St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 468
Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 2: Abt. III/2: Codices 450-546: Liturgica, Libri precum, deutsche Gebetbücher, Spiritualia, Musikhandschriften 9.-16. Jahrhundert, Wiesbaden 2008, S. 59-60.
Titre du manuscrit: Sammlung von liturgischen Pergament-Fragmenten
Périodes:
- 12. Jh
- 13. Jh
Support: Pergament
Volume:
A + 55 + Z Folia
Format: 17 x 12 cm
Reliure:
Einband 19. Jh., graumarmoriertes Papier auf Karton, papierener Vor- und Nachsatz, Mittelschliessband.
Sommaire:
Im 18./19. Jh. gebundenes und im 20. Jh. bleistiftfoliiertes Bändchen mit verschiedenformatigen Fragmenten aus meist kleineren Brevieren meist des späteren Mittelalters. Die Fragmente vermutlich aus Hss. der StiBSG, zusammengestellt wohl durch I.v.A. (s.u. Vermerk).
- Ar Vermerk von I.v.A. Partes superstites Breviariorum, quorum primum theutonicas habet rubricas.
-
1r-55v
[Fragmenta breviariorum
Zu unterscheiden sind sechs zusammengehörige Einheiten.
- 1.
(1r-34v)
(12. Jh.) Dieses Fragment stammt aus einem kleinformatigen Privatbrevier für Laienmönche oder zeitlich lebende Konventualen des adlig gewordenen Klosters. Die Hauptrubriken sind deutschsprachig, vgl. f. 9r: Von den Zwelfboten Ze vesper antiphin. Die salmen von dem tage. Der Vokalismus in der Rubrik f. 10r Ze mettin weist seinerseits auf das 12. Jh. Der routinierte Schreiber schreibt eine runde, ausgeglichene, teils vertikale, teils nur leicht rechtsgeneigte Spätcarolina noch ohne Brechung, aber mit den einsetzenden Häkchen an den Schaftenden und verwendet gemäss Brevier-Usus zwei Schriftgrössen. Wenig aufwändige kleine Init., teilweise punktumrahmt.
Zuweisbar: (13r) Hymnus: Sanctorum meritis inclita gaudia pangamus … , Rep. Hymn. 18607, (18v) Rex gloriose martyrum corona … , Rep. Hymn. 17453. Einzelne Textfragmente stammen aus Homilien der Patres. (4r) Quis potest cuncta colligere / Ubi dilexio prosimi ibi necessario etiam dilectio, PL 35, col. 1846, (23r-v) Pensate fratres karissimi ad conspectum tanti iudicis qui in illo die terror erit, PL 76, col. 1120. - 2. (35r) (13. Jh.) Nur 16 Z. umfassender Ausschnitt aus zweispaltigem Orationar (?) des späteren 13. Jhs., wenig sorgfältige Gotica mit starker Schaftgabelung. Sichtbar Gebete zu Jodocus cf., Thomas ap., Fabian m.
- 3. (36r) (12. Jh.) Nur 10 Z. umfassender Ausschnitt, ev. aus einer Lectio des 12. Jhs.
- 4. (37r-42v) (12. Jh.) Ausschnitt aus anscheinend ehem. grösseren Faszikel eines Psalteriums/Breviers des früheren 12. Jhs., zahlreiche Psalmen-Texte sichtbar. Schöne, hochgezogene, teils senkrechte, teils wenig rechtsgeneigte Spätcarolina eines sorgfältigen Schreibers. Pastellgrüne und grünrote Init.
- 5. (43r-51v) (12. Jh.) Ausschnitt aus Psalterium/Brevier in ähnlicher, etwas weniger hoher Schrift des 12. Jhs., grössere rote Init. mit Knäufen.
- 6. (52r-55v) (12. Jh.) Ausschnitt aus 23-zei1igem Psalterium/Brevier des 12. Jhs., in vertikaler, kompakter und regelmässiger, aber etwas schwerer und wenig geformter Schrift, einfache rote Init.
- 1.
(1r-34v)
(12. Jh.) Dieses Fragment stammt aus einem kleinformatigen Privatbrevier für Laienmönche oder zeitlich lebende Konventualen des adlig gewordenen Klosters. Die Hauptrubriken sind deutschsprachig, vgl. f. 9r: Von den Zwelfboten Ze vesper antiphin. Die salmen von dem tage. Der Vokalismus in der Rubrik f. 10r Ze mettin weist seinerseits auf das 12. Jh. Der routinierte Schreiber schreibt eine runde, ausgeglichene, teils vertikale, teils nur leicht rechtsgeneigte Spätcarolina noch ohne Brechung, aber mit den einsetzenden Häkchen an den Schaftenden und verwendet gemäss Brevier-Usus zwei Schriftgrössen. Wenig aufwändige kleine Init., teilweise punktumrahmt.