aristoteles-Kommentaren der spanischen Jesuiten Johannes Maldonatus (Professor der Philosophie am Collegium Clermont 1564-1565 sowie der Theologie 1565-1569) und Jacobus Valentinus (Professor der Theologie am Collegium Clermont 1565-1569) sowie des schottischen Jesuiten Jacobus Tyrius (Professor der Theologie und Philosophie am Collegium Clermont) weitere, zum Teil anonyme Texte u.a. zur Arithmetik und Geometrie.
Online seit: 15.04.2010
Liturgische Handschrift aus dem Zisterzienserinnenkloster Günterstal bei Freiburg im Breisgau, teilweise in lateinischer, teilweise in deutscher Sprache geschrieben. Die Handschrift, die im Jahr 1782 von dem in der sanktgallischen Besitzung Ebringen bei Freiburg als Pfarrer tätigen St. Galler Mönch Gall Metzler (1743-1820) käuflich erworben wurde, enthält neben weiteren Texten Lesungen aus einem Martyrologium und der Benediktsregel für die Monate September und Oktober, Epistel- und Evangeliumsperikopen für Sonntage und Heiligenfeste im September, Heiligenlegenden nach der Elsässischen Legenda Aurea für den Monat September, deutschsprachige Texte der alttestamentlichen Bücher Tobit, Judith und Esther sowie die Fassung B2 der Dekalogerklärung des Marquard von Lindau. Der Band gehörte mit Cod. Sang. 1141 und Cod. Sang. 1142 und vermutlich sechs weiteren, heute verlorenen Bänden zu einem grossen Günterstaler Lektionarwerk mit Predigten, Martyrologiums- und liturgischen Texten. Im Band sind da und dort ältere Blattverluste (etwa zwischen p. 350 und 351) feststellbar; zwischen den einzelnen Teilen gibt es immer wieder Leerseiten.
Online seit: 20.12.2012
Liturgische Handschrift aus dem Zisterzienserinnenkloster Günterstal bei Freiburg im Breisgau, von verschiedenen Händen teilweise in lateinischer, teilweise in deutscher Sprache geschrieben. Die am Schluss defekte Handschrift, die im Jahr 1782 von dem in der sanktgallischen Besitzung Ebringen bei Freiburg als Pfarrer tätigen St. Galler Mönch Gall Metzler (1743–1820) käuflich erworben wurde, enthält neben weiteren Texten Lesungen zum Martyrologium und zur Benediktsregel für den Monat August in beiden Sprachen (p. 1–94), lateinische Lectiones für den August, lateinische Evangeliumsperikopen ab dem 10. Sonntag nach Pfingsten mit Predigten sowie Heiligenlegenden in deutscher Sprache nach der Elsässischen Legenda aurea für den Monat August (p. 395–502). Der Band gehörte mit Cod. Sang. 1140 und Cod. Sang. 1142 und vermutlich sechs weiteren, heute verlorenen Bänden zu einem grossen Günterstaler Lektionarwerk mit Predigten, Martyrologiums- und liturgischen Texten. Einige Blätter wurden schon vor der Paginierung im ausgehenden 18. Jahrhundert herausgeschnitten.
Online seit: 13.12.2013
Liturgische Handschrift aus dem Zisterzienserinnenkloster Günterstal bei Freiburg im Breisgau, von verschiedenen Händen teilweise in lateinischer, teilweise in deutscher Sprache geschrieben. Die Handschrift, die im Jahr 1782 von dem in der sanktgallischen Besitzung Ebringen bei Freiburg als Pfarrer tätigen St. Galler Mönch Gall Metzler (1743–1820) käuflich erworben wurde, enthält neben anderen Texten ein Kalendar (p. 1–12), Predigten (p. 57–213), Epistel- und Evangeliumsperikopen (p. 222–271), weitere liturgische Texte und Gebete zu den Festen des Commune sanctorum, eine unvollständige Abschrift (p. 490–624) des beliebten Traktats Büchlein der ewigen Weisheit des Konstanzer Mystikers Heinrich Seuse († 1366), das lateinische Nikodemus-Evangelium (p. 659–695), eine deutsche Prosafassung des Nikodemus-Evangeliums (p. 695–761) sowie die Lamentationes Jeremie in lateinischer Sprache (p. 762–770). Der Band gehörte mit Cod. Sang. 1140 und Cod. Sang. 1141 und vermutlich sechs weiteren, heute verlorenen Bänden zu einem grossen Günterstaler Lektionarwerk mit Predigten, Martyrologiums- und liturgischen Texten. Einige Blätter (etwa zwischen p. 489 und p. 490) wurden schon vor der Paginierung im ausgehenden 18. Jahrhundert herausgerissen bzw. herausgeschnitten.
Online seit: 13.12.2013
Die umfangreiche Handschrift von weit über tausend Seiten, geschrieben von einer einzigen Hand im Zisterzienserinnenkloster Günterstal bei Freiburg im Breisgau, enthält gegen hundert lateinische Predigten zu Sonn- und Festtagen des Kirchenjahres für die Zeit vom 1. Adventssonntag und Christi Himmelfahrt. Einige der Sermones sind identifiziert und stammen beispielsweise vom hl. Ivo, von Augustinus, Bernhard von Clairvaux, Papst Gregor dem Grossen, Beda Venerabilis, Heimo von Auxerre oder von Johannes Chrysostomos. Der Codex wurde 1780 von dem damals in Ebringen bei Freiburg im Breisgau als Pfarrer amtierenden St. Galler Mönch Gall Metzler (1743–1820) für die St. Galler Klosterbibliothek erworben.
Online seit: 13.12.2013
Die 1551 unter Fürstabt Diethelm Blarer (1530−1564; koloriertes Abtwappen auf p. 2) angelegte und (im ersten Teil) bis 1571 fortgeführte Handschrift besteht aus drei Teilen. Vorne (p. 5−50) finden sich Abschriften von Zulassungsscheinen zur Seelsorge von St. Galler Konventualen auf dem Gebiet des Bistums Konstanz, ausgestellt zwischen 1551 und 1571 durch die bischöfliche Kanzlei in Konstanz. Im zweiten Teil (p. 131−134) wird die Grundsteinlegung der neuen Renaissance-Bibliothek des Klosters St. Gallen am 6. Juli 1551 geschildert; genannt sind auch die Namen aller an dieser feierlichen Zeremonie anwesenden Personen. Die Renaissance-Bibliothek wurde 1553 fertiggestellt und zwischen 1758 und 1767 durch die heutige spätbarocke Bibliothek ersetzt. Der dritte Teil (p. 181−183) geht auf die Herstellung eines grossen silbernen Altarkreuzes durch den Goldschmied Thomas Gennius aus Wil ein, das der St. Galler Abt Diethelm Blarer 1553 herstellen und durch den aus Rapperswil stammenden und in Wil tätigen sculptor (Bildhauer?) Heinrich Reissi in sechs Stunden auf dem Rücken nach St. Gallen tragen liess. Genannt sind auch die in diesem Kreuz aufbewahrten Heiligenreliquien. Die Spuren des Kreuzes verlieren sich im Rahmen der Liquidierung der sanktgallischen Klostergüter nach der Klosteraufhebung 1805. Zwischen den drei Teilen und am Ende zahlreiche leere Seiten (p. 51−130; p. 135−178; p. 184−194).
Online seit: 13.10.2016
Die Handschrift, die der jung verstorbene Kantor Johannes Strang († 1588; Profess 1580) unter Fürstabt Joachim Opser (1577-1594) im Jahr 1583 aufgrund von Notaten von Pater Heinrich Keller schrieb, beschreibt meist in lateinischer, aber häufig auch in deutscher Sprache die gottesdienstlichen Gepflogenheiten im Kloster St. Gallen im Jahreslauf vom 1. Januar bis 31. Dezember. Dieses Directorium cultus divini ist eine der wichtigsten Quellen zur Kenntnis der Mönchsliturgie im nachreformatorischen Galluskloster. Erwähnt werden Gebete und Gesänge, die an einzelnen Tagen zu sprechen und zu singen waren oder liturgische Prozessionsordnungen (etwa auch separat für Schön- und Schlechtwettertage). Der Band enthält Angaben zum Kirchenschmuck und zahlreiche kulturgeschichtlich interessante Notizen, so beispielsweise auch zum sanktgallischen Brauchtum rund um die Ernennung eines Schülerabts. Neben einem Verzeichnis von Jahrzeiten auf p. 1 finden sich auch historische Notizen zu verschiedenen klosterinternen Ereignissen. Der Band wurde bis 1606 weitergeführt.
Online seit: 23.06.2014
P. Aemilian Zeller (1691-1730) legte während seiner Zeit als Bibliothekar (1729-1732) einen alphabetisch nach Autoren geordneten Handschriftenkatalog an. Alles, was keinen Verfassernamen trug, etwa Bibelabschriften und Psalterien oder Texte unbekannter Autoren, liess P. Aemilian stillschweigend weg. Die Handschriften tragen die Signaturen des älteren Handschriftenkatalogs von Pater Hermann Schenk (1653-1706) aus der Zeit vor 1700 (vgl. Cod. Sang. 1280; etwa Class. 1, n. 44). Pater Pius Kolb, Klosterbibliothekar ab 1748, ergänzte im Zeller'schen Handschriftenkatalog die früheren Signaturen mit den von ihm neu eingeführten Signaturen (vgl. Cod. Sang. 1400 und 1401; etwa D.n. 88). Der Katalog gibt keine Angaben zu Alter, Schriftart und Benützbarkeit der einzelnen Manuskripte.
Online seit: 23.06.2014
Bibliotheksgeschichtlich aufschlussreicher Sammelband, aus verschiedenen zwischen 1680 und 1780 geschriebenen Konvoluten zusammengebunden. Teil 1 (p. 7-121): Handschriftenkatalog des P. Hermann Schenk (1653-1706) aus der Zeit um 1700. Von P. Pius Kolb (1712-1762) wurden um 1750 dessen neue Handschriftensignaturen hinzugeschrieben. Kolb vermerkte in Schenks Katalog auch das Fehlen von Manuskripten. Die meisten davon waren 1712 nach Zürich gelangt (deest).Teil 2 (p. 127−153 und p. 162−167): Verzeichnis von Wohltätern der Klosterbibliothek (Monumentum gratitudinis dedicatum benefactoribus Bibliothecae), angelegt 1680 und weitergeführt bis 1780. Rückwirkend bis 1567 wurden aussergewöhnliche Geschenke an die Bibliothek eingetragen, so (p. 133) fürs Jahr 1595 die „Schenkung“ des grossen Erd- und Himmelsglobus durch Apotheker Lukas Stöckli aus Konstanz. Die Nennungen betreffen häufig Objekte aus dem Kuriositäten- und Raritätenkabinett der Bibliothek. Teil 3 (p. 155-161): Bücher, die unter Abt Joseph von Rudolphi (1717-1740) zwischen 1717 und 1737 erworben werden konnten. Teil 4 (p. 169 und p. 175-187): Bücher aus der Hinterlassenschaft von Fürstabt (1687-1696) und Kardinal Cölestin Sfondrati, die P. Hermann Schenk nach dessen Tod in die Bibliothek integrierte. Teil 5 (p. 191-234): Zusammenstellung von grösserformatigen Bänden der Klosterbibliothek aus der Zeit um 1700. Teil 6 (p. 237−270; loses separates Konvolut): von P. Pius Kolb verfasste Zusammenstellung der schönsten Bücher der Klosterbibliothek aus der Zeit um 1750, betitelt Ilias in nuce. Teil 7 (p. 275-280; lose, zusammengelegte Blätter): Liste mit Handschriftensignaturen von P. Pius Kolb.
Online seit: 23.06.2014
In einem eleganten goldverzierten Einband stellte Klosterbibliothekar Johann Nepomuk Hauntinger (1756−1823) für seinen Abt Beda Angehrn (1767-1796) ein Verzeichnis der Neuerwerbungen und Neuzugänge der Klosterbibliothek zwischen 1780 und 1792 zusammen: Verzeichniss der Handschriften, Bücher, Kunst und Naturprodukte, welche seit dem 23. Oktober 1780 bis Ende Mayes 1792 der Stift St. Gallischen Bibliotheke sind einverleibt worden. In dieser Art stellt der Band ein singuläres Dokument der Erwerbungspolitik und -praxis des Klosters St. Gallen dar. Insgesamt konnten in diesen knapp zwölf Jahren 335 Inkunabeln und Postinkunabeln, gegen 4ʾ000 spätere Druckwerke sowie 146 Handschriften in die Bibliothek integriert werden. Die meisten Handschriften gelangten dabei (tauschweise gegen gedruckte aszetisch-spirituelle Literatur) aus sanktgallischen Frauenklöstern, etwa von den Benediktinerinnen von St. Georgen, den Kapuzinerinnen von Altstätten oder von den Dominikanerinnen in Wil, in die heutige Stiftsbibliothek. Genannt sind auch die Zugänge im Münz-, Naturalien- und Kuriositätenkabinett, neuerworbene Gemälde und Kupferstiche sowie alia quaedam bibliothecae illata (diverse weitere Erwerbungen unterschiedlichster Art wie Sessel aus Meerrohr [spanisches Rohr] oder ein neues Bibliothekssiegel). Ebenso aufgelistet sind pauschale Ausgabenbeträge für Buchbinderarbeiten sowie Geldbeiträge, die all jene Beamten und Pfarrherren der Bibliothek schuldeten, denen der Abt neu eine Pfarrstelle oder ein weltliches Amt übertragen hatte.
Online seit: 23.06.2014
Die vom St. Galler Mönch Jakob an der Rüti (1562–1615) vermutlich für den Privatgebrauch geschriebene Handschrift enthält im ersten Teil (f. 1r-125r) Responsorien für die Hochfeste des Kirchenjahres, mit Melodien in Hufnagelnotation und vielfach mit Anweisungen zu Prozessionen. Im Anschluss folgen Angaben zum Ort bestimmter Vespern (f. 126r-128r), weitere Prozessionsordnungen (f. 128v-136v), Melodien für die Doxologie (f. 139r-140v), Anweisungen für die Vesper des Schülerabts am Johannestag und am Vorabend des Fests der Beschneidung (f. 140v-147v) sowie Gebete für Prozessionen (f. 150r-155v). Jakob an der Rüti hat die Handschrift mit einigen etwas unbeholfenen Federzeichnungen und Bordüren verziert (ganzseitiger Buchschmuck f. 1r, 58v-59r und 77v-78r, ferner figürliche Darstellungen in Initialen). Er nennt sich f. 126r mit Initialen (F.I.A.R.), f. 125r mit ausgeschriebenem Namen (radiert, unter UV-Licht lesbar: Per me fratrem Jacobum An der Rüti …um Anno 1582).
Online seit: 23.06.2014
Die Handschrift wurde 1779 vom St. Galler Mönch Gall Metzler (1743-1820) erworben, dem Pfarrer in Ebringen nahe bei Freiburg, die wiederum zu St. Gallen gehörte. Sie beinhaltet, unterteilt in zwei Teile, liturgische Anweisungen für das Kirchenjahr (de tempore und de sanctis). Geschrieben in Deutschland, sollte sie helfen ‘vnwißenheit' (Unkenntnisse) in liturgischen Themenbereichen zu vermeiden. Orientierungen über den Umgang mit der Kollekte wurden ausgelassen, um Platz zu sparen und auch, weil diese Informationen lediglich von den Priestern beansprucht würden. Dieser Umstand weist darauf hin, dass die Handschrift für die Nonnen gedacht war (jedoch wurde die grammatisch maskuline Form beibehalten). Es bleibt noch zu klären, worauf sich der Ursprungstext bezieht, wenn er im Prolog von ‘Index' spricht.
Online seit: 17.12.2015