Für diese Handschrift sind folgende Beschreibungen vorhanden

  • Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 2: Abt. III: Codices 450-546, Liturgica, Libri precum, deutsche Gebetbücher, Spiritualia, Musikhandschriften 9.-16. Jahrhundert, Wiesbaden 2008, S. 397-409.
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  • Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 163.
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  • Schmid Alfred A., Die Buchmalerei des XVI. Jahrhunderts in der Schweiz, Olten 1954, S. 151-152.
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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 542
Public Domain Mark

Schmid Alfred A., Die Buchmalerei des XVI. Jahrhunderts in der Schweiz, Olten 1954, S. 151-152.

Handschriftentitel: Graduale
Entstehungsort: Kloster St. Gallen
Entstehungszeit: 1562
Katalognummer: 57
Beschreibstoff: Pgt.
Umfang: 796 S.
Format: 53,8 x 39,5 (ca, 45 x 27,5) cm.
Seitennummerierung: neupag.
Lagenstruktur: Spiegelbl, V. und R. Jede Doppelseite viergeteilt mit vier Stimmen (links Diskant und Tenor, rechts Alt und Baß, in der Regel mit je 3 Textz. und N., letztere s. Mensural- (Tenor Hufnagel-) Notation auf s. Fünflinienschema.
Zustand: Viele Bl. am Außenrand ausgebessert.
Seiteneinrichtung: Li.: blasse Tintenlinien, seitlich je 1 Vertikale; am R and stellenweise noch Zi. S. 200f. unrubriziert. Bruchstück einer alten Fol. 3 (1)-25 (12). Bl.-Zählung innerhalb der Lage nur 333 (unten Mitte): 6.
Schrift und Hände: Rotunda von einer einzigen Hand. 16 Ledersignakeln
Musiknotationen: Notation auf s. Fünflinienschema.
Buchschmuck:
3 Prunks. mit zwei Text- und Notenz. Am Rand oben: Auferstehung und die drei Marien auf dem Weg zum Grab, seitlich: Jonas, im Mittelgrund vom Schiff herab dem Fisch vorgeworfen, im Vordergrund ausgespien und Gott für seine Rettung dankend, unten rechts: der Gang nach Emmaus und im Mittelgrund die Nolimetangere-Szene, links das Mahl in Emmaus (datiert und signiert, 1562).
4 L, L
5 L, L mit Randranken (Vögel)
10 R, E
11 E, E einfache, ungerahmte Initialen, Titel seitlich von musizierenden Putten begleitet
129 Ganzseitige Miniatur, zweigeteilt. Oben: Auffahrt, unten: Teilung des Jordan mit dem Mantel des Elias, Entrückung des Elias, Verspottung des Elisäus und Bestrafung der Knaben
130 Q, V
131 Q, Q mit Randranken (Wappen, teilweise mit Schildhaltern), seitlich der Titel männliche und weibliche Musikanten
174 R, S
175 R, R mit Randranken (Heiliggeisttaube), seitlich der Titel Sänger verschiedenen Alters
222 S, B
223 S, S mit Randranken (Wappen mit Schildhaltern). Über den ersten drei Initialen die drei göttlichen Personen, seitlich der Titel musizierende Putten
261 Ganzseitige Miniatur, zweigeteilt. Oben: Abendmahl. Unten: Mannalese (signiert)
262 E, C
263 E, E mit Randranken, seitlich der Titel musizierende Putten. (262) unten: Fronleichnamsprozession (gerahmt).
324 E, P
325 E, E mit Randranken (Vögel), in erster Initiale Verkündigung auf dem Felde, in zweiter Anbetung des Kindes (Weihnacht). über jeder Initiale ein Wappen (324 mit Schildhalter), seitlich der Titel mu sizierende Putten
362 D, E
363 D, D mit Randranken, in erster Initiale Maria mit Kind, auf die übrigen verteilt die Dreikönige; über jeder Initiale ein Wappen mit Schildhalter (Putto). Seitlich der Titel männliche und weibliche Musikanten
402 H, T, H
403 H, H mit Randranken. über vier InitialenWappen. Seitlich der Titel vier Instrumente, zum zweiten eine fahnengeschmückte Kirche und zwei betende Mönche hinter einem Fahnenträger mit Kirchenfahne
439 Ganzseitige Miniatur (kreisrund mit Wappen in den Zwickeln): Gallus betend in den Domen, von Hiltibod gefunden. Im Mittelgrund Bär mit Brennholz und zwei Dämonen. Im Rahmen Umschrift hec reqvies mea in secvlvm secvli hic habirabo qvoniam elegi eam ps 131 dne ihv xpe ne despicias desiderivm mevm sed in honore scte genitricis tve und das Datum 1562.
440 J, V, V
441 V, V mit Randranken (Vögel und Wappen mit Schildhaltern). (440) oben, gerahmt: Gallus auf Thron, reicht dem Bären das Brot, rechts Wappen bekrönt von zwei Mitren mit zwei gekreuzten Stäben, Kreuz und Krone.
520 O, G, O
521 O, O mit Randranken (521 Katharina, Helena): über den Initialen Maria sitzend, Michael als Seelenwäger, Steinigung Stefans, Gallus, unter der dritten Johannes der Täufer. 520 neben dem mittleren Titel Petrus, darunter der Kindermord, 521 zwei Wappen, Bär mit Spruchband
551 Ganzseitige Miniatur (kreisrund mit Wappen in den Zwickeln): Othmarstranslation.
552 D, I, D
553 D, D mit Randranken. Wappen, (552) Bärenpaar mit dem Fäßchen Othmars; seitlich der Titel musizierende Putten
606 A, P
607 A, A mit Randranken. Über den Initialen Wappen; (606) Mitte: Teufel auf Balken, unten, gerahmt: Notkers Kampf mit dem Teufel
656 K, K
657 K, K mit Randranken. Über der ersten Initiale Mariä Himmelfahrt. Wappen. Über den Titeln vier instrumente (Flöten)
724 S, S
725 S, S mit Randranken. In erster Initiale Maria mit Kind auf der Mondsichel, in zweiter zwei Putten. In den Ranken Vögel und Wappen mit Schildhaltern, (724) unten Tisch mit Vögeln, die ab Notenheften singen. Seitlich der Titel musizierende Putten, (724) unten rechts zwei musizierende Bären.
Einband: Heller Lederband mit Blindpressung, V. und R. Spuren von je 5 Beschlägen. Spuren von 2 Langriemenschließen und einer mittleren Metallschließe. Heute 2 Lederriemen mit Schnallen (der obere zerrissen). Am Rücken unten Zugriemen. 5 Bünde. 2 Rücken-E. Pap.: Antiphonarium Quatuor Vocum. 542.
Inhaltsangabe:
  • Graduale
Entstehung der Handschrift:
  • (2) Fr. HK 1562. (399) HK. (363) an Rand unten: HK. Monogramm jeweils in Ligatur. Malersignatur: 3, 129, 261. Wappen des Malers 130, 607, des Schreibers 130, 222.
  • Kloster St. Gallen. Im Auftrag des Abtes Diethelm Blarer von Wartensee (1530-1564) durch Fr. Heinrich Keller, Subprior, geschrieben und durch Caspar Härtli von Lindau illuminiert. Vgl. bes. Nr. 58, ferner 44-46.
Bibliographie:
  • Scherrer, Verzeichniß der Hss. (1875) S. 163 Nr. 542.
  • K. Greith, Cantuarium S. Galli (1845) S. IX.
  • R. Schlecht, Monatshefte für Musik-Geschichte III (1871) S. 13f., S. 17-24.
  • Otto Marxer, Zur spätmittelalterlichen Choralgeschichte St. Gallens S.225-230.
  • G. Eisenring, Zur Geschichte des mehrstimmigen Proprium Missae bis um 1560. Veröffentlichungen der Gregorianischen Akademie VII, S. 188ff.
  • Karl Nef, Schweizer Passionsmusiken, in Schweizer Jahrbuch für Musikwissenschaft V (1931), S. 114-116.
  • Adolf Fäh, Die Stiftsbibliothek St.Gallen, 69. St.Galler Neujahrsbl. (1929) S. 23.
  • Arnold Geering, Homer Herpol und Manfred Barbarini Lupus, in Festschrift Karl Nef zum 60. Geburtstag dargebracht (1933) S.48-71.
  • Johannes Duft, Vierhundertjährige Prachtsbilder des Bodensees, Rorschacher Neujahrsblatt 1951 (mit Taf. und Abb.).