Kurzcharakterisierung:Erster Band (Winterteil) des zweibändigen Antiphonariums mit den Gesängen des Stundengebets; es wurde im Wechsel mit MsMurFm9 verwendet. Die grossformatige Handschrift aus dem 15. Jahrhundert ist weitgehend schmucklos. Sie lässt sich aufgrund der Responsorien der Adventszeit dem Zisterzienserorden zuweisen.(gam)
Standardbeschreibung: Bretscher-Gisiger Charlotte / Gamper Rudolf, Katalog der mittelalterlichen Handschriften des Klosters Wettingen, Dietikon-Zürich 2009, S. 118-119.
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Online seit: 18.06.2020
Aarau, Aargauer Kantonsbibliothek, MsMurFm 6
Pergament · 303 ff. · 51-52 x 34 cm · 15. Jahrhundert
Antiphonarium OCist, Pars hiemalis
Wie zitieren:
Aarau, Aargauer Kantonsbibliothek, MsMurFm 6, f. 240v – Antiphonarium OCist, Pars hiemalis (https://www.e-codices.ch/de/list/one/kba/MurFm0006)
Bretscher-Gisiger Charlotte / Gamper Rudolf, Katalog der mittelalterlichen Handschriften des Klosters Wettingen. Katalog der mittelalterlichen Handschriften in Aarau, Laufenburg, Lenzburg, Rheinfelden und Zofingen, Dietikon-Zürich 2009, S. 118-119.
Mit freundlicher Genehmigung des Verlags (Urs Graf Verlag, Dietikon). Das Copyright an der Handschriftenbeschreibung liegt beim Verlag.
Handschriftentitel: Antiphonarium OCist, pars hiemalis
Lagenstruktur: 24 V240 + (V-2)248 + 4 V288 + (V-3)295. Lagenzählung .I.–.XXVIIII. am Ende der Lagen, teilweise beschnitten.
Zustand: nach Bl. 244 und nach Bl. 293 sind zwei Blätter, nach Bl. 295 ist ein Blatt herausgeschnitten, am Schluss fehlt mindestens eine Lage, Textverlust; Bl. 217 seitlicher, Bl. 242 unterer, Bl. 294 seitlicher und unterer, Bl. 295 oberer und seitlicher Rand abgeschnitten, Bl. 189 Einschnitte am seitlichen Rand.
Seiteneinrichtung:
Tinten- und Stiftliniierung.
Schriftraum 36 x 22–22,5, 10 Zeilen mit Notenschema. 45r–46r zweispaltig (10,5), 29 Zeilen.
Schrift und Hände:
Textura von einer Hand.
Musiknotationen: Hufnagelnotation auf vier Linien.
Buchschmuck:
Rubriziert, Überschriften rot.
Einzeilige rote und blaue Lombarden sowie einzeilige schwarze Initialen, rot gestrichelt, mit schwarzem Fleuronné, teilweise mit Fratzen.
Zu Beginn (1r, 2v), bei Weihnachten (41r), Epiphanie (83v), Andreas (196v), Agnes (205r), Purificatio BMV (224r), Benedikt (247r), Annuntiatio BMV (257r) 2–5zeilige rot-blau ornamental gespaltenen Lombarden mit rotem Fleuronné.
Einband:
Mit hellem Leder bezogene Holzdeckel, 16. Jh. Streicheisenlinien, Einzel- und Rollenstempel, eine Rolle mit Porträts von Kaiser Karl V., Ferdinand I. und Papst Leo VI. (!). Je vier durchbrochene Eckbeschläge und je ein Mittelbuckel aus Messing. Zwei nach vorn greifende Langriemenschliessen mit Messingteilen. Blau-weisse Kapitale. Auf dem Rücken Signaturschild Ms. Bibl. Mur. Fm 6, darunter Titelschild, verblasst. Vorsatzblätter (I–IV, V–VIII), Papier, Wasserzeichen: Zürcher Wappenschild ähnlich Briquet 876 (1542–1578). Auf Bl. 194 Signakel aus braunem Leder (Beginn des Sanctorale).
1r–194rProprium de tempore.
1. Sonntag im Advent – Karsamstag.
>Sabbato in ad[ven]tu domini<.
Super psalmos antiphona. Custodit dominus omnes diligentes …–…
sicut mortuos seculi.
Responsorien der Adventsonntage zisterziensisch, vgl. Ottosen, Antiphonaire, S. 46, 89, 139, 200f. 38r Weihnachten mit AH 50 Nr. 8. 50r Stephanus mit RH 19483. 58r Johannes Ev. mit AH 50 Nr. 9. 81r Epiphanie mit AH 50 Nr. 10. 160r Passionssonntag mit AH 51 Nr. 75. 169r Palmsonntag mit AH 51 Nr. 74.
194r–263vProprium de sanctis.
Andreas – Annuntiatio BMV.
>In vigilia sancti Andree apostoli<.
Ad vesperas responsorium. Venite post me …–…
filium dei. Alleluia. Euouae.
Andreas mit AH 51 Nr. 139. 203r Agnes mit AH 50 Nr. 11. 221r Purificatio BMV mit AH 51 Nr. 128. 231v Agathe mit AH 51 Nr. 135. Nach 244v fehlen 2 Bl., Textverlust.
263v–295vCommune sanctorum>In natali apostolorum Thome et Mathie<.
Ad vesperas responsorium. Qui sunt isti …–…
Ad vesperas. Cognovit eum dominus in bene //
Schluss fehlt. Apostel mit AH 50 Nr. 17. 272r Märtyrer mit AH 51 Nr. 114b. 289r Bekenner mit AH 51 Nr. 116. Nach 293v fehlen 2 Bl., nach 295v fehlt eine unbestimmte Anzahl von Blättern, Textverlust. Bricht in der Vesper für einen nichtbischöflichen Bekenner ab.