Der Liber ordinarius ist ein liturgisches Werk, in dem die täglichen und festlichen Zeremonien für eine bestimmte Kathedrale oder eine bestimmte Kollegiats- oder Klosterkirche beschrieben wurden. In diesem Falle handelt es sich um ein Liber für Augustinereremiten, das nach einer Anmerkung auf f. 63v-64r vom Bruder Georius Vituli des Konvents der Augustinereremiten von Freiburg im Breisgau geschrieben wurde. Dieser enthält auch verschiedene Predigten, Unterweisungen und einen Traktat zu den zehn Geboten in deutscher Sprache. Von Freiburg im Breisgau gelangte dieser zu einem ungekannten Zeitpunkt ins Augustinerkloster in Freiburg (Schweiz).
Online seit: 19.03.2015
Brevier für den Gebrauch der Diözese Lausanne. Die Zusätze im Kalendar zeigen, dass die Handschrift seit dem 14. Jahrhundert in einem Dominikanerkonvent von Lausanne benutzt wurde. Die Handschrift, die zum Zeitpunkt einer Neueinbindung im 18. Jahrhundert stark beschnitten wurde, ist mit wenigen Initialen verziert, die meisten davon weisen pflanzliche Verzierungen und Marginaldrolerien auf.
Online seit: 14.12.2017
Diese Zisterzienser Handschrift, die in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert werden kann, enthält nur einen Teil des Alten Testaments, das heisst die Bücher Jesaia bis und mit Maleachi. Es handelt sich um ein Buch, das wohl aus historischen Gründen die Bibliothek gewechselt haben muss. Nachdem es erst in der Zisterzienserabtei Frienisberg im Kanton Bern aufbewahrt wurde, gelangte es nach Hauterive, als das Berner Kloster durch die protestantische Reformation aufgelöst wurde. Der letzte Abt von Frienisberg, Urs Hirsinger, sei so mit einer Handvoll Handschriften in die Freiburger Abtei gelangt.
Online seit: 09.04.2014
Psalterium-Hymnarium, bestimmt für den Gebrauch der Dominikaner. Die Heiligen, die im Kalender eingetragen sind, lassen auf einen möglichen süddeutschen oder böhmischen Ursprung schliessen. Vor allem die Art der Verzierung der illuminierten Initialen und Fleuronnés deuten auf einen böhmischen Ursprung und eine Datierung auf die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts hin (Mitteilung Martin Roland, Wien).
Online seit: 04.10.2011
Dieses Zisterzienser Missale wurde vermutlich um 1200 in Hauterive geschrieben und hat jüngst die Aufmerksamkeit der Historiker, die über die Heilige Elisabeth von Thüringen (1207-1231) arbeiten, auf sich gezogen. Sie wurde zusammen mit einer anderen Handschrift aus Hauterive, dem Antiphonar L 301, als Zeugnis der raschen Verbreitung des Kults der Heiligen in einem Zisterzienserkloster angesehen. Tatsächlich entscheidet das Generalkapitel 1236, dass der Name der Heiligen, die im Vorjahr heilig gesprochen wurde, ins Martyrologium und in den Kalender des Ordens eingetragen werden sollte. Der entsprechende Eintrag einer zweiten Hand, der im Kalender unserer Handschrift aufgeführt ist, ist wahrscheinlich eine Folge dieser Entscheidung.
Online seit: 09.04.2014
Unvollständiges Graduale, bestimmt für den Gebrauch der Augustiner-Eremiten. Es wurde im Jahre 1539 von Jacobus Frank geschrieben, der am unteren Rand der Seite 51r dargestellt ist. Die Handschrift enthält zahlreiche Miniaturen mit Wappen, Spruchbändern und Monogrammen von verschiedenen Händen von 1538 bis 1594. Die Miniaturen sind stellenweise herausgeschnitten und wurden teilweise wieder eingeklebt.
Online seit: 04.10.2011
Diese Handschrift, welche an einem unbekannten Ort während der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts abgeschrieben wurde, stellt ein schönes Beispiel eines mit Noten versehenen Zisterzienser Antiphonars dar (nur das Proprium de Tempore ist hier erhalten): eine elegante Schrift mit grossem Zeilenabstand ermöglicht eine gute Lesbarkeit, eine viereckige Musiknotation, welche über dem Vier-Linien-System angeordnet ist, und eine reiche Verzierung von Fleuronné-Initialen und Drolerien. Die Fragmente einer Bibel des 12. Jahrhunderts sind zu Beginn der Handschrift eingebunden und sind wertvolle Zeugen für die paläographische Untersuchung von älteren Handschriften, welche von den Zisterziensern in Hauterive geschaffen wurden.
Online seit: 31.03.2011
Antiphonar für franziskanischen Gebrauch, welches ins späte 13. oder frühe 14. Jahrhundert (nach 1260) datiert werden kann, doch es widerspiegelt die frühste franziskanische Liturgie-Tradition. Die Handschrift enthält Gesänge (Text und Musik) für das gesamte Jahr des liturgischen Offiziums, einschliesslich des Fests für Antonius von Padua in seiner richtigen Position und ein Offizium für Corpus Christi, welches von einer anderen Hand hinzugefügt wurde (f. 157r-159v).
Online seit: 21.12.2010
Antiphonar aus dem Franziskanerkloster Freiburg, datiert 1488 nach dem Kolophon f. 214v. Am Rand oder bei den Initialen gezeichnete Drôlerien. Mit einer Miniatur (f. 14v, Geburt Christi) und schönen Initialen (Blumen, Früchte, Zucchini), die dem Meister des Breviers des Jost von Silenen zugeschrieben werden.
Online seit: 09.04.2014
Graduale aus dem Franziskanerkloster Freiburg, nach dem Besitzeintrag auf dem Spiegel noch im 16./17. Jahrhundert im Gebrauch. Einband des 16. Jahrhunderts. Geschrieben in einer gotischen Minuskel um 1300. Der Beginn wichtiger Feste wird mit grösseren Initialen angezeigt, teilweise mit Miniaturen (z.B. f. 128v Himmelfahrt, f. 132v Pfingstwunder).
Online seit: 09.04.2014
Aus mittelstarkem, ziemlich verschmutztem Pergament, Bindung 17./18. Jh. mit Holzdeckeln und schwarzem gepressten Ledereinband, vorne und hinten mit 5 Messingbuckeln (1 Buckel fehlt hinten). 2 Fragmente von Schliessen. Paläographische und inhaltliche Indizien weisen darauf hin, dass der Band in Hauterive entstanden ist.
Online seit: 13.06.2019
Diese von Friedrich von Amberg fleissig benützte Sammelhandschrift enthält im ersten Teil (f. 1r-100v) ordensgeschichtliche Materialien und im zweiten, wohl bedeutendsten Teil (f. 109r-165v) Abhandlungen, Fragen und Streitschriften aus der Zeit der Auseinandersetzung von Papst Johannes XXII. mit dem in München residierenden Ludwig dem Bayer und den dorthin geflohenen franziskanischen Spiritualen. Mehrere dieser Schriften sind nur in dieser Handschrift überliefert, darunter eine Abhandlung über die Visio beatifica von 1332-1333 (f. 127v-153r), die nach Annelise Maier möglicherweise Wilhelm Ockham zugeschrieben werden kann, und eine Streitschrift (f. 153r-160r), in der Ludwig vor einem voreiligen Friedenschluss mit dem Papst in Avignon gewarnt wird.
Online seit: 23.09.2014
Der Text enthält eine Adaptation von einigen narrativen Teilen der Bibel in altfranzösischer Sprache. Das Gedicht in alexandrinischen Strophen (en laisses d'alexandrins) wurde von einem Autor auf dem Festland im 12. Jh. verfasst und wurde zu einem der erfolgreichsten religiösen Werke in Altfranzösisch. Die Handschrift überliefert eines der ältesten und vollständigsten Exemplare dieses Werkes und ist das einzige, das beinahe den vollständigen Text des anglonormannischen Überlieferungsstammes enthält. Aufgrund des wahrscheinlich insularen Ursprungs belegt dieser Textzeuge die beinahe gleichzeitige Rezeption des Werkes in England.
Online seit: 23.06.2014
Das zu Beginn des 12. Jahrhunderts im Priorat Mont-Saint-Michel in der Tarentaise kopierte Missale folgt einem Modell aus Mont-Saint-Michel in der Normandie. Der Kalender enthält beinahe alle in der Normandie verehrten Heiligen, und das Ordinarium der Messe folgt der Tradition aus Mont-Saint-Michel. Das Missale scheint mindestens bis 1233 in Gebrauch gewesen zu sein, als der letzte nekrologische Vermerk im Kalender hinzugefügt wurde. Es wurde von Abt Claude Vittoz gekauft, Priester in La Giettaz (Savoyen), der es 1750 der Bibliothèque de Genève überliess.
Online seit: 14.06.2018
Urbain Bonivard hat dieses Missal 1460 in Genf hergestellt. Bonivard war 1458 bis 1483 Prior von Saint-Victor in Genf; das Missal folgt dem liturgischen Brauch von Cluny ; die Miniaturen sind das Werk von Janin Luysel und Guillaume Coquin. In der Reformationszeit verschwand die Handschrift aus Genf und wurde erst 1912 durch die Stadt Genf an einer Auktion in München ersteigert.
Online seit: 09.12.2008
Dieses im Kloster St. Gallen verfasste Epistolar diente für die Lesung im Gottesdienst. Die Handschrifte ist in karolingischer Minuskel geschrieben und die Initialen sind mit Gold, Silber und Minium verziert. Die Handschrift könnte durch Sintram zu Beginn des 10. Jahrhunderts abgeschrieben und illuminiert worden sein. Der Originaleinband bestand ursprünglich aus Elfenbein; Die Handschrift dürfte St. Gallen am Ende des 18. Jahrhunderts verlassen haben, nachdem sie zum Verkauf angeboten wurde. Erst in den 1860er Jahren tauchte der Codex wieder auf, als die Erben des Genfer Arztes Jean-Jacques de Roches-Lombard ihn der Bibliothèque de Genève übergaben.
Online seit: 09.12.2008
Die Handschrift enthält mehrere zwischen dem 13. und dem 16. Jahrhundert kopierte Texte. Beim ältesten handelt es sich um das feierliche Evangelistar der Kathedrale St. Peter von Genf (ff. 5-28v), das seinen Illuminationen gemäss (besonders auf f. 5r) wahrscheinlich in Paris geschaffen wurde, auch wenn die Perikopen den Genf eigenen Festen entsprechen. Danach folgen Auszüge der gesungenen Evangelien (mit Liniennotation) aus dem 14. und 15. Jahrhundert, wovon eines einen interessanten liturgischen Zeugen vom Ende des 15. Jahrhundert für die Epiphaniefeier darstellt (ff. 37v-40r).
Online seit: 13.06.2019
Die Handschrift enthält die Historia trium regum des Johannes von Hildesheim in einer hochalemannischen Übersetzung. Sie stammt aus dem ersten Viertel des 15. Jahrhunderts und hat noch den originalen Einband. Am Anfang und nach Blatt 8 fehlen Teile des Textes.
Online seit: 10.11.2016
Das monastische Brevier war im Kloster Hermetschwil im Gebrauch. Die Rubriken sind zum grössten Teil auf deutsch. Der Einband stammt aus der Werkstatt des dominus Valentinus.
Online seit: 10.11.2016
Das Graduale enthält die wichtigsten Messgesänge zum Kirchenjahr und zu den Heiligen. Sie sind mit Hufnagelnoten notiert. Der graphische Zusammenhang zwischen Text und Melodie ist nicht immer eindeutig.
Online seit: 10.11.2016