Die einspaltige Papierhandschrift ist auf den 20. Dezember 1453 datiert (f. 163r). Geschrieben wurde das Liber officiorum von einer Haupthand, die in der gesamten Handschrift ebenfalls rote Marginalien angebracht hat. Für die Interlinearglossen, weitere Marginalien und rote Handweiser ist eine zweite Hand verantwortlich. Kapitelüberschriften und Lombarden wurden durchgängig in Rot gehalten. Die drei Teile des Werkes werden jeweils durch eine Initiale mit figürlichem Inhalt eingeleitet (f. 1r, 69r, 112v). Fol. 1r wurde zusätzlich noch mit einem Rahmen aus Pflanzenornamenten geschmückt. Das Exlibris im vorderen Spiegel stellt uns den aus Frauenfeld stammenden Georg Alfred Kappeler (1839-1916, Theologe und Pfarrer) als Besitzer der Papierhandschrift vor. Die Familie Kappeler ist nachweislich seit 1443 in Frauenfeld ansässig. Durch ihre einflussreichen Tätigkeiten wie Statthalter, Lehrer oder Pfarrer gehörte die Familie Kappeler im 19. Jahrhundert zum Bildungsbürgertum, dem auch Georg Alfred Kappeler angehörte. Das Erbe von Georg Alfred Kappeler lebt durch einige wertvolle Handschriften und Drucke noch heute in der Kantonsbibliothek Thurgau weiter.
Online seit: 10.12.2020
Neben Predigten und Predigtmaterialien zu Sonntagen, Heiligen- und Marienfesten enthält die Handschrift Teile des Kommentars des hl. Bonaventura (1221-1274) zu den Sentenzenbüchern des Petrus Lombardus sowie den Traktat über die Arche Noah von Marquard von Lindau (gest. 1392).
Online seit: 09.06.2011
Diese Handschrift beinhaltet eine in deutscher Sprache gefasste Abhandlung über die Busse. Sie ist datiert auf den 25. April 1453 (f. 72r). Die Vorsatzblätter bestehen aus Fragmenten der Prima collectio decretalium Innocentii III, des Rainerius von Pomposa.
Online seit: 17.03.2016
Die umfangreiche Sammelhandschrift wurde von dem Weltpriester Matthias Bürer geschrieben. Gemäss den zahlreichen Kolophonen fertigte er die Abschriften der Texte im Zeitraum von ungefähr 1448 bis 1463 in Kenzingen (Baden-Württemberg) und an mehreren Orten im Tirol an. Die Handschrift überliefert unter anderem mehrere theologische Traktate, eine Beichtsumme, zwei Beichtspiegel, eine Ars moriendi („Kunst des Sterbens“), die Apostelgeschichte mit der Glossa ordinaria, Predigten sowie die Bücher II–IV der Dialoge von Papst Gregor dem Grossen. Die Handschrift gelangte nach dem Tod von Matthias Bürer 1485 gemäss einer 1470 getroffenen Vereinbarung zusammen mit weiteren Büchern in das Kloster St. Gallen.
Online seit: 22.09.2022