Für diese Handschrift sind folgende Beschreibungen vorhanden

  • Gamper Rudolf / Knoch-Mund Gaby / Stähli Marlis, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Ministerialbibliothek Schaffhausen, Dietikon-Zürich 1994, S. 79-80.
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  • Bruckner Albert, Scriptoria Medii Aevi Helvetica 6, Schreibschulen der Diözese Konstanz: Kloster Allerheiligen in Schaffhausen, Genf 1952, S. 87-88.
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Schaffhausen, Ministerialbibliothek, Min. 4

Gamper Rudolf / Knoch-Mund Gaby / Stähli Marlis, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Ministerialbibliothek Schaffhausen, Dietikon-Zürich 1994, S. 79-80.

Mit freundlicher Genehmigung des Verlags (Urs Graf Verlag, Dietikon). Das Copyright an der Handschriftenbeschreibung liegt beim Verlag.
Handschriftentitel: Bibliorum Sacrorum Pars Prima
Entstehungsort: Schaffhausen
Entstehungszeit: 1080-1096
Beschreibstoff: Pergament
Umfang: 330 Blätter
Format: 35,5 x 25 cm
Seitennummerierung: Neuere Foliierung I. 1-130. 130a. 131-328.
Lagenstruktur: Lagen: (III-2)4 + 10 IV84 + (III+2)92 + 25 IV291 + II295 + 4 IV327. Das äussere Doppelblatt der ersten Lage fehlt. Textverlust. Bei Bl. 327 untere Hälfte der rechten Spalte und Rand herausgeschnitten.
Zustand: Risse und Löcher mit grobem grünem, gelbem, rotem, und violettem Faden vernäht, zum Beispiel Bl. 26.
Seiteneinrichtung: Blindliniierung. Schriftraum 26,5-27 x 18-18,5, zweispaltig (8), 27, bei den Capitula 28 Zeilen.
Schrift und Hände:
  • Karolingische Minuskel.
  • Incipits und Explicits in einfacher oder gestreckter Rustica, rot oder Zeilen wechselnd rot und schwarz. Initien in roter Capitalis mit anschliessender schwarzer oder roter Rustica, häufig schwarz und rot gestrichelt. Rote Kapitelzählung. Bei den Kapiteln 1-3zeilige rote Majuskeln.
Buchschmuck:
  • Bei den Prologen 3-6zeilige, bei den Büchern 6-12zeilige Rankeninitialen in roter, gelegentlich auch schwarzer Federzeichnung, teilweise mit Knollen und Zierklammern, meistens auf grünem und blauem Grund, 236rb mit Vogel, 236rb, 246ra, 258ra, 273vb, 275rb, 297vb mit Tierköpfen, 293ra mit Blüte, 173r am unteren Rand Dreiviertelfigürchen mit Stift.
  • 61ra 8zeilige historisierte Goldrankeninitiale V mit Tierkopf: Berufung des Jeremias, Farben: Blau, Rot, Braun, Grün.
  • 5v Initialzierseite: 7zeilige Rankeninitiale in roter Federzeichnung mit Knollen und Zierklammern, gefolgt von drei ineinander verschlungenen übereinander stehenden 2zeiligen Rankeninitialen. Textanschluss in Rustica, Zeilen wechselnd rot und schwarz.
  • 6v Initialzierseite, gerahmt: historisierte Goldinitiale V mit Tierkopf und Visio Isaiae, Farben: Rot, Blau, Weinrot, Braun und Grün. Von späterer Hand in den Buchstabenkörper eingeritzt: nomen ama. Zweifacher Goldrahmen, im Mittelstreifen florale Muster in Weinrot und Orange, weiss konturiert. [V]isio Ysaie prophete von wenig späterer Hand am rechten Rand.
  • 7ra Textanschluss zwei Zeilen Capitalis, Rest der Spalte Rustica, Zeilen wechselnd rot und schwarz.
Spätere Ergänzungen: Zeitgenössische Korrekturen auf Rasur. Marginalglossen mit Texterläuterungen, vorwiegend nach Hieronymus, von zeitgenössischer oder wenig späterer Hand. Kopftitel von verschiedenen Händen, bis 22r und ab 296v in Textualis, 23r -296r in Kursive, 13.-15. Jh. Neue Kapitelzählung von verschiedenen Händen in römischen Ziffern, 14.-15. Jh. Rote Lektioneneinteilung von einer Hand des 12. Jhs., schwarze Lektioneneinteilung von einer Hand des 14. Jhs. 208r -213r Post incepcionem hystorie vidi dominum sedentem feria secunda; lectio primaSpiegelblatt vorn Notizen zur Schriftlesung, Hand des beginnenden 16. Jhs. wie Min. 1, 1r.
Einband: Ledereinband der zweiten Hälfte des 15. Jhs. mit Streicheisenlinien. Gleicher Einband wie Min. 89. Je fünf Hutbuckel auf Vorder - und Rückdeckel, teilweise 1925 eingesetzt. Ehemals zwei nach vorn greifende Langriemenschliessen, Eisennägel auf dem Rückdeckel erhalten. Spiegel- und Vorsatzblätter (I und 328) neu, Papier.
Inhaltsangabe:
  • Ir-v leer.
  • 1ra-4vb Capitula zu Is ab VII und Ier bis CXVI. Textverluste: Vor 1ra ein Bl.: Capitula Is 1-6, nach 4vb ein Bl. mit restlichen Capitula.
  • 5r leer.
  • 5va-327rb Libri prophetales, Job. Prolog: Nemo cum prophetas
    • 6rb Text: >Incipit Esayas propheta<
    • (6v) Visio Ysaie prophete.
    • 7ra Quam vidit …–… plenus dierum. Amen.
    • (5va) Is mit Prol Stegmüller RB 482, 480;
    • (60rb) Ier mit Prol. RB 487;
    • (128va) Bar
    • (135rb) Lam
    • (140va) Prol. RB 492
    • (141rb-142vb) leer
    • (142ra) Ez
    • (206ra) Dn mit Prol. RB 494
    • (235va) Os mit Prol. RB 500, 504
    • (245ra) Ioel mit Prol. RB 511
    • (249va) Am mit Prol. RB 515
    • (257ra) Abd mit Prol. 519, 517
    • (259vb) Ion mit Prol. RB 524
    • (262ra) Mi mit Prol. RB 526
    • (267vb) Na mit Prol. RB 528
    • (271ra) Hab mit Prol. RB 530
    • (274va) So mit Prol. RB 534 (Expl.: oculi mei )
    • (278ra) Agg mit Prol. RB 538
    • (281ra) Za mit Prol. RB 539
    • (292rb) Mal mit Prol. RB 543
    • (296ra) Iob mit Prol. RB 344.
  • 327va -328vb leer.
Provenienz der Handschrift:
  • Identisch mit libri prophetarum et Iob im Schaffauser Bücherverzeichnis um 1100.
  • Als 27 β im Elenchus librorum von 1589, S. 9.
  • Besitzeintrag: 1r Bibliothecae Ecclesiae Scaph. ad D. Johann., 17. Jh.
Bibliographie:
  • Boos, Katalog, 1877, S. 1;
  • Stuckert, Hss. des 11. Jh., 1923, S. 115f.;
  • Bruckner, Scriptoria Bd. 6, 1952, S. 36f., 87f., Taf. VIII, XIV;
  • v. Borries-Schulten, Schmuckhandschrift, 1974, S. 32-34;
  • A. S. Korteweg, Der Bernulphuscodex in het Rijksmuseum, Amsterdam 1979, S. 116f.;
  • Das Goldene Buch von Pfäfers, Graz 1993, Kommentarband, S. 103-106 (A. v. Euw);
  • Butz, Katalog, 1994, S. 29f., Nr. 1.