St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 105, p. 1 – Sulpicii Severi vita S. Martini; Medicinalia; Grammaticalia.
http://www.e-codices.ch/de/csg/0105/001
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 105, p. 1 – Sulpicii Severi vita S. Martini; Medicinalia; Grammaticalia.
http://www.e-codices.ch/de/csg/0105/001
Kurzcharakterisierung:Sammelhandschrift aus dem Kloster St. Gallen, bestehend hauptsächlich aus zwei Teilen. Im vorderen Teil findet sich eine Abschrift der Vita des heiligen Martin von Tours, verfasst von Sulpicius Severus nach 400 n.Chr. Diese Martins-Vita, die unterbrochen wird von 5 Seiten mit einem Ausschnitt aus der Historia Francorum des Gregor von Tours, wurde in zwei Etappen geschrieben, einerseits in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts im Umkreis des Schreibers Wolfcoz und andererseits in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts. Der zweite Teil, geschrieben im 10. Jahrhundert im Kloster St. Gallen, enthält eine textgeschichtlich wichtige Abschrift des Medizintraktats De medicina ex Graecis logicae sectae auctoribus des spätrömischen Arztes Cassius Felix (um 450).(smu)
Standardbeschreibung: Bergmann Rolf / Stricker Stephanie, Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften, Bd. II, Berlin 2005, S. 472-475.
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Zusätzliche Beschreibung: Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 40.
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Zusätzliche Beschreibung: Beccaria Augusto, I codici di medicina del periodo presalernitano, Roma 1956, pp. 368-369.
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Zusätzliche Beschreibung: Bruckner Albert, Scriptoria Medii Aevi Helvetica 2, Schreibschulen der Diözese Konstanz, St. Gallen I, Genf 1936, S. 60.
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Online seit: 21.12.2009
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 105
Pergament · 212 pp. · 19.4-19.7 x 27.6-27.9 cm; 14.1 x 21.5-22.2 cm · St. Gallen · erste Hälfte des 9. Jahrhunderts und 10. Jahrhundert
Sulpicii Severi vita S. Martini; Medicinalia; Grammaticalia.
Wie zitieren:
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 105, p. 1 – Sulpicii Severi vita S. Martini; Medicinalia; Grammaticalia. (https://www.e-codices.ch/de/list/one/csg/0105)
Handschriftentitel: Sulpicius Severus: Vita S. Martini
Entstehungsort: St. Gallen
Entstehungszeit: 9. Jahrhundert
Beschreibstoff: Pergament
Umfang:
83 Blätter sowie 1 zusätzliches ungezähltes Papierblatt vorne.
Format: 28,0 x 19,6 cm
Seitennummerierung: Zählung von 1 bis 166 von jüngerer Hand jeweils in der äußeren oberen Ecke der Seite. Zahl 15 zweimal vorhanden, Zahl 130 in der Zählung übersprungen.
Seiteneinrichtung:
Schriftspiegel 21,5/22,2 x 14,1 cm; einspaltig; 24-27 Zeilen.
Schrift und Hände:
Karolingische Minuskel
p. 1-95 von einer Hand aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts;
p. 96-166 von einer Hand aus der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts;
Federprobe auf p. 1 von einer Hand des 10./11. Jahrhunderts.
Buchschmuck: Überschriften in Majuskeln in roter Farbe.
Spätere Ergänzungen: Glossen:
Zahl und Art:
Textglossierung: 4 ganz vereinzelte Interlinearglossen (p. 45-152); davon 3 (p. 45, 65, 139) zu Sulpicius Severus, Vita S. Martini; 1 (p. 152) zu Gregor von Tours, Historia Franeorum II (Vita Brictii); Glossen von den Händen, die auch die sporadischen lateinischen Glossen eingetragen haben.
Zeit und Ort:
Glossen in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in St. Gallen eingetragen.
Sprachgeographische Einordnung:
Glossen obd., wohl alem. (nach U. Thies, S. 497).
Edition:
StSG. II, S. 760 (Nr. DCCCCXIII);
Berichtigungen und Nachtrag sowie vollständige Edition der Glossen zu Sulpicius Severus bei U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 494f.
Literatur:
StSG. IV, S. 442f., Nr. 156;
H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86;
W. Haubrichs, in: Lingua Germanica, S. 25;
U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 493-499 und passim.
p. 1
Auf dem unteren Rand althochdeutscher (Spott-)Vers.
p. 1-166Sulpicius Severus: Vita S. Martini
(mit den Briefen und Dialogen; zwischen p. 117 und 118 sowie am Schluß unvollständig)
(p. 52-56)
dazwischen:
Gregor von Tours: Historia Francorum II (Vita Brictii)
Entstehung der Handschrift:
Teil 1 des Codex der Schrift nach im 9. Jahrhundert in der Benediktinerabtei St. Gallen entstanden, p. 1-95 unter Abt Gozbert (816-837) wohl im Umkreis des Schreibers Wolfcoz, p. 96-166 in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts.
Erwerb der Handschrift: Aus dem Privatbesitz des Abtes Grimalt (841- 872) ging er in den Bücherbestand der Abtei über.
Bibliographie:
A. Beccaria, I Codici di medicina del periodo presalernitano, S. 368, Nr. 130;
W. Berschin, Biographie und Epochenstil im lateinischen Mittelalter, III, S. 72;
H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 58, 87;
A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, II, S. 27, 42, 52, 60; III, S. 23;
C. Edwards, The Beginnings of German Literature, S. 127f.;
C. Edwards, in: Theodisca, S. 197-199;
K. Halm, Verzeichniss der älteren Handschriften lateinischer Kirchenväter in den Bibliotheken der Schweiz, S. 159;
W. Haubrichs, in: Lingua Germanica, S. 23f., 26-31;
E. Munding, Das Verzeichnis der St. Galler Heiligenleben. S. 18, 151f.;
P. Ochsenbein, in: Geistesleben um den Bodensee im frühen Mittelalter, S. 112;
G. Scherrer,Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, S. 40, Nr. 105;
R. Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, S. 22;
U. Schwab, in: Latein und Volkssprache im deutschen Mittelalter, S. 90;
St. Sonderegger, Althochdeutsch in St. Gallen, S. 29f., 73-75;
St. Sonderegger, in: Das Kloster St. Gallen im Mittelalter, S. 214;
St. Sonderegger, in: Die Kultur der Abtei Sankt Gallen, S. 171;
St. Sonderegger, in: ²VL. II, Sp. 1051f.;
E. von Steinmeyer, Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, S. 401;
W. Steppe, Sulpicius Severus im Leidener Glossar, S. 172;
I. Strasser, ZDA. 110 (1981) S. 243-253;
U. Thies, Die volkssprachige Glossierung der Vita Martini, S. 487-492;
StSG. IV, S. 442f., Nr. 156;
Abbildung von f. 1r bei C. Edwards, The Beginnings, Abb. 12, S. 117;
Karolingische Minuskel von einer Hand des 10. Jahrhunderts;
Federproben auf p. 202 und 204 von einer Hand aus dem 10./11. Jahrhundert
Buchschmuck:
Überschriften in Majuskeln in roter Farbe;
p. 202 mit verschlungenem Blattwerk sowie 2 Händen verzierte Initiale.
Spätere Ergänzungen: Glossen:
Zahl und Art:
Textglossierung: 3 Interlinearglossen [p. 170, 174 (2 Glossen)] zu Cassius Felix, De medicina ex Graecis logicae sectae auctoribus; Glossen von der Hand, die auch verstreute, nicht sehr zahlreiche lateinische Glossen eingetragen hat.
Zeit und Ort:
Glossen im 10. Jahrhundert in St. Gallen eingetragen.
Sprachgeographische Einordnung:
Unbestimmt.
Edition:
StSG. III, S. 600 (Nr. MXLVI).
Literatur:
StSG. IV, S. 442f. , Nr. 156;
A. Beccaria, I Codici di medicina dei periodo presalernitano, S. 369, Nr. 130;
H. Brauer, Die Bücherei von St. Gallen, S. 86;
J. Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen, II, S. 638;
St. Stricker, in: Volkssprachig-lateinische Mischtexte, S. 99, 102.
Inhaltsangabe:
p. 167-208Cassius Felix: De medicina ex Graecis logicae sectae auctoribus