Zürich, Braginsky Collection, B235, f. 1r – <i>Tefillot jom kippur katan</i> („Gebete für den Kleinen Versöhnungstag“) mit jiddischer Übersetzung
http://www.e-codices.ch/de/bc/b-0235/1r
Kurzcharakterisierung:Der Fastentag Jom Kippur Katan hat seinen Ursprung im Feiertag Rosch chodesch, der in biblischen Zeiten im Mondkalender den ersten Tag der Sichtbarkeit der Mondsichel nach dem Neumond markierte. Dieser Tag, an dem man ursprünglich nicht arbeiten durfte, entwickelte sich durch die Kompilation des Talmuds später zu einem „Halbfeiertag“. Erst die Mystiker von Safed in Obergaliläa machten aus dem Rosch chodesch einen Fastentag und schufen dazu eine Liturgie, die auf den Bussgebeten von Jom Kippur („Versöhnungstag“) basieren. Von daher stammt auch der Name Jom Kippur Katan („kleiner Versöhnungstag“). Der neue Brauch weitete sich nach Italien und schliesslich nördlich der Alpen aus.
Solche Gebetssammlungen waren im 18. Jahrhundert besonders beliebt. Im Gegensatz zu vielen andern ist das vorliegende Exemplar mit einem illustrierten Titelblatt geschmückt. Würde sich Juda Leib ben Meir aus Glogau auf dem besagten Titelblatt nicht als Schreiber zu erkennen geben, läge die Vermutung nahe, dass es sich um ein Werk des Aaron Wolf Herlingen aus Gewitsch handelt, denn Stil und Schrift der Illustration entsprechen diesem. Über die Verbindungen zwischen Herlingen und dem tatsächlichen Schreiber Meir kann vorerst nur spekuliert werden.(red)
Online seit: 19.03.2015
Zürich, Braginsky Collection, B235
Pergament · 24 ff. · 14.4 x 90 cm · Pressburg, Juda Leib ben Meir aus Glogau · 1730
<i>Tefillot jom kippur katan</i> („Gebete für den Kleinen Versöhnungstag“) mit jiddischer Übersetzung
Wie zitieren:
Zürich, Braginsky Collection, B235, f. 1r – <i>Tefillot jom kippur katan</i> („Gebete für den Kleinen Versöhnungstag“) mit jiddischer Übersetzung (https://www.e-codices.ch/de/list/one/bc/b-0235)