Engelberg, Stiftsbibliothek, Cod. 47, f. 44r – Omiliae lectionum sancti evangelii Venerabilis Bedae presbiteri numero quinquaginta
http://www.e-codices.ch/de/bke/0047/44r
Engelberg, Stiftsbibliothek, Cod. 47, f. 44r – Omiliae lectionum sancti evangelii Venerabilis Bedae presbiteri numero quinquaginta
http://www.e-codices.ch/de/bke/0047/44r
Kurzcharakterisierung:Diese Handschrift enthält die Evangelienhomilien des Beda Venerabilis, die auf 2r und 2v sowie 65v und 66r in einer Kapitelübersicht aufgeführt sind. Der Autor ist auf 1v ganzseitig, eingerahmt von den Attributen der Evangelisten, in farbiger Tinte beim Verfassen des Werks dargestellt. Der Text in hell- bis dunkelbrauner Tinte ist durch rubrizierte Initialen, Incipit und Explicit gegliedert; zu Anfang wird auch der Name der Engelberger Klosterpatronin Maria im Text mittels Majuskeln oder Rubrikation leicht hervorgehoben. 3r und 11v enthalten grössere Zierinitialen in mehreren Farben. Löcher und Risse im Pergament sind besonders kunstvoll vernäht. Auf 1r nennt ein zweizeiliger Vers als Entstehungszeit der Abschrift die Amtsjahre des Engelberger Abtes Frowin (1143-1178).(grd)
Zusätzliche Beschreibung: P. Benedictus Gottwald, Catalogus codicum manu scriptorum qui asservantur in Bibliotheca Monasterii O.S.B. Engelbergensis in Helvetia, Freiburg im Breisgau 1891, p. 80-83.
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Zusätzliche Beschreibung: Bruckner Albert, Scriptoria Medii Aevi Helvetica 8, Schreibschulen der Diözese Konstanz, Stift Engelberg, Genf 1950, S. 119.
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Zusätzliche Beschreibung: Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz in lateinischer Schrift vom Anfang des Mittelalters bis 1550, Bd. II: Die Handschriften der Bibliotheken Bern-Porrentruy, bearbeitet von Beat Matthias von Scarpatetti, Dietikon-Zürich 1983, Nr. 244, S. 90.
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Online seit: 09.06.2011
Engelberg, Stiftsbibliothek, Cod. 47
Pergament · 135 ff. · 28 x 20.4 cm · Engelberg · 1143-1178
Omiliae lectionum sancti evangelii Venerabilis Bedae presbiteri numero quinquaginta
Wie zitieren:
Engelberg, Stiftsbibliothek, Cod. 47, f. 44r – Omiliae lectionum sancti evangelii Venerabilis Bedae presbiteri numero quinquaginta (https://www.e-codices.ch/de/list/one/bke/0047)
Handschriftentitel: Homiliae lectionum sancti evangelii Venerabilis Bedae presbiteri numero quinquaginta
Entstehungsort: Engelberg
Entstehungszeit: 1143-1178
Beschreibstoff: Pergament. HFHF.
Umfang:
II + 135 + II Blätter
Format: 28 x 20,5 cm
Seitennummerierung: Tintenfoliierung durch P. Benedikt Gottwald am rechten oberen Rand.
Lagenstruktur: II + 3 IV26 + V36 + 4 IV68 + (III + 1 + 1)76 + 4 IV108 + (III + 1 + 1)116 + 2 IV132 + (III – 3)135. Ein zwischen f. 33 und f. 34 eingebundener, nur r beschriebener Blattstreifen ergänzt einen fehlenden Abschnitt auf f. 33. Mehrheitlich abgeschnittene Tintenkustoden, teilweise sichtbar zwischen der VI. und IIX. Lage, original als I. bis XIII. Lage beschriftet (cf. 36v, 68v, 124v, 132v); jeweils am Ende der Lage in der Mitte des Fussstegs zwischen zwei (z.B. 36v) bzw. vier (z.B. 124v) Punkten.
Zustand: Schadhafte Stellen am Pergament sind kunstvoll mit farbigen Fäden vernäht (z.B. f. 27).
Seiteneinrichtung:
Schriftraum 21 x 14 cm, einspaltig, 34 (27r-28r 33) Zeilen. Zirkellöcher am Aussenrand, Bleistiftlinierung.
Schrift und Hände:
Hell- bis dunkelbraune Tinte, z.T. abrupte Tintenwechsel (z.B. 125v). Von einer einzigen Hand.
Buchschmuck:
Rubrizierung: Incipit- und Explicitformeln in mennigroter Capitalis, die meisten Rubriken zu den Bibelzitaten und Homilien in mennigroter Unziale. Bisweilen Strichelung des Namens der Klosterpatronin Maria, der Initialmajuskeln der Bibelzitate sowie der Initien und des amen der Homilien.
Initialmajuskeln in Mennigrot zu Beginn der Bibelzitate, die folgenden Wörter in brauner Unziale.
Leicht grössere mennigrote Initialmajuskeln als I(n illo tempore) und zu Beginn der Homilien, die folgenden Wörter in brauner Unziale.
Initiale in Mennigrot mit Rankenmotiv auf blauem Grund, die folgenden Wörter in mennigroter Unziale: 3r (I).
Initiale in Mennigrot mit Knollenmotiven auf hellblauem, -gelbem und -grünem Grund, die folgenden Wörter in brauner Unziale: 11v (I).
Initiale in Mennigrot mit Ranken- und Knollenmotiven auf blauem und hellgelbem Polstergrund, die zuoberst in ein kleines Männergesicht münden: 3r (A).
Ganzseitiges Autorenbild in brauner, mennigroter, grüner und blauer Tinte auf 1v: Beda mit Heiligenschein thront mit Griffel in der linken und Messer in der rechten Hand vor dem Lesepult mit aufgeschlagener Handschrift, eingerahmt von einem Leistenrahmen: vertikal links mit gesprengter –, rechts mit Spiralpalmettenranke, horizontal oben mit einfachem Schrägflächenmotiv, unten mit gespiegeltem Knickband; in jeder Ecke ist jeweils ein Medaillon mit Evangelistensymbol eingelassen.
Spätere Ergänzungen: Korrekturen, Nachträge: Paragraphenzeichen. Vereinzelte Marginalien von der Texthand (z.B. 33r) und weiteren zeitgenössischen Händen (z.B. 40r) sowie von einer Hand des 14. Jh. (z.B. 90r). 3r und 5r Tintennummerierung der Homilien in arabischen Ziffern am Anfang des Evangelientextes, 7v am Kopfsteg, ab 9r jeweils r am Kopfsteg. Ab 109r Korrektur dieser Nummerierung mit Bleistift sowie Textnachweis der Patrologia Latina für sämtliche Homilien durch P. Benedikt Gottwald.
Einband:
Moderner weisser Ledereinband, 29 x 20,5 cm. Buchrücken beschriftet Ven. Bedae homiliae 50 saec. 12 (17. Jh.). Vorne und hinten je ein modernes Spiegelblatt sowie zwei Vorsatzblätter aus Papier. Auf dem vorderen Spiegelblatt Signaturschild und Blattzahlangabe, auf dem hinteren Eintrag der neuen und alten Signatur durch P. Benedikt Gottwald.
2v-135vBeda Venerabilis: Homiliae lectionum sancti evangelii numero quinquaginta.
Beda Venerabilis, Homeliarum evangelii libri II, in: Beda Venerabilis, Opera homiletica, Opera rhythmica, ed. D. Hurst, J. Fraipont (CCSL 122). Turnhout: Brepols, 1955, S. 1-378.
Rubriken: Die Evangelienzitate sind mit l[iber] s[ancti] e[vangelii] secundum … , initium sancti evangelii secundum … oder nur secundum … betitelt, werden anschliessend mit in illo tempore oder in illo tempore dix[it] d[ominus] I[hesus] d[iscipulis] s[uis] eingeleitet und nach einem bis drei Versen mit et reliqua beschlossen. Die Homilien werden eingeleitet mit Omelia v[enerabilis] B[edę] p[resbiteri] d[e] e[iusdem] l[ibro]. In den Registern (2r-2v und 65v-66r) werden jeweils die Anfänge der Evangelienzitate angegeben.
(2v)
>In nomine dei summi incipiunt omelię lectionum sancti evangelii venerabilis Bedę presbiteri numero quinquaginta.<>Dominica IIII. ante nativitatem domini.<
(3r)
>Initium sancti evangelii secundum Marcum.<Fuit Iohannes in deserto baptizans …
Marc. 1, 4-5.
>Omelia venerabilis Bede presbiteri de eiusdem libro.<Adventum dominicę prędicationis …
CCSL 122, S. 1-6.
(5r)
Iohannes testimonium perhibet de domino …
Ioh. 1, 15.
(135v)
… cęlestis bonę nostrę voluntati …–…
et regnat cum patre in unitate spiritus sancti per omnia sęcula sęculorum amen.
CCSL 122, S. 37-45.
Entstehung der Handschrift: Engelberg. Ein Leoniner auf 1r nennt als Auftraggeber des Bandes Abt Frowin (1143-1178): Qui fuit hic rector fuit huius codicis auctor // Frowin ob quod ei sit favor opto dei.
Erwerb der Handschrift: Besitzeintrag Bibliothecae Angelo-Montanae auf 1r durch P. Karl Stadler (18. Jh.). Stempel Bibliotheka Engelberg auf 1r und 135v.
Bibliographie:
Hugh Feiss O.S.B., Frowin of Engelberg: his monastery, his scriptorium and his books: part I, in: American Benedictine Review (ABR) 56 (2005), S. 86;
Christoph Eggenberger (Hg.), Die Bilderwelt des Klosters Engelberg. Das Skriptorium unter den Äbten Frowin (1143-1178), Berchtold (1178-1197) und Heinrich (1197-1223), Luzern 1999, S. 43, 75;
Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz in lateinischer Schrift vom Anfang des Mittelalters bis 1550, Bd. II: Die Handschriften der Bibliotheken Bern-Porrentruy, bearbeitet von Beat Matthias von Scarpatetti, Dietikon-Zürich 1983, Nr. 244, S. 90;
Joseph Gantner, Kunstgeschichte der Schweiz, Bd. I: Von den helvetisch-römischen Anfängen bis zum Ende des romanischen Stils, Frauenfeld 1968, S. 538;
Albert Bruckner, Scriptoria Medii Aevi Helvetica 8, Schreibschulen der Diözese Konstanz, Stift Engelberg, Genf 1950, S. 19-43, 119;
Rosy Schilling, Die Engelberger Bildhandschriften aus Abt Frowins Zeit in ihrer Beziehung zu burgundischer und schwäbischer Buchmalerei, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde 35 (1933), S. 121;
Robert Durrer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Unterwalden, Zürich 1899-1928, S. 194;
ders., Die Maler- und Schreiberschule von Engelberg, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, Band 3, Zürich 1901, S. 46;
P. Benedictus Gottwald, Catalogus codicum manu scriptorum qui asservantur in Bibliotheca Monasterii O.S.B. Engelbergensis in Helvetia, Freiburg im Breisgau 1891, S. 80-83.