St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 255
Bruckner Albert, Scriptoria Medii Aevi Helvetica 3, Schreibschulen der Diözese Konstanz, St. Gallen II, Genf 1936, S. 75-76.
Handschriftentitel:
: Hexaemeron libri II. contra Iudæos libri II ad sororem Florentiam; Libellus de mansionibus filiorum Israel; Maccabæorum libri II.
Entstehungsort: St. Gallen
Entstehungszeit: IX. S.
Beschreibstoff: Blattlage: HFHF bezw. FHFH (neben einigen Unregelmässigkeiten wie FFFF, HFFH).
Umfang:
424 PP.
Format: 17,5 x 24 cm. (12,5-13,5 x 18,5-19,5 cm)
Lagenstruktur: Späte Kustoden (15. Jh.) mit Rötel in arabischen Ziffern. P. 14 I - P. 262 19. Quaternionen (47-58, 213-226, 279-290, 341-352
Ternionen, 107-114
Binio, 115-118, 227-230 Doppelblätter).
Seiteneinrichtung:
23-26 Zeilen. Linierung mit Griffel, meist auf Haarseite, vor der Faltung. Begrenzungslinien: a,b//e,d. Zirkellöcher am Rand.
Schrift und Hände:
Federproben (9.-10. Jh.) P. 291 (stark verdunkelt, respektiv 2. Codex wohl ohne Einband) 424.
Buchschmuck:
Spätere Ergänzungen: Modernes Inhaltsverzeichnis auf Innerm des Vorderdeckels.
Einband:
In beigebraunem abgeschabten gepressten (I) Ledereinband (18 x 24,5 cm) des 15 Jhs. 3 Bünde. Von 2 urspr. Schliessen die obere erhalten; Messingstifte im Vorderdeckel. Die früheren vorder- und rückseitigen Spiegelblätter sind losgelöst (vgl. Schriftspuren auf Deckel). Vorderdeckelaufschrift (15. Jh.): Beda in Cenesim. Liber quomodo Christus a patre sit genitus. Liber Machabeorum. Rückdeckelaufschrift (19. Jh.): Beda in Genesim. Liber Macchabeorum. Rückenetikette (19. Jh.): 255.
Inhaltsangabe:
Erwerb der Handschrift:
- MABK I no. 16 (9. Jh.) 75 Z. 10 ff.: De exameron liber I, item tiber Ysidori ad Florentinam datus et Hieronimi de mansionibus filiorum Israel in volumine I = no. 23 (1461) 108 Z. 24 f: A Beda in Genesim liber, quomodo filius a patre sit genitus, et Machabeorum.
- KatKolb: D n. 230 P. 1.
- Stempel 288 (ältere Standortssignatur 55 auf Rückdeckel).
Bibliographie:
- Scherrer 96 f. no. 255.
- Beeson 40, 122.
- Brauer 32,35.
Beschreibstoff: Teil I besitzt im Ganzen gut zugeschnittenes Pergament mit alten Löchern, auf Fleischseite schön weiss, Haarseite weissgelblich porig.
Schrift und Hände: Teil I wohl von einigen sehr nahe verwandten Händen im 1. Drittel des 9. Jhs. geschrieben und im weitern Sinn zur Wolfcozgruppe gehörig. Es ist im Ganzen eine sorgfältige, gut proportionierte, gleichmässig schöne Minuskel. Die Schrift verliert zusehends ihren vorkarolingisehen Charakter, sie wird enger, gepresster, schmaler, karolingisch.
Beschreibstoff: Teil II urspr. Fleischseite weissgelblich, Haarseite gelblich porig, jetzt schmutziges, verdunkeltes, unschön zugeschnittenes, gut geglättetes Pergament.
Zustand: Der 2. Teil ist am Rande stark beschnitten.
Schrift und Hände: Teil II stammt aus der 2. Hälfte des 9. Jhs. und ist in der Hauptsache von einer Hand geschrieben.