Dadurch, dass der Codex Ms. lat. 55 der Bibliothèque de Genève aus sechs Wachstafeln mit Ausgabenlisten des Hofes König Philipps IV. des Schönen von Frankreich der Jahre 1306-1309 besteht, stellt er ein aussergewöhnliches Dokument dar. Im Laufe der Zeit wurde der Wachs schwarz und hart, was die Lektüre erschwert. Doch die Aufnahmen der Tafeln werden durch eine Transkription und das 1720-1742 von Gabriel Cramer realisierte Faksimile begleitet. Das Faksimile wird als „Ms. lat. 55 bis“ aufbewahrt. Es erlaubt, sich dem Inhalt zu nähern und durch den Vergleich des heutigen Zustandes mit jenem von 1720-1742, den Verlust von Wachsstücken zu erkennen.
Online seit: 17.03.2016
Zwischen je zwei späteren Vor- und Nachsatzblättern aus Papier sind sieben Holztafeln zusammengebunden, von denen die erste nur auf der verso-Seite mit schwarz eingefärbtem Wachs gefüllt ist, die folgenden fünf auf beiden Seiten, die letzte gar nicht. Das Format der Holztafeln ohne Papierfalze beträgt 14.8 x 8 cm. Gemäss Wilhelm Wattenbach (in: Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit 1873, S. 79f.) handelt es sich bei den Tafeln vermutlich um „Bruchstücke des Taschenbuchs eines Klosterbeamten aus dem 15. Jahrh.“; einige lateinische und deutsche Wörter lassen sich (teils auf dem Kopf) erahnen.
Online seit: 08.10.2015