Basel, Universitätsbibliothek, M VI 48
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Aus: HAN. Verbundkatalog Handschriften - Archive - Nachlässe, 2017.

Handschriftentitel: Awrād-i šarīfa (اوراد شريفه)
Entstehungszeit: 1. Hälfte 18. Jh. (spätestens 1746)
Beschreibstoff: Gelbliches, dünnes, quergeripptes, wenig geglättetes Papier; Wasserzeichen nur auf den Vorsatzblättern: Wappen, Kleeblatt mit Traube; Adler
Umfang: 1 Band (14 Blätter): mit Buchschmuck
Format: 18 x 11,5 cm
Seitennummerierung: Moderne Bleistiftfoliierung: I. 1-9. II-III; vorn und hinten je 1 ungezähltes Schmutzblatt
Seiteneinrichtung: Schriftspiegel: 12,5 x 7 cm; 11 Zeilen; Kustoden.
Schrift und Hände: Mittelgrosses, schönes, durchvokalisiertes Nasḫī
Buchschmuck:
  • Durchweg goldene, schwarz eingefasste, grosse Trennpunkte mit kleinen roten und blauen Punkten am Rand; Überschriften, Gebetsanfänge und Leitwörter rubriziert.
  • 1v-2r: Textspiegel in doppeltem, schwarz eingefasstem Goldrahmen, danach einfacher, schwarz eingefasster Goldrahmen.
  • 2r: Goldgerahmte Querleiste, darin in schwarzer Tinte die Basmala.
  • Miniaturen/Zeichn.: 1v; Anfangszierfeld: feine Blütenranken mit roten Blattspitzen auf Goldgrund, Rahmen in Blaugrau, darin schwarze Kreuzchen und Punkte, blau-rote Zierhasten; unter dem Anfangszierfeld goldgerahmte Querleiste, darin in roter Tinte: Awrād-i šarīfa-i Šayḫ Wafā raḥimahū llāhu taʿālā.
Einband: Schmaler, rotbrauner Ledereinband mit goldener Doppellinie als Rahmeneinfassung, dazwischen breiteres, goldenes Seilband; Schmutzblätter aus gelbem Papier, mit dem auch die Spiegel bezogen sind.
Hauptsprache: Arabisch
Inhaltsangabe:
  • Ir leer
  • Iv Registriernummer ١٩
  • 1r Glaubensbekenntnis
  • 1v-9v Awrād-i šarīfa Kurze Gebetssammlung; Anrufung Gottes mit Gebet auf den Propheten. Titel und Gebetsanweisung (Bl. 2v) sind osmanisch. Das Werk wird explizit einem Šayḫ Wafā zugeschrieben (1v). Unter dem Namen Šayḫ Wafā sind mehrere Personen bekannt. Erschwert wird ein Nachweis dadurch, dass sowohl Ibn Wafāʾ bzw. Vefāzāde als auch Wafāʾī zu Wafāʾ geworden sind. Als Verfasser der Awrād in Frage kommt vor allem der šayḫ der Zayniyya Wafāʾ Muṣliḥ ad-Dīn Muṣṭafā Ibn Aḥmad aṣ-Ṣadrī al-Qūnawī (gest. 896/1491), ein Nachkomme Ṣadr ad-Dīn al-Qūnawīs, vgl. İA XIII 254/Nr. 7; Şakaik I 251-254; OM I 181; GOW 116. Weitere unter dem Namen Šayḫ Wafāʾ bekannte Personen sind Muḥammad Ibn Maḥmūd al-Muġlawī al-Wafāʾī (gest. 940/1533; vgl. Ahlwardt 1754; Kaḥḥāla XII 7; EM II 134) und Meḥmed Vefāʾī (gest. 993/1585), der Verfasser einer Geschichte Murāds III.; vgl. GOW 116-117/Nr. 98.
    Weitere Handschriften: Das incipit Topkapı 5628-5629 (anonym) stimmt mit dem der vorliegenden Handschrift überein.
    • اوراد شريفه.‏ لا اله الا الله وحده لا شريك له له الملك وله الحمد وهو على كل شئ قدير بسم الله الرحمن الرحيم من المؤمنين رجال صدقوا ما عاهدوا الله عليه فمنهم من قضا نحبه ومنهم من ينظر وما بدلوا تبديلا …–… ورضى الله سبحانه وتعالى عن ساداتنا اصحاب رسول الله وعنا وعن المؤمنين اجمعين ومن تبعهم الى يوم الدين
  • IIr leer
  • IIv Osmanisch-türkischer taṣḥīḥ-Vermerk von 1311 h. [= 1893-94]
  • IIIr-v leer
Provenienz der Handschrift: Besitzervermerke:
  • 1. waqf-Vermerk eines Bašīr Āġā "āġā-i dār as-saʿādat aš-šarīfa" (nach Redhouse [s.v. saʿāda] Titel des Chefeunuchen des kaiserlichen Harems), dazu gehörig ein grösserer quadratischer waqf-Stempel mit der Jahreszahl 1159 h. [= 1746] (Bl. 1r); derselbe Stempel auch Bl. 5r;
  • 2. unter dem waqf-Vermerk Stempel eines Niʿmatullāh, des Beamten, der den waqf-Vermerk unterzeichnet hat; an der Aussenkante noch ein kleinerer blasser Stempel, darüber ein handschriftlicher, angeschnittener Vermerk, der ebenfalls den āġā-i dār as-saʿādat erwähnt (Bl. 1r).
Erwerb der Handschrift: Die Handschrift gelangte durch das Legat Rudolf Tschudis in den Besitz der Universitätsbibliothek Basel.
Bibliograph. Nachweise
  • Schubert, Gudrun; Würsch, Renate. - Die Handschriften der Universitätsbibliothek Basel: Arabische Handschriften. - Basel, 2001, pp. 328-330, Kat.-Nr. 135.
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