Kurzcharakterisierung:Winithars Abschrift der Paulusbriefe - Winithars Ansprache an seine Mitbrüder(smu)
Standardbeschreibung: Euw Anton von, Die St. Galler Buchkunst vom 8. bis zum Ende des 11. Jahrhunderts, Band I: Textband, St. Gallen 2008 (Monasterium Sancti Galli, Bd. 3), S. 298-299, Nr. 3.
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Zusätzliche Beschreibung: Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 30-31.
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Online seit: 14.09.2005
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 70
Pergament · 258 pp. · 29 x 20.5 cm · St. Gallen · 760-780
Paulusbriefe mit Prolog zum Römerbrief
Wie zitieren:
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 70, Buchrücken – Paulusbriefe mit Prolog zum Römerbrief (https://www.e-codices.ch/de/list/one/csg/0070)
Euw Anton von, Die St. Galler Buchkunst vom 8. bis zum Ende des 11. Jahrhunderts, Band I: Textband, St. Gallen 2008 (Monasterium Sancti Galli, Bd. 3), S. 298-299, Nr. 3.
Handschriftentitel: Paulus; Paulusbriefe mit Prolog zum Römerbrief
p. 250-258
Ansprache Winithars an seine St. Galler Mitbrüder in Prosa
p. 250 I(n nomine Dni. Ihu. Xpi. salvatoris nri. Incipit versus Winitharis presbiteri qui hunc librum scripsit), Initiale in Tinte mit Flechtbandspirale im Schaft, das I(n) u. I(ncipit) wird mit einem gewöhnlichen i wiederholt (vgl. Sang. 11
p. 420 - Nr. 2).
Entstehung der Handschrift:
Die Hs. ist ein typisches Werk Winithars, mit einer eigenen Subskription in Form einer bis heute nicht edierten Ansprache an seine St. Galler Mitbrüder. Der Name uuinitharis steht zwar auf Rasur, ist aber, wie schon Scherrer sah, von der Hand des Schreibers selbst verbessert. Die Schriftzüge stimmen mit der Urkunde W 30 von 760/761 VII 28 überein, in der uuinitharius prb. als Schreiber signiert (Subsidia Sangallensia, S. 337; auch
Berschin, Eremus und Insula, S. 8, 56, Abb. 3). In einer zweiten Urkunde aus dem Jahr 762/763 (W 39, XI, 22 - Subsidia Sangallensia, S. 338) signiert der Schreiber Winithar als monachus sancti Galloni. Nach der Urkunde W 49 (765/6/8 VI 7 - Subsidia Sangallensia, S. 340) ist Winithar der erste nachweisbare Dekan des Klosters. Mit den Daten der Urkunden ergibt sich daher eine frühe Datierung der Werke Winithars. Die Ausstattung der Hs. mit Initialen ist in der Qualität schwankend, die Farbgebung setzt nach p. 107 aus, Schrift u. Initialen werden zwischen p. 152 u. 185 schwächer, p. 185-222 wieder besser u. lassen alsdann noch einmal nach. Es handelt sich um bekannte Ermüdungserscheinungen nicht nur dieses Schreibers. Die Initialen Winithars entstehen wie die seiner Mitarbeiter auf der Grundlage der Hohlmajuskelschrift, enthalten jedoch verhältnismäßig wenig Zoomorphes u. Vegetabiles, obwohl Winithar Fisch- u. Vogelformen geläufig sind. Besonders eindrucksvoll sind seine Bildnisbüsten des unbärtig jugendlichen, mit dem Kreuznimbus ausgezeichneten Christus, die er gerne als Binnenmotive verwendet.