Eigenhändig geschriebene Sammelhandschrift aus dem Besitz des St. Galler Wandermönchs Gall Kemli († um 1481) mit zahlreichen von ihm selbst verfassten, aber auch mit abgeschriebenen Texten, unter anderem mit dem Verzeichnis seiner privaten Bibliothek. Kemli hielt sich mit Erlaubnis der Äbte über 30 Jahre fernab seines Mutterklosters St. Gallen in Städten und Dörfern der Schweiz und Deutschlands auf.
Online seit: 26.04.2007
Eine der zwei ältesten erhaltenen Abschriften des 15. Jahrhunderts der Nüwe Casus Monasterii Sancti Galli, verfasst von Christian Kuchimaister um 1335. Der St. Galler Stadtbürger Kuchimaister erzählt darin die Geschichte des Klosters (und auch etwas der Stadt) St. Gallen zwischen 1228 und 1329; Kuchimaisters Chronik ist eine der wichtigsten Quellen für die Geschichte des Bodenseeraums im 13. und zu Beginn des 14. Jahrhunderts.
Online seit: 20.12.2007
Nach Rubriken geordnete Zusammenstellung von Ausgaben des Klosters St. Gallen unter Abt Otmar Kunz (1564-1577) sowie annalistische Notizen über das Kloster St. Gallen vom 15. Jahrhundert bis 1630.
Online seit: 20.12.2007
Zusammenstellung von Glaubenslehren aus der Lebensgeschichte des heiligen Gallus, die zur Widerlegung von Argumenten von evangelischer Seite verwendet werden konnten. Verfasser: ein St. Galler Mönch des 16./17. Jahrhunderts. Im hinteren Teil: Streitschrift gegen den Zürcher Katechismus, um 1598.
Online seit: 20.12.2007
Der St. Galler Mönch und Klosterbibliothekar P. Hermann Schenk (1653-1706) übersetzt um 1700 drei Werke aus dem Französischen ins Latein: eine Historia omnium conciliorum generalium des Jean-Baptiste Truillotte und zwei Texte des berühmten französischen Mönchs und Gelehrten Jean Mabillon (1632-1707): Syllabus praecipuarum difficultatum quae in lectione conciliorum et sanctorum patrum occurrunt und Epitome historiae ordinis Sancti Benedicti.
Online seit: 20.12.2007
Nach Ortschaften geordnete Zusammenstellung der Namen von Personen auf dem Gebiet der Fürstabtei St. Gallen (vor allem aus dem Toggenburg und dem Rheintal), die zwischen 1640 und 1697 zum Katholizismus übergetreten sind (Konvertitenliste).
Online seit: 20.12.2007
Einführung ins Kirchenrecht, (mit grösster Wahrscheinlichkeit) verfasst und geschrieben im Jahre 1655 vom St. Galler Mönch Chrysostomus Stipplin (1609-1672).
Online seit: 20.12.2007
Durchschossenes Exemplar eines Konstanzer Schreibkalenders, enthaltend das Ausgabenverzeichnis eines stiftsanktgallischen Beamten (möglicherweise Gall Anton von Thurn), mit der Nennung von spezifischen Ausgaben für die Orgel in der Otmarskirche des Klosters St. Gallen, für einen Altar in Goldach etc., um 1706.
Online seit: 20.12.2007
Zusammenstellung von Wundern am Altar der heiligen „Maria im Gatter“ in der St. Galler Klosterkirche zwischen ca. 1470 und 1520. Abschrift des St. Galler Mönchs P. Jodocus Metzler (1574-1639) aus dem Jahre 1608.
Online seit: 20.12.2007
Die reich illustrierte Historienbibel aus der Werkstatt des Diebold Lauber bietet für das Alte Testament eine Prosaauflösung der Weltchronik des Rudolf von Ems (mit alttestamentlicher Fortsetzung) und für das Neue Testament eine Prosaauflösung des Marienlebens von Bruder Philipp, gehört also zur Textredaktion IIa (nach Vollmer). Der im Vergleich zu den Schwesterhandschriften reichere Illustrationszyklus ist den in den 1430er Jahren tätigen Buchmalern der Gruppe A der Lauber-Werkstatt zuzuweisen.
Online seit: 09.04.2014
Der St. Galler Passionarius maior, eine Zusammenstellung von 92 Heiligenlegenden durch St. Galler Mönche aus der Zeit um 900, versehen mit Annotationen und Glossierungen durch die St. Galler Mönche Notker Balbulus († 912) und Ekkehart IV. († um 1060).
Online seit: 26.04.2007
Der so genannte „Zürcher Psalter“ oder „St. Galler Psalter“, geschrieben und mit zahlreichen Initialen sowie der ältesten erhaltenen künstlerisch anspruchsvollen Miniatur in St. Galler Handschriften geschmückt um 820/830 im Skriptorium des Klosters St. Gallen. Mit angefügter Allerheiligenlitanei und komputistischen Tabellen und Diagrammen. Im Stundengebet der Mönche täglich gebraucht.
Online seit: 26.04.2007
Das St. Galler „Sacramentarium triplex" (dreifaches Sakramentarium: Sacramentarium Gregorianum, Sacramentarium Gelasianum, Sacramentarium Ambrosianum): enthält die Gebetstexte des Priesters bei der Messe an den verschiedenen Fest- und Gedenktagen im Hochgebet der Eucharistie sowohl der römischen, der römisch-gallischen als auch der mailändischen Liturgie: wissenschaftliche Meisterleistung der St. Galler Mönche aus der Abtszeit von Abtbischof Salomon (890-920).
Online seit: 20.12.2007
Für die Faksimile-Ausgabe wählten die Herausgeber den Titel Vom Einfluß der Gestirne auf die Gesundheit und den Charakter des Menschen, der den wichtigsten, den astrologischen Aspekt des Werkes hervorheben sollte. Mensch und Kosmos stehen in engster Verbindung, die sieben Planeten – Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus, Merkur und Mond – wirken unmittelbar auf den Menschen ein. Die reich mit Bildern ausgestattete Handschrift wurde von Erasmus und Dorothea Schurstab aus Nürnberg in Auftrag gegeben (1v Donationenbild mit Wappen und Kreuzigungsdarstellung auf Goldgrund). 1774 schenkte Johann Jakob Zoller aus Baden die Handschrift der 1629 gegründeten Stadtbibliothek Zürich.
Online seit: 09.06.2011
(Unvollständig überliefertes) Prachtslektionar mit den Epistel- und Evangelienlesungen rund ums Kirchenjahr, geschrieben und mit herausragenden Initialen geschmückt von einem Zeitgenossen Sintrams um 900/910 im Kloster St. Gallen.
Online seit: 26.04.2007
Sammelhandschrift mit u.a. einer Abschrift des Epos Thebaïs (Die Geschichten von Theben) des römischen Dichters Publius Papinius Statius († um 95 n.Chr.), geschrieben und mit Scholien (Kommentaren) versehen im 11. Jahrhundert im Kloster St. Gallen. Weiter enthält der Band zwei kurze Grammatiktexte in Abschriften des 12. Jahrhunderts, komputistische Tafeln und Anleitungen sowie verschiedene Exzerpte aus Werken des Beda Venerabilis († 735), beide im 10. Jahrhundert geschrieben.
Online seit: 20.12.2007
Eine der wichtigsten erhaltenen Abschriften der Institutiones oratoriae (Anleitung zur Redekunst) des römischen Rhetoriklehrers Quintilian († nach 96 n.Chr.). Das in zwölf Bücher unterteilte, bis heute wirkungsmächtige Werk bietet eine Darstellung der Ausbildung eines Redners von der frühesten Jugend bis zur Vollendung; Ziel ist die Heranbildung eines Redners, der ethisch unanfechtbar, seine Sprache in den Dienst der Humanität stellt. St. Galler Abschrift aus dem frühen 11. Jahrhundert, mit Glossen und Bemerkungen versehen und – was die letzten Bücher betrifft –; auch geschrieben vom St. Galler Mönch Ekkehart IV. († um 1060).
Online seit: 20.12.2007
Prachtslektionar aus dem Kloster St. Gallen, geschrieben und mit einer Vielzahl von hervorragenden Initialen versehen von einem Zeitgenossen des berühmten St. Galler Schreibers Sintram um 900/910, der auch die Handschrift Ms. C 60 der Zentralbibliothek Zürich geschrieben und illuminiert hat. Das auch als "Liber Comitis" bekannte Werk enthält die Epistel- und Evangelienlesungen rund ums Kirchenjahr.
Online seit: 26.04.2007
Sammelhandschrift aus dem Kloster St. Gallen mit einer Vielzahl verschiedener, meist kürzerer Texte aus dem 9. bis 15. Jahrhundert. Enthält unter anderem aus dem 9. Jahrhundert auch das einzig in dieser Handschrift überlieferte, zum Anlass des Treffens zwischen König Karl dem Grossen und Papst Leo III. im Jahre 799 gedichtete Aachener Karlsepos (oder Paderborner Epos) sowie – ebenfalls in einziger Überlieferung – auch die so genannten „Carmina Sangallensia", Verse zu den Ausmalungen im ehemaligen Gallusmünster im Kloster St. Gallen. Weiter finden sich in diesem Manuskript theologisch-kanonistische Abhandlungen sowie Sermones (Predigten) aus dem 14. und 15. Jahrhundert.
Online seit: 20.12.2007
Sammelhandschrift mit Texten des 9. bis 13. Jahrhunderts aus dem Kloster St. Gallen. Darunter befinden sich wichtige Abschriften von Werken des Alkuin von York († 804; darunter De dialectica und De rhetorica et virtutibus). Zwischen den beiden genannten Alkuin-Texten findet sich eine um 850/875 mit der Feder gezeichnete ganzseitige Darstellung der Maiestas Domini, die der Kunsthistoriker Anton von Euw als Abbildung des verloren gegangenen Kuppelmosaiks des Aachener Doms interpretiert. Vorne: Abschrift des 13. Jahrhunderts eines kanonistischen Texts des Bischofs Sicardus Cremonensis (um 1150-1215; Super decreta).
Online seit: 20.12.2007
Sammelhandschrift mit mehreren lateinischen Schriften des St. Galler Mönchs Notker des Deutschen († 1022), darunter die Werke Distributio (Fragen um das Grenzgebiet zwischen Grammatik und Logik), De dialectica und De rhetorica. Geschrieben im Kloster St. Gallen in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts.
Online seit: 26.04.2007
Textgeschichtlich bedeutende Abschrift der Alexandreis des Walther von Châtillon, geschrieben im 14. Jahrhundert im Kloster St. Gallen. Das grosse und viel gelesene Werk des französischen Theologen Gautier de Châtillon (1135-1201) schildert das Leben Alexander des Grossen in lateinischen Hexametern. Die Handschrift diente später dem St. Galler Mönch Athanasius Gugger (1608–1669) als Grundlage für seine 1659 in der St. Galler Klosterdruckerei erschienene "Edition", betitelt „Gualterus de Castellione Phil. Alexandris sive gesta Alexandri magni libris X comprehens ex veteribus manuscriptis bibliothecarum S. Galli".
Online seit: 20.12.2007
Sammelhandschrift des St. Galler Wandermönchs Gall Kemli († 1481) mit einer Vielzahl unterschiedlicher abgeschriebener und selbst verfasster Texte in lateinischer und deutscher Sprache (Diversarius multarum materiarum), etwa medizinische Rezepte, Anleitungen zum liturgischen Gesang, Exorzismen, Schreibregeln, Ablässe etc. In die Handschrift eingeklebt: zwölf kolorierte Einblattdrucke des 15. Jahrhunderts, die – teilweise Unikate – wertvolle Zeugnisse der europäischen Druckgeschichte sind.
Online seit: 26.04.2007
Vorlesungen des St. Galler Reformators Joachim Vadian von 1523/24: a) über die Apostelgeschichte, b) über sein geographisches Werk Epitome trium terrae habitatae partium, notiert und geschrieben von dem aus Bischofszell stammenden und für das Kloster St. Gallen arbeitenden Kalligraphen und Münsterorganisten Fridolin Sicher (1490-1546).
Online seit: 20.12.2007
Sammelhandschrift des 11. Jahrhunderts mit einigen lateinisch-althochdeutschen Werken des St. Galler Mönchs Notker des Deutschen († 1022). Enthält auch die Schriften Quid sit syllogismus, De partibus logicae und De materia artis rhetoricae. Im hinteren Teil der Handschrift: Abschrift des Kommentars des Beda Venerabilis zu den sieben katholischen Briefen aus dem 11. Jahrhundert .
Online seit: 26.04.2007
Der Codex enthält den vollständigen Text des um 1110–1120 geschriebenen Dialogus des Petrus Alfonsi, eines Juden aus Huesca (1096 zu Königreich Aragon), der 1106 zum Christentum konvertierte. Sein Dialogus ist eine polemisch-apologetische Schrift, die versucht, aus der Sicht des Autors mit damals neuen und in der ratio verankerten Argumenten die Vorzüge des Christentums über das Judentum und den Islam darzulegen. Das Werk fand sehr bald nach seiner Entstehung große Verbreitung und beeinflusste die religiöse Polemik des lateinischen Mittelalters, insbesondere im 13. und 14. Jahrhundert.
Online seit: 22.03.2012
Sammelhandschrift des 9. Jahrhunderts aus dem Kloster St. Gallen mit u.a. dem Liber Hermeneumatum (einem Bibelglossar in der Reihenfolge der biblischen Bücher), einer Genealogie von Karl dem Grossen bis zu Ludwig dem Deutschen und zum Jahr 867, mit einer der ältesten Abschriften eines fiktiven Briefwechsels zwischen dem römischen Philosophen Seneca und dem Apostel Paulus (so genannter Pseudo-Seneca-Briefwechsel) sowie einem dem St. Galler Mönch Notker Balbulus († 912) zugeschriebenen Musterbrief.
Online seit: 20.12.2007
Sammelhandschrift (Collectanea) aus der Feder und aus dem Besitz des St. Galler Wandermönchs Gall Kemli († 1481). Enthält vor allem Texte theologisch-philosophischen, astronomischen und medizinischen Inhalts, beispielsweise auch Rezepte gegen Läuse, Flöhe und Würmer oder einen Text zu verschiedenen in den Gewässern der Schweiz und Süddeutschlands vorkommenden Fisch- und Schalentieren, verbunden mit Hinweisen zu den besten Fangzeiten und Zubereitungsempfehlungen.
Online seit: 26.04.2007
Predigten und Ermahnungen des Novizenmeisters des Klosters St. Gallen (P. Anton Widenmann?) an seine Fratres juniores (Mönche zwischen Klostereintritt/Profess und Priesterweihe) aus dem Jahre 1633, notiert möglicherweise von Frater Chrysostomus Stipplin (1609-1672).
Online seit: 26.04.2007
Band 1 einer einstmals acht Bände umfassenden Sammlung des St. Galler Mönchs P. Ulrich Aichhaim (1626-1675): Zusammenstellung von Carmina heroica seu epica aus dem Jahre 1673 mit unter vielen anderen Texten auch Beschreibungen vieler Länder Europas in Versform, Gedichte über zahlreiche Heilige und zwei gedruckten poetischen Schöpfungen des reformierten St. Galler Rektors David Wetter: Poemata für den St. Galler Stadtarzt Sebastian Schobinger (1579-1652) zum Neujahr; Sangallas, Beschreibung der Stadt St. Gallen in Versen, in lateinischer Sprache.
Online seit: 20.12.2007
Band 2 einer einstmals acht Bände umfassenden Sammlung des St. Galler Mönchs P. Ulrich Aichhaim (1626-1675): enthaltend 1) Verse von St. Galler zur Geburt Christi und zur Geburt von bedeutenden Persönlichkeiten aus der Geschichte aus den Gebieten Politik, Kirche, Wissenschaft und Literatur, 2) so genannte Aggratulationes (Gratulationsadressen) für Vorgesetzte im Kloster St. Gallen (Äbte, Dekane, Subpriore, Offiziale, Professoren und Lehrer) mit Anagrammen, Chronogrammen aus der Zeit der Äbte Pius Reher (1630-1654) und Gallus Alt (1654-1687), aus damals noch vorhandenen Einzelblättern zusammengestellt im Jahre 1673, hauptsächlich in lateinischer, vereinzelt auch in griechischer und hebräischer Sprache.
Online seit: 20.12.2007
Band 3 einer einstmals acht Bände umfassenden Sammlung des St. Galler Mönchs P. Ulrich Aichhaim (1626-1675): so genannte Affixiones, von Schülern der Klosterschule St. Gallen geordnete thematische Ausstellungen von Emblemen in Kombination von Wort (Verse) und Bild (emblematische Darstellungen nicht mehr erhalten), aus den Schriften der St. Galler Patres Constantius Pfiffer, Johannes Geiger, Athanasius Gugger, Chrysostomus Stipplin, Basilius Renner, Jacob von Tschernemell und Simon von Freiburg zusammengestellt, mit u.a. zu den St. Galler Gründerheiligen Gallus und Otmar.
Online seit: 20.12.2007
Band 4 einer einstmals acht Bände umfassenden Sammlung des St. Galler Mönchs P. Ulrich Aichhaim (1626-1675): Gedichte und Epigramme auf verschiedene Herren-, Marien- und Heiligenfeste des Jahres, verfasst von Mönchen des Klosters St. Gallen im letzten Drittel des 16. und vor allem im 17. Jahrhundert, darunter beispielsweise auch kunstvolle Neujahrsermahnungen von St. Galler Äbten oder gedruckte Verse des St. Galler Mönchs Johannes Ruostaller, die er während seines Studiums in Dillingen im Jahre 1565 verfasste, zusammengestellt im Jahre 1673.
Online seit: 20.12.2007
Band 6 einer einstmals acht Bände umfassenden Sammlung des St. Galler Mönchs P. Ulrich Aichhaim (1626-1675): Deklamationen und Reden, hauptsächlich von St. Galler Mönchen aus dem späten 16. und aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, einerseits als Früchte des Rhetorik-Unterrichts im Kloster St. Gallen, andererseits geschaffen für feierliche Anlässe, zusammengestellt 1655. Enthält unter anderem Reden, Epitaphien und einen fiktiven Brief über das Blutbad des Herodes an den Unschuldigen Kindern, Verse zur Teufelsaustreibung des Gallus an Fridiburga, der Tochter des Alemannenherzogs Gunzo oder zwölf umfangreiche Meditationen über das Leben Christi, verfasst von Bürgermeister Ferdinand von Freiburg aus Villingen, dem Vater des St. Galler Mönchs Simon von Freiburg.
Online seit: 20.12.2007
Band 8 einer einstmals acht Bände umfassenden Sammlung des St. Galler Mönchs P. Ulrich Aichhaim (1626-1675): enthaltend hauptsächlich Verse von St. Galler Mönchen zu u.a. den Translationsfeierlichkeiten bei der Überführung der Katakombenheiligen Antoninus und Theodorus 1654 nach St. Gallen, Gedichte zu den jeweiligen Tagesheiligen, Verse zu den wichtigsten europäischen Herrschergestalten und Nationen während des Dreissigjährigen Krieges, fiktive Grabinschriften für St. Galler Äbte und Mönche, zusammengestellt im Jahre 1673.
Online seit: 20.12.2007
Lateinische Redeübungen von Novizen des Klosters St. Gallen (fratres studiosi), als Festschrift zum Namenstag gewidmet dem St. Galler Fürstabt Gallus Alt, 1660/61.
Online seit: 20.12.2007
Lateinische Predigten eines St. Galler Mönchs, gehalten in verschiedenen Kirchen auf dem Territorium der Fürstabtei St. Gallen zwischen 1674 und 1691.
Online seit: 20.12.2007
Lateinische (Lob-)-Gedichte, verfasst von Studierenden aus dem Kloster St. Gallen an der damals häufig von jungen St. Galler Benediktinermönchen frequentierten Jesuiten-Universität Dillingen an der Donau aus dem Jahre 1577 zu Ehren des Augsburger Bischofs Marquard von Berg.
Online seit: 20.12.2007
Festschrift aus dem Kloster St. Gallen: Übersetzung des Marienpsalters in die griechische Sprache durch Mönche des Klosters St. Gallen im Jahre 1661.
Online seit: 20.12.2007
Sammelhandschrift aus dem Kloster St. Gallen mit eingehefteten Drucken des 16. Jahrhunderts: 1) Bernhard Legner, Septem psalmi poenitentiales, Mainz 1576, gewidmet dem St. Galler Abt Otmar Kunz (1564-1577) 2) Johannes Hartmann, De dulcissima sententia Davidis, o.J., gewidmet dem St. Galler Abt Joachim Opser (1577-1594) 3) Wolfgang Betulanus, Rudimenta doctrinae christianae, Konstanz 1592 4) Handschriftlicher Teil: Abschrift von Psalm 91, vorgenommen vom Ulmer Patriziersohn Georg Balticus, gewidmet 1595 dem St. Galler Abt Bernhard Müller (1594-1630) 5) Handschriftlicher Teil: lateinische Verse des St. Galler Mönchs P. Chrysostomus Stipplin (1609-1672) zu den Heiligenfesten des Jahres, geordnet nach dem Kalenderjahr. Darunter finden sich auch zahlreiche Verse zu St. Galler Heiligen und hoch verehrten verstorbenen Äbten und Mönchen des Klosters St. Gallen.
Online seit: 20.12.2007
Lateinische Gedichte des St. Galler Mönchs P. Athanasius Gugger (1608-1669) anlässlich der grossen Translationsfeier von 1628 (Über- bzw. Rückführung der Leichname der Heiligen Otmar und Notker Balbulus in die neu renovierte Otmarskirche im Jahre 1628; weiters: lateinische Hymnen und Verse zu verschiedenen Themen aus dem Kloster St. Gallen.
Online seit: 20.12.2007
Übersetzung der Regula Benedicti und einiger weiterer Gebete in die griechische Sprache, vorgenommen im Kloster St. Gallen von dem aus Luzern gebürtigen St. Galler Frater Gallus Schindler (1643-1710) zwischen 1660 und 1667.
Online seit: 26.04.2007
Diese elegante, illuminierte Kopie des Sefer Moreh Nevukhim (Führer der Unschlüssigen) von Moses Maimonides (1135-1204) wurde 1292 im christlichen Spanien hergestellt. Es handelt sich um eine Kopie der hebräischen Übersetzung, die 1204 von Samuel ben Judah Ibn Tibbon (1150-1230) angefertigt wurde. Die Handschrift gelangte entweder nach den Judenverfolgungen 1391 oder nach ihrer Vertreibung von der iberischen Halbinsel 1492 nach Spanien. Sie gehörte der berühmten Familie Sforno aus Bologna, ehe sie im 17. Jahrhundert im Besitz des italienischen jüdischen Apostaten und Inquisitors Renato da Modena wieder erschien. Nach mehr als einem Jahrhundert befand sie sich in den Händen des protestantischen Theologen Johann Caspar Ulrich (1705-1768), der sie 1762 an die Bibliotheca Ecclesia Carolina, die Stiftsbibliothek der reformierten Kirche des Grossmünsters Zürich verschenkte. Im Jahre 1835, als das Stift aufgehoben wurde, bildeten die Bücher und Handschriften seiner Bibliothek zusammen mit anderen Beständen die neue Zentralbibliothek, wo die Handschrift noch heute aufbewahrt wird.
Online seit: 19.03.2020
Das Sefer ha-Shorashim von R. David ben Joseph Kimhi (1160-1235) ist in zahlreichen mittelalterlichen hebräischen Manuskripten und Fragmenten unterschiedlicher Herkunft (sephardisch, italienisch, aschkenasisch, provenzalisch), mehreren Druckausgaben und lateinischen Übersetzungen erhalten, die alle von der unvergleichlichen Popularität des Werkes im gesamten Mittelalter und der Renaissance zeugen. Die große Bedeutung des Sefer ha-Shorashim der Zentralbibliothek, datiert auf das 14. Jahrhundert, liegt jedoch darin, dass es die einzige heute bekannte erhaltene Kopie byzantinischer Herkunft ist.
Online seit: 10.10.2019
Diese italienische Handschrift ist ein Handbuch, das die dem babylonischen Talmud-Traktat Ḥulin entnommenen Gesetze über die rituelle Schlachtung (Shekhitah) und über die unkoscheren Speisen (Treifah) enthält. Mitenthalten in der Handschrift sind die Kommentare über die Gesetze zweier mittelalterlicher rabbinischer Autoritäten. Der erste ist Judah ben Benjamin ha-Rofe Anav von Rom (Rivevan, gest. nach 1280), dessen Kommentar über die Gesetze auf die Bräuche der jüdischen Gemeinschaft Roms verweist, wie z. B. auf ein wichtiges Urteil der Ältesten Roms von 1280 in der Synagoge von Bozzechi, das in dieser Beschreibung ediert ist. Der zweite Autor, dessen Werk teilweise in das Handbuch übernommen wurde, war die führende Talmudautorität für die jüdischen Gemeinden in Nordafrika und Spanien im 11. Jahrhundert, Isaac ben Jacob Alfasi (Rif, 1013-1103). Die ersten drei Kapitel eines Kommentars über das babylonische Talmud-Traktat Ḥulin, entnommen aus seinem magnum opus mit dem Titel Sefer ha-Halakhot, wurden in dieses Handbuch kopiert. Letzteres Werk spielte eine grundlegende Rolle bei der Entwicklung von Halacha und ist das wichtigste Rechtssystem vor der Mishneh Torah von Maimonides (Rambam, 1135-1204).
Online seit: 10.10.2019
Diese Textsammlung aus dem 14. und 15. Jahrhundert ist ein vademecum für den persönlichen Gebrauch eines Studenten. Es besteht hauptsächlich aus halachischem Material über die rituelle Schlachtung und widerspiegelt die Entscheidungen der wichtigsten rabbinischen Autoritäten aus dem Aschkenas des 13. bis 15. Jahrhunderts. Verstreut über die gesamte Handschrift finden sich auch zahlreiche Traktate und Tabellen über die jüdischen und christlichen Kalender. Sie enthält ausserdem eine Auswahl von liturgischen und mystischen Kommentaren sowie Auszüge aus ethischer, midraschischer und talmudischer Literatur. Die Ränder der Handschrift sind gefüllt mit kleinen Notizen, medizinischen Rezepten und magischen Beschwörungen für verschiedene Anlässe, geschrieben in Hebräisch oder altem Westjiddisch.
Online seit: 12.12.2019
Das Sefer Mitsvot Qatan, oder „Kleine Buch der Gebote“, ist ein halachisches Kompendium, das auch ethisches, haggadisches und homiletisches Material enthält. Geschrieben wurde es ca. 1276-1277 von Isaak ben Joseph von Corbeil, einem der grossen französischen Kodifikatoren und Tosafisten des 13. Jahrhunderts. Das Werk wird auch Sheva Ammudei ha-Golah oder die „Sieben Säulen des Exils“ genannt, entsprechend seiner Aufteilung in sieben Abschnitte, die sich auf die sieben Tage der Woche bezieht und zum täglichen Studium auffordert. Der Text stellt eine Abkürzung des Sefer Mitsvot Gadol (Semag) dar, eines weiteren halachischen Kompendiums, das 1247 von Moses ben Jakob von Coucy (1. Hälfte des 13. Jh.) vollendet wurde. Mit seinen viel zugänglicheren Rechtstexten kannte das Sefer Mitsvot Qatan eine weite Verbreitung und wurde von rabbinischen, deutsch-französischen Autoritäten anerkannt. Diese Kopie enthält Glossen des wichtigsten Schülers von R. Isaak, namentlich Perets ben Elija von Corbeil (gest. 1297).
Online seit: 10.12.2020
Das kabbalistische Werk Sefer ha-Orah oder „Die Tore des Lichts“ ist einer der wichtigsten Texte des jüdischen Mystizismus, geschrieben in Spanien im 13. Jahrhundert, als die Kabbala eine Blütezeit erlebte. Es wird als die beste Darstellung der kabbalistischen Symbole angesehen und bietet eine vollständige Erklärung der Namen Gottes und ihrer Identifizierung in den zehn Sefirot (göttliche Emanationen), durch die sich Eyn Sof (das Unendliche) zeigt und kontinuierlich die physische sowie die metaphysische Welt kreiert. Der Text ist in zehn Kapitel aufgeteilt, eines für jede Sefira.
Online seit: 10.12.2020
Dieser guterhaltene Taschen-Siddur enthält die obligatorischen Gebete des jüdischen liturgischen Jahres (tägliche, Sabbats- und Neumonatsgebete, Hanukkah, Purim, Pessach, Schawuot, Rosch ha-Schanah, Jom Kippur, Sukkot, Schemini Azeret). Er ist ein wichtiger Zeuge der Produktion dieser kleinen Gebetsbücher für den persönlichen Gebrauch im Italien des 15. Jahrhunderts.
Online seit: 10.12.2020
Dieses sephardische Siddur aus dem 14. Jahrhundert für den persönlichen Gebrauch enthält die Sabbats- und die täglichen Gebete, sowie einen Text über die Interpretation von Träumen. Darüber hinaus gibt es Zusätze für die Gebete des neuen Monats und für die Feiern von Hanukkah, Purim und Pessah, letzterer gefolgt von der Haggadah, die an Seder selbst gelesen wird. Die Bedeutung dieses Siddur liegt jedoch in den vorhandenen Anweisungen zur Struktur des Seder in Judäo-Spanisch, genauer gesagt in mittelalterlichem Kastilisch.
Online seit: 13.06.2019
Ein prächtig illuminierter Mahzor für Rosch ha-Schanah und Jom Kippur nach aschkenasischem Ritus. Es ist jedoch möglich, dass diese Handschrift in Polen während dem 14. Jahrhundert hergestellt wurde, da ihre Schrift derjenigen gleicht, die in Fragmenten hebräischer, zu dieser Zeit in Polen produzierter mahzorim benutzt wurde. Die mittelformatige Handschrift mit mehreren verzierten Initien und illuminierten Rahmen enthält die Liturgie für die hohen Festtage von Rosch ha-Schanah und Jom Kippur, einschliesslich zahlreicher liturgischer Gedichte (piyyutim), die in mehreren Spalten abgebildet sind, und war für den öffentlichen Gebrauch durch den Vorsänger (chasan) in der Synagoge bestimmt. Die Besonderheit dieses Mahzor liegt an dem Frauennamen, גננא כהנת (Jeanne Kohenet), der in die gemalten Buchstaben eines monumentalen verzierten Anfangswortes eingefügt wurde. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um die Stifterin der Handschrift, die entweder die Tochter oder die Ehefrau eines Cohen war. Die Handschrift ist zu Beginn und am Ende unvollständig.
Online seit: 10.12.2020
Dieses kleinformatige siddur für den persönlichen Gebrauch kann als vademecum für das religiöse und gemeinschaftliche jüdische Leben charakterisiert werden. Es ist in drei Teile geteilt, die sich auf die Liturgie, auf die jüdischen Zeremonien und, im dritten Teil, auf verschiedene Themen beziehen. Letzterer enthält unter anderen wichtigen Texten eine seltene und faszinierende Liste von Büchern und Incipits der Kapitel der 24 biblischen Bücher, mit hebräischen und lateinischen Namen, geschrieben in hebräischen Schriftzeichen.
Online seit: 13.06.2019
Diese Sammelhandschrift, die von drei verschiedenen Schreibern geschaffen wurde, enthält zwei Texteinheiten die zusammengebunden wurden. Der Band setzt sich aus einem liturgischen Teil, dem aschkenasischen Ritus folgend, und einem halachischen Teil zusammen. Die Handschrift Heidenheim 145 ist eines der zahlreichen Kompendien dieser Art, mit einem Textsortiment, das die religiöse und Talmud-zentrierte Orientierung der intellektuellen Elite des mittelalterlichen Frankreichs und Deutschlands widerspiegelt.
Online seit: 12.12.2019
Diese beinahe vollständige, italienische Papierkopie aus dem 15. Jahrhundert besteht aus den Büchern II bis VIII der hebräischen Übersetzung von Averroes‘ Mittlerem Kommentar zur Physik des Aristoteles. Der andalusische Universalgelehrte Jurist und Imam Abu al-Walid Muhammad ibn Ahmad ibn Ruschd, oder Averroes (1126-1198), auch bekannt als der Kommentator, widmete sich ausgiebig der Wiederherstellung und Kommentierung von Aristoteles‘ ursprünglichen Lehren. Er wurde als einer der einflussreichsten philosophischen Autoritäten des Mittelalters angesehen, nicht nur von den lateinischen Scholastikern, sondern vor allem auch in der jüdischen Gemeinschaft, die durch die hebräischen Übersetzungen seiner Kommentare ein Verständnis der Aristotelischen Lehre erlangte. Der Mittlere Kommentar ist der am wenigsten bekannte Kommentar über die Physik und existiert heute in zwei kompletten hebräischen Übersetzungen aus dem Arabischen und in einer Teilübersetzung in Latein aus dem Hebräischen (16. Jahrhundert). Die hebräische Übersetzung in Ms. Heid. 166 mit dem Titel Bi᷾ ur ha-Shema' wurde vom provenzalischen jüdischen Philosoph Kalonymus ben Kalonymus (1286-nach 1328) angefertigt und war die am häufigsten kopierte Version der hebräischen Übersetzungen.
Online seit: 10.12.2020
Diese Handschrift kann in zwei getrennte Texteinheiten aufgeteilt werden, die von zwei verschiedenen Schreibern in Italien während dem 16. und 17. Jahrhundert geschrieben wurden. Ms. Heid. 192A besteht aus einem kleinen Heft, 1642 und 1687 von einer Hand kopiert. Es enthält eine Sammlung von Gepflogenheiten und Anekdoten über Rabbi Isaak B. Solomon Luria Aschkenasi (Arizal, 1534-1572) und seine Gefolgschaft, dazu ein mystisches Schutzgebet, das morgens und abends rezitiert werden soll, gefolgt von Abschnitten biblischer Lesungen für die Wochentage, und am Ende eine Auswahl von Bussgebeten (Seliḥot). Ms. Heid. 192B enthält eine Sammlung biblischer Midraschim, prognostischer Literatur, Erzählungen, Alphabeta de Ben Sira und talmudische Aggadot.
Online seit: 10.12.2020
Illuminierte Sammlung biblischer und ethischer Texte, 1322 in Italien hergestellt. Die kleinformatige Handschrift mit einem sehr schönen weissen Ledereinband aus dem 16. Jahrhundert, blindgestempelt mit den Wappen der Stadt Zürich, ist in zwei Textgruppierungen eingeteilt. Der erste Teil enthält die biblischen Texte der fünf Megillot, begleitet von drei Kommentaren dazu, die von den bekannten mittelalterlichen Gelehrten Solomon ben Isaak (Rashi), Abraham ibn Ezra und Yosef Kara verfasst wurden. Der zweite Teil betrifft die Ethik und besteht aus dem Mischnatraktat Pirqe Avot, Sprüche der Väter, und seinen Kommentaren. Der erste davon ist anonym; der zweite stammt von Maimonides und trägt in der Übersetzung von Samuel ibn Tibbon den Titel Šemoneh Peraqim; der dritte Kommentar wurde von Rashi in die Ränder des zweiten notiert. Dieses Handbuch enthält zusätzlich auch aggadisches, midraschisches, mystisches und philosophisches Material.
Online seit: 10.12.2020
Dieses hebräisch-aschkenasische Psalmenbuch im Taschenformat aus dem 15. Jahrhundert ist repräsentativ für Kopien für den privaten Gebrauch, die seltener in eigenständigen Texteinheiten erhalten sind als eingegliedert in die Hagiographie der hebräischen Bibeln oder liturgischen Handschriften. Dennoch wird diese Art der biblischen Literatur bereits in den Schriftrollen vom Toten Meer attestiert. Ausserdem enthält das Ms. Or. 159 anstatt der kanonischen 150 Psalmen nur 149, was eine der vielen, zwischen 143 und 151 Psalmen schwankenden Möglichkeiten darstellt, die man in hebräischen Handschriften des Früh- und Spätmittelalters finden kann. Schliesslich wurden zwei hebräische Handschriftenfragmente einer Esther-Rolle als Vorsatzblätter für den Ledereinband aus dem 16. Jahrhundert wiederverwendet, um dieses exquisite kleine Psalmenbuch zu schützen.
Online seit: 13.06.2019
Die reich illustrierte Handschrift der Weltchronik des Rudolf von Ems entstand in den 1340er Jahren, vermutlich in Zürich (in der gleichen Schreiberwerkstatt wie das Statutenbuch des Zürcher Grossmünsters von 1346). Das Bildprogramm ist mit der ca. 40 Jahre früher ebenfalls in Zürich entstandenen und heute in St. Gallen aufbewahrten Weltchronik-Handschrift (Vadianische Sammlung Ms. 302) eng verwandt. Die Handschrift Ms. Rh. 15 kam 1863 aus der aufgehobenen Klosterbibliothek Rheinau nach Zürich.
Online seit: 29.03.2019
Der Rheinauer Psalter, Ms. Rh. 167, zählt zu den herausragenden Schätzen der Zentralbibliothek Zürich. Die Miniaturen bewegen sich auf dem höchstmöglichen künstlerischen Niveau der hochgotischen Malerei der Zeit um 1260, was auch für die eingesetzten raffinierten Farb- und Maltechniken gilt. Die Schrift dagegen ist durchaus von guter Qualität, lässt sich aber nicht der höchsten Stufe der Schriftkunst zurechnen. Der Auftraggeber ist im Bodenseegebiet zu suchen, wohl in der politisch und kirchenpolitisch bedeutenden Stadt Konstanz zur Zeit des Interregnums. Die Handschrift wurde 1817 durch Pater Blasius Hauntinger für das Benediktinerkloster Rheinau bei Melchior Kirchhofer in Schaffhausen erworben und kam mit der Rheinauer Klosterbibliothek 1863 in die Kantonsbibliothek (heute Zentralbibliothek) Zürich.
Online seit: 20.12.2012
Die Pergamenthandschrift überliefert in ihrem ersten Teil die durch den Illustrationszyklus herausragende sogenannte Aurora consurgens und enthält zahlreiche weitere alchemistische Traktate, von Albertus Magnus über die Secreta Hermetis philosophi, Johannes de Garlandia, Auszüge aus Geber (Jabir ibn Hayyan) bis zum Thesaurus philosophiae und zur Visio Arislei. Bisher sind neun weitere Aurora-Handschriften in Berlin Die uffgehnde Morgenrödte, Bologna, Glasgow, Leiden, Wien, Paris, Prag und Venedig bekannt, wobei die ins frühe 16. Jh. datierte Berliner Handschrift, sowohl was die Illustrationen als auch die ins Deutsche übersetzten, mitüberlieferten Texte betrifft, eng verwandt ist mit dem Zürcher Codex.
Online seit: 09.06.2011
Der Hauptteil der Handschrift Ms. Rh. hist. 27, geschrieben im frühen 9. Jh., umfasst das sogenannte Reichenauer Verbrüderungsbuch. In Verbrüderungsbüchern sind die Mitglieder derjenigen Gemeinschaften verzeichnet, mit denen ein Kloster in Gebetsbruderschaft stand, mit der Verpflichtung, die lebenden und verstorbenen Angehörigen in das tägliche Gebet einzuschliessen. Der Einzugsbereich war gross: von der Reichenau nach Süden bis Monteverde und Conques, von Mondsee im Osten bis Fulda und St. Trond im Norden sowie Jumièges im Westen. Verzeichnet sind über 38 000 Personennamen. Die frühesten Einträge wurden über mehrere Jahrhunderte laufend ergänzt und aktualisiert. Nachgebunden sind dem Verbrüderungsbuch 15 Pergamentblätter aus dem 10.-12. Jh., mit Professliste der Reichenau, Namensnachträgen und Urkundenabschriften, vorgebunden sind auf Papier aufgeklebte Streifen mit Verbrüderungsabmachungen und Todesanzeigen aus dem 14.-16. Jh.
Online seit: 31.03.2011
Beim Codex handelt es sich um eine der seltenen Bilderhandschriften, die durchwegs aus Bildseiten bestehen, denen jeweils nur knappe Erläuterungen beigegeben sind – meist höchstens eine Zeile Text – und die deshalb hervorragende historische Bildquellen zu zahlreichen Bereichen liefern. Die hier gebotenen Darstellungen zum Kriegshandwerk waren ursprünglich vielleicht Teil eines mittelalterlichen Hausbuches. Als typisches Sammelobjekt unterstreicht die Bilderhandschrift den Sammlungscharakter der Klosterbibliothek Rheinau, deren Bibliothekare und Äbte geflissentlich nach raren Büchern Ausschau hielten.
Online seit: 09.06.2011