Kurzcharakterisierung:Abschrift der 16 Bücher der Grammatik des Priscian von Caesarea (Priscianus maior), geschrieben in einer karolingischen Minuskel an der Wende vom 8. zum 9. Jahrhundert vermutlich in Norditalien (Verona?), noch im 9. Jahrhundert unter Abt Grimald ins Kloster St. Gallen gelangt.(smu)
Standardbeschreibung: Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 318-319.
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Online seit: 23.12.2008
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 903
Pergament · 350 pp. · 33 x 22 cm · vermutlich Norditalien (Verona?) · an der Wende vom 8. zum 9. Jahrhundert
Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 318-319.
Handschriftentitel: Prisciani grammatica liber I - XVI.
Entstehungszeit: s. X
Beschreibstoff: Pgm.
Umfang:
350 Seiten
Format: 2° (33 und 22 C.)
Lagenstruktur: Signatur von II - XII.
Seiteneinrichtung:
37 Zeilen
Schrift und Hände:
von Einer Hand in schöner Schrift.
Spätere Ergänzungen: Von anderer gleichzeitiger Hand eines Korrektors sind manche im Text ausgefallene Worte zwischen den Zeilen ergänzt und öftere Randglossen besonders zu Anfang des Bandes beigeschrieben.
(S. 2-3)
(Widmung)
>Priscianus Caesar. Gramm. Juliano Consuli ac Patricio.<Cum omnis eloquentiae doctrina …
(S. 3-4)
Register über 18 Bücher, also über Volumen majus d. h. liber I - XVI de octo partibus und Volumen minus lib. XVII und XVIII de constructione.
Es fehlen vom Text 2 Blätter zwischen S. 12 und 13 (Ed. Krehl I, p. 26 § 17 bis p. 30 § 32); ferner das ganze zwölfte Buch, und Kap. I des dreizehnten bis in das Kap. II (Krehl p. 563); endlich die Bücher XVII und XVIII. Der Text reicht bis zum Schluss des liber XVI siderea polus. Doppelt kopirt sind Kap. 1 und 2 des achten Buchs; S. 294 ist eine halbe Seite über das Pronomen zwischen Ende und Schlussformel des XI. Buchs eingeschoben.
Textgeschichte: Der Prisciancodex (libri XVI) des Stiftskatalogs 728 pag. 20 von der ersten Hand muss ein anderer als No. 903 gewesen sein. *)
Provenienz der Handschrift:
*) Die k. Bibliothek in Brüssel erwarb im J. 1843 einen Priscian in 16 Büchern mit der hebräischen Inschrift: David - der Herr behüte ihn - St. Gallen 5213 (also im J. Chr. 1453). Gott behüte mich! Sollte der damalige Abt Caspar, ein Verschwender ohne Gleichen und notorischer Bücherverschlepper, den Codex an Juden verkauft haben? Reiffenberg im Annuaire meint jedoch, das im byzantinischen Styl ausgeführte Buch sei wahrscheinlich von griechischen Flüchtlingen an schweizerische Juden verkauft.
Edition
Neueste Ausg. von Hertz in Keil's Gramm. lat. Vol. II und III.