Von zahlreichen verschiedenen Händen geschriebene Abschrift des Apokalypse-Kommentars eines Berengaudus oder Bellengarius. Der Autor ist möglicherweise Berengaudus, ein Mönch des Klosters Ferrières, der um 890 in Auxerre studierte und den Lupus von Ferrières in einem Brief erwähnt, über den ansonsten aber nichts bekannt ist. Die kleinformatige Handschrift ist in 33 bis 64 Zeilen pro Seite geschrieben.
Online seit: 22.03.2018
Die schmale Handschrift enthält den Kommentar zur Apokalypse des 1117 gestorbenen Anselm von Laon (Stegmüller, Repertorium Biblicum, Nr. 1371). Ausser einer vierzeiligen roten Lombarde zu Beginn des Textes ist kein Buchschmuck vorhanden. Auf p. 50 befindet sich der Bibliotheksstempel aus der Abtszeit von Diethelm Blarer (1553–1564).
Online seit: 14.12.2022
Abschrift eines anonymen Kommentars zum 1. und 2. Buch Mose. Der Codex entstand im 11. Jahrhundert, möglicherweise im Kloster St. Gallen.
Online seit: 04.10.2011
Eine von nur drei erhaltenen Handschriften der „Version 1“ (Stegmüller, Nr. 7212) eines Kommentars des Remigius von Auxerre (841-908) zu den Psalmen (Expositio in psalmos), geschrieben im 12. Jahrhundert im Kloster St. Gallen. Die beiden anderen Handschriften befinden sich in der Bibliothèque Municipale in Reims. Wie einer der beiden Codices in Reims überliefert die St. Galler Abschrift den Text nicht komplett; mit dem Kommentar von Psalm 114,6 endet die Handschrift.
Online seit: 07.10.2013
Zweiter Teil des Psalmenkommentars Expositio super psalmos – Psalmen 77 bis 150 - von Walahfrid Strabo (808/09-849), dem Reichenauer Gelehrten und Abt. Geschrieben im Kloster St. Gallen um das Jahr 1000.
Online seit: 21.12.2009
Die Handschrift in einem Einband aus der Zeit von Abt Ulrich Rösch (1463–1491) besteht aus zwei Teilen. Der erste (p. 3–166), gegen Ende des 12. Jahrhunderts wohl im süddeutschen Raum geschrieben, enthält etwa das letzte Drittel des Psalmenkommentars (zu Ps 109–150) von Petrus Lombardus († 1160). Der zweite (p. 167–308), der im 13. Jahrhundert entstanden ist und vielleicht in St. Gallen geschrieben wurde, enthält Predigten und Traktate, überwiegend von Bernhard von Clairvaux († 1153). Neben einigen seiner grossen liturgischen Predigten finden sich in der Sammlung auch einige, die nicht sicher authentisch von Bernhard sind, sowie sechs Predigten von Nikolaus von Clairvaux († nach 1175). Die Predigten auf p. 167–292 sind nach dem Kirchenjahr geordnet (de tempore und de sanctis). Eine Predigt aus Bernhards Sermones de diversis ist hier dem Gallusfest zugeordnet (p. 268–270). Auf p. 292–298 steht der zweite Teil des Traktats De gradibus humilitatis et superbiae von Bernhard von Clairvaux; einige Kapitel, insbesondere das erste und letzte, sind stark gekürzt. Die letzten Seiten (p. 298-308) enthalten weitere kurze Predigten und Traktate, die zumindest teilweise Bernhard zuzuschreiben sind.
Online seit: 14.12.2022
Die Papierhandschrift beginnt mit einem Psalmenkommentar von Konrad von Soltau (p. 3a-210a). Bevor Konrad von Soltau (ca. 1350-1407) zum Bischof von Verden ernannt wurde, studierte an der Universität Prag, wo er den Grad eines Magister artium erlangte, als Lehrer der Theologie wirkte und schliesslich als Rektor amtete (1384/5). Die wichtigsten Quellen seines Psalmenkommentars sind Nikolaus von Lyra und die Glossa ordinaria. Der Rest der Handschrift beinhaltet verschiedene theologische Texte: Auszüge aus dem Psalter (p. 212-216), Articuli de Passione Christi (p. 218-244), die erste Seite eines Kalendars (p. 348) und ein Auszug eines Martyrologs (p. 350-354), Predigten von Jacobus de Voragine für die Fastenzeit (p. 368a-429b) und die Legenda s. Verena (p. 464a-477b). Zwischen den Texten, die von verschiedenen Händen geschrieben wurden, gibt es viele leeren Seiten. Der Besitzeintrag auf p. 1 Dis Buch ist Anthoni Gaisberg bezeichnet wohl Anton Gaisberg, den Vater von Franz Gaisberg (ca. 1465-1529), Abt von St. Gallen (1504-1529). Die Handschrift gelangte sicherlich über Franz Gaisberg, die zahlreichen Handschriften herstellen liess, in die Bibliothek des Klosters St. Gallen.
Online seit: 06.09.2023
Abschrift des ersten Teils des Psalmenkommentars Expositio super psalmos von Walahfrid Strabo (808/09-849) zu den Psalmen 1 bis 76, geschrieben im 9. Jahrhundert im Kloster St. Gallen. Ausserdem Abschriften von zwei Hieronymus-Briefen (Brief Nr. 30: Ad Paulam; Brief Nr. 28: Ad Marcellam)
Online seit: 21.12.2009
Unvollständige Abschrift des Psalmenkommentars des Petrus Lombardus (zu Ps 80–150). Die erste Hälfte (Lagen 1–27) fehlt. Der Buchschmuck beschränkt sich auf rote Initialmajuskeln. Die Initialen, die an Gliederungspunkten des Psalters (Ps 101, 109) vorgesehen waren, wurden nicht ausgeführt.
Online seit: 14.12.2018
Lateinische Sammelhandschrift aus der Zeit zwischen 1150 und 1250, geschrieben in Süddeutschland, möglicherweise auch in St. Gallen. Der Band enthält (nicht ganz vollständig) die Predigten des Bernhard von Clairvaux zum alttestamentlichen Hohelied (Sermones super cantica canticorum), die Geschichte des 1. Kreuzzugs von Robert von Reims (Historia Hierosolimitana), das Werk De locis sanctis des irischen Gelehrten und Heiligen Adomnán von Iona († 704), eine Relatio über den Apostel Thomas sowie kurze Verse über die Teile des Stundengebets (Versus de horis canonicis) und Verse über die zehn Plagen Ägyptens (Versus de plagis Aegyptii).
Online seit: 07.10.2013
Die Papierhandschrift enthält mehrere Texte, die in zwei Spalten von verschiedenen Händen im 14. und 15. Jahrhundert abgeschrieben wurden. Sie beginnt mit einem Martyrologium (p. 1a-80a), dessen Abschrift mit 1434 datiert und von Ulrich Aeppli, Leutpriester in Sitterdorf im Thurgau, signiert wurde (p. 80a). Mindestens fünf weitere Handschriften der Stiftsbibliothek stammen vollständig oder teilweise von seiner Hand (Cod. Sang. 327 ; Cod. Sang. 709 ; Cod. Sang. 786 ; Cod. Sang. 1078 ; Cod. Sang. 1076). Nach einigen leeren Seiten (p. 81-95), von denen eine den Stempel der St. Galler Klosterbibliothek unter Abt Diethelm Blarer trägt (p. 81), folgt eine Serie von kürzeren Texten, die im 14. Jahrhundert abgeschrieben wurden. Darunter befinden sich Predigten (p. 98a ; 98b-100a), ein Brief von Papst Gregor VII. an Mathilde de Canossa (p. 100a-101b) und Gebete nach der Ordnung des Kirchenjahres (p. 102a-117b), mit der Ausnahme des ersten Gebets, das dem heiligen Brendan gewidmet ist (p. 101b). Die Sammelhandschrift enthält zudem einen bemerkenswerten Kalender, der eine Diät vorschlägt, wonach jeder Monat des Jahres mit dem Verzehr eines bestimmten Fisches verbunden ist (p. 98a). Gemäss dem p. 120a notierten Titel überliefert der letzte Text Quaestiones des heiligen Augustinus (p. 120a-141b).
Online seit: 20.12.2023
Vollständige Abschrift des Kommentars von Haimo von Auxerre (um 810-865/875) über das Buch Jesaia. Die Handschrift wurde in der Mitte des 15. Jahrhunderts neu gebunden und ist im Katalog der Stiftsbibliothek von 1461 erwähnt. Vermutlich ist sie eine Abschrift der ebenfalls ins 11. Jahrhundert zu datierenden Reichenauer Handschrift Karlsruhe, Badische Landesbibliothek, Aug. Perg. LXV.
Online seit: 23.06.2014
Die Handschrift besteht aus zwei Teilen. Der erste, etwas jüngere, stammt aus dem frühen 15. Jahrhundert und enthält den Tractatus de officio missae von Bernhard de Parentinis (p. 3–178), einschliesslich capitulatio (p. 3–9), Widmung (p. 9–10), Prolog (p. 10–11) und collatio (p. 11–12). Der eigentliche Text beginnt auf p. 12. P. 179–190 sind leer. Der zweite, ältere Teil stammt aus dem 14. Jahrhundert und enthält auf p. 191–254 einen anonymen Kommentar zu Jesaja (Stegmüller, Repertorium Biblicum, Nr. 8038; der Text bricht im Kommentar zu Kap. 21 ab) und auf p. 256 den Beginn des Tractatus moralis de oculo von Petrus von Limoges, Inc. Si diligenter voluerimus in lege domini meditari. Auch dieser Text bricht mitten im Satz ab. Die Handschrift ist in einen Umschlag aus Pergament gebunden, der innen mit Textil beklebt ist. Auf der Innenseite des vorderen Umschlags ist das Textil abgelöst worden, so dass man den Text auf dem Pergament lesen kann, eine deutschsprachige Urkunde (14. Jahrhundert). Streifen vermutlich von derselben Urkunde dienen als Falzverstärkungen jeweils in der Lagenmitte. Auf p. 268 steht am unteren Rand ein Kaufvermerk aus dem Jahr 1422. Gemäss Besitzvermerk auf p. 3 ist die Handschrift seit dem 15. Jahrhundert im Kloster St. Gallen. Stempel aus der Abtszeit von Diethelm Blarer (1553–1564) befinden sich auf p. 3 und 178.
Online seit: 20.12.2023
Die Papierhandschrift besteht aus vier kodikologischen Teilen und stammt (entgegen Scherrer) aus dem 15. Jahrhundert. Der erste Teil umfasst die leeren f. A–F und besitzt eine alte Foliierung 182–187 des 15. Jahrhunderts. Der zweite Teil (f. G und f. 1–22) überliefert zunächst auf f. Gv eine durchgestrichene längere Inhaltsübersicht und darunter eine aktualisierte kürzere Inhaltsübersicht, die beide aus dem 15. Jahrhundert datieren. Es folgt auf f. 1ra–22rb der Sermo oder Traktat De passione domini, der in der Handschrift und in den bisherigen Katalogen Heinrich von Langenstein zugeschrieben wurde, in Wahrheit aber von Heinrich Totting von Oyta († 1397) stammen dürfte. Laut den roten Vermerken zu Beginn und am Ende des Traktats (f. 1ra, 22rb) wurde dieser im Auftrag des Dominikaners Conrad Bainli abgeschrieben. Der dritte Teil (f. 23–81) überliefert einen weiteren Sermo oder Traktat De passione domini und stammt von einem zweiten Schreiber, der die Abschrift laut Kolophon (f. 74va) im Jahr 1446, ebenfalls im Auftrag des Conrad Bainli, ausführte. Der vierte Teil (f. 82–129) enthält zunächst auf f. 82ra-116ra die Expositio dominicae passionis des Jordan von Quedlinburg. Gemäss Kolophon (f. 116ra) beendete Conrad Bainli, einer von wohl zwei Schreibern der Expositio, die Abschrift derselben im Jahr 1437. Darauf folgen auf f. 117ra–123ra Auszüge aus den vier Evangelien (Evangelienkonkordanz zur Passion?) von einem weiteren Schreiber, der laut Kolophon (f. 123ra) die Abschrift 1437, ebenfalls im Auftrag von Conrad Bainli, anfertigte. Der Einband datiert aus dem 15. Jahrhundert und weist Holzdeckel auf, die bereits wiederverwendet wurden.
Online seit: 25.04.2023
Die Handschrift ist im späten 14. und kurz nach der Mitte des 15. Jahrhunderts entstanden. Ein erster Teil (p. 17–347) wurde grösstenteils von Johannes Schorand geschrieben (ausser p. 17–47) und ist auf p. 123, 303 und 347 auf 1398 datiert. Die Seiten p. 348–412 sind von mehreren Händen des 15. Jahrhunderts geschrieben. Der letzte Teil (p. 413–538) stammt von der Hand des Dominikaner-Fraters Cuonradus Bainli und enthält mehrere Datierungen: 1455 (p. 470, 475 und 488) sowie 1458 (p. 538). Die Handschrift enthält überwiegend Predigten, aber auch andere, vor allem theologische Texte: Auf p. 17–124 stehen die Sermones super Pater noster des Godefridus Heriliacensis (aus Erlach am Bielersee), gefolgt auf p. 124–303 von Predigten De tempore. Das Explicit auf p. 303 (Explicit Jacobus de Foragine) ist irreführend; nur wenige Predigten stammen von Jacobus de Voragine. Vielmehr sind die ersten 58 Predigten identisch mit einer Predigtsammlung eines anonymen Franziskaners, die in Oxford, Merton College, MS 236 (15. Jh.) überliefert ist und nach ihrem dortigen Incipit als „Mendicus“ bezeichnet wird. Ab dem 11. Sonntag nach Pfingsten handelt es sich in Cod. Sang. 329 um eine Mischung aus der „Mendicus“-Predigtsammlung und zusätzlichen Predigten aus den Sermones de tempore von Jacobus de Voragine. Auf diese beiden Predigtsammlungen folgen einige kürzere Texte: p. 304–347 der Tractatus de symbolo fidei von Aldobrandinus de Toscanella, p. 348–353 eine Predigt zum Osterfest aus der Expositio evangeliorum dominicalium des Albertus Patavinus (Inc. Maria Magdalene et Maria Jacobi et Salome emerunt aromata … Licet magna leticia sit rem desideratam invenire), p. 355-357 kirchenrechtliche Vorschriften, p. 358-360 das Kapitel De sancto Petro apostolo aus der Legenda aurea des Jacobus de Voragine und p. 363-413 ein Tractatus de amore dei, anime. Die von Cuonradus Bainli geschriebenen Seiten beginnen p. 413–475 mit dem Commentarius in decem praecepta des Hainricus de Frimaria (mit ausführlichem Register p. 470–475), darauf folgen p. 479–488 ein Sermo de sacramento corporis Christi sowie p. 488–538 ein Text mit dem Titel Biblia virginis Marie, mit ausführlichem Register p. 488–491. Der Codex weist verschiedene zeitgenössische Foliierungen auf. Besitzer der Handschrift waren Johannes Lener und nach dessen Tod Johannes Engler (vgl. Anmerkungen von der Hand Johannes Schorands p. 124 und 347, von Hand des 15. Jh. korrigiert bzw. ergänzt). Spätestens seit der Mitte des 16. Jahrhunderts befand sich die Handschrift in der Bibliothek des Klosters St. Gallen (p. 353 Bibliotheksstempel des Abts Diethelm Blarer aus der Zeit 1553–1564).
Online seit: 20.12.2023
Abschrift des Ambrosiasters (Kommentare eines Pseudo-Ambrosius zu den Briefen des Apostels Paulus), geschrieben in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts im Kloster St. Gallen.
Online seit: 21.12.2009
Homiliar des Benediktinergelehrten Haimo von Auxerre (Haimo Autissiodorensis; † um 878). Stark gebrauchte Handschrift aus dem 10./11. Jahrhundert mit Randnotizen des St. Galler Mönchs Ekkehart IV. und mit ergänzten Blättern aus dem 12./13. Jahrhundert.
Online seit: 13.12.2013
Die Handschrift enthält den Kommentar des Petrus Lombardus (1095/1100-1160) zu den Paulusbriefen (Collectanea in epistolas Pauli). Auf dem Rückenschild und auf p. 1/2 ist dieser fälschlich Petrus Tarentaise (später Papst Innozenz V.) zugeschrieben. Der Codex ist zweispaltig angelegt und bietet in einer oft sehr schmalen Spalte den Bibeltext, in der anderen in halb so hohen Zeilen den Kommentar. Am Rand stehen in Rot Verweise auf die von Petrus Lombardus herangezogenen Autoren. Zu Beginn jedes Briefs finden sich zwei Initialen (für Bibeltext und Kommentar) in Deckfarbenmalerei auf Goldgrund (p. 3, 5, 116, 202, 249, 287, 316, 334/335, 351, 371, 402, 409, 412). Diese weisen Merkmale des sog. „channel style“ auf, der um 1200 beiderseits des Ärmelkanals verbreitet war.
Online seit: 23.09.2014
Das Missale stammt entgegen Scherrer nicht aus dem 14. Jahrhundert, sondern aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Ausstattung besteht neben einem ganzseitigen Kanonbild auf p. 179 einerseits aus Fleuronnée-Initialen (p. 77b, 413a, 434a etc.) und andererseits aus vorgezeichneten, aber nicht fertiggestellten Tierinitialen und historisierten Initialen. So finden sich z.B. p. 12a für den Weihnachtstag eine Dracheninitiale mit eingeschlossener Szene von Christi Geburt und p. 92a für die Dedicatio huius monasterii eine Initiale mit Mann im Baum. Hervorzuheben sind die zahlreichen Sequenzen, die das Missale überliefert. Gemäss dem Besitzeintrag auf p. 1 Sanctorum Iohannis Baptiste et Evangeliste wurde die Handschrift mindestens im 18. Jahrhundert im Kloster St. Johann im Thurtal verwahrt.
Online seit: 25.04.2023
Liturgische Sammelhandschrift mit komputistischen Texten und Tabellen, einem Breviarium Missae mit den Anfängen der gesprochenen und gesungenen Messtexte zu den Heiligenfesten des Jahreskreises, einem mit Neumen versehenen Gradualteil sowie einem Sakramentar, illustriert mit einigen Miniaturen, geschaffen im Kloster St. Gallen um 850. Zwischen zwei Teilen auf Seite 304: althochdeutsches Glaubensbekenntnis und Beichte („St. Galler Glauben und Beichte III“)
Online seit: 24.05.2007