Die um 1460 entstandene Handschrift enthält die Paulinischen Briefe in kanonischer Reihenfolge sowie den apokryphen Laodicenerbrief, geschrieben vom Basler Notar und Stadtschreiber Jodocus Seyler (1454-1501). Reich glossiert ist nur der Römerbrief, im 1. Korintherbrief finden sich noch einige Interlinearglossen, dann hört die Kommentierung auf. Von früher wohl mehreren ist nur noch eine figürliche Initiale vorhanden.
Online seit: 26.09.2017
1460 von Hans Rabustan, dem Kaplan von Sta. Maria, für die Küsterin Anna Planta (Äbtissin 1464-1477) erstelltes Urbar des heiligen Blutes. Darin sind alle Vergabungen an die Heilig-Blut-Reliquie zusammengetragen. Insgesamt sind 33 Feldstücke genau umschrieben sowie die Namen der damaligen Pächter aufgezeichnet.
Online seit: 26.09.2017
Zweiter Teil eines für franziskanischen Gebrauch, wohl für eine Klarisse, bestimmten Breviers, in der Literatur früher auch als Horae canonicae bezeichnet. 1460 auf qualitätvollem Pergament geschrieben vom bekannten Schreiber Johannes Frauenlob. Reicher Buchschmuck mit Goldgrundinitialen, Fleuronné und Randleisten. 12 figurierte und historisierte Initialen von zwei stilistisch klar unterscheidbaren Händen, von denen die erste sich durch besondere Meisterschaft auszeichnet. Zusammen mit ihrem Pendant Min. 98 zählt die Handschrift «zu den schönsten Büchern des 15. Jahrhunderts am Bodensee». (Bernd Konrad)
Online seit: 19.12.2011
Diese Handschrift aus der Bibliothek des Bischofs von Sitten Walter Supersaxo (ca. 1402-1482) und seines Sohnes Georges (ca. 1450-1529) enthält zwei Werke auf Lateinisch. Das erste (ff. 1r-126r) ist eine Abhandlung der Inquisition, geschrieben 1359 in Girona vom katalanischen Dominikaner Nicolau Eymeric, Grossinquisitor von Aragon (vor 1320-1399). Die Version in S 97 enthält das Kapitel De suspicione (Beginn f. 104v), das auch als eigenes Werk angesehen wird; das Inhaltsverzeichnis wurde auf Pergament geschrieben (f. 1). Im zweiten Teil der Handschrift (ff. 132r-214r) findet sich eine Version in 31 Kapiteln der Gesta Romanorum, eine berühmte Sammlung von Fabeln und moralisierenden Märchen, die vermutlich vor 1342 in Deutschland oder England geschrieben wurde. Der erste Teil der Handschrift S 97 wurde 1460, der zweite Teil 1465 kopiert. Kopist war der Priester Cristoferus In Domo Lapidea (Im/Zum Steinhaus, Steinhauser) von Lalden, Rektor des Altars der Heiligen Fabian und Sebastian in der Kirche St. Mauritius in Naters. Derselbe Schreiber ist ebenfalls verantwortlich für zwei weitere Handschriften der Bibliothek Supersaxo, für S 96 und S 98, die theologische und moralische Werke beinhalten. Ausserdem transkribierte dieser Schreiber 1460, im gleichen Jahr wie S 97, das De jurisdictione inquisitorum ein zweites Mal, wiederzufinden im ersten Teil eines Sammelbandes der Bibliothek des Kapuzinerkonvents von Sitten, in RCap 73 (alte Signatur W 34).
Online seit: 22.03.2018
St. Galler Legendar: Enthält u.a. die mit 142 volkstümlich-anschaulichen Bildern illustrierten deutschsprachigen Lebensgeschichten der St. Galler Heiligen Gallus, Magnus, Otmar und Wiborada
Online seit: 12.06.2006