Kurzcharakterisierung:Die Eidgenössische Chronik von Werner Schodoler (1490-1541) ist die jüngste der illustrierten Schweizer Chroniken des Spätmittelalters. Ihre Niederschrift wurde aus privater Initiative zwischen 1510 und 1535 unternommen und hat v.a. die Amtliche Berner Chronik von Diebold Schilling und die Kronica von Petermann Etterlin zur Vorlage. Dieser Band, der dritte und letzte Band der Chronik, enthält die Ereignisse der Burgunderkriege und des Schwabenkriegs und endet mit den italienischen Kriegszügen, unter anderem der Schlacht von Marignano vom 13. und 14. September 1515, an welcher der Autor vermutlich selbst teilgenommen hatte. Der Band ist mit 196 unkolorierten Federzeichnungen von einem anonymen Künstler illustriert. Die drei Bände befinden sich heute in unterschiedlichen Bibliotheken: der erste Band in der Leopold-Sophien-Bibliothek in Überlingen, der zweite im Stadtarchiv Bremgarten und der dritte in der Aargauer Kantonsbibliothek.(ber)
Standardbeschreibung: Die Eidgenössische Chronik des Wernher Schodoler, Kommentar zur Faksimile-Ausgabe der dreibändigen Handschrift, hg. von Walther Benz, Faksimile-Verlag Luzern 1983, S. 403-404 und 324-325.
Standardbeschreibung anzeigen
Zusätzliche Beschreibung: Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz in lateinischer Schrift vom Anfang des Mittelalters bis 1550, Bd. I: Die Handschriften der Bibliotheken von Aarau, Appenzell und Basel, bearbeitet von Beat Matthias von Scarpatetti, Dietikon-Zürich 1977, Nr. 16, S. 8.
Zusätzliche Beschreibung anzeigen
Online seit: 20.12.2012
Aarau, Aargauer Kantonsbibliothek, ZF 18
Papier · 334 ff. · 40 x 29-29.5 cm · Bremgarten · [1514-1532]
Werner Schodoler, Eidgenössische Chronik, Bd. 3
Wie zitieren:
Aarau, Aargauer Kantonsbibliothek, ZF 18, f. 173r – Werner Schodoler, Eidgenössische Chronik, Bd. 3 (https://www.e-codices.ch/de/list/one/kba/Ms-ZF-0018)
Die Eidgenössische Chronik des Wernher Schodoler, Kommentar zur Faksimile-Ausgabe der dreibändigen Handschrift, hg. von Walther Benz, Faksimile-Verlag Luzern 1983, S. 403-404 und 324-325.
Handschriftentitel: Schodoler-Chronik
Alternative Bezeichnung: Band III der Chronik
Frühere Signatur:
Ms. Z 18 fol.
Beschreibstoff: aus Papier.
Umfang:
334 Bll. (+ je ein Vorsatzbl. vom und hinten, neu)
Format: 40 x 29-29,5 cm.
Seitennummerierung: Bleistiftfoliierung neueren Datums in der oberen rechten Ecke. Ältere Paginierung oben rechts mit Tinte 1-9, mit Bleistift 10-20; ursprüngliche Foliierung in der Mitte des unteren Randes mit rötlicher, oft verblasster Tinte 9 (f. 9)-81 (f. 81), mit bräunlicher Tinte wie Text 82 (f. 82)-280 (f. 280).
Lagenstruktur: 43 Lagen: IV, III, 3 IV, III, IV, IV-3, 2 IV, III, 3 IV, V-1, III, 21 IV, V, VI + eingeschobenes Doppelbl. (f. 302, 303), I, VII, 5 Einzelbll., II.
Zustand: Der Band ist anlässlich der Faksimilierung von Ernst Gall, Villmergen, im August 1980 restauriert worden.
Seiteneinrichtung:
Schriftspiegel teils durch blinde, teils durch mit Blei gezogene, mittels Zirkelstichen markierte horizontale und vertikale Linien begrenzt, f. 1-280: 25,5 x 14,5 cm, f. 281-333: 30 x 18,5 bzw. unregelmässig.
Schrift und Hände: Gegen Schluss des Bandes ab f. 280 wird Schodolers Schrift flüchtiger.
Buchschmuck:
Rote Initialen für Kapitelsanfange sind gelegentlich nur am Anfang der Handschrift ausgeführt; in der Folge ist der dafür vorgesehene Platz leer geblieben.
Schiffbruch eidgenössischer Söldner bei Wangen an der Aare (1480).
Spätere Ergänzungen: Spätere Zusätze f. 61r (III. 116, Z. 31-33), f. 262r.
Einband: Einband aus Leder über Holzdeckeln, mit Blindpressungen verziert: drei dreilinige Rahmen mit gleichartigen Diagonalbändern bis zur Mitte; zwischen den Rahmen Medaillons wie beim Bremgartner Band. Zwei mit Metall verstärkte Lederschliessen von hinten nach vorn, neu. Fünf Doppelbünde am Rücken. Auf der Innenseite des Vorderdeckels finden sich verschiedene handschriftliche und gedruckte Besitzvermerke (vgl. Faksimile): 1. A 32; 2. Werner Schodoler; 3. Msc. bibl. Zurlaub. 18 fol.; 4. Oßwald Kolin ist myn Besitzer / im Jahr Christi 1664 / hat mirs verehrt herr Schwager Seckelmeister undt Schultheiß Beat Jacob Rogenmoser seelig; 5. Gehöre besunder der Zur Laubischen Biblioteck / hatts mir ueberlassen herr Seckelmeister Koly (...?) / (...?) B. J. Zurlauben ritter; 6. Exlibris von Beat Jakob II. Zurlauben (1660-1717)9; 7. Exlibris von Beat Fidel Anton Zurlauben (1720-1799)10. Auf dem hinteren Spiegelbl.: Ich gehör dem / Batt Jacob / Roggenmoser Rott
Zug.
9 Vgl. E. Bosshard, Zuger Exlibris, Ratsherrenschilder und heraldische Blätter im XVII. und XVIII. Jahrhundert, 2. Teil, in: Geschichtsfreund 128 (1975) 92, Nr. 45 mit Abb.
10 Vgl. E. Bosshard, a. a. O., Nr. 53 mit Abb.
Entstehung der Handschrift: Schodoler dürfte mit der Niederschrift dieses Bandes nicht vor 1514 begonnen (vgl. die Jahreszahl 1514 im Bild f. 209r, III. 307) und diese nach 1532 beendet haben (vgl. III. 425).
Erwerb der Handschrift: Laut den Vermerken auf den Spiegelbll. war der Codex später im Besitze von Beat Jacob Rogenmoser, Oswald Kalin I. (1612-1699), Beat Jakob 11. Zurlauben (1660-1717) und Beat Fidel Anton Zurlauben (1720-1799), dessen Sammlung 1803 vom Kanton Aargau erworben worden ist.
Bibliographie:
Katalog der datierten Handschriften der Schweiz in lateinischer Schrift vom Anfang des Mittelalters bis 1550, Bd. I (1977), S. 8, Nr. 16.
K. W. Meier, Die Zurlaubiana. Werden, Besitzer, Analysen, Bd. I/II (1981), S. 1114f., Nr. 121.