Kurzcharakterisierung:Dieser Sammelband besteht aus fünf Teilen von mehreren Händen (Teil I: p. 1–50; Teil II: p. 51–86; Teil III: p. 87–110; Teil IV: p. 111–254; Teil V: p. 255–316). Am Anfang des ersten Teils finden sich die Predigt De dignitate sacerdotale über Is 60,8 (p. 1a–2b) und Quaestiones über die Sakramente (p. 3a–40a). Die einzelne Quaestio ist jeweils mit einer roten Q-Lombarde gekennzeichnet, in die zuweilen ein Gesicht gezeichnet ist (p. 18, 21a). Im Kolophon (p. 40a) nennt sich Conradus Jud aus Zürich (Thuregum) in Uznach, der am 8. Januar 1410 in der ersten Stunde die Quaestiones fertig geschrieben habe. Es folgen zwei Predigten De dedicatione (40a–44a) und De dignitate sacerdotale (44a–50b). Der zweite und der dritte Teil enthalten je Predigten de tempore (p. 51a–85b). So auch der vierte Teil, diesmal die Predigten des Nicolaus de Lyra Postilla super evangelia: Der hier überlieferte Text setzt zweimal mit III, 1 (Hamesse II, 254, Nr. 14807) ein auf den p. 111a und 113a. Dazwischen steht eine tabellarische Darstellung von Lesungen für Sommer und Advent auf p. 112. Frühneuhochdeutsche Glossen auf p. 184 beschreiben das semantische Feld ‘Ausdruck von Trauer’. Der Text der Postilla bricht auf p. 240a ab. P. 241–254 weisen nur eine Spalten-Linierung auf. Es folgt der fünfte Teil mit dem Liber de informatione electorum des Nicolaus Andreae de Civitate Theatina (Hamesse I, 7, Nr. 115) (p. 255a–314b). Der Band weist sehr viele Zeigehände (p. 13, 14, 17, 34, 51, 55, 60, 65, 73, 90, 142, 152) und Marginaltitel, insbesondere Nummerierungen, auf. Ausführliche Marginalien finden sich auf p. 78, 79, 214 und 255, ein Nachtrag auf den p. 84b–85b mit Marginalien. Ganz leer sind p. 86 und 300. Das Blatt p. 299–300 ist nur eine Spalte breit. Auf dem Nachsatzblatt p. 316 steht kopfüber der Text einer Urkunde vom 15. Juni 1453, die den Johanniter-Bruder Johannes Wick und den Priester Thomas Molitor aus der Diözese Konstanz erwähnt. Auf dem hinteren Innendeckel ist der Abklatsch eines zweispaltigen Textes samt blauen und roten Paragrafenzeichen zu sehen. Auf p. 50b ist der St. Galler Bibliotheksstempel 1553–1564 des Abts Diethelm Blarer eingedruckt. Vom St. Galler Bibliothekar Jodokus Metzler stammt ein Inhaltsverzeichnis, das er auf die Innenseite des Vorderdeckels geklebt hat. Der Band hat einen Holzdeckeleinband mit einem Bezug aus hellem Leder und zwei Befestigungen von ehemaligen Lederschliessen auf dem Vorderdeckel.(kun)
Standardbeschreibung: Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 272.
Standardbeschreibung anzeigen
Online seit: 06.09.2023
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 813
Papier · 316 pp. · 29 x 21.5 cm · 8. Januar 1410
Quaestiones sacramentorum; sermones
Wie zitieren:
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 813, p. 1 – Quaestiones sacramentorum; sermones (https://www.e-codices.ch/de/list/one/csg/0813)
3.
S. 255-314
(s. XIV)
>Tytulus istius operis est informa[tio] electorum<
(d. h. Katechumenen).
A pluribus rogatus electis, ut in scriptis … ego Nicolaus andree de civitate theatina doctor decretorum …
Am Ende nennt sich der Verf. noch einmal mit dem Datum
vacante sede apostolica post obitum Clementis pape
(also zwischen 1313 und 1315).
Ueber Nicolaus Andreas aus Chieti in den Abruzzen, Canonicus in Rom und seit 1368 Bischof vgl. Ughelli Italia sacra IX, p. 374; eine Wienerhs. seiner Informatio erwähnt Schulte in Wiener Sitz. Ber. Bd. 59 p. 608. Siehe auch Hain No. 1084, wo ein alter Druck des Tractatus de missa von dem gleichen Verfasser erwähnt ist (Stiftsinkunabeln CC No. 81 und 82).