St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 636
Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 1: Abt. IV: Codices 547-669: Hagiographica, Historica, Geographica, 8.-18. Jahrhundert, Wiesbaden 2003, S. 249.
Handschriftentitel: , Geschichte der Catilinarischen Verschwörung und des Jugurthinischen Kriegs
Entstehungszeit: 11. Jh.
Frühere Signatur:
S. n. 488.
Beschreibstoff: Pergament. Unregelmässiges, teilweise dickes, für Schulzwecke (vgl. Format) ausgeschiedenes Kalbspergament minderer Qualität.
Umfang:
A, B + 208 Seiten
Format: 14,5/15 x 11/12
Seitennummerierung: Tintenpaginierung I. v. A.
Lagenstruktur: Quaternionen, ausser III[-1]17-26, nach p. 20 1 Bogen halb beschnitten, III75-86, IV119-134, 179-194: hier ist der innere Bogen komposit, III151-162, 1II195-206 (der mittlere Bogen komposit).
Seiteneinrichtung:
Einspaltig 10/11 x 8/8,5, 20, vereinzelt auch 18 und 19 Z.
Schrift und Hände: Schülerbuch von einer ganzen Reihe offenbar nicht st.gallischer, wenig ausgebildeter Hände in späterer Carolina des 11. Jhs. geschrieben, vgl. die besonders wechselhaften Passagen p. 101-108. Ahlberg (s. u.) unterscheidet lediglich drei Hände: I 1-118; II 119-134, 179-194; III Folia varia (s. d.); sein plausibler Ansatz deckt aber nicht den ganzen Befund der sich ablösenden Hände ab.
Buchschmuck: In der besser geschriebenen Lage p. 119-134 findet sich p. 122 eine kleine rote, grün kolorierte Init., ebenso am Schluss p. 204.
Spätere Ergänzungen: Vereinzelte Korrekturen und gegen Schluss längere Marginalien von einer Hand des 12. Jhs.
Einband:
Einband 18. Jh., Halbleder und graues Papier auf Karton, papierener Vor- und Nachsatz.
Inhaltsangabe:
-
1-95
Coniuratio Catilinae]
Textgeschichte: Neueste Edd. L.D. Reynolds, Oxford 1991, p. 5-53, ohne unsere Hs., ebenso lat./dt. W. Eisenhut/J. Lindauer, Zürich 1985. Vide Codd. 858, p. 764; 864, 268; 1451, 1.
- 95-206 Bellum Jugurthinum] Falso qveritur de natura genus humanum …–… ut aut a popularibus coniura // Bricht ab.
Erwerb der Handschrift: In StiBSG nicht vor 16. Jh. nachweisbar, vgl. Stempel D. B.
p. 170; Conspectus
Pius Kolb
p. 1. Vermerk einer weiteren Hand p. A: Est Codex a Francisco Dorotheo Gerlach, Profeßore Basileensi collatus examinatus atque excussus. a.[nno] MDCCCXXVIII..
Bibliographie:
- Axel W. Ahlberg, Prolegomena in Sallustium, in: Göteborgs Kl. V. u. V. Sam hälles Handlingar 13, 1910/11, p.1-179, philolog. Analyse p. 100-103, unsere Hs. p. 100 kurz erfasst. Die Folio-Angaben zu der bei ihm Hand III genannten Partie sind nicht nachvollziehbar;
- A. D. Leeman, A systematical bibliography of Sallust, Leiden ²1965;
- Scherrer, Verzeichniss (1875), p. 207: »inkorrekter Text in schlechter Schrift.«