Odo, de Ceritona (1180-1246)
Die Handschrift bestand – so noch heute an der separaten alten Foliierung sichtbar – aus ursprünglich mindestens zwei Büchern. Der erste Teil wurde im 13. Jahrhundert von mehreren einander sehr ähnlichen Händen geschrieben und enthält zahlreiche Sermones unter anderem von Gilbertus Tornacensis und Bonaventura. Der zweite Teil, verfasst von einer Haupthand aus dem 14. Jahrhundert, umfasst eine umfangreiche Sammlung von Exempla unterschiedlicher Herkunft. Die schlichte Handschrift gehörte der Bibliothek der Basler Kartause an, was zahlreiche Besitzeinträge, zwei alte Titelschilder und diverse alte Signatureinträge bekräftigen.
Online seit: 14.12.2018
- Bernardus, Claraevallensis (Autor) | Bonaventura, Sanctus (Autor) | Caesarius, Heisterbacensis (Autor) | Cassianus, Johannes (Autor) | Cassiodorus, Flavius Magnus Aurelius (Autor) | Gilbertus, Tornacensis (Autor) | Heinrich Arnoldi (Annotator) | Hieronymus, Sophronius Eusebius (Autor) | Johannes, Saresberiensis (Autor) | Moser, Urban (Autor) | Odo, de Ceritona (Autor) | Rufinus, Aquileiensis (Autor) | Seneca, Lucius Annaeus (Autor) | Valerius Maximus (Autor) Gefunden in: Standardbeschreibung
Die von mehreren Händen geschriebene kleinformatige Handschrift enthält zum überwiegenden Teil Predigten (p. 3–49). Sie sind von einer späteren Hand, die auch die Überschrift Sermones de tempore und den Besitzeintrag Liber s. Galli auf p. 3 geschrieben hat, am Rand durchgezählt (1–39). Gemäss Schneyer, Repertorium der lateinischen Sermones des Mittelalters für die Zeit von 1150–1350, II.766 und IV.49, und Hamesse, Repertorium initiorum manuscriptorum latinorum medii aevi, Nr. 31477, sind unter den Autoren der Predigten Lothar von Segni (der spätere Papst Innozenz III.), Hugo von Saint-Cher und Nicolaus de Gorra zu finden. Ab p. 49 folgen sehr unterschiedliche Texte: p. 49–51 sieben kurze Briefe oder Briefformeln (unter anderem vom Abt von Isny an den Abt von Blaubeuren, vom Herzog von Bayern an zwei Truchsessen, von Eltern an ihren in Padua studierenden Sohn und vom Studenten an seine Eltern); p. 51 Merkverse über die Hostie, die Aufgaben eines Beichtvaters, die sieben Sakramente etc.; p. 52 eine weitere Predigt (von Lucas de Bitonto; Schneyer, Repertorium, IV.56, Nr. 88); p. 53 die Fünfzehn Vorzeichen des Jüngsten Gerichts; p. 54 die Parabola De rustico et eius domino des Odo von Cheriton; p. 55–62 ein Tractatus naturalis, Inc. Cum alterius nature sit truncus, alterius surculus; p. 63–77 ein Kommentar zu Aristoteles, De anima, Inc. Bonorum honorabilium noticiam [...] subiectum huius libri de anima est anima prout est coniuncta corpori. Die schmucklose Handschrift ist in einen frühneuzeitlichen Pappeinband eingebunden, der mit Fragmenten eines gedruckten Missales überzogen ist.
Online seit: 25.04.2023
- Aristoteles (Autor) | Hugo, de Sancto Caro (Autor) | Innocentius III, Papa (Autor) | Lucas, de Bitonto (Autor) | Nicolaus, de Gorra (Autor) | Odo, de Ceritona (Autor) Gefunden in: Standardbeschreibung