Schaffhausen, Ministerialbibliothek, Min. 52
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Gamper Rudolf / Knoch-Mund Gaby / Stähli Marlis, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Ministerialbibliothek Schaffhausen, Dietikon-Zürich 1994, S. 146-147.
Avec l'aimable permission de Urs Graf Verlag, Dietikon. L'éditeur détient l'ensemble des droits de publication.
Titre du manuscrit:
Origine: Schaffhausen
Période: 1080-1096
Support: Pergament
Volume:
122 Blätter
Format: 24 x 17 cm
Mise en page:
Blindliniierung. Schriftraum 18 x 12-12,5, 30 Zeilen, ab 114r 38 Zeilen.
Type d'écritures et copistes:
Karolingische Minuskel von mindestens einer Hand.
Décoration: Incipits und Explicits in roter, 1v und 120r in gestreckter Rustica, Initien in schwarzer Rustica, teilweise rot gestrichelt. Bei den Büchern 4-7zeilige rote Ziermajuskeln. 1r Incipitseite in Ziercapitalis, Zeilen wechselnd rot und schwarz.
Ajouts: Vereinzelte Korrekturen von zeitgenössischer Hand. Zitatzeichen und Notamonogramme. Notae mit Stift. Spiegelblatt vorn: Tertia pars moralium, 13. Jh. Schemazeichnung mit den sieben Hauptsünden nach Gregorius Papa, Moralia in Iob 31, CC 143B, S. 1610, Z. 15: ira, invidia, tristitia (?), ventris ingl[uvies], luxuria, vana gloria, avaritia in sieben Kreisen um superbia mit Stift.
Reliure:
Originaleinband des 12. Jhs., nicht restauriert. Deckel 24,5 x 17, Dicke 10 mm, Aussenkanten leicht abgeschrägt. Heftung auf drei doppelte Lederbünde, Deckelverbindung romanisch. Kapitalheftung auf doppelte Lederbünde. Bünde vorn ausgenommen unteres Kapital gebrochen. Kapitale durch einen aussen aufgelegten Lederstreifen geführt, der in überstehenden Lederlappen endet, an Kopf und Schwanz mit dem Rücken vernäht, am oberen Lederlappen befestigte Einlegbänder. Überzugsleder braun mit parallelen eingeritzten Linien auf Vorder - und Rückdeckel, auf dem Vorderdeckel rote Skizze einer fünfblättrigen Blüte, auf dem Rückdeckel Einritzung zweier geflügelter Gestalten, die eine mit menschlichen Zügen, die andere ein Fabeltier. Einschläge vorn vom Spiegelblatt verdeckt, Einschläge hinten genäht, Innendeckel mit grobkörniger hellbrauner Masse bestrichen. Ehemals zwei nach hinten greifende Kantenschliessen, erhalten sind Eisennägel und Spuren des bunt gemusterten Gewebes der Schliesse im Vorderdeckel und eiserne Dorne im Rückdeckel. Originaltitel auf dem Rücken in Majuskeln [Ter]tia pars mor[a]l[ium], abgebildet bei Bruckner, Geschichte, 1949, Abb. 3 und Bruckner, Scriptoria Bd. 6, 1952, Taf. LVI. Loses Papierstück (8 x 4,5) [b]/eatti Gregorii pape super Iob, ubi dum / … / duodecima moralium beati / … , 15. Jh. Auf der Rückseite: … / von nükilch sol nach ij nit / … / en der dar u gangen ist / … [z]/inß geben … . Auf dem Rücken Papierschild mit Werktitel und Signatur (Cod. 52. G.), 18. Jh.
Sommaire:
Provenance du manuscrit:
- Identisch mit dem dritten Band der Expositionis beati Gregorii moralium vi partes in singulis libris im Schaffhauser Bücherverzeichnis um 1100.
- Als 42γ im Elenchus librorum von 1589, S. 28.
- Besitzeintrag: 1r Bibliothecae Eccles. Scaph. ad D. Johannem, 17. Jh.
Bibliographie:
- Boos, Katalog, 1877, S. 7;
- Bruckner, Geschichte, 1949, S. 155f. und Taf. 23;
- Bruckner, Scriptoria Bd. 6, 1952, S. 106, Taf. XXIX, LVI.