Für diese Handschrift sind folgende Beschreibungen vorhanden

  • Lenz Philipp / Ortelli Stefania, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 3: Abt.V: Codices 670-749: Iuridica; Kanonisches, römisches und germanisches Recht, Wiesbaden, 2014, S. 20-22.
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  • Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 219.
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St. Gallen, Stiftsbibliothek St. Gallen, Cod. Sang. 674
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Lenz Philipp / Ortelli Stefania, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 3: Abt. V: Codices 670-749: Iuridica; Kanonisches, römisches und germanisches Recht, Wiesbaden 2014, S. 20-21.

Handschriftentitel: Burchardus Wormatiensis: Decretum
Entstehungsort: Mainz (?)
Entstehungszeit: 11. Jh.
Frühere Signatur: D.n. 216
Beschreibstoff: Pergament
Umfang: 435 Seiten. Buchblock 218 Blätter.
Format: 23,5–24 × 18–18,5
Seitennummerierung: Paginierung I.v.A. 1–214, 214a, 215–435.
Lagenstruktur: Lagen: 18 IV287 + V307 + (III+2)323 + 2 IV355 + (III+2)371 + 4 IV435; p. 312/313, 318/319, 360/361, 366/367 sind Einzelblätter. Zeitgenössische Lagenzählung am Lagenende unten, etwas links der Mitte: I (p. 16) – XXVI (p. 419), p. 80, 239 stark beschnitten und kaum sichtbar.
Zustand: Pergament, p. 308435 Blätter etwas weniger breit als zuvor, von p. 434/435 die unteren drei Viertel abgeschnitten (5–5,5 × 17,5), gelegentlich Löcher, Risse schon vor der Beschriftung mit weissem Faden (z.B. p. 59/60, 71/72, 77/78), später mit grünem Faden (z.B. p. 420/421) vernäht, zu Beginn p. 15 und zu Ende p. 431435 Blätter stark gebräunt.
Seiteneinrichtung: Schriftraum einspaltig, 19–19,5 × 14, 36 Zeilen, Blindlinierung, Zirkellöcher nahe am Blattrand
Schrift und Hände: Karolingische Minuskel des 11. Jh., wohl von einer Hand, kaum aus St. Gallen, sondern mit einem g (mit auffällig grosser, flacher unterer Schleife), das an das Mainzer Skriptorium der ersten Hälfte des 11. Jh. erinnert (vgl. Hoffmann, Buchkunst 1, S. 228; 2, Abb. 92–95, 106), in brauner Tinte.
Buchschmuck:
  • p. 2 beim Prolog Invokation in roter Unziale und Capitalis Rustica, eine 6–7-zeilige Initiale ausgespart und nicht geschrieben, Beginn in brauner Capitalis Rustica, p. 10 zu Textbeginn 6-zeilige Figureninitiale mit Raubtier in brauner und roter Tinte, Incipit in roter Capitalis Rustica, rote Kapitelüberschriften, auf den äusseren Seitenrändern rote Kapitelzählung und Inscriptiones, Letztere bis p. 312 eingerahmt, in brauner Tinte, zu Kapitelbeginn rote Majuskel in der Versalienspalte. Kopfzeile in brauner Capitalis Rustica.
  • P. 11, 75, 87 unten je ein federgezeichnetes Raubtier bzw. dessen Kopf in brauner und roter Tinte.
  • P. 201 (nach Liber VII) Arbor consanguinitatis als rotes Gitter- oder Netzschema, auslaufend in Blattornamentik, mit braun und rot eingeschriebenen Verwandtschaftsbezeichnungen, p. 202203 (vor Liber VIII) Arbor consanguinitatis aus kreisförmigen roten Zellen, mit braun ein- oder beigeschriebenen Verwandtschaftsbezeichnungen (Schadt, S. 202-203).
Einband: Einband von ca. 1460. Leder (Sämischgerbung) auf Holz (Buche), Lederbezug besonders am Rücken beschädigt. Streicheisenlinien, z.T. nur schwach sichtbar, auf Vorder - und Hinterdeckel: Rechteck mit Streifenrahmen, durch Diagonalbänder geteilt. 2 Ösenverschlüsse (Adler BV.2.1.1), erhalten sind 2 einfache Dorne auf dem Vorderdeckel, unten Öse aus Blech mit 2 Bohrungen und Rest eines Zugriemens, Lederriemen und neuerer Ziernagel am Rand des Hinterdeckels, oben Rest eines Lederriemens und Ziernagel am Rand des Hinterdeckels. Rückenschild mit der alten Signatur (möglicherweise A) teilweise von neuerem Rückenschild überklebt. Spuren eines Vorderdeckelschilds. Gotische Deckelverbindung. Heftung auf 3 erhabene gespaltene Lederbünde. Flechtbandkapitale. Nicht mehr verwendete Heftstellen einer früheren Bindung sichtbar, z.B. jeweils 3–4 cm vom Oberschnitt im Falz. Auf der Innenseite der Vorder - und Hinterdeckel Leimspuren ehemaliger Spiegelblätter.
Inhaltsangabe:
  • 1 Inhaltsangabe, Stempel D.B. [s. o.], sonst leer.
  • 2434 Burchardus Wormatiensis: Decretum
    • (24) Prolog. >In nomine domini Incipit prefaciuncula istius libri<. Burchardus solo nomine salutem. Multis iam sępe diebus …–… precor ut habeas.
    • (410) Capitula libri I.
    • (10434) Text. >Incipit liber primus. De potestate et primatu I. Quod in nouo testamento< In nouo autem testamento …–… uiuere non potuerant. Jeweils den Libri vorangestellte Capitula.
    • (435) Leer.
    CALMA 2, S. 521–522 (Lit.). (2–4) Ed. PL 140, Sp. 499, Z. 33 – S. 502, Z. 35. (4–434) Ed. PL 140, Sp. 549–1058; vgl. auch den Druck Decretorum libri XX, Köln 1548 (ND hg. v. Gérard Fransen, Theo Kölzer, Aalen 1992) Otto Meyer, Überlieferung und Verbreitung des Dekrets des Bischofs Burchard von Worms, in: ZRG KA 24 (1935), S. 149 diese Hs. (= Nr. 16) erwähnt; Gérard Fransen, La tradition manuscrite du Décret de Burchard de Worms, in: Audomar Scheuermann, Georg May (Hg.), Ius sacrum. Klaus Mörsdorf zum 60. Geburtstag, München 1969, S. 116–117; Gérard Fransen, Le Décret de Burchard de Worms. Valeur du texte de l’édition. Essai de classement des manuscrits, in: ZRG KA 63 (1977), S. 1–19, hier S. 13, 17; Kéry, Canonical Collections, S. 135, 137 (entgegen der dortigen Angabe ist die Hs. vollständig).
Entstehung der Handschrift: Gemäss der Schrift kaum in St. Gallen, sondern möglicherweise in Mainz geschrieben. In der St. Galler Klosterbibliothek spätestens seit 1461 gemäss dem Rückenschild. Stempel D.B. von 1553–1564 (p. 1, 435). Inhaltsangabe von Pius Kolb p. 1. Alte Signatur Pius Kolb p. 1: D.n. 216.
Bibliographie:
  • Kottje, Kirchenrechtliche Interessen im Bodenseeraum, S. 30 diese Hs. erwähnt;
  • Hermann Schadt, Die Darstellung der Arbores Consanguinitatis und der Arbores Affinitatis. Bildschemata in juristischen Handschriften, Tübingen 1982.
  • Szirmai, Dokumentation.