Fribourg/Freiburg, Archives de l'État de Fribourg/Staatsarchiv Freiburg, Archives du Chapitre St. Nicolas/Kapitelsarchiv St. Niklaus, CSN III.3.1, f. 384 – Antiphonarium Lausannense. De Tempore, pars hiemalis
http://www.e-codices.ch/de/aef/CSN-III-3-1/384
Kurzcharakterisierung:Das Antiphonar mit Notation, dessen Text dem Lausanner Ordinarius entspricht, enthält den Winterteil des Proprium de tempore. Geschrieben wurde der Pergamentcodex zwischen 1511 und 1517 in der Schreiberwerkstatt des Meisters Ruprecht (Fabri) in Freiburg. Buchschmuck/Miniaturen von Jakob Frank, Augustinerkloster Freiburg. Einband aus der Franziskanerwerkstatt von Freiburg, um 1517.(utz)
Standardbeschreibung: Leisibach Joseph, Die liturgischen Handschriften des Kantons Freiburg (ohne Kantonsbibliothek), Freiburg 1977 (iter Helveticum, Subsidia 16), S. 34-36.
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Zusätzliche Beschreibung: Schmid Alfred A., Die Buchmalerei des XVI. Jahrhunderts in der Schweiz, Olten 1954, S. 135.
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Zusätzliche Beschreibung: Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz in lateinischer Schrift vom Anfang des Mittelalters bis 1550, Bd. II: Die Handschriften der Bibliotheken Bern-Porrentruy, bearbeitet von Beat Matthias von Scarpatetti, Dietikon-Zürich 1983, Nr. 334, S. 122.
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Online seit: 20.12.2012
Fribourg/Freiburg, Archives de l'État de Fribourg/Staatsarchiv Freiburg, Archives du Chapitre St. Nicolas/Kapitelsarchiv St. Niklaus, CSN III.3.1
Pergament · 256 ff. · 55.5 x 38.5 cm · Freiburg, Schweiz · 1511-1517
Antiphonarium Lausannense. De Tempore, pars hiemalis
Wie zitieren:
Fribourg/Freiburg, Archives de l'État de Fribourg/Staatsarchiv Freiburg, Archives du Chapitre St. Nicolas/Kapitelsarchiv St. Niklaus, CSN III.3.1, f. 384 – Antiphonarium Lausannense. De Tempore, pars hiemalis (https://www.e-codices.ch/de/list/one/aef/CSN-III-3-1)
Seitennummerierung: Keine alte Foliierung. Moderne Bleistiftpaginierung
1-508; 51, 51a, 51b, 73, 73a, 73b.
Lagenstruktur:
32 Quaternionen, sämtliche mit Reklamanten parallel zum unteren Blattrand versehen.
Seiteneinrichtung:
9 Text-Noten-Corpora in Langzeilen. Textliniierung nicht sichtbar, wohl aber Zirkelstiche am äußeren Rand. Spiegelbegrenzung (oben eine Linie, seitlich je eine Doppellinie) mit brauner Tinte, 420 x 270-280 mm.
Schrift und Hände:
Große, sorgfältige, hochrechteckige Textur von einer Hand (A)
Schwarze Tinte.
Musiknotationen: Sämtliche Texte mit schwarzer Quadratnotation auf rotem 4-Liniensystem.
Buchschmuck:
Rubriken und Überschriften rubriziert.
Textmajuskeln hie und da gelb angetuscht.
Einzeilige schwarze (Cadellen).
rote und blaue Initialen mit Fleuron.
Die schwarzen und roten Initialen mit braunschwarzem oder blauem Fleuron und andern Federstrichverzierungen, hie und da Fratzen versehen, meist gelb angetuscht.
Blaue Initialen mit rotem Fleuron.
Größere Deckfarbeninitialen z. T. mit Miniaturen, mit Bordüren aus vielfarbigen Ranken und Drolerien: p. 4, 79, 192, 254, 280, 323, 357, 463.
Beschreibung des Buchschmuckes im einzelnen bei
Schmid, p. 28-34; p. 135 Nr. 19.
Spätere Ergänzungen: In allen 8 Bänden (Ms. 1-8): Korrekturen des 16./17. Jhs. mit Bleistift oder Tinte. Häufig Melismen-Kürzungen.
Einband: Einband aus 2 starken Holzdeckeln (595 x 400 mm), Kanten außen in der Mitte abgeschrägt, mit weißem blindverziertem Leder überzogen. Mittelfeld in Rauten aufgeteilt und mit Einzelstempeln versehen. An den Ecken und in der Mitte je 5 große Messingbeschläge (Adler, in der Mitte Drachen) mit Höckern. Spuren von 2 Langriemenschließen von der Vorderkante des VD zum Dorn in der Mitte des RD. 6 Bünde und hanfumstochenes Kapital. 4 Lesezeichen aus weißen Lederstreifen an Holzstäbchen. Auf dem RD Papieretikette mit Aufschrift in Textur, Anf. 16. Jh.
Pars hyemalis de tempore. Der Einband stammt nach
Horodisch II, p. 162 Nr. 54 aus der Franziskanerwerkstatt von Freiburg, um 1517.
Anschließend Nachträge 16./17. Jh. von 2 Händen: (500-501) Ave regina celorum ave domina angelorum salve radix … (RH 2070) in 2 verseh. Melodien; (502) Dominica sexta post octavam Epiphanie ad Benedictus [ant.] Simile est regnum celorum grano sinapis … ; ad Magn. [ant.] Simile est regnum celorum fermento … ; (503-508) unbeschrieben, liniiert.
Zu bemerken: Das Antiphonar repräsentiert Lausanner Liturgie, cf.
Ladner, Ordinarius Neuchâtel. Die Verwendung von Prosen wie bei
Zwick, Les proses, p. 30-33. Es sei insbesondere auf folgende Einzelheiten hingewiesen: An Nativitas domini folgen am Ende des 1. Nokt. zum 3. Resp. Descendit … die Verbetae zu den Fabrice mundi-Melismen (81) Familiam custodi … (RH 5960;
ARLT I, p. 113; II, p. 145), (82) Fac deus munda corpora … (RH 26442;
ARLT I, p. 113) und (83) Facinora nostra relaxari … (RH 5940;
ARLT I, p. 113; II, p. 234), im 2. Nokt. zum 3. Resp. Gaude Maria … die Verbeta (87) Inviolata … (RH 9094; ARLT I, p. 82; II, p. 18), im 3. Nokt. zum 2. Resp. Sancta et immaculata … der Vers (90) Beata es virgo … (RH 2330); (93) Genealogia; das «Weihnachtsspiel» (Neuchâtel Nr. 108) fehlt; [Stephani protomart.], zu beiden Vespern und zu den Laudes Benedicamus-Tropus (103) Dulcis laudis tympano … (RH 25744;
Stenzl, Berner Münster, p. 93) mit Mensuralnotation; [Ioh. evang.], Benedicamus-Tropus (120) Ioannes postquam senuit … (RHRH 9758; AH 1 Nr. 164;
Stenzl, Berner Münster, p. 93 sq.) mit Mensuralnotation; [Innoc. mart.], Benedicamus-Tropus (138) In laudes innocentium … (RH 28067; AH 45 b Nr. 81, mit Varianten) mit Mensuralnotation; zur Matutin versifiziertes Domine nostra labia aperi tua gratia … Deus in adiutorium intende laborantium … (RH 4447; cf.
Ladner, Ordinarius Neuchâtel, Nr. 133); (154) [Thome Cant. epi.] mit Reimofficium ['ad Magn. ant.'] Pastor cesus … (RH 14626; AR 13 Nr. 92); (184) 'Commemoratio de s. Mario' zum 31. Dez. (cf.
Ladner, Ordinarius Neuchâtel, Nr. 155-159); (190) 'In die Circumcisionis', zur Matutin versifiziertes Domine nostra labia … wie an Innoc. mart.
Entstehung der Handschrift:
Entstanden zwischen 1511 und 1517, p. 98 Rubrik 1511. p. 4 und 357 in der Initiale die Jahreszahl 1517.
Aus der Schreiberwerkstatt des Meisters Ruprecht (Fabri) zu Freiburg. Buchschmuck von Jakob Frank, Augustinerkloster Freiburg. Zur Erschließung dieses Befundes cf. Lit.
Bibliographie:
Müller, Das Lausanner Brevier, p. 16-36, bes 22-25;
Horodisch II, p. 162 Nr. 54;
Zwick, Les proses, p. 20;
Schmid, Die Buchmalerei, p. 28-34. 122. 135 Nr. 19;