St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 912
Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 330-331.
Entstehungszeit: s. VIII
Beschreibstoff: Pgm.
Umfang:
320 Seiten
Format: 12° (12 x 9,5 cm)
Seiteneinrichtung:
zu 17 - 18 Zeilen in Halb-Uncial, ohne Signatur.
Schrift und Hände:
Halb-Uncial.
Inhaltsangabe:
Codex rescriptus
- S. 2-3 und 297 Bruchstücke einer Rhetorik, auf S. 3 zu beiden Seiten einer illuminirten männlichen Figur, umgeben von einer Randverzierung (wie eine solche auch auf der hintersten Seite vorkommt). Diese Sätze sind mit stumpfer Feder in Uncial geschrieben.
- S. 4-320 Abba Pater Abavus …–… Zipherus Ventus Expl. Ermeneumata Do. gratias amen. (In scharfer, gleichförmiger Halb-Uncial geschrieben. Es werden seltenere oder fremde, griechische, lateinische, mittellateinische Wörter durch sinnverwandte lateinische erklärt. Die Vocabeln sind paarweise in zwei Columnen untereinander gesetzt.)
-
Die ausgewaschene oder ausradirte untere Schrift, die auf einigen Seiten durch Reagentien gelitten hat, gehört mehrern ursprünglich in Folio geschriebenen Codices an und läuft im jetzigen Duodezformat von oben nach unten. Sie enthält nach v. Arx Folgendes:
- (S. 13-20) wie auch am Rande von S. 47 und 48: Grammatik in Uncial des VI. Jh.
- (S. 25, 26, 31, 32, 299, 300, 303, 304, 309, 310) Jeremias XLIX v. 16, 17 u. ff. in Uncial des V/VI. Jh.
- (S. 45, 282) Psalmen, mit Abweichungen von der Vulgata, wie auch im vorhergehenden Theil; Uncial s. VI.
- (S. 43, 44, 283-318) Zeilen in röm. Cursiv, einer in deutchen Hss. seltnen Schriftart.
- (S. 299, 300, 313) und 314 Aelteste Capitalschrift des V. Jh., wodurch sich dieser Codex unter die allerfrühesten der Stiftsbibliothek einreiht.
Bibliographie:
- Siehe Calmet Diarium p. 66 No. IV.