Die Sammelhandschrift enthält unter anderem De viris illustribus von Hieronymus und De viris illustribus von Gennadius, die Deflorata von Isidor von Sevilla und ganz Schluss den Tractatus de VII sacramentis, der erst im 12./13. Jh. hinzugefügt wurde. Der Einband des 14. Jh. stammt wahrscheinlich Einsiedeln. Sicher aber wa die Handschrift im 17. Jh. in der Klosterbibliothek, wie aus dem Exlibris entnommen werden kann.
Online seit: 09.04.2014
Geschrieben wurde diese Sammelhandschrift im 10./11. bzw. im 13./14. Jahrhundert in Einsiedeln und St. Gallen. Sie enthält verschiedene Schriften zur religiösen Erbauung wie die Heiligenviten der Heiligen Faustinus, Jovita und Gangolf, die Benediktsregel, Predigten, ein liturgisches Traktat und De ratione temporum.
Online seit: 21.12.2009
Sammelhandschrift, welche ab der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts datiert werden kann. Sie enthält unter anderem die Annales Einsidlenses, Priscians De grammatica, das Fragment eines Texts über das Schachspiel und ein Kalendar mit Nekrologeinträgen bis zum 16. Jahrhundert.
Online seit: 19.12.2011
Sammelhandschrift, die verschiedene Texte zur Berechnung des Osterfests enthält, zwei datierbare Kalender, der erste zwischen 950 und 975 (4-16), der zweite im 9./10. Jahrhundert (29-40) und die Quaestiones morales, die ins 13. Jahrhundert datierbar sind.
Online seit: 19.12.2011
Eigentlich handelt es sich um eine Sammelhandschrift; denn ausser der unvollständigen Imago mundi des Honorius Augustodunensis sind darin weitere Texte ungenannter Autoren enthalten wie: Nomina XI regionum, Divisio orbis terrarum, De anima, De anima humana, De origine animarum, De anima mundi, De origine animarum, und schliesslich die Epistola Alexandri ad Aristotelem.
Online seit: 12.08.2010
Diese Antiphonarhandschrift wurde im Auftrag von Abt Johannes I. von Schwanden für das Stundengebet der Klostergemeinschaft von Einsiedeln geschrieben. Zusammen mit Cod. 611-613 bezeugt diese Handschrift die Einführung des guidonischen Notensystems mit Quadratnotation.
Online seit: 23.04.2013
Diese Handschrift mit der Legenda aurea des Jacobus de Voragine gilt als die heute zweiälteste Handschrift des Werkes, geschrieben noch zu Lebzeiten des Autors; sie ist datiert auf 1288. Der Codex enthält auch den sogenannten Provincia-Anhang, der hier sogar erstmal überliefert ist. Für die von A. Bruckner angenommene Herkunft aus der Abtei Rheinau finden sich im Codex selbst keinerlei Hinweise. Geschrieben wurde die Handschrift vermutlich im süddeutschen Raum (im Kreis der Augustinereremiten).
Online seit: 04.11.2010
Diese Handschrift enthält die 15 Bücher des heiligen Augustin über die Dreifaltigkeit. Auf 1v steht unter den Capitula eine Federzeichnung des Kirchenvaters mit seinen drei Gegnern. Der Codex wurde durch die Hand des sog. Engelberger Meisters besonders kunstvoll geschmückt. Zu Anfang der Bücher stehen grosse Initialen mit figurativen Motiven in rotbrauner und schwarzer Tinte, dazwischen kleinere, einfarbig rote mit reicher Ornamentik. Die Entstehung des Bandes ist in einem Schreibervers auf 1r detailliert beschrieben: Initiant war der Engelberger Abt Berchtold (1178-1197), der aber bald nach Beginn der Abschrift starb; vollendet wurde das Werk unter dessen Nachfolger Heinrich (1197-1223).
Online seit: 09.06.2011
Die Handschrift enthält zwei Predigtsammlungen (eine ist das Homiliar von Angers, die andere ist unbekannt), mehrere einzelne Predigten und ein Martyrologium. Sie enthält ebenfalls (meist in Teilen und/oder mit Auslassungen) das Euangelium Nicodemi, das Pseudo-Matthaei Euangelium, den Liber de lapidibus von Marbodus von Rennes, das Elucidarium von Honorius Augustodunensis, De Antichristo von Adso von Montier-en-Der, das Breuarium apostolorum und ausgewählte sententiae.
Online seit: 09.04.2014
Codex 67 enthält De mirabilibus mundi, eine auch unter den Titeln Polyhistor und Collectanea rerum memorabilium überlieferte Kuriositätensammlung des spätantiken Grammatikers Julius Solinus. Der Text in gleichförmiger Schrift ist mit Überschriften und teilweise filigran verzierten Initialen (z.B. 2r und 6r) in roter Tinte geschmückt. Löcher und Risse im Pergament sind mit vielfarbigen Fäden kunstvoll zugestickt (z.B. 23-25, 34, 62). Hergestellt wurde die Abschrift laut Widmungsvers auf 1v unter Abt Heinrich von Buochs (1197-1223).
Online seit: 13.12.2013
Dieser Codex enthält die Benediktsregel. Auf jeweils ein Kapitel in Latein folgt die entsprechende deutsche Übersetzung. Die verschiedenen Abschnitte sind durch einfach verzierte Initialen in roter Tinte und leicht grösseres Schriftbild in Latein mal mehr, mal weniger deutlich voneinander abgehoben. Die Handschrift entstand laut einem lateinischen (1r) und einem deutschen (72r) Verseintrag unter Abt Walther (Walther I. von Iberg, 1250-1267, oder Walther II. von Cham, 1267-1276).
Online seit: 09.06.2011
Eine zusammengesetzte Handschrift, welche Texte und Musik für das benediktinische Offizium enthält, einschliesslich eines vollständigen Antiphonars mit Neumen (adiastematisch). Lokale Heiligenfeste (Disibod, Afra, Alban) und ein ausführliches Repertorium für Martin helfen, eine mögliche Provenienz zu bestimmen.
Online seit: 21.12.2010
Dieser Codex enthält 2r-241r die Aurora, eine Versifizierung der Bibel des Reimser Domherrn Petrus Riga (ca. 1140-1209), mit den Anmerkungen des Aegidius Parisiensis, und 244r-254v die wohl um 1100 entstandene Wechselrede Synodus des Klerikers Warnerius von Basel. Die gedrängte Schrift des Textes in schwarz- bis hellbrauner Tinte ist durch kleine rote Initialen und rot unterstrichene Passagen gegliedert. Stellenweise sind die Seitenränder breit abgeschnitten. Bisweilen sind ganze Abschnitte leer gelassen. Ein dreizeiliger Schreibervers auf 4v belegt, dass die Handschrift unter Abt Ulrich (1197-1223) im Jahr 1203 entstand.
Online seit: 04.10.2011
Der Hauptteil der Handschrift besteht aus dem Antiphonale. Die vorwiegend neumierten Messgesänge zum Kirchenjahr und zu den Heiligenfesten (fol. 3v-83v) werden ergänzt von Prozessionsgesängen, Litaneien und einem Sequentiar (fol. 83v-109r). Vor- (fol. 1r-2v) und nachgebunden (fol. 109r-122v) sind Nachträge aus dem 13. Jahrhundert, darunter eine neumierte deutschsprachige Mariensequenz (fol. 115r) und ein Klagegedicht auf den Tod des 1208 ermordeten Stauferkönigs Philipp von Schwaben (fol. 117v).
Online seit: 23.09.2014
Ausgeschnittene Miniatur in feiner Malerei in leuchtenden und bunten Deckfarben. Dargestellt ist die Darbringung von Jesus im Tempel, von der im Lukasevangelium berichtet wird. Maria und Josef bringen den Knaben dem greisen Propheten Simeon, um ihn segnen zu lassen. Eine der zwei Frauen hinter Maria hält in ihrer rechten Hand zwei Tauben, die gemäss Vorschrift geopfert werden sollen. In der Linken trägt sie brennende Kerzen, die auf das Fest hinweisen, dem das Ereignis gewidmet ist, nämlich Maria Lichtmess. Unterhalb von Jesus beten drei kniende Figürchen: eine Dominikanerin und das vornehme Stifterpaar. Die Szene ist in eine rankenverzierte N-Initiale eingefügt, die am Anfang des Lobgesangs von Simeon zum Marienfest steht: Nunc dimittis, domine, servum tuum in pace (Nun lässt du, Herr, wie du gesagt hast, deinen Knecht in Frieden scheiden). Die oben sichtbaren Worte Intercede pro nobis (Bitte für uns [Heilige Mutter Gottes]) schliessen sich am Ende des Liedes an. Auf der Rückseite ist ein Ausschnitt aus dem liturgischen Wechselgesang mit dem Text Postquam impleti sunt dies purgationis (Als vollendet waren die Tage der Reinigung) erhalten geblieben. Das Fragment wurde 1978 vom Kanton Thurgau bei Sotheby's in London ersteigert. Es stammt aus der Sammlung von Robert von Hirsch in Basel (1883–1977).
Online seit: 12.12.2019
Brevier, rot und blau rubriziert, mit zahlreichen Initialen auf Goldgrund sowie Drolerien am unteren Blattrand. Kalendar mit den Tierkreiszeichen und den in jedem Monat fälligen bäuerlichen Arbeiten. Besonders hervorzuheben sind die blattgrossen Darstellungen des heiligen Christophorus (S. 176), der Anbetung der drei Könige (S. 178) und von Christus am Kreuz (S. 179). Aufgrund der Erwähnung von Heiligen im Kalendar und im Rest der Handschrift ist diese vermutlich in Besançon entstanden. Von dort ist sie auf ungeklärten Wegen in den Besitz der Solothurner Patrizierfamilie Wallier gelangt: Besitzvermerke von Guillaume Wallier (16. Jh.) und Henri Wallier (1605) auf S. 4 und 731, von letzterem auch im vorderen Spiegel. Im Katalog der Thurgauischen Kantonsbibliothek von 1858 wird auf S. 90 die Provenienz Fischingen angegeben. Möglicherweise ist die Handschrift durch einen der zwei Fischinger Äbte aus Solothurn, Augustin Bloch aus Oberbuchsitten (1776-1815) oder den letzten Fischinger Abt Franz Fröhlicher von Bellach (1836-1848), nach Fischingen gelangt.
Online seit: 23.04.2013
Das in deutscher Sprache geschriebene Werk enthält das Leben des Thomas von Aquin, verfasst von Wilhelm von Tocco (1240-1323). Auf f. 106v findet sich überdies ein Vermerk zum Schreiber und zur möglichen Auftraggeberin des Werkes: Dis buoch hat ze tùtsche bracht gemachet vnd geschriben pfaff Eberhard von Rapreswil kilcherr zu Jonen (Nachtrag anno 1418 von einer Hand aus dem 16. oder 17. Jahrhundert). Dem sol Got vnsri frow sant Thoman der heilig lerer vnd die erwirdig frow die Stoeklerin ze Toess wol lonen. Diesem Eintrag nach geht die Hand des 15. Jahrhunderts auf Eberhard von Rapperswil zurück. Er war Pfarrer in Jona im Kanton St. Gallen. Als Auftraggeberin gilt die Klosterfrau Stöklerin aus Töss (wahrscheinlich Elsbeth Stükler). Damit gehört das Werk zu den wenigen deutschen Übersetzungen vom Leben des Thomas von Aquin. Einzelne Initialen wurden nicht nur rot hervorgehoben, sondern ebenfalls ornamental verziert. Die Handschrift hat einen himbeerroten Ledereinband mit Schliessen, der im 20. Jahrhundert restauriert wurde. Die losgelösten Spiegelblätter vorne und hinten stammen aus einer neumierten Handschrift (wahrscheinlich ein Kyriale) des 13. Jahrhunderts. In der Handschrift sind zwei Besitzvermerke eingetragen: Dijs buoch ist erhart blarer von Wartensee zuo Kemten, guothsher zuo kemtem vnd zuo Werdeg (f. 106v) und Monasterij apud D.[ivam] Yddam in Visch.[ingen] (f. 1r). Dementsprechend gehörte die Handschrift Fürstabt Johann Erhard Blarer von Wartensee in Kempten, dessen Wirkungsdaten für 1587-1594 belegt sind und ging anschliessend in den Besitz des Klosters Fischingen über.
Online seit: 10.12.2020
Um 1220 übertrug Konrad Fleck den von einem unbekannten provenzalischen Dichter um 1160 verfassten Liebesroman "Flore et Blancheflor" in hochalemannische Sprache. Das ganze Werk umfasst etwa 8'000 Verse. Einige Bruchstücke einer frühen Abschrift der Fleck'schen Übertragung haben sich im Pfarrarchiv Frauenfeld erhalten. Die Pergamentstücke waren als Umschlag eines Zinsrodels der Michaelpfründe verwendet worden.
Online seit: 23.06.2016
Diese Sammlung von hagiographischen Texten wurde von verschiedenen Händen im zweiten Drittel des 13. Jahrhunderts geschrieben, vermutlich in Hauterive. Das Vorhandensein von gewissen Texten lässt auf einen Zisterzienser (Vita des Hl. Robert von Molesme, der Autor Geoffroy de Hautecombe) und regionalen Ursprung schliessen, entsprechend der Kenntnisse, die man vom mittelalterlichen Hauterive hat (die Vita des Hl. Theodor, Bischof von Sitten, die Vita und die Miracula des Hl. Niklaus von Myra, die Vita der Hl. Elisabeth von Thüringen, die Passio des Hl. Mauritius und seiner Begleiter von Eucherius von Lyon). Das Ende des Buches enthält eine Sammlung von Texten, die mit der Beichte zu tun haben. Der letzte beinhaltet ein Zeugnis einer Tätigkeit der Mönche, die nur schlecht bekannt ist: die seelsorgerische Betreuung der Zisterzienserinnen. Die Handschrift ist noch immer in ihrem ursprünglichen Einband, der, obwohl er beschädigt wurde, noch immer gut erkennbar ist: ein Einband mit breiten Einschlägen, welche die Schnitte des Buches bedecken.
Online seit: 09.04.2014
Brevier für den Gebrauch der Diözese Lausanne. Die Zusätze im Kalendar zeigen, dass die Handschrift seit dem 14. Jahrhundert in einem Dominikanerkonvent von Lausanne benutzt wurde. Die Handschrift, die zum Zeitpunkt einer Neueinbindung im 18. Jahrhundert stark beschnitten wurde, ist mit wenigen Initialen verziert, die meisten davon weisen pflanzliche Verzierungen und Marginaldrolerien auf.
Online seit: 14.12.2017
Diese Zisterzienser Handschrift, die in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert werden kann, enthält nur einen Teil des Alten Testaments, das heisst die Bücher Jesaia bis und mit Maleachi. Es handelt sich um ein Buch, das wohl aus historischen Gründen die Bibliothek gewechselt haben muss. Nachdem es erst in der Zisterzienserabtei Frienisberg im Kanton Bern aufbewahrt wurde, gelangte es nach Hauterive, als das Berner Kloster durch die protestantische Reformation aufgelöst wurde. Der letzte Abt von Frienisberg, Urs Hirsinger, sei so mit einer Handvoll Handschriften in die Freiburger Abtei gelangt.
Online seit: 09.04.2014
Diese Handschrift enthält mehrheitlich hagiographische Texte, die von verschiedenen Händen zu Beginn des 13. Jahrhunderts geschrieben wurden. Eine Entstehung in Hauterive kann in Betracht bezogen werden. Ohne Zweifel war der Text, der sich zu Beginn der Sammlung befindet, am wichtigsten für die Mönche, eine Vita des Hl. Bernhard von Clairvaux (die Vita prima), die den grössten Teil der Handschrift einnimmt. Es muss auch auf einen für den monastischen Kontext ziemlich erstaunlichen Text hingewiesen werden: der Liber locorum sanctorum terrae Jerusalem zur Zeit des lateinischen Königreichs Jerusalem von Fretellus von Nazareth († nach 1154). Eine weitere Besonderheit dieser Handschrift ist ihr Einband mit Einschlägen, auf welchem Spuren von Beschlägen in Sternenform zu sehen sind.
Online seit: 09.04.2014
Das Kolophon am Ende der Handschrift legt auf sichere Weise fest, dass sie in der Zisterzienser-Abtei von Hauterive während des 13. Jahrhunderts abgeschrieben wurde. Der Autor oder Geldgeber wollte ohne Zweifel „die Werke von zwei Zisterzienser Autoren sammeln, welche in der Region wichtige Funktionen eingenommen hatten: Heinrich, Abt des benachbarten Klosters von Hautcrêt, und Amadeus, Bischof der Diözese von Lausanne“ (nach Ciardo). Pentaconthamonadius („die einundfünfzigste“), der gelehrte Titel, der von Henri, dessen Biographie noch immer diskutiert wird, ausgewählt wurde, beschreibt hier ein Predigtbuch, welches aus siebzehn Gruppen von drei Predigten zusammengesetzt und für die Liturgie der weissen Mönche bestimmt ist. Amadeus von Clermont, Zisterziensermönch und später Abt in Lausanne (1145-1159), ist insbesondere der Autor von acht Homilien zur Ehre der Gottesmutter, welche einen dauerhaften Erfolg hatten, da sie als liturgische Texte im Breviarium der Diözese von Lausanne benützt wurden.
Online seit: 31.03.2011
Dieses Missale, das um 1300 entstanden ist, „repräsentiert eine bereits fortgeschrittene Phase in der Entwicklung des Messbuches: Die Gesänge des Graduale sind voll in das Sakramentar integriert und nicht mehr mit Noten versehen, aber in etwas kleinerer Schrift geschrieben. In dieser Form konnte es dem Zelebranten in der feierlichen Konventmesse dienen, oder aber auch in der Privatmesse, die bei den Zisterziensern seit Beginn bekannt war [...]. Der Entstehungsort des Codex ist nicht mit Sicherheit auszumachen. In Altenryf befand er sich mit Sicherheit erst seit dem 15. Jahrhundert, als er neu gebunden wurde. Die im Kanon-Teil reichhaltiger geübte Ausstattung ist ein schönes Beispiel für die im späten 13. Jahrhundert aufkommende Fleuronné-Initialen, deren Rankenschmuck hier noch durch strenge Einrahmung begrenzt und „domestiziert“ erscheint“ (Joseph Leisibach, Liturgica Friburgensia. Des Livres pour Dieu, 1993, p. 89).
Online seit: 31.03.2011
Diese Handschrift aus dem Ende des 13. Jahrhunderts enthält den Teil des mittelalterlichen Bestsellers Lancelot en prose, der unter dem Behelfsnamen Agravain bekannt ist, benannt nach dem Ritter der Tafelrunde, der die uneheliche Beziehung zwischen Lanzelot und der Königin Guinevere aufdeckte. Diese schlichte, gepflegte Kopie, lückenhaft am Anfang und am Ende, wurde mit abwechselnd blauen und roten Filigraninitialen versehen. Sie ist von unbekannter Herkunft und seit dem 18. Jahrhundert in Hauterive nachgewiesen.
Online seit: 18.06.2020
Antiphonar für franziskanischen Gebrauch, welches ins späte 13. oder frühe 14. Jahrhundert (nach 1260) datiert werden kann, doch es widerspiegelt die frühste franziskanische Liturgie-Tradition. Die Handschrift enthält Gesänge (Text und Musik) für das gesamte Jahr des liturgischen Offiziums, einschliesslich des Fests für Antonius von Padua in seiner richtigen Position und ein Offizium für Corpus Christi, welches von einer anderen Hand hinzugefügt wurde (f. 157r-159v).
Online seit: 21.12.2010
Graduale aus dem Franziskanerkloster Freiburg, nach dem Besitzeintrag auf dem Spiegel noch im 16./17. Jahrhundert im Gebrauch. Einband des 16. Jahrhunderts. Geschrieben in einer gotischen Minuskel um 1300. Der Beginn wichtiger Feste wird mit grösseren Initialen angezeigt, teilweise mit Miniaturen (z.B. f. 128v Himmelfahrt, f. 132v Pfingstwunder).
Online seit: 09.04.2014
Aus mittelstarkem, ziemlich verschmutztem Pergament, Bindung 17./18. Jh. mit Holzdeckeln und schwarzem gepressten Ledereinband, vorne und hinten mit 5 Messingbuckeln (1 Buckel fehlt hinten). 2 Fragmente von Schliessen. Paläographische und inhaltliche Indizien weisen darauf hin, dass der Band in Hauterive entstanden ist.
Online seit: 13.06.2019
Die anonyme Predigtsammlung mit Homilien v.a. neuplatonischer Ausrichtung stammt aus dem dritten Viertel des 14. Jahrhunderts und wurde möglicherweise in Freiburg i.Ü. abgeschrieben. Enthalten sind neben einem thematischen Index zu Beginn des Bandes 18 Homilien für die Zeit vom Advent bis Quinquagesima, 34 Homilien von Ostern bis zum 23. Sonntag nach Pfingsten sowie einzelne Sermones für die Sonntage der Fastenzeit. Die Spiegelblätter sind Fragmente einer hebräischen Handschrift in aschkenasischer Halbkursive aus dem 13. Jahrhundert. Nicht restaurierter, mit ehemals himbeerrotem Leder bezogener Kettenband.
Online seit: 20.12.2023
Die Ende des 13. Jahrhunderts bis Anfang des 15. Jahrhunderts entstandene, in 12 Teile gegliederte Sammelhandschrift befand sich im Besitz von Jean Joly (Guardian im Franziskanerkloster Freiburg 1467-1469, 1472-1478, 1481-1510). Der erste Teil der Handschrift, eine Bulle von Papst Benedikt XII., ist auf den 20. Juni 1337 datiert. Der Band enthält im Wesentlichen päpstliche Bullen und Konstitutionen sowie Statuten des Franziskanerordens und Bestimmungen einzelner Provinzen des Franziskanerordens. Mit dunkelbraunem Leder bezogene Holzdeckel, ehemals Kettenband.
Online seit: 20.12.2023
Zusammenstellung der lateinischen Sermones des Franziskaners Bertholds von Regensburg (in zwei Halbbänden). Der Codex wurde unter Heranziehung von Bertholds Originalen geschrieben. Marginalien Friedrichs von Amberg finden sich über die ganze Hs. verteilt (Band I).
Online seit: 14.04.2008
Zusammenstellung der lateinischen Sermones des Franziskaners Bertholds von Regensburg (in zwei Halbbänden). Der Codex wurde unter Heranziehung von Bertholds Originalen geschrieben. Marginalien Friedrichs von Amberg finden sich über die ganze Hs. verteilt (Band II).
Online seit: 14.04.2008
Diese byzantinische Handschrift des 13. Jahrhunderts enthält eine grosse Anzahl von Scholien, welche teilweise jene der älteren Handschriften ergänzen und vom Entstehungsumfeld und den Gewohnheiten ihrer Annotatoren und Besitzer zeugen. Unter diesen sind Theodorus Meliteniota, der die bereits beschädigte Handschrift im 14. Jahrhundert restauriert und ergänzt hat, hervorzuheben, danach auch Henricus Stephanus, der die Handschrift in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts besass und sie für seine Edition der Homergedichte von 1566 verwendete, welche bis ins 18. Jahrhundert Standard blieb. Die Handschrift enthält, mit Ausnahme einiger zufälliger kurzer Lücken, eine komplette Ilias, die mit einer Interlinearparaphrase der ersten zwölf Gesänge versehen wurde.
Online seit: 13.12.2013
Diese perfekt erhaltene, masoretische und italienische Bibel aus dem 13. Jahrhundert wurde als Studienhandbuch benutzt, um die Kantillation bei der Lesung der Tora zu lernen. Die Bedeutung der Handschrift liegt jedoch in ihrer Herkunft. Sie scheint gekauft zu sein Mitte des 15. Jahrhunderts von Solomon Finzi, einem berühmten jüdischen Bankier aus Mantua, der eine bedeutende Bibliothek hebräischer Handschriften besass. Ein Brief, der am Anfang der Handschrift eingefügt wurde, bestätigt, dass diese Bibel zu den 615 Bibelhandschriften gehörte, die für die Kollationierung des Vetus Testamentum hebraicum variis lectionibus (1766-1780) von Benjamin Kennicott benutzt wurden.
Online seit: 12.12.2019
Die mittelformatige Bibel kam zwischen 1667 und 1701 in die Bibliothèque de Genève und ist eine der ältesten Schenkungen an diese Bibliothek, die früher als Genfer Akademie bekannt war. Ausserdem wurde diese Bibel als eine der 615 biblischen Handschriften verwendet, die für Benjamin Kennicotts (1776-1780) Vetus testamentum hebraicum variis lectionibus zusammengestellt wurden.
Online seit: 14.12.2018
Dieser prächtige Mahzor für die feierlichen Feste (Rosh ha-Shana und Yom Kippur) des jüdischen liturgischen Jahres, gemäss des Nordfranzösischen Ritus (Nussaḥ Tsarfat), wird von einer grossen Anzahl liturgischer Gedichte (piyyutim) begleitet, die in den dazumals blühenden Gemeinden des mittelalterlichen Nordfrankreichs rezitiert wurden. Mehrere Reklamanten werden von figürlichen Tintenzeichnungen eingerahmt. Dieser Band kam zu einem unbekannten Zeitpunkt in die Bibliothèque de Genève, zwischen 1667 und dem Ende des 17. Jahrhunderts, nachdem er zuvor im Besitz des Arztes Andrea Doria war, Condottiere von Karl V. (1500-1558).
Online seit: 18.06.2020
Diese Handschrift enthält eine anonyme hebräische Paraphrase der ersten fünf Bücher des Mittleren Kommentars von Averroës (Abu al Walid Muhammad Ibn Rushd, ca. 1126-1198) über die Logica vetus, einschliesslich der Analytica posteriora. Seit dem 13. Jahrhundert verfassten intellektuelle Juden aus der Provence hebräische Paraphrasen und Kompilationen von bestimmten Büchern des Organon, wie etwa Jacob Anatolio Abba Mari (ca. 1194-1256), von dem mehr als fünfzig Handschriften dieses Werkes erhalten sind. Die anonyme Paraphrase, die man in der Ms. heb. 12 der Bibliothèque de Genève findet, gehört zu derselben Reihe.
Online seit: 13.10.2016
Die Handschrift enthält mehrere zwischen dem 13. und dem 16. Jahrhundert kopierte Texte. Beim ältesten handelt es sich um das feierliche Evangelistar der Kathedrale St. Peter von Genf (ff. 5-28v), das seinen Illuminationen gemäss (besonders auf f. 5r) wahrscheinlich in Paris geschaffen wurde, auch wenn die Perikopen den Genf eigenen Festen entsprechen. Danach folgen Auszüge der gesungenen Evangelien (mit Liniennotation) aus dem 14. und 15. Jahrhundert, wovon eines einen interessanten liturgischen Zeugen vom Ende des 15. Jahrhundert für die Epiphaniefeier darstellt (ff. 37v-40r).
Online seit: 13.06.2019
Diese Handschrift, die in einer Pariser Werkstatt Mitte des 13. Jahrhunderts entstand, enthält die Bücher I bis XVIII des Digestum vetus von Justinian mit einem Text, der Unterschiede zur „Vulgata“ des Digests aufweist. Eine Darstellung in der Form eines vertikalen Bandes zeigt den Kaiser Justinian, der über den fünf zu Beginn des 3. Jahrhunderts wichtigsten Juristen steht, welche im Digest häufig zitiert werden.
Online seit: 15.04.2010
Diese Handschrift stammt aus einer Pariser Werkstatt vom Ende des 13. Jahrhunderts und enthält die lateinische Version von dreizehn Abhandlungen von Aristoteles oder solche, die ihm zugeschrieben wurden. Das Buch endet mit einem Fragment von De uno deo benedicto von Moses Maimonides. Vierzig Initialen verschönern den Text und eine grosse Zeichnung von Christus am Kreuz mit Maria und Johannes wurde auf dem letzten Folio hinzugefügt.
Online seit: 15.04.2010
Die Handschrift enthält drei medizinische Texte, die aus dem Arabischen und dem Griechischen ins Lateinische übersetzt wurden. Sie beginnt mit einer kleinen Medizin-Enzyklopädie in zehn Büchern, dem Kitâb al-Mansuri von Rhazes (ff. 4-126), in der Gerhard von Cremona (gest. 1187) zugeschriebenen Übersetzung; gleich anschliessend folgt ein von Johannitius (lateinischer Name des Arztes und Übersetzers Hunain ben Ishāq al-Ibādī aus Bagdad, 808-873) inspiriertes Traktat über Fieber (ff. 126-144v). Die Sammlung wird mit dem Text Die zwölf Bücher der Medizin des byzantinischen Arztes Alexander von Tralles abgeschlossen, hier in drei Bücher aufgeteilt und gefolgt vom Traktat über das Fieber (ff. 146-289v). Die ausführlich annotierte Handschrift ist mit verzierten Initialen geschmückt, aus denen sehr schöne, rote und blaue „italienische Verlängerungen“ hervorgehen.
Online seit: 12.12.2019
Diese auf ca. 1200 datierte Handschrift enthält mehrere Texte, darunter das Martyrologium von Usuard (Benediktinermönch, gestorben um 875), ein unvollständiges Homiliar, die Augustinus-Regel und den Nekrolog der Abtei von Sixt (Frankreich, Hochsavoyen), der bis ins 17. Jahrhundert mit nachträglichen Ergänzungen erweitert wurde. Gemäss François Huot könnten die verschiedenen Teile erst einzeln vorhanden gewesen sein, doch scheinen sie seit Anfang des 13. Jahrhunderts vereint worden zu sein. Auf den vorerst unbeschriebenen Blättern wurden hauptsächlich im 13. und 14. Jahrhundert diverse Texte eingefügt, unter anderem Listen von der Abtei geschuldeten Abgaben, die auf den Seiten f. 75v und 99r notiert wurden. Eigentum der Augustiner-Chorherren der Abtei von Sixt, die sie während des Officium capituli benutzten, muss diese Handschrift bis zur Französischen Revolution in ihrem Besitz gewesen sein. Im 19. Jahrhundert wurde sie vom Genfer Auguste Turrettini (1818-1881) erworben.
Online seit: 08.10.2015
Lektionar aus der zweiten Hälfte des 12. / Anfang des 13. Jahrhunderts aus einem Benediktiner Kloster im südwestdeutschen Raum, was sich aus der Nennung verschiedener Heiliger aus diesem Gebiet ergibt. Gehört wohl zu den Handschriften, die von den Nonnen aus dem Doppelkloster Muri nach Hermetschwil gebracht wurden. Mit vielen figurierten und historisierten Initialen geschmückt.
Online seit: 22.06.2010
Die Handschrift enthält die Gebete und Anweisungen für das Stundengebet. Es wurde für die Nonnen des Doppelklosters Muri geschaffen und kam bei der Übersiedlung des Frauenklosters nach Hermetschwil dorthin.
Online seit: 10.11.2016
Die Handschrift wurde für den weiblichen Teil des Doppelklosters Muri geschaffen, da in den Gebeten weibliche Formen vorkommen. Das Werk enthält die Lesungen, Responsorien und Gebete für das Stundengebet, die Busspsalmen, die Segnungen, die im klösterlichen Alltag vorkommen und das Totenoffizium.
Online seit: 10.11.2016
Der Psalter ist ein Werk des Engelberger Meisters. Zu Psalm 1, 51 und 101 sind grössere Initialen gestaltet. Besonders bemerkenswert ist ein Ritter auf 41r.
Online seit: 10.11.2016
Diese Handschrift stammt aus Frankreich und war seit dem 14. Jahrhundert sicherlich Teil der Libraria secreta des Klosters des Heiligen Franziskus von Assisi, wie dies ein Eintrag im Inventar der Bibliothek belegt. Dieses Inventar wurde 1381 vom Bruder Giovanni Ioli geschrieben, der sich zwischen 1377 und 1384 um dessen Neuerstellung kümmerte. Die Handschrift enthielt ursprünglich nicht nur den Liber sapientiae, sondern auch den dritten und vierten Teil der Sentenzen des Petrus Lombardus. Sie gehört zur wichtigen Gruppe der französischen Handschriften, welche vom Kloster seit der Gründung der Bibliothek erworben wurden und von denen einige sehr reich geschmückt sind. Als die Handschrift noch in Besitz des Antiquars Leo Olschki war, war sie noch vollständig; die Kantons- und Universitätsbibliothek Lausanne kaufte sie in bereits geteiltem Zustand 1960 beim Genfer Antiquar Nicolas Rauch.
Online seit: 14.12.2018
Es handelt sich bei dieser Handschrift um ein Kartular, das zu Gunsten des Kluniazenserpriorats von Romainmôtier (Kanton Waadt) erstellt und wahrscheinlich im Kloster kopiert wurde. Es setzt sich aus zwei verschiedenen Einheiten mit unterschiedlicher Datierung zusammen, die zu einem unbekannten Zeitpunkt vereint wurden. Der erste Teil stammt aus dem 12. Jahrhundert und besteht aus 77 Dokumenten, eingeleitet durch ein Vorwort, das die wichtigsten Ereignisse der Institutionsgeschichte erzählt. Der zweite Teil wurde Ende des 13. Jahrhunderts kopiert und enthält 80 Dokumente, wovon die meisten auf die Jahre 1270-1286 zurückgehen.
Online seit: 29.03.2019
Die Biblia Porta – die den Namen ihres letzten privaten Besitzers trägt – ist eine illuminierte Bibel aus der franko-flämischen Region, die Ende des 13. Jahrhunderts entstanden ist. Der Reichtum dieses einmaligen und aussergewöhnlichen Werks befindet sich in der Qualität seiner Text-Illustrationen: 337 Szenen von einer grossen künstlerischen Feinheit, voller Leben und Ausdruck. Die Illustrationen bestehen aus historisierten Initialen, Ornament-Initialen, aus Drolerien und Randillustrationen. Der Text, der in einer sehr sorgfältigen Kalligraphie auf sehr feinem Pergament geschrieben wurde, ist die lateinische Version der Bibel des Heiligen Hieronymus, die in Paris im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts überarbeitet wurde. Dieses Dokument ist eines der seltenen noch vorhandenen Werke dieser Buchmalerei-Schule aus dem Norden Frankreichs.
Online seit: 21.12.2009
Liturgische Gesänge für die nächtlichen Gebetsstunden an den Heiligenfesten aus der Frühzeit des Zisterzienserklosters Sankt Urban
Online seit: 25.07.2006
Die Handschrift enthält die Ulrichs-Vita des Bern von Reichenau und der Hl. Gallus und Othmar von Walahfrid Strabo, sowie die Abschrift einer Urkunde zur Frühgeschichte des Klosters St. Urban. Sie gehört zu den ältesten erhaltenen Handschriften in der St. Urbaner Bibliothek.
Online seit: 18.12.2014
Die Handschrift enthält den bisher einzigen bekannten Textzeugen des Breviloquium sententiarum artis theologicae, einer Bearbeitung der Sentenzen des Petrus Lombardus durch den Kanoniker Odalrich von Verdun.
Online seit: 18.12.2014
Fragment einer Handschrift des 13. Jahrhunderts. Erhalten sind Teile des Hymnus Gloria in excelsis Deo und das Agnus Dei. Diesem folgen fünf Zeilen des Täufertropus, der mit Quoniam Dominus beginnt und mit coaeternum Patri endet. Die Aufschrift Tropi macht deutlich, dass weitere Tropen zum Textbestand gehörten.
Online seit: 26.09.2017
Handschrift ohne Anfang. Titel später angefügt (18. Jahrhundert?). Das verwendete Pergament ist von sehr ungleicher Qualität. Ende des Mittelalters, vermutlich gegen das Ende des 15. Jahrhunderts, wurde die Handschrift sorgfältig restauriert, wobei Teile des Textes neu geschrieben wurden. Es handelt sich um ein Chorbuch in mehreren Bänden, welches der täglichen Messe einer Gemeinschaft von Geistlichen diente. Zahlreiche Anfügungen des 14. und 15. Jahrhunderts bezeugen den Gebrauch in der Stiftskirche Notre-Dame in Neuenburg. Zwei (von vier?) Bände sind erhalten. Man kann ableiten, dass sie dem Kalender für den Gebrauch in der St.-Johannes-Kathedrale von Besançon folgen. Der erste Band enthält das Sanktorale vom 6. Mai bis zum 30. November. Er wurde 1813 vom Regierungsrat der Bibliothek von Neuenburg übergeben.
Online seit: 17.12.2015
Handschrift ohne Anfang. Titel später angefügt (18. Jahrhundert?). Das verwendete Pergament ist von sehr ungleicher Qualität. Ende des Mittelalters, vermutlich gegen das Ende des 15. Jahrhunderts, wurde die Handschrift sorgfältig restauriert, wobei Teile des Textes neu geschrieben wurden. Es handelt sich um ein Chorbuch in mehreren Bänden, welches der täglichen Messe einer Gemeinschaft von Geistlichen diente. Zahlreiche Anfügungen des 14. und 15. Jahrhunderts bezeugen den Gebrauch in der Stiftskirche Notre-Dame in Neuenburg. Zwei (von vier?) Bände sind erhalten. Man kann ableiten, dass sie dem Kalender für den Gebrauch in der St.-Johannes-Kathedrale von Besançon folgen. Der Band II enthält das Temporale vom Karsamstag bis zum letzten Sonntag nach Pfingsten und das Sanktorale vom 14. April bis zum 3. Mai. Er wurde 1813 vom Regierungsrat der Bibliothek von Neuenburg übergeben.
Online seit: 17.12.2015
Missale gemäss dem liturgischen Gebrauch der Diözese Basel, um 1300 datierbar. Im 15. Jahrhundert wurde ein Teil mit dem Ordo Missae eingefügt, dem eine Kreuzigungsminiatur vorausgeht. Der Einband wurde 1992 restauriert und ersetzt den nicht mehr erhaltenen Originaleinband.
Online seit: 09.04.2014
In diesem Florilegium aus dem 13./14. Jahrhundert werden hauptsächlich die Heiligen Bernard, Augustinus und Gregor zitiert, sowie biblische Bücher mit der Glossa ordinaria, Ambrosius, Seneca, Arisoteles und viele mehr. Die Spiegelseiten bestehen aus Pergamentfragmenten des 12. Jahrhunderts, auf denen einige Zeilen der Georgica von Vergil lesbar sind.
Online seit: 23.09.2014
Dieses vollständige Graduale (Quadratnotation) enthält das Temporale (f. 1r-70v), das Sanctorale und das Commune Sanctorum (f. 70v–103v), Votivmessen (f. 103v-107v), das Kyriale und Litaneien (f. 107v–111v), Antiphone und Prozessions-Responsorien (f. 112r–113v), die Tropen zum Kyrie Cunctipotens und Fons bonitatis (f. 113v–115r) und einige Zusätze aus dem 14. Jahrhundert (f. 115r-127v). Gemäss der Analyse des Kalenders könnte diese Kopie auf die Mitte des 13. Jahrhunderts zurückgehen, zwischen 1246 (Erwähnung des hl. Lambertus von erster Hand, f. 100r) und 1255 (keine Erwähnung der Messe für den hl. Dominik am 5. August, f. 95r). Anders als es die Etiketten (Rücken und vordere Innenseite) vermuten lassen, war der Codex vor dem Ende der 1260-er Jahre kopiert worden, da die Messe des hl. Antonius (f. 75v) von einer zweiten Hand notiert wurde. Auch enthält f. 98v keine Erwähnung einer Oktave des hl. Bernhard, die üblicherweise in den Zisterzienserbüchern ab 1295 vorhanden sind. Eine Untersuchung des musikalischen und liturgischen Inhalts zeigt, dass die Handschrift FiD 5, die eine treue Kopie des älteren Graduale des Ordens darstellt (Abbazia Tre Fontane 47, gegen 1140/1143), wahrscheinlich aus der Abtei Hautcrêt (Oron VD) stammt, die bis 1536 Vaterabtei von Fille-Dieu war.
Online seit: 22.03.2018
Das Missale stammt aus der Kirche von Glatt an der Glatt in Süddeutschland, einer Besitzung des Klosters Muri. Es wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts geschaffen. Zahlreiche Marginalien aus dem 14.-15. Jahrhundert bezeugen den intensiven Gebrauch.
Online seit: 20.12.2016
Der um 1300 entstandene Richtebrief ist der älteste ausserhalb der Klöster entstandene Kodex Schaffhausens. Er enthält Gesetze zum Schutz des Einzelnen und zur Regelung des Handels und Gewerbes, eine Reihe von Bestimmungen zur Sicherung der Selbständigkeit der Stadt sowie Gesetze zur Konstitution Schaffhausens. Möglicherweise ist die Entstehung des Richtebriefs eine Folge der bündnispolitischen Verbindungen Schaffhausens mit Zürich, Konstanz und St. Gallen. So folgt die Handschrift im ersten Teil einer Konstanzer Vorlage, im zweiten Teil einer aus Zürich.
Online seit: 31.03.2011
Die Handschrift besteht aus vier Teilen aus verschiedenen Epochen. Der erste Teil (ff. 1r-59v, 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts) enthält das Breviloquium von Bonaventura; der zweite Teil (ff. 60r-153v, 13.-14. Jahrhundert) Auszüge aus dem Talmud; der dritte Teil (ff. 154r-239v, 14. Jahrhundert) Predigten des Franziskaners Gualterus de Brugis und den Text Pharetra von Pseudo-Bonaventura; der vierte Teil schliesslich (240r-268v, erste Hälfte des 14. Jahrhunderts) enthält die Predigtsammlung Rusticani des Franziskaners Berthold von Regensburg. Die Extractiones de Talmud sind insofern besonders interessant, als sie den grössten uns erhaltenen Korpus an lateinischen Übersetzungen des Talmuds darstellen und 1244/1245 in Paris zum Zeitpunkt der Revision der Verurteilung des Werkes, die 1240/1241 ausgesprochen wurde, entstanden sind. In dieser Version wurden die Übersetzungen nicht nach der Reihenfolge der Traktate organisiert, sondern thematisch nach den verschiedenen Argumenten. Der Einband aus dem vergangenen Jahrhundert, für den Teile des alten Einbandes benutzt wurden und der Spuren einer Kette zeigt, weist auf eine Herkunft der Handschrift aus dem Franziskanerkonvent von Schaffhausen hin.
Online seit: 29.03.2019
Einem getilgten Besitzvermerk zufolge, wurde die Pergamenthandschrift vor 1318 vollendet. Schreiber und Entstehungsort sind unbekannt. Sie enthält lateinischsprachige Kommentare des Dominikaners Albertus Magnus (ca. 1200-1280) zu sechs Basistexten des mittelalterlichen Logikunterrichts. Deren Wortlaut wurde im 14. Jahrhundert mittels einer anderen Texttradition korrigiert, die uns heute vor allem aus italienischen Renaissancehandschriften bekannt ist. So entstand ein Mischtext, der mit seinen guten, aber oft singulären Lesarten für die Edition dieser Kommentare von besonderem Wert ist. In der Schaffhauser Bibliotheca publica in der Kirche St. Johann ist die Handschrift seit 1589 nachgewiesen.
Online seit: 22.06.2010
Die Handschrift des 13. Jahrhunderts besteht aus drei Teilen. Der erste Teil enthält aristotelische und pseudo-aristotelische Werke in lateinischen Übersetzungen. Im zweiten Teil folgt auf 'De mineralibus' 'De natura loci' von Albertus Magnus. Der dritte Teil besteht aus dem Kommentar von Michael Scotus zum Werk von Johannes de Sacrobosco über die Himmelssphären, einem anonymen Kommentar zur Arithmetik des Boethius und dem Kommentar von Averroes zu 'De longitudine et brevitate vitae' von Aristoteles. Die Handschrift zählt zu den qualitativ hochstehenden Stücken der italienischen profanen Buchproduktion aus dem letzten Drittel des 13. Jahrhunderts und zu den frühen illuminierten Aristoteleshandschriften.
Online seit: 24.03.2006
Fragmentarisches Missale ohne Anfang, dem der Beginn des Temporale, das gesamte Sanctorale - das Hinweise zur Lokalisierung geben könnte - sowie einige weitere Seiten fehlen. Die elegante und gepflegte gotische Schrift lässt vermuten, dass die Handschrift im scriptorium des Kapitels von Sitten angefertigt wurde.
Online seit: 13.10.2016
Kanzleiregister des Domkapitels Sitten auf Pergament, bezieht sich auf Vercorin und das Val d'Anniviers und umfasst ca. 2300 Akten für die Jahre 1285-1314. Das Register ist paginiert von 1-402, enthält jedoch die Seiten 96bis, ter, quater und quinque, 296bis und 297bis. (408 Seiten).
Online seit: 13.12.2013
Dieses von einer einzigen Hand kopierte Antiphonar (Winterteil des Temporale) weist eine Anzahl von Textlücken auf (es fehlt zum Beispiel der Anfang). Die verschiedenen Einteilungen der Gesänge in Quadratnotation sind entweder durch einfache, abwechselnd blaue und rote Initialen markiert, oder durch grössere Initialen mit teilweisem Fleuronné. Zudem ist die Handschrift mit vier historisierten Initialen geschmückt, aus denen elegante, geradlinige und beringte Schäfte mit Goldpunkten herauswachsen, die in langen, farbigen, sich ein- und wieder aufrollenden Blättern enden (f. 54v, 89v, 108v, 210r). Farblich und stilistisch sind sie der Produktion aus dem Ende des 13. Jahrhunderts in Emilia nahe. Anstatt der traditionellen Ikonographie, die König David im Gebet vor Gott zeigt, präsentiert die Initiale, die den Gesang „Domine ne in ira“ (f. 108v) einleitet, einen Kleriker mit Tonsur – St. Franziskus oder einen Franziskaner? – , was sich vermutlich auf die Tatsache bezieht, dass die Handschrift für den Gebrauch der Minoriten bestimmt ist. Sowohl der Konvent, für den die Handschrift ursprünglich bestimmt war, wie auch die spätere Provenienzgeschichte sind unbekannt. Man kann diese Kopie höchstens mit einer weiteren Handschrift aus dem Staatsarchiv Wallis assoziieren, mit dem franziskanischen Graduale AVL 506, da beide Werke im 18. Jahrhundert in derselben Werkstatt gebunden wurden, was ein Indiz ihrer wahrscheinlich gemeinsamen Herkunft ist. Der Einband wurde seitdem durch R. Bommer in Basel restauriert (1998).
Online seit: 10.12.2020
Die Teile, die aus dem Kalendar stammen, weisen darauf hin, dass dieses Missale für den Gebrauch im Bistum Lausanne bestimmt war, während die späteren Einträge seine Präsenz und seinen Gebrauch für die Messfeier im Bistum Sitten spätestens ab 1300 bestätigen. Drei spezielle Sequenzen lassen auf eine Herkunft aus der Abtei Saint-Maurice schliessen (188v: Theodulfsequenz Collaudetur rex virtutum; 190r: Augustinussequenz Augustino laude demus und 189r: Mauritiussequenz Pangat Syon dulce melos). Der Messkanon ist mit einer illuminierten Initiale verziert, dem Vere dignum, und einem Rahmen mit der Kreuzigung, der Heiligen Jungfrau und dem Heiligen Johannes (97v). Die wichtigsten Feste werden durch verzierte Initialen auf Goldgrund eingeleitet (4v, 13rb, 17ra, 18ra etc.). 1981 erwarb das Staatsarchiv Wallis den Kodex auf dem Antiquitätenmarkt.
Online seit: 13.10.2016
Das Chanson de la Reine Sebile oder Macaire ist ein Werk aus dem Ende des 12. Jahrhunderts, das zu den französischen Epen aus dem Mittelalter gehört, genauer zu den Epen, die sich auf die „poetische Biographie von Karl dem Grossen“ beziehen: Macaire, der in die Königin Sebile, Gattin von Karl dem Grossen, verliebt ist, schmiedet ein Komplott, weswegen diese ungerechtfertigterweise des Ehebruchs angeklagt, verstossen und ins Exil geschickt wird, um schlussendlich rehabilitiert zu werden. Mehr als 200 Alexandriner aus diesem Heldenepos sind bekannt. Sie stammen aus fünf verschiedenen Fragmenten, die nicht Teil derselben Ursprungshandschrift waren und heute in Brüssel, Königliche Bibliothek Belgiens (ms. II 139, ff. 3r-4r: 2 Fragmente des 13. Jahrhunderts), in Sheffield, University Library (ms 137: 2 Fragmente des 13. Jahrhunderts) und in Sitten, Staatsarchiv Wallis aufbewahrt werden. Das Fragment von Sitten wurde 1925 von Leo Meyer, Kantonsbibliothekar und Staatsarchivar, in einem alten Einband entdeckt und herausgelöst. Danach wurde es von Paul Aebischer ediert (1950), der es auf ca. 1300 datierte. Das Fragment, das an einer Stelle ein Loch hat, enthält 168 Verse in zwei Spalten. Es ist nur mit roten Initialen zu Beginn der Strophen geschmückt.
Online seit: 10.12.2020
Dieses Missale speciale aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts für den Gebrauch des Franziskanerordens enthält die Messformulare für die wichtigsten Feste des liturgischen Jahres, für Votivmessen und einige Rituale. Dank seinem kleinen Format konnte es mühelos auf Reisen mitgenommen werden. Leisibach situiert seinen Ursprung in savoyischem Gebiet, was die kaum sichtbaren Wappen der Familie de Sales zu bestätigen scheinen (f. 59v). Das Missale kam in den Besitz von Charles Emmanuel de Rivaz (1753-1830), einem bedeutenden Politiker im Wallis. Auf dem Vorsatzblatt kann eine Notiz von seiner Hand gefunden werden, die den Inhalt des Missale aufführt (f. A1r-v). Seine Bibliothek wurde 1978 von seinen Nachfahren dem Staatsarchiv Wallis überlassen.
Online seit: 10.12.2020
In diesem Sammelband befinden sich juristische Texte hauptsächlich aus der Zeit vor Accursius (erste Hälfte des 13. Jahrhunderts): die Dissensiones und die Insolubilia von Hugolinus de Presbyteris; die Quaestiones von Pillius de Medicina, von Azo, von Roffredus Beneventanus und andere, von ungewisser Zuordnung; der Libellus de iure civili, der Tractatus de bonorum possessione und der seltene Tractatus de pugna von Roffredus Beneventanus; der Tractatus de reprobatione instrumentorum und die Summa arboris actionum von Pontius de Ilerda; einige lecturae über Titel und Fragmente des Digestum Novum; die Brocarda von Azo; die Summula de testibus von Albericus de Porta Ravennate; ein anonymer Tractatus de testibus; der Libellus disputatorius von Pillius de Medicina; Fragmente des Notabilia über das Decretum von Gratian und über das Corpus iuris civilis; der ordo iudiciorum ‘Olim'; ein Teil des Catalogus praescriptionum, der während einer gewissen Zeit Rogerius zugeschrieben wurde und der ordo iudiciorum ‘Quicumque vult' von Johannes Bassianus.
Online seit: 23.06.2016
Dieses Decretum von Gratian ist die Kopie eines Archetyps, der einen 'archaischen' Text aus der Σ-Gruppe enthielt und eine reduzierte Anzahl von paleae im Text umfasste, die zum Teil während einer späteren Epoche integriert wurden. Der Kodex war in mehreren Schulen in Italien und in Südfrankreich benutzt worden. In der ersten Glossenschicht findet sich eine Kopie der Glossa ordinaria von Johannes Teutonicus (veröffentlicht 1215/16), in weiteren Schichten findet man eine Kopie der additiones von Bartolomäus von Brescia über die Glossa ordinaria, von mehreren Händen angefertigt, sowie Glossen von Kanonisten hauptsächlich aus dem 13. und dem 14. Jahrhundert.
Online seit: 23.06.2016
Die Schriftrolle enthält eine Sammlung von 133 Kochrezepten, die als Quelle für den berühmten Viandier von Guillaume Tirel, genannt Taillevent, dienten. Sie gehörte zur Bibliothek des Bischofs Walter Supersaxo (ca. 1402-1482) und dessen Sohn Georges (ca. 1450-1529).
Online seit: 04.11.2010
Diese um 1270 in Nordfrankreich entstandene Pariser bzw. Sorbonne-Bibel ist nicht nur in ihrer Textgestalt samt Glossen und Korrekturen bemerkenswert, sondern auch aufgrund der qualitätsvollen Initialminiaturen. Der Band gelangte im späteren 16. Jahrhundert nach Zuchwil und befand sich ab dem 17. Jahrhundert in der Solothurner Stiftsbibliothek.
Online seit: 25.06.2015
Das kleinformatige Missale ist ein wichtiger Textzeuge für die franziskanische Liturgie des 13. Jahrhunderts. Schönherr vermutet eine Entstehung in der oberdeutschen Ordensprovinz und bayerische Provenienz (Franziskanerinnenkloster zum Heiligen Kreuz, Landshut?). Ein Besitzvermerk des Guardians des Minoritenklosters Dieburg nahe Darmstadt datiert von 1513. Wie und wann die Handschrift nach Solothurn gelangte, ist unbekannt.
Online seit: 06.09.2023
Die Rudolf von Ems-Handschrift ist im gleichen Zürcher Umfeld entstanden wie die Manessische Liederhandschrift, sie bildet eines der Hauptwerke der süddeutschen Buchmalerei um 1300. Dies gilt für die Miniaturen der Weltchronik des Rudolf von Ems wie für das Versepos des Strickers über Kaiser Karl den Grossen und seinen Kriegszug nach Spanien.
Online seit: 20.05.2009
Das Chartular enthält die grundlegenden Rechtstitel des Praemonstratenserklosters Weissenau bei Ravensburg; die Päpste, Kaiser, Könige, Herzöge, Grafen, Bischöfe und Pröpste, die Urkunden ausstellten, sind am Rand mit ihren Attributen abgebildet. Dem eigentlichen Chartular vorangestellt ist eine Gründungsgeschichte, an das Chartular schliessen sich ein Zinsrodel und andere Dokumente.
Online seit: 20.05.2009
Die reich illustrierte Taschenbibel aus dem 3. Viertel des 13. Jahrhunderts enthält das Alte und das Neue Testament, sie vereinigt die neue Kapitelzählung des 13. Jahrhunderts mit der alten eusebianischen Zählung in den Evangelien; bei den Psalmen stehen die gallikanische Version und die Übersetzung des Hieronymus nebeneinander. Bei den Psalmen beginnen die historisierten Initialen, die von reizvollen Drolerien begleitet sind.
Online seit: 20.05.2009
Der im 14. Jahrhundert aus ursprünglich vier separaten Teilen zusammengefügte Band war vermutlich das Missale der Kapelle auf St. Margrethenberg (Sampans) ob Pfäfers. Gesänge in Teil 1 (1r-63v, 12. Jh), 2 (64r-77v, 13.–14. Jh.) und 4 (129r-131v, 12. Jh.) neumiert, Teil 3 (78r-128v, 14. Jh.) in Quadratnotation.
Online seit: 08.10.2015
Der Liber viventium Fabariensis ist das wohl wichtigste überlieferte Werk der rätischen Buchkunst. Die Handschrift wurde ursprünglich als Evangelistar angelegt und mit Initialen, Kanonesbögen sowie ganzseitigen Darstellungen der vier Evangelistensymbole reich ausgestattet. Seit 830 wurden in die leeren Kanonesbögen Listen von verbrüderten Mönchsgemeinschaften sowie die Namen von lebenden und verstorbenen Wohltätern des Klosters eingetragen. Neben seiner Bestimmung als Evangelistar, Gedenk- und Verbrüderungsbuch diente der Liber viventium später auch als Kopialbuch und Schatzverzeichnis des Klosters Pfäfers. Aufgrund seiner rechtlichen Bedeutung, die der Liber viventium noch bis in die Neuzeit behielt, liegt der Band im Archivbestand des Klosters Pfäfers.
Online seit: 02.06.2010
Die vermutlich in Paris geschriebene Taschenbibel enthält das Alte Testament mit 16 Prologen des Hieronymus zu den einzelnen biblischen Büchern. Am Ende sind mindestens fünf Blätter herausgerissen (Text defekt ab 1 Makk 4,38). Das ausserordentlich feine und dünne Pergament ist von sehr guter Qualität. Die Seiten weisen durchgehend zweifarbige Kolumnentitel und Kapitelnummern in Rot und Blau auf. Der Buchschmuck besteht aus Fleuronné-Initialen und Deckfarben-Initialen, einige davon mit figürlichen Darstellungen: p. 9 (Hexaemeron), p. 137 (Mose), p. 435 (David mit Harfe), p. 446 (David), p. 450 (Narr), p. 470 (David), p. 482 (Salomo). In den Psalmen ist die liturgische Achtteilung des Psalters durch Deckfarbeninitialen besonders hervorgehoben.
Online seit: 14.12.2022
Der im 13. Jahrhundert geschriebene Psalter weist starke Benutzungsspuren auf. Gemäss einer „Gebrauchsanweisung“ auf dem hinteren Spiegelblatt, die dazu auffordert, den Psalter im Chor liegenzulassen, damit jede Schwester darin lesen kann, stammt er aus einem Frauenkloster. Da im Kalender die hl. Katharina besonders hervorgehoben ist, könnte er dem Dominikanerinnenkloster St. Katharina in St. Gallen gehört haben. Er weist als Buchschmuck rote und blaue Fleuronné-Initialen auf. Darüber hinaus sind sowohl die liturgische Achtteilung als auch die Dreiteilung des Psalters durch grössere Deckfarbeninitialen hervorgehoben, die teils mit Silber- und Goldtinte gezeichnet sind. Auf die Psalmen folgen ab p. 240 die biblischen Cantica, Credo, Te Deum, Symbolum Athanasianum und eine Litanei. Einige Blätter sind im 15. und 14./15. Jahrhundert ersetzt worden (p. 95–98, 257–264). Zwei Lagen eines Breviers von derselben Hand wie p. 257–264 sind im Anschluss an die Litanei angebunden (p. 269–288). Dem Psalter vorgebunden ist ein ebenfalls von derselben Hand unvollständiger Kalender (Juli bis Dezember) mit deutschen Monatsnamen (p. 1–12). Ursprünglich bestand der Kalender wohl auch aus zwei Lagen, von denen sich nur das äusserste Blatt der ersten Lage und die vollständige zweite Lage erhalten haben. Auf dem vorderen Spiegelblatt ist das Exlibris von Fürstabt Beda Angehrn (Abt 1767–1796) eingeklebt.
Online seit: 14.12.2022
Sammelhandschrift aus drei Teilen: 1) Abschrift des Hohelieds, umgeben von einem gelehrten wissenschaftlichen Kommentar aus dem 12./13. Jahrhundert, vermutlich aus dem Kloster St. Gallen, 2) Abschrift des Briefs von Prosper von Aquitanien an Rufinus über „De gratia et libero arbitrio“, das Werk „Pro Augustino responsiones ad capitula obiectionum Gallorum calumniantium“ von Prosper von Aquitanien, das Augustinus-Werk „Responsiones ad Dulcitium de octo quaestionibus ab eo missis“ sowie die pseudo-augustinische Schrift „Hypomnosticon contra Pelagianos“ (wie Köln, Dombibliothek, Codex 79) aus dem 9. Jahrhundert, 3) unvollständige Abschrift des Augustinus-Werks „Enchiridion de fide, spe et caritate“ (Handbüchlein über Glaube, Hoffnung und Liebe) ebenso aus dem 9. Jahrhundert.
Online seit: 21.12.2009
Der Codex enthält das Matthäusevangelium mit dem monarchianischen Prolog (Stegmüller, Repertorium Biblicum, Nr. 590; p. 1–4), einem anonymen Prolog (Stegmüller, RB 589; p. 2–3, Rand), der Glossa ordinaria und weiteren Glossen (u. a. Stegmüller, RB 10451 [2]). Die in einen romanischen Einband gebundene Handschrift wurde vermutlich gegen Ende des 12., möglicherweise auch zu Beginn des 13. Jahrhunderts geschrieben. Es ist unklar, ob sie in St. Gallen entstanden ist, doch weist der Besitzeintrag Liber sancti Galli aus dem 13. Jahrhundert (Vorsatzblatt) darauf hin, dass sie sich zu der Zeit bereits im Kloster St. Gallen befand.
Online seit: 10.12.2020
Der Codex enthält das Markusevangelium mit dem monarchianischen Prolog (Stegmüller, Repertorium Biblicum, Nr. 607; p. 3–8) und der Glossa ordinaria. Die in einen romanischen Einband gebundene Handschrift wurde vermutlich gegen Ende des 12., möglicherweise auch zu Beginn des 13. Jahrhunderts geschrieben. Es ist unklar, ob sie in St. Gallen entstanden ist, doch weist der Besitzeintrag Liber sancti Galli aus dem 13. Jahrhundert (p. 2) darauf hin, dass sie sich zu der Zeit bereits im Kloster St. Gallen befand.
Online seit: 10.12.2020
Der Codex enthält das Lukasevangelium mit der Glossa ordinaria. Die in einen romanischen Einband gebundene Handschrift wurde vermutlich gegen Ende des 12., möglicherweise auch zu Beginn des 13. Jahrhunderts geschrieben. Es ist unklar, ob sie in St. Gallen entstanden ist. Der Buchschmuck besteht aus zwei Spaltleisteninitialen: Auf p. 1 findet sich ein rotes Q mit grüner und blauer Füllung, dessen Cauda von einem Drachen gebildet wird, auf p. 2 eine rot gerahmtes und golden ausgefülltes F mit grünen Ranken mit blauer Füllung.
Online seit: 10.12.2020
In diesem Band sind drei Codices zusammengebunden. Die beiden ersten (p. 1–84 und 85–228) enthalten das Johannesevangelium, der dritte (p. 229–342) das Markusevangelium, jeweils mit dem sog. Prologus monarchianus (Stegmüller, Repertorium Biblicum, Nr. 624: p. 1–2 und 86–88; Stegmüller, RB 607: p. 229–232) und Glossa ordinaria. Im ersten Codex bricht der Evangelientext auf p. 84 in Io 21,2 mitten im Satz ab; glossiert ist nur Io 1,1–8,24. Im zweiten Codex ist Io 1,1–20,25 glossiert. Während der erste und dritte Codex aus dem 12. Jahrhundert stammen, ist der zweite etwas später (12./13. Jahrhundert). Die letzten Seiten des dritten Codex sind ebenfalls später (13. Jahrhundert: Glossierung ab p. 315, Haupttext ab p. 319). Auf p. 3 eine zoomorphe Initiale (Drache), auf p. 229 eine Spaltleisteninitiale in Minium. Als Rückenhinterklebung wurden Handschriftenfragmente des 10. Jahrhunderts verwendet. Auf der Innenseite des Vorderdeckels Abklatsch eines Handschriftenfragments. Spätmittelalterlicher Besitzeintrag des Klosters St. Gallen auf dem hinteren Spiegelblatt.
Online seit: 13.06.2019
Der Codex enthält das Johannesevangelium mit dem monarchianischen Prolog (Stegmüller, Repertorium Biblicum, Nr. 624; p. 3–7), einem anonymen Prolog (Stegmüller, RB 628; p. 3–7, Rand) und der Glossa ordinaria. Die in einen romanischen Einband gebundene Handschrift wurde vermutlich gegen Ende des 12., möglicherweise auch zu Beginn des 13. Jahrhunderts geschrieben. Es ist unklar, ob sie in St. Gallen entstanden ist, doch weist der Besitzeintrag Liber sancti Galli aus dem 13. Jahrhundert (p. 2) darauf hin, dass sie sich zu der Zeit bereits im Kloster St. Gallen befand.
Online seit: 10.12.2020
Zwei Codices in einem Band. Der erste (p. 1–288; frühes 12. Jh.) enthält die Paulusbriefe mit Glossa ordinaria und vier Prologen: anonymer Prolog, Stegmüller, Repertorium biblicum, Nr. 11086 (p. 1), Prolog des Pelagius (?), Stegmüller, RB 670 (p. 1–2), Prolog des Pelagius, Stegmüller, RB 674 (p. 2–3), Prolog des Marcion, Stegmüller, RB 677 (p. 3). Auf p. 3 ausserdem Auszüge aus dem Decretum Gratiani (D. 28 c. 17), dem Concilium Bracarense II, can. 2, und einem anderen kirchenrechtlichen Text. Es folgen die Paulusbriefe in der üblichen Reihenfolge (p. 5–287), einschliesslich des apokryphen Laodizenerbriefs (p. 216–218). Der zweite Codex (p. 288–448; 12. Jh., ab p. 417 12./13. Jh.) enthält überwiegend Auszüge aus Predigten und anderen Werken des Hieronymus (p. 289–374 und 386–387), dazwischen weitere Predigten (p. 382–386, 387–403 und 408–415) und andere Werke, teils nur in Auszügen: Grimlaicus, Regula solitariorum, cap. 3–5 und 31–34 (p. 374–381); anon., De consanguinitate BMV (p. 403–407); Gregor von Tours, Miracula 1, 31–32 (über den hl. Thomas; p. 407–408); Amalarius von Metz, Ordinis missae expositio I, Prolog und cap. 17 (p. 415–416); Exzerpt aus Gregor d. Gr., Regula pastoralis, cap. 12 (p. 416); Petrus Abaelard, Sententiae 1–60 und 102–247 (p. 417–448). Auf dem Vorder- und Hinterdeckel Abklatsche von Fragmenten eines Missales aus dem 10. Jahrhundert.
Online seit: 13.06.2019
Sammelhandschrift aus drei ursprünglich selbständigen Teilen. Vorne eine unvollständige Abschrift der Werke Cathemerinon (bis Buch X) und Peristephanon (Bücher I und V) des Aurelius Prudentius Clemens aus der Zeit um 900, in der Mitte ein lateinischer Kommentar zum Werk Perihermeneias des Aristoteles aus dem 13./14. Jahrhundert und schliesslich hinten eine Abschrift der Werke De trinitate, De divinitate, De substantiis und Contra Nestorium des Boethius aus der Zeit um 1000. Der Codex ist mit einer Vielzahl lateinischer und althochdeutscher Glossen versehen.
Online seit: 09.12.2008
Die Handschrift enthält den Kommentar des Anselm von Laon († 1117) zu den Psalmen (Autor gemäss Stegmüller, Repertorium Biblicum, Nr. 1357; andernorts wird der Text einem Haimo zugeschrieben). Auf p. 245–253 schliesst sich ein Kommentar zur kleinen Doxologie sowie den alttestamentlichen Cantica für die Laudes an, der entweder ebenfalls von Anselm oder von seinem Schüler Gilbert von Poitiers († 1155) stammt (Stegmüller, RB 1357, 1 oder 2530). Einige Seiten enthalten längere Marginalglossen. Der Buchschmuck beschränkt sich auf zwei- bis dreizeilige rote Lombarden und sparsame Rubrizierung. Auf p. 254 befindet sich der Bibliotheksstempel aus der Abtszeit von Diethelm Blarer (1553–1564).
Online seit: 14.12.2022
Die Handschrift in einem Einband aus der Zeit von Abt Ulrich Rösch (1463–1491) besteht aus zwei Teilen. Der erste (p. 3–166), gegen Ende des 12. Jahrhunderts wohl im süddeutschen Raum geschrieben, enthält etwa das letzte Drittel des Psalmenkommentars (zu Ps 109–150) von Petrus Lombardus († 1160). Der zweite (p. 167–308), der im 13. Jahrhundert entstanden ist und vielleicht in St. Gallen geschrieben wurde, enthält Predigten und Traktate, überwiegend von Bernhard von Clairvaux († 1153). Neben einigen seiner grossen liturgischen Predigten finden sich in der Sammlung auch einige, die nicht sicher authentisch von Bernhard sind, sowie sechs Predigten von Nikolaus von Clairvaux († nach 1175). Die Predigten auf p. 167–292 sind nach dem Kirchenjahr geordnet (de tempore und de sanctis). Eine Predigt aus Bernhards Sermones de diversis ist hier dem Gallusfest zugeordnet (p. 268–270). Auf p. 292–298 steht der zweite Teil des Traktats De gradibus humilitatis et superbiae von Bernhard von Clairvaux; einige Kapitel, insbesondere das erste und letzte, sind stark gekürzt. Die letzten Seiten (p. 298-308) enthalten weitere kurze Predigten und Traktate, die zumindest teilweise Bernhard zuzuschreiben sind.
Online seit: 14.12.2022
Lateinische Sammelhandschrift aus der Zeit zwischen 1150 und 1250, geschrieben in Süddeutschland, möglicherweise auch in St. Gallen. Der Band enthält (nicht ganz vollständig) die Predigten des Bernhard von Clairvaux zum alttestamentlichen Hohelied (Sermones super cantica canticorum), die Geschichte des 1. Kreuzzugs von Robert von Reims (Historia Hierosolimitana), das Werk De locis sanctis des irischen Gelehrten und Heiligen Adomnán von Iona († 704), eine Relatio über den Apostel Thomas sowie kurze Verse über die Teile des Stundengebets (Versus de horis canonicis) und Verse über die zehn Plagen Ägyptens (Versus de plagis Aegyptii).
Online seit: 07.10.2013
Die Handschrift enthält den Kommentar des Petrus Lombardus (1095/1100-1160) zu den Paulusbriefen (Collectanea in epistolas Pauli). Auf dem Rückenschild und auf p. 1/2 ist dieser fälschlich Petrus Tarentaise (später Papst Innozenz V.) zugeschrieben. Der Codex ist zweispaltig angelegt und bietet in einer oft sehr schmalen Spalte den Bibeltext, in der anderen in halb so hohen Zeilen den Kommentar. Am Rand stehen in Rot Verweise auf die von Petrus Lombardus herangezogenen Autoren. Zu Beginn jedes Briefs finden sich zwei Initialen (für Bibeltext und Kommentar) in Deckfarbenmalerei auf Goldgrund (p. 3, 5, 116, 202, 249, 287, 316, 334/335, 351, 371, 402, 409, 412). Diese weisen Merkmale des sog. „channel style“ auf, der um 1200 beiderseits des Ärmelkanals verbreitet war.
Online seit: 23.09.2014
Die Handschrift, die in einen graublauen Pappeinband des 18./19. Jahrhunderts gebunden ist, besteht aus zwei zu unterschiedlichen Zeiten geschriebenen Teilen. Der erste Teil (p. 3–120) ist ein am Anfang defektes Graduale (es beginnt mit dem Mittwoch nach dem dritten Advent), geschrieben im 13. Jahrhundert. Die Melodien sind in linienlosen Neumen notiert. An die Sonntage nach Pfingsten schliessen sich auf p. 118–120 Alleluia-Verse an. Der zweite Teil (p. 121–186) mit Sequenzen ohne Melodien stammt aus dem 14. Jahrhundert. An zwei Stellen des Codex ist jeweils eine Lage eines wohl im 13./14. Jahrhundert geschriebenen Graduales eingebunden: p. 11–26 (mitten im Introitus zum Fest der Unschuldigen Kindlein) die Propriumsgesänge für den ersten Advent bis zum 1. Sonntag nach Weihnachten, auf p. 159–174 (mitten in der Allerheiligensequenz) die Gesänge für die Zeit vom Mittwoch nach dem dritten Sonntag der Fastenzeit bis zum Karsamstag.
Online seit: 14.12.2022
Der Codex, dessen Buchdeckel mit grüner Textilie überzogen sind, setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Der erste Teil (p. 3–53) enthält Sequenzen von Notker Balbulus und anderen Verfassern, der zweite (p. 55–226) ein Graduale. Die Texte sind durchgehend neumiert, die Schrift mit roten und blauen Majuskeln ausgezeichnet. Zu beachten ist eine ganze Reihe geschmückter Initialen, im Sequentiar z.B. auf p. 3, einen Drachen enthaltend, im Graduale auf p. 55 mit Rankenmuster. Weitere Beispiele findet man auf den Seiten p. 114, 134, 144, 146. Vorgebunden ist ein Blatt aus dem 11./12. Jahrhundert mit Auszügen aus dem Commune Sanctorum, auf der Rückseite mit Nachträgen aus dem 14. Jahrhundert.
Online seit: 14.12.2018
Tropar und Sequentiar in punktähnlicher Quadratnotation mit kunstvoller ein- und mehrstimmiger Musik aus dem grossen Repertoire der Pariser Notre-Dame-Schule. Geschrieben vor 1250 in der Westschweiz, wahrscheinlich an der Kathedrale von Lausanne und vermutlich bereits um 1300 nach St. Gallen gebracht.
Online seit: 24.05.2007
Breviarium, bestehend aus mehreren Teilen: 1) Capitula und orationes für die Zeit vom 1. Advent bis zur Pfingstoktav sowie für Sonntage und Wochentage (p. 3–48). 2) Proprium de tempore (mit Lesungen, Gebeten, Predigtauszügen, Antiphonen, Responsorien und Hymnen), für die Zeit vom 1. Advent bis zum Samstag nach Pfingsten (p. 49–280). Die Antiphonen und Responsorien sind mit Neumen versehen. 3) Proprium de sanctis (p. 281–419), die Gesänge hier ohne Neumen. Es beginnt mit dem hl. Andreas (30. November) und endet mit der hl. Petronella (31. Mai). 4) Proprium für Ostern bis zum zweiten Sonntag nach der Osteroktav (p. 421–466). 5) Responsorien und Antiphonen De sanctis in pascali tempore (p. 466–468). 6) Lectiones per totam ebdomadam für Wochentage der dritten und vierten Woche nach der Osteroktav (p. 469–484). 7) Capitula für Nokturnen, Sext und Non in der Osterzeit (p. 485). 8) Orationes für Nokturnen, Sext und Non an Wochentagen usque ad ascensionem Domini (p. 486–487). 9) Capitula und orationes für Vespern, Laudes und Sext für den ersten bis vierten Sonntag nach der Osteroktav (p. 488–489). 10) Hymnen (und Sequenz Cantemus cuncti melodum, p. 504) (p. 502–504 und 506). Die Teile 1–3 wurden zum grössten Teil im 13. Jahrhundert geschrieben (mit zahlreichen Nachträgen und Korrekturen auf Rasur bis ins 15. Jahrhundert). Teile 4–6 stammen aus dem 14. Jahrhundert, Teile 7–10 aus dem 15. Jahrhundert. Spätestens seit dem 15. Jahrhundert (vielleicht 1450, vgl. p. 1) im Besitz des Klosters St. Gallen.
Online seit: 17.03.2016
Antiphonar aus dem 13. Jahrhundert mit den Gesängen für das Stundengebet der Mönche. Die Melodien sind in linienlosen Neumen notiert. Es handelt sich im Wesentlichen um eine Kopie von Cod. Sang. 390/391 („Hartker-Antiphonar“), vermehrt um die nach Fertigstellung des Hartker-Antiphonars eingeführten Feste.
Online seit: 19.12.2011
Stundenbuch, geschaffen für ein unbekanntes Frauenkloster im Bistum Basel: hervorragendes Zeugnis frühgotischer Buchkunst. Mit Kalendar, 14 ganzseitigen Miniaturen zum Leben Christi und Mariens, einem Psalterium, den Cantica und einer Allerheiligenlitanei.
Online seit: 12.06.2006
Liturgische Sammelhandschrift aus dem Kloster Disentis, geschrieben in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, eher gegen 1200. Der Band enthält der Reihe nach ein Kalendar (S. 2-13), ein Psalterium (S. 15-90) und ein Hymnar (S. 91-110), ein (gemischtes) Capitulare und Collectarium (S. 116-186) sowie Antiphonar, Lektionar und Homiliar (S. 203-638). Buchkünstlerische Höhepunkte der Handschrift sind die B-Initiale zu Beginn des Psalteriums (S. 15) und ein Kreuzigungsbild (S. 89). Das Breviarium ist eine von ganz wenigen mittelalterlichen Handschriften aus dem Kloster Disentis, die heute noch erhalten sind. Um 1300 gelangte die Handschrift nach Kempten; im 15. Jahrhundert befand sich das Disentiser Breviarium bereits in der Klosterbibliothek von St. Gallen.
Online seit: 20.12.2012