Kurzcharakterisierung:Deutscher Psalter, bis auf ein am Ende fehlendes Blatt vollständig: Psalmen (p. 1–164), Cantica (p. 164–178). Mit wenigen figürlichen Initialen (Hund p. 1, Fische p. 141, p. 153 und p. 157). Der Band stammt aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharinen in St. Gallen; ob er dort auch geschrieben wurde, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Seit 1930 als Depositum der bischöflichen Bibliothek St. Gallen in der Stiftsbibliothek.(sno)
Standardbeschreibung: Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen. Codices 1726-1984 (14.-19. Jahrhundert), St. Gallen 1983, S. 205-206.
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Online seit: 08.10.2015
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1920
Papier · 180 pp. · 21 x 14.5 cm · Dominikanerinnenkloster St. Katharinen in St. Gallen (?) · 14. / 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts
Psalterium deutsch
Wie zitieren:
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1920, p. 157 – Psalterium deutsch (https://www.e-codices.ch/de/list/one/csg/1920)
St. Gallen, Stiftsbibliothek St. Gallen, Cod. Sang. 1920
Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen. Codices 1726-1984 (14.-19. Jahrhundert), St. Gallen 1983, S. 205-206.
Handschriftentitel: Psalterium deutsch
Entstehungsort: Dominikanerinnenkloster St. Katharina St. Gallen / nachmals Wil
Entstehungszeit: 14./15./1 Jh.
Beschreibstoff: Papier
Wasserzeichen Ochsenkopf mit Stern, Lagen I/II und XIff., Lagen III-IX (p. 41-166) andere Form ohne Stab, durchsetzt mit weiterem, wegen Lage im Falz nicht identifizierbarem Zeichen, ähnlich zwei Blüten (cf. Bl. 147/148). Der erste Ochsenkopf nicht bei Piccard, Ochsenkopf-Wasserzeichen, verwandt mit dessen Nrr. 189/190ff. (Frankfurt/Süddeutschland Anfang 15.Jh.), der zweite ohne Stab und Nüstern, Augen/Ohrenpartie im Falz, vermutlich nicht bei Piccard.
Umfang:
180 pp.
Format: 21 x 14,5
Lagenstruktur: Neue Paginierung. Quaternionen, außer V1-40, das Bl. p. 21 /22 herausgerissen bis auf kl. Rest (paginiert), nach p. 138 und p. 178 je 1 Bl. herausgerissen. Ab p. 40 (Ende 2. Lage) Lagennumerierung in Worten.
Seiteneinrichtung:
Einspaltig 15/16,5 x 10/10,5, 30-32 Z., Einrichtung Tinte, keine Liniierung.
Schrift und Hände:
Von der Urkundenschrift beeinflußte, etwas ungelenke Buchnotula von einer Hand, evtl. Schreiberin, des 14./15./1 Jhs.
Buchschmuck:
P. 1 Init. fig., Federzeichnung auf rubriziertem Grund (Hund),
Ansätze zu Fleuronné, 1- bis 3zeilige rote Lombarden,
Rubrizierung.
Einband: Einband 14./15. Jh., rotes Leder auf Holz, zwei von hinten auf den vordem Deckel reichende Messingschließen, eine verloren. Deckelinnenseiten Pg.-Fragm. Psalterium 11./ 12.Jh., größere, qualifizierte Buchminuskel 11./12.Jh., St. Galler Typ, vorne aus Ps. 67iij und Anfang 68, hinten aus 108ij und iij.
Hauptsprache: deutsch
Inhaltsangabe:
1-178[Psalterium deutsch]Salig ist der man der nit abgieng in dem Raͮt der v̍blen vnd in dem weg der su̍nder nit enstuͦnd vnd in dem stuͦle fraise nie sacz. Svnder in der e sines dez herren ist sin wille vnd an sine e gedenkt er naht und tag Vnd wirt alz das holcz daz geplantzet ist neben dem hin lo̍ffe der wazzer daz sin fruht git in siner zit …–…
Vf gefaren ist zuͦ dem himelen sitzet zuͦ der rehten hand sins vatters des almahtigen Der her nach künftig ist ze vrtailen die lebenden vnd die toten Zuͦ des zuͦ kunfte alle menschen erstand mit iren lichammen Vnd su̍llend rechnung tuͦn von allen iren aignen werken.
Vollständig bis auf die beiden letzten Verse des Symbolum Athanasianum (am Schluß p. 178), da das folgende Bl. herausgerissen.
(1-164) Psalterium, (164-178) Cantica.
Die Initien der Psalmen und Cantica stehen lateinisch jeweils zu Beginn, zugefügt von einer Hand des 15. Jhs. Bis Ps. 23 numeriert eine Hand des 16./17. Jhs.
Unsere deutsche Version nicht identisch mit den zahlreichen Initien bei W. Walther, Die deutsche Bibelübersetzung des Mittelalters, Braunschweig 1889-1892, 223-238, 643-646, vgl. auch col. 557-634. Dazu auch K. E. Schöndorf, Die Tradition der deutschen Psalmenübersetzung, Köln 1967: Verwandtschaftsgruppen 18-22, p. 130-133 (Lit.).
Entstehung der Handschrift:
Der Band stammt aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharina St. Gallen, nachmals Wil. Besitzeinträge p. 180: Dis bvͦch gehoͤrt den frawen ze sant katherinen ze sant gallen, Hand des 15. Jhs. Darunter: Behört St. Catharina Closter vor weil. Eintrag nach 1606.
Provenienz der Handschrift:
Darunter evtl. Kaufvermerk: ich sol geben ij florenum, Hand des 15. Jhs.
Erwerb der Handschrift: In StiBSG seit 16. September 1930 als Depositum der bischöflichen Bibliothek St. Gallen.