Frauenfeld, Kantonsbibliothek Thurgau, Y 114
Handschriftentitel: Chronik des Kloster zu Selnau
Entstehungsort: Kartause Ittingen
Entstehungszeit: zwischen 1614 und 1638
Frühere Signatur:
M 41u
Beschreibstoff: Papier
Umfang:
6 Bll.
Format: 305 x 200 mm
Seiteneinrichtung:
256 x 150 mm, einspaltig, 32 Zeilen
Buchschmuck: 2r Blauschwarzlavierte Federzeichnung mit der Mutter Gottes und dem heiligen Bernhard von Clairvaux, dazwischen das Wappen des Klosters Selnau mit dem Abtsstab; 3r ausgesparter Leerraum für ein weiteres Wappen.
Einband:
Papier über Pappe, blaugrün gesprenkelt, 19. Jh.
Inhaltsangabe:
-
Geschichte des Kloster zu Selnau
- (1r-v) leer
- (2r) Monasteria varia monialium s. ordinis Cisterciensium. Von Underscheidlichen Frauwen Clostern Cisterzer Ordens im Schweitzerland: Wie die selben erbauwen auff und zu genommen. Auch was denckwurdiges sich bei und mit ihnen verloffen und zugetragen. Darunter die oben erwähnte Federzeichnung. Steht als Titelblatt für eine Sammlung der Chroniken der Schweizer Zisterzienserinnenklöster.
- (2v) leer
-
(3r)
Coenobium virginum beatae Augiae Cisterciensium. Von auff und zunemmen auch erbauwung des Frauwen Closters Sellnauw Cisterzer Ordens von der kleinen Stadt Zurich. Name seinen anfang Anno Salutis MCC.
Die Chronik Murers geht nur auf die Erbauung des Klosters Selnau ein und bricht anschliessend ab. - (3v-6v) leer
Entstehung der Handschrift:
- Darüber, welche Quellen für die Chronik des Klosters Selnau verwendet hat, ist nichts bekannt.
- Verglichen mit andern Chroniken scheint klar zu sein, dass es sich hierbei um einen geplanten aber nicht vollendeten Sammelband der Zisterzienserinnenklöster der Schweiz handelt. hat sich jedoch erst mit dem Kloster Selnau befassen können und die Sammlung unvollendet hinterlassen. Es fehlen im Bezug zum Kloster Selnau die Auflistung der Äbtissinnen, die Zeichnung der Kirchenpatrone (Leerraum fehlt jedoch) und eine Vedute des Klosters.
Provenienz der Handschrift: Die Handschrift mit der Chronik des Klosters Selnau war nach ihrer Fertigstellung wie die anderen Chroniken für das „Theatrum Ecclesiasticum Helvetiorum“ vorgesehen.
Erwerb der Handschrift: Vermutlich ist die Handschrift erst nach der Aufhebung der Thurgauischen Klöster im Jahre 1848 in die Kantonsbibliothek Thurgau gelangt, wo sie wahrscheinlich auch gebunden wurde und die alte Signatur M 41u erhielt.
Bibliographie:
- Meyer von Knonau, Gerold: Heinrich Murer. In: ADB 23 (1886), S. 60.
- Meier, Gabriel: Der Karthäuser Heinrich Murer und seine Schriften. Stans 1900 (SA: Der Geschichtsfreund, Bd. 55), S. 3-38.
- Wehrli-Johns, Martina: Selnau. In: Die Zisterzienser und Zisterzienserinnen, die reformierten Bernhardinerinnen, die Trappisten und Trappistinnen und die Wilhelmiten in der Schweiz, Bern 1982 (Helvetia Sacra, Abt. III, Bd. 3, Teil 2), S. 893-904.
- Guisolan, Michel: Heinrich Murer (1588-1638). Kartäusermönch und Historiker. In: Thurgauer Köpfe 1, hrsg. v. André Salathé, Thurgauer Beiträge zur Geschichte, Bd. 132 (1995), Frauenfeld 1996, S. 233-240.