Für diese Handschrift sind folgende Beschreibungen vorhanden

  • Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 1: Abt. IV: Codices 547-669: Hagiographica, Historica, Geographica, 8.-18. Jahrhundert, Wiesbaden 2003, S. 129-131.
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  • Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 191.
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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 591
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Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 1: Abt. IV: Codices 547-669: Hagiographica, Historica, Geographica, 8.- 18. Jahrhundert, Wiesbaden 2003, S. 129-131.

Handschriftentitel: Legende und Exempla der hl. Ursula und der elftausend Jungfrauen; Visionen der Elisabeth von Schönau; Aszetische Stücke; Deutsche Gebete
Entstehungszeit: 15 Jh.
Beschreibstoff: Papier. Wasserzeichen Anker, vgl. Piccard, Wasserzeichen VI (1978), Abt. I, Nr. 104-221.
Umfang: 320 Seiten
Format: 20,5 x 14
Seitennummerierung: Bleistiftpaginierung I.v.A.
Lagenstruktur: Sexternionen, ausser Schluss II313-320. Reste von Wortreklamanten p. 48-288 sichtbar.
Seiteneinrichtung: Einspaltig 14 x 7/8, 18 Z., Linierung Bleitstift,
Schrift und Hände: Halbkursive Bastarda nach Art der Lettre Bourguignonne, von einer Hand des 15. Jhs., höchstwahrscheinlich derjenigen eines Schreibers.
Buchschmuck: rote Init. orn. p. 1, danach 1-3-zeilige Lombarden, Rubrizierung.
Einband: Einband 15. Jh., dunkelbraunes/schwarzes Leder auf Holz, Streicheisenlinien, Stempel, zwei Schliessen HDK-VDK verloren, eine Schliesse HDK-VDK des 18. Jhs. in der Mitte. Auf dem vordern Spiegel aufgeklebt Zettel mit Conspectus Franz Bucheggers.
Inhaltsangabe:
  • 1-161 Hystorie der heiligen xj tusent megede Allen Reinen Junpfroͮwen vnsers herren Jhesu cristi vnd allen gloͤibigen der heiligen kyrchen …–… Der do oͮch mit siner lieben muter aller junpfrowen kunigine gebenediget vnd gelobet sye one ende yemer eweklichen Amen.
    Ruth Dean, Manuscripts (s.u.), p. 71: dt. Übersetzung der von Elisabeth von Schönau verfassten Legende.
  • 162-233 Elyzabet von Schonowe, Gesicht und offenbarunge [Elisabeth de Schönau, Liber revelationum de sacro exercitu virginum Coloniensium (Elftausend Jungfrauen), dt.]
    Textgeschichte: Ed. lat. Text F.W.E. Roth, Die Visionen und Briefe der hl. Elisabeth sowie die Schriften der Äbte Ekbert und Emecho von Schönau, Brünn2 1886, p.123, Z. 2-135, Z. 18; Emil Spiess, Ein Zeuge ma. Mystik in der Schweiz, Rorschach 1935, p. 120-207, ediert unsere Hs. (synoptisch mit dem Text des vom Verfasser entdeckten Cod. Wolhusensis von 1517, heute im Missionsseminar Schoeneck bei Beckenried, Kt. Nidwalden), p. 118f. zu unserer Hs.; Ruth J. Dean, Manuscripts of St. Elizabeth of Schönau in England, in: The Modern Language Review 32, 1937, p. 62-71, p. 71; grosse Hss.-Übersicht bei Kurt Köster, Elisabeth von Schönau, in: Arch. f. mittelrhein. Kirchengesch. 3, 1951, p. 243-315, unsere Hs. p. 301f., Schreiberangabe unrichtig: der eingangs genannte Bruder T. ist Verfasser des ersten Stücks.
  • 234-259 Exempel von den Eylff tusent Junpfrowe [Revelationes de sacro exercitu virginum Coloniensium, dt.]
    Textgeschichte: Ed. auf Grund unserer Hs. Spiess, Zeuge (s.o.), p. 209-216, mit p. 208 summarischem Quellenhinweis auf Caesarius von Heisterbach, ohne Werkangabe (= Historie memorabiles 8, 85, gedruckt Köln 1599, p. 634-637); Dean, Manuscripts (1937), p. 71; VL 2 (1980), Elisabeth von Schönau, col. 488-494 (Kurt Köster), mit unserer Hs. col. 490, in unklarem Zusammenhang zum lat. und dt. Werk und zur Verfasserschaft.
  • 260-264 >Uss der alten hystorien von sant Cordulen<
    Textgeschichte: Gedruckt aus unserer Hs. bei Spiess, Zeuge (s.o.), p. 219f.; die lateinischen Texte p. 162-264 unserer Hs. auch in Basel, Univ.-Bibl. A VIII 26, dazu M. Steinmann, Katalog (Ms. Univ.-Bibl.) und Registerband, Basel 1982.
  • 265-290 Der geistlich mantel unser lieben frowen Djs ist der geistlich mantel vnser lieben froͮwen der do geordent ist von den tugeden vnsers herren …–… (289) Besserunge vnsers lebens noch dem liebesten willen gottes Amen.
  • 290-295 Gebett, von den wunden Jhesu Christi Dys ist die Summe dis gebettes. liij. messen. vj. Salter sechs tusend aue maria zu einer getzierde an disen mantel gegeben ist von mynnen. Amen. (291) Do was in eim walde also wir lesen ein Closeneren …–… ein gross gevallen got der höchste in disem gebette bett.
  • 295-302 >Us dem buche der geistlichen genoden Sant Mechthilt [von Hakkeborn]< Dje heilige Junpfrowe Sant Mechthilt oppferte zuͦ einer zite die vorgeschriben .v.m [ilia] iiij.c[entum] vnd lxxxx pater noster aue maria …–… Vnd libes luste flyehen. etc.
    Textgeschichte: Spiess, Zeuge (s.o.), p. 17: Auszüge aus dem Buch der geistlichen Gnaden der Mechthild von Hackeborn; VL 6 (1987), col. 251-259 (Margot Schmidt), mit unserer Hs. und Cod. 603 in col. 256. Vide Codd 603, p. 441b; 583, 5.
  • 303-305 Daz grosse gebet [zur] muter Marien [Gebetsanweisung]
    • (303) Rubrik,
    • (304) Gebet/Anleitung. Dje ersten x pater noster sol man betten …–… sol an betten Crutzewiß vff der erde gestrecket etc.
  • 306-313 Manunge von unser frowen Maria Jch lobe vnd ere vnd mane dich der froͮyden vnd der wunnen …–… (313) vnd not aller dirre welte. Pater noster vnd Aue maria.
  • 313-316 Gebet [zu Gottvater und Sohn, um Frieden] O Himelscher vatter wir bitten dich durch dinen gemynten eingebornen Sun …–… das din eingeborner Sun selber ist Amen.
  • 317-318 [Texteinschub] (zu p. 222) Vnd also ich nun verstanden hatt von sant Verenen …–… vnd gar viel wurdent gantz versumet etc.
    Textgeschichte: Dem Text folgen die ersten Worte des nachfolgenden Textes von p. 222; vgl. Spiess, Zeuge (s.o.), p. 190, 192; Köster, Elisabeth (1951, s.o.), p. 302 mit detaillierter Angabe der lateinischen Vorlage; zu Verena neu VL 10 (2000), col. 244f. (K. Kunze).
  • 318-319 [Texteinschub] (zu p. 232) Dar nach vnder den acht dagen des selben Hochgezittes …–… vnd mit snellem louff ylete er zuͦ dem wasser des Rines vnd ertranckete sich selbes vnd starp also.
  • 320 Besitzvermerk (s. o.)
Entstehung der Handschrift: Der Band stammt aus dem Klarissenkloster St. Dorothea zu Freiburg i. Br., gemäss Besitzeintrag p. 320: Dis buͦch gehoͤrt gon sant doren zuͦ friburg in brichsgoͮw, Hand des 15. Jhs.
Provenienz der Handschrift: Spätere Einträge p. 1: Den Clarisserin zu freyburg zu breysgaug geherig, Hand des 17. Jhs.
Erwerb der Handschrift: Darunter: Jst nach deren aufhebung von mir mit andren gekauft worden, da ich 1794 Pfarrer in Ebringen war. J. v. arx. Ibid. oben Mitte mit Bleistift eine alte Signatur d 169, 18./19. Jh.
Bibliographie:
  • Spiess, Zeuge (s.o.), p. 204, 206;
  • Koester, Elisabeth (1951, s.o.), p. 302;
  • Scherrer, Verzeichniss (1875), p. 191.