Bern, Burgerbibliothek, Cod. 207
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Homburger, Otto: Die illustrierten Handschriften der Burgerbibliothek Bern. Bd. 1. Bern 1962. S. 32–39. Redigiert und ergänzt von Florian Mittenhuber, Juli 2016.

Titre du manuscrit: Corpus Grammaticorum Latinorum (Donatus, Julianus Toletanus, Asper, Sergius, Petrus Pisanus, Isidorus, etc.).
Origine: Frankreich: Fleury; vgl. das Verbalexlibris auf f. 138v (s. unten Provenienz).
Période: Ende 8. Jh./ Anfang 9. Jh. – Die Ostertafel auf f. Bv ist für die Jahre 779–797 erstellt. Die meisten Forscher (Lowe, Bischoff, Homburger, Holtz, Krotz, u.a.) erachten dies als ausreichend für die Datierung des Codex, während von anderen (Lindsay, Beeson, Boyer, Gorman) die Tabelle nicht als bindend erachtet, sondern als Übernahme angesehen und ein späteres Datum vorgeschlagen wird.
Support: Sorgfältig bearbeitetes, verschieden starkes Kalbspergament.
Volume: 197 Blätter, dazu 24 Blätter im Membrum disiectum: Paris BN lat. 7520, f. 1–24: http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b90664807
Format: 29,5–30 x 17–17,5 cm
Numérotation des pages: Moderne Bleistiftoliierung: 1, A (2)–B (3), 4–197 [diese Zählung Hagens ging nicht in die Literatur ein]; ältere Tintenfoliierung (16. Jh.) 1, 264, 257, 2–195; von der gleichen Hand stammen die meist radierten Blattzahlen 212–236 (233 übersprungen) im Pariser Teil, BNF lat. 7520.
Composition des cahiers: 2 ineinandergelegte Doppelblätter1 /A /B /2, durch Restaurierung verunklärt [A (264)/ B (257) wohl das äusserste Doppelblatt eines Quaternio] + III8 + (IV-1)15 + 3 IV39 + III45 + 10 IV125 + II129 + 7 IV185 + III191 + II195. Lagenzählung, jeweils auf der letzten Versoseite unten Mitte, durch zierliche Majuskelbuchstaben A–Z; erkennbar sind noch: B (f. 15v), C (f. 23v), G (f. 53v), K (f. 77v), L (f. 85v), O (f. 117v), R–Y (f. 145v, 153v, 161v, 169v, 177v, 185v); im Pariser Teil BNF lat. 7520 finden sich die Lagensignaturen B–D (f. 8v, 16v, 24v = alt f. 219v, 227v, 236v).
Etat: Restauriert 1935 von Johann Lindt, Bern: Dieses Buch wurde neu gebunden von Johann Lindt, Liebefeld. Im Herbstmonat 1935 (Vermerk im hinteren Spiegel). Die defekten Pergamentblätter wurden mit Papier angefasert, z.T. auch die Fälze, sodass nun besonders am Anfang und Schluss Unklarheit über die ursprüngliche Lagenordnung besteht. – Weitere kleinere Restaurierungen 2004 (Vermerk im hinteren Spiegel).
Beschädigungen: f. 176r Innenfelder der Initialen U und O ausgeschnitten; f. 176v Versuch, das naturalistische Tier im E auszuschneiden; f. 186v und f. 187v jeweils ein O ausgeschnitten (Fehlstellen mit Pergament überklebt) – Zu den teilweise nach 1875 erfolgten Beschädigungen vgl. Homburger (1962), S. 32 und 38, sowie Bloesch, Hans (Hg.): Die Stadt- und Hochschulbibliothek Bern. Bern 1932, S. 125.
Mise en page: Einspaltig, Schriftspiegel 21–22,5 x 11,5–12,5 cm, 27 (f. AB: 35; f. 130r137v: 28) Zeilen; Blindlinierung O.S., vor dem Falten, auf der Haarseite; doppelte Begrenzungslinien; Punktierung am äusseren Rand des Schriftspiegels.
Type d'écritures et copistes: Ausserordentlich zierliche, enggestellte vorkarolingische Minuskel mit insularen Zügen (Continental-Irish). Minuskelbuchstaben, zumeist mit hohen Ober- und Unterlängen, die Ausdruck einer ungewöhnlichen geistigen wie buchkünstlerischen Kultur sind. Obwohl die eigenartige Schrift auf mehrere, schwer zu scheidende Hände aufgeteilt werden muss, und die einzelnen Schreiber nicht übereinstimmende Einzelformen und Abkürzungen gebrauchen, wirkt dieser graphische Stil einheitlich. Ungeachtet der zahlreichen insularen Abkürzungen und Siglen ist die Grundsubstanz als kontinental zu bezeichnen und nach dem Stil der Buchstabenformen in die Zeit Karls des Grossen zu setzen, was durch den Kalender (f. Bv) bestätigt wird. In wirkungsvoller Weise wird das Bild der Seiten belebt durch das leuchtende Rot der Überschriften, die in schlanker Rustica, in einer insulare Elemente enthaltenden Unziale oder in einer mit insularen Formen gemischten Minuskel ausgeführt sind (f. 66r); die Überschrift auf f. 81r ist im Alphabet des Aeticus Hister (vgl. f. Av) geschrieben. Der mit f. 130r einsetzende Schreiber füllt die Anfangszeilen und Wortanfänge, die er mit einer auffallend dunklen Tinte schreibt, mit den (geläufigen) Farben Grün, Rot, Beige (f. 130r, 148r, 166r, 167r, 171v, 186v). Dass unser Codex im Skriptorium des Klosters Fleury hergestellt worden ist, wird nahezu zur Gewissheit erhoben durch Eigentümlichkeiten wie das häufig vorkommende, übergeschriebene, beinahe kreisförmige Komma mit folgendem Punkt zur Bezeichnung der Endung -tur. – Zusätze verschiedener Leser in karolingischer Minuskel, Federproben, Neumen (f. 191r), Auszeichnungs- und Zierschriften, auch tironische Noten (z.B. f. 14v15r), irische Glossen (f. 146v, 148r), Runen und andere Alphabete.
Décoration: Der Codex ist einer der wenigen und bei weitem reichste Vertreter einer Stilrichtung, die sich vermutlich gegen Ende des 8. Jh. in Fleury herausgebildet hat; unter den Händen mehrerer hochbegabter Illuminatoren des gleichen Ateliers hat er seine eigenartige Prägung erhalten. Die Schrift wie die überaus reiche und künstlerisch sehr hochstehende Ausstattung sind ein besonders anschauliches Zeugnis für die schöpferische Weiterentwicklung, die der insularen Formensprache in kulturell hochstehenden Zentren des Kontinents zuteil geworden ist. Der aussergewöhnlich reiche Schmuck mit 3 Zierseiten und fast 140 Initialen, die üblicherweise in den Farben Grün, Mennigrot, Dunkelviolett und Hellgelb ausgeführt sind, kann hier nicht im Detail beschrieben werden; es seien deshalb nur die Zierseiten und die grossen Initialen angeführt, die sich z.T. am Beginn selbständiger Schriften finden:
  • a) Zierseiten
    1r: In einer auch für die folgende Seite geltenden Mittelachse ist, leicht nach oben verschoben, ein graugrüner Kreis eingetragen, der kreuzförmig durch die paarweise ausstrahlenden Enden von vier hellen, im Pergament ausgesparten Bändern durchschnitten wird. Diese verflechten sich im Innern des Kreises – symmetrisch zur Vertikal- und Horizontalachse – mit je zwei braunroten und dunkelvioletten Strähnen, die mit Punkten verziert sind; die Zwischenräume des Geflechts füllen die Farben Lila und Braunrot.
    1v: Die Seite wird beherrscht durch ein bis zu den Rändern ausstrahlendes, feingliedriges Kreuz, das aus einem Paar schieferblauer und hellroter Streifen gebildet ist und an den vier Enden nach vorübergehender Auflösung in Geflecht in je zwei auseinanderstrebende Schösslinge endet. Die Mitte betonen vier rautenförmige, sternartig zusammengefügte Gebilde und ein zweisträhniger Kreis.
    2r: Titel zur Ars minor des Donatus: IN N(o)M(ine) D(e)I SVM(m)I INCIP(it) ARS DONAT(i) GRAMM(atici) URBIS R(o)M(ae): über R und S ein Vierfüssler mit schlankem Körper als Kürzungszeichen. Prächtige 21,5 cm hohe Initiale I: der Stamm ist nach insularer, in die karolingische Zierkunst übernommener Gepflogenheit in drei längliche, mit Flechtwerk gefüllte Rechtecke geteilt; ihr festes Rahmenwerk wird an den Enden und seitlich verziert durch weitmaschige, dünnsträhnige Knoten, die aus intermittierendem Geflecht gebildet sind; die weitausschwingenden Fäden endigen in Tierköpfe oder kreisförmige Einrollungen, beides immer wiederkehrende Motive. Der Text ist in insular umgestalteter Capitalis geschrieben, mit der die Würde antiker Inschriften erreicht werden soll. Gefüllt sind die Zwischenräume der schwarzen Buchstabenbalken mit den dem Kalligraphen geläufigen Farben Mennigrot, Grünoxyd (leuchtendes Hellgrün) und Dunkelviolett. Die vier Schriftreihen wechseln mit Zeilen roter, entsprechender Runenschrift und mit Zierleisten, die aus äusserst lebendiger Zier und Flechtbandornamentik zusammengesetzt sind. In den beiden oberen bilden symmetrisch angeordnete, phantasievolle Umbildungen von fasanenartigen Vögeln das beherrschende Motiv, die dritte besteht aus einer Wellenranke, deren den Rhythmus weiterleitende Abzweigungen in stilisierte Hundsköpfe endigen.
  • b) Grosse Initialen
    Bei einem Versuch, die zahlreichen, immer neue Kombinationen von Tiermotiven und Bandgeflecht schaffenden Phantasiegebilde der Initialen zu überschauen, fällt eine Tendenz auf, das Buchstabengerüst möglichst zu lockern und jeder klassizistischen, strengen Tektonik zu entkleiden. Von dem vertikalen, häufig längsgespaltenen Stamm ist am ehesten ein Rest erhalten, und die schon durch ihre Grösse auffallende, den Absatz einleitende Ligatur INTER-jectio (f. 127r) ist ein Beispiel für strengeren Bau des Zierbuchstabens, der irische Anregungen aufnimmt und in künstlerisch schöpferischer Weise verarbeitet. Die Bögen – etwa des P oder Q – sind als Aspiden mit Raubtierköpfen gebildet und berühren mit dem sich einrollenden Schwanzende das feste Buchstabengerüst, oder sie vermitteln, ohne in festem Zusammenhang mit diesem zu stehen, durch die Richtung, die ihre bewegten flüssigen Kurven einschlagen, die Vorstellung des darzustellenden Buchstabengliedes: das Q (f. 37v) ist ein anschauliches Beispiel für die zoomorphe Belebung des Initialkörpers, wobei die präzise Stilisierung des grossartigen Raubtierkopfes und der Flügel in überzeugender Weise die Bestrebungen dieser Kunst zum Ausdruck bringen (vgl. f. 5r und 48v). Häufig verwandeln sich bandartig gestaltete Buchstabenglieder in die Hinterteile von Tierleibern und lösen sich auf in die leicht abgespreizten Paare der Beine (f. 48v, 112r, 158r, 178r). Zu beachten ist das den Stamm füllende Ornament flach ausgebreiteten Blattwerks auf f. 37v; es gehört eher dem frühkarolingisch-kontinentalen Formenkreis an.
    2v: Prächtige 20 cm hohe Initiale P: Der Bogen des Buchstabens ist nicht geschlossen, sondern endigt, sich nach innen einrollend, in eine Art beilförmiger Schneide. Am Auslauf und seitlich des sich verjüngenden Stammes findet sich wieder subtil gezeichnetes, farbig gefülltes, drahtartiges Geflecht, das nach oben ausstrahlt in ein mit dem Rücken der Kontur des Stammes angelehntes eidechsenartiges Mischwesen. Der smaragdgrüne Grund des Innenfeldes hat einmal die leichten, verschieden grossen, roten Kapitalen A und R (von PARtes orationis) aufgenommen, die von Bandwerk umsponnen sind, andererseits ist die Fläche ausgefüllt von lebhaft sich tummelnden, verhältnismässig naturnah gebildeten Vierfüsslern (drei Hunden und einem Hasen) und von zoomorphen, in Geflecht übergehenden Phantasiewesen.
    18v: P (16 cm): Der dem Schriftspiegel entlanggezogene, auffallend schlanke Stamm ist gefüllt von eigenwillig verschlungenem Geflecht, dessen Bestandteile aus dem braunschwarzen Grund ausgespart sind; es wechselt ab mit emailleartigen Farbleisten, zu deren Einrahmung zwei von Knoten zu Knoten weitergeführte Bandsträhnen dienen (ein aus der altenglischen in die karolingische Kunst übernommenes Motiv). An drei Enden weitmaschiges, farbiges Knotenwerk aus Fäden, die in elastisch ausholendem Schwung weitergeführt jeweils einen Tierkopf tragen; aus dem Maul spriesst erneut fadendünnes Geflecht hervor. Der Bogen des P wird gebildet durch ein amphibienartiges Mischwesen, dessen kühn stilisierter Flügel in einen vegetabil aufgefassten, straff geformten Schwanz endigt.
    81v: P (16,5 cm): Das Gerüst des Buchstabens, dessen Stamm – ähnlich wie auf f. 2r – aus breiten Leisten mit eingelegtem Flechtwerk zusammengesetzt ist, wirkt weniger leicht und flüssig, als es der besonderen Eigenart unseres Künstlers entspricht. Anstelle des nach rechts ausschwingenden P-Bogens tritt ein hier ungewöhnliches Buchstabenglied, das zunächst die senkrechte Richtung des Stammes, mit dem es durch ein häufig wiederkehrendes Gelenk verbunden ist, weiterführt, um allmählich in eine schneckenförmige Einrollung überzugehen; man beobachte, mit welch subtilem Gefühl das Sich-Einziehen und die allmähliche Verbreiterung zum Ausdruck gebracht sind, wobei sich wiederholende spiralige Windungen einer Blattranke und ausgespartes Geflecht als Füllung verwandt werden. Das Ende der Einrollung bildet der mit üblicher Präzision stilisierte Raubtierkopf, bei dem auf die auswärts gebogenen Endigungen von Ober- und Unterkiefer, vor allem auf die S-förmige Kurve der Brauen und das daraus sich abspreizende Ohr als typische Formelemente hinzuweisen ist.
    130r: P (18,5 cm): An dem in den Schriftspiegel hinein verlegten P-Bogen ist die Vorzeichnung noch zu erkennen, die Ausführung mit Tinte und Farbe erfolgte dann zusammen mit der gleichartigen obersten Zeile des Textes, während die Überschrift in roter, insularer Capitalis darübergesetzt ist. Der Stamm des P ist so schlank und schmal geformt, dass für ornamentale Füllung kein Platz bleibt. Der Bogen des P berührt an keiner Stelle den Stamm, was ihm eine für das Eigenleben dieser Zierform charakteristische Beweglichkeit verleiht.
    140v: O (5,5 x 5 cm): Der Wirkung des Emails vergleichbar ist das kreisförmige Innere des Buchstabens in vier diametral sich wiederholende Segmente eingeteilt, deren Flechtwerkfüllung der übergeordneten Gliederung durch Kreuz und übereckgestelltes Quadrat (mit leicht eingezogenen Seiten) eingefügt ist. An den breiten, an- und abschwellenden Gürtel des Buchstabens sich anlehnend, spriessen nach aussen – in Richtung der zwei Achsen – aus dünnen Fäden geflochtene, sternartige Gebilde hervor, die in den spitz zulaufenden oder sich einrollenden Blättchen an Herkunft von vegetabilen Formen erinnern.
    148r: O (4 x 4 cm): Dem vorausgehenden ähnlich; die straffere und auf Farbenwechsel verzichtende Füllung der Kreisfläche durch Flechtmuster, die, im Pergament ausgespart, auf braunvioletten Grund gesetzt sind, verrät eine nur durch künstlerische Tradition und Übung zu erklärende Sicherheit des Komponierens und der Stilisierung.
    171v: P (13 cm): In der Gesamtform ähnlich dem P auf f. 2v. In zunehmendem Masse ist das Gefühl für harmonischen Wechsel des Flechtwerks – mit eingestreuten Gruppen von perlartig wirkenden Kreisen – und der nur durch die Farbe wirkenden Flächen im Innern des Buchstabens entwickelt worden; nach oben läuft der Buchstabe aus in einen sich einrollenden Stiel, die von diesem sich lösenden Fäden eines lockeren Geschlinges gehen über in die Umrisse eines fünflappigen, spitz zulaufenden Blattes, das nicht eigentlich zum Typenvorrat der insularen Kunst gehört.
    Die in den Text verteilten Initialen sind: 3v Q; 5r Q; 8r Q; 8v Q; 9r Q; 9v Q; 10r Q; 10v L; 11r S; 18v P; 24v Q; 29r Q; 37v Q; 40r Q; 41v Q; 43v Q; 45r Q; 45v Q(uo)T; 48v Q; 50v A; 53v P; 60v S; 62r A; 64r S; 66r T; 72v Q; 73r M; 75v M; 76r M; 76v Q; 76v Q; 77r Q; 77r Q; 77v L; 77v M; 78r M; 79v D; 81v P; 88r F; 91v PRONOmen; 94r V; 96v A; 98v P; 99v Q; 100r Q; 101r I; 101r P; 105r P; 106r V; 108r A; 109v P; 110r C; 110v P; 112r I; 112r G; 113r D; 114r N; 114v I; 115r I; 115r I; 115v Q; 117r P; 119r V; 123r A; 124v P; 126r P; 127r INTERiectio; 130r P; 133v V; 136r A; 137v P; 138v Q; 138v P; 140r I; 140v O; 142v PRO; 143v P; 146r A; 146v P; 147r C; 148r P; 148r I; 148r O; 155v P; 158r V; 164r A; 165r P; 166r C; 167r P; 168r Q; 168v NOM(en); 169v P; 170r V; 171r C; 171r D; 171v D; 171v P; 172v L; 173v P; 175r A; 175v F; 175v P; [176r V; 176r O]; 176v A; 176v E; 177r D; 177r B; 177v S; 178r V; 178v M; 179r M; 180v F; 181r HIS; 181v R; 182r G; 182v S; 182v P; 183r S; 183r L; 183v SE; 183v CA; 184r GE; 184r DI; 184v P; 184v I; 184v P; 184v I; 184v A; 185r D; 185r D; 185r F; [186v S; 187v O]; 187v S; 189r A; 192v SOL.
Ajouts: Zahlreiche gleichzeitige oder wenig spätere (9./10. Jh.) Nachträge, Notizen und Federproben.
Eine spätmittelalterliche Hand schreibt die Titel auf f. 77v, 140v, 168r.
1r in der rechten Spalte schwarzer Rundstempel Bibliotheca Bernensis, 42 mm (um 1700, auf dem Text); f. Ar unten schwarzblauer Stempel Stadt-Bibliothek Bern (Stadt- & Hochschul-Bibliothek), 10 x 68 mm (20. Jh.).
Reliure:
  • Mit hellem Pergament überzogene (neue?) Holzdeckel (32 x 19,5 cm), mit von aussen teilweise geschrägten Kanten, auf vier breite Doppelbünde geheftet, schnurumstochene Kapitalen. Rücken ohne Titel, mit Aufschrift Cod. 207. Je ein modernes Vorsatz- und Nachsatzblatt (f. a bzw. z) aus Japanpapier, dazu vier weitere Nachsatzblätter aus dickerem Faserpapier (f. vy). Im vorderen Spiegel eingeklebte Notiz betreffend Seitenzählung und den Pariser Teil, BNF lat. 7520.
  • Die 1935 von J. Lindt abgelöste Pergamentmakulatur ist heute aufgestellt als Cod. 756.69: 2 ursprünglich zusammengehörige Blätter einer Urkundenabschrift (15 Jh.), 29 x 19 bzw. 29 x 22,5 cm. Einspaltig, Schriftspiegel beschnitten, zusammengesetzt max. 28 x 42 cm, 13, 1 und 8 Zeilen. Im Text auf f. 1r und 2r werden Charles Duc d’Orléans et de Vallois (1394–1465) und Jehan Bastard d’Orléans (= Jean de Dunois, 1402–1468) genannt, mit Datumsangabe 8. März 1439; auf den Rückseiten Bibliotheksnotizen und Stempelabklatsch, sonst leer. – vgl. Bloesch, Hans: Katalog zu den Hagen-Nachträgen Cod. 723–824 (Manuskript, ca. 1930), S. 14.
Sommaire:
Frühmittelalterliches Corpus römischer Grammatiker des Altertums und des frühen Mittelalters, im Einzelnen: Tituli; Beda: De computo vel loquela digitorum; Alphabeta diversa; Cyclus paschalis; Donatus: Ars minor, Ars maior I, III; Maximus Victorinus: De finalibus syllabis; Ars anonyma: De partibus orationis; Julianus Toletanus: Ars grammatica; Servius Honoratus: De centum metris; Porphyrius Optatianus: Carmina (Exzerpte); Julianus Toletanus: De partibus orationis; Donatus: Ars maior II; De littera; Ars Dieziana; Ars minor Donati, Ars Petri (Exzerpte); De nominibus mobilibus; Ars compendiaria; Asper minor: Ars grammatica; Sergius: Explanationes de prioribus Donati; Petrus Pisanus: Ars grammatica; Isidorus: Etymologiae (Exzerpte); Cursus lunaris.
  • 0. Tituli.
    • Editionen:
      • Homburger, Otto: Die illustrierten Handschriften der Burgerbibliothek Bern. Bd. 1. Bern 1962.
      • Lindsay, Wallace M.: Palaeographia latina, Part 2. Oxford 1923.
      • Hagen, Hermann: Anecdota Helvetica quae ad grammaticam latinam spectant ex Bibliothecis Turicensi, Einsidlensi, Bernensi. [= Keil, Heinrich: Grammatici Latini, Bd. 8.] Leipzig 1870.
      • Eyssenhardt, Franz: Martianus Capella. Leipzig 1866.
    • (1r) Inschriftentafel: Martianus Capella: De nuptiis Philologiae, III,231. Linke Hälfte: >Partes autem meae sunt quattuor.< ; rechte Hälfte: Litterae, litteratura, litteratus, litterate …–… ex litteris, syllabis et ex verbis. Dazu zahlreiche Federproben (teils kopfstehend).
      Eyssenhardt (1866), S. 57.
    • (1v) Inhaltsverzeichnis (in Hexametern). Auctorum curavi adfigere nomina horum / huic libello quem nimio sudore conpegi / Donati, Asperi, Prisciani, Sergii, Probi / Isidori, Sophi, Bedae, Petrique Martis Eruli.
      Homburger (1962), S. 33; Lindsay (1923), S. 62–63, Hagen (1870), S. XV.
  • 1. Beda: De computo vel loquela digitorum (= De temporum ratione, Cap. 1).
    • Editionen:
      • Jones, Charles W.: Bedae opera de temporibus. Cambridge MA 1943.
      • PL: Migne, Jacques-Paul (Hg.): Venerabilis Bedae Anglosaxonis presbyteri Opera omnia. (Paris 1850) [= Patrologiae cursus completus ... Series Latina Bd. 90].
    • (Ar-v) Beda: De computo vel loquela digitorum.[Cum ergo dicis unum minimum in] laeva digitum inflectens in medium palmae artem infiges …–… quem scribendi alphabeti ordinem sequentes, hoc modo: I A … ϡ DCCCC.
      Jones (1943), S. 179–181; PL 90, 296C–298B (= 689D–696A).
    • Literatur:
      • Beeson, Charles H.: The Manuscripts of Bede, in: Classical Philology 42.2 (1947), S. 73–87, hier S. 77–78, 81, 87.
  • 2. Verschiedene Alphabete.
    • Editionen:
      • Derolez, Rene: Runica manuscripta: the English tradition. Brugge 1953.
      • Derolez, Rene: Ogam, ’egyptian’, ’african’ and ’gothic’ alphabets: some remarks in connection with Codex Bernensis 207, in: Scriptorium 5 (1951), S. 3–19.
      • Hagen, Hermann: Anecdota Helvetica. Bern 1870 (s. oben 0.).
    • (Av-Br) Verschiedene Alphabete.
      • (Av, Z.12–15) Griechisches Alphabet , mit entsprechenden Zahlenwerten in römischen Ziffern.
      • (Av, Z.16–20) Hebräisches Alphabet . Aleph א …–… tau ת.
      • (Av, Z.22–29) Drei (Pseudo-)Runenalphabete, gefolgt von sieben Dreiergruppen von Runen bzw. runenähnlichen Symbolen. – Derolez (1953), S. 178 (Abb.).
    • (Av, Z.30–31) Liste von Namen eines Runenalphabets. ach. berc. chen …–… uir. ear.Derolez (1953), S. 184–187; Hagen (1870), S. XVI.
    • (Av, Z.32–34) Alphabet des Aethicus Ister mit Buchstabennamen. alamoi. becac. caiti. delfoi. efoti. foiti. garpoi. hirconi. intolat. k lethmi. malathi. nabeleth. oithi. pithirin. quorizeth. rchoniti. s tothimos. uzaict. ethmi. yofiti. zothichin.Hagen (1870), S. XVI.
    • (Br oben) Sieben Zeilen eines Ogam-Alphabets, mit Silbenverzeichnis und lateinischer Umschrift. – Derolez (1951), S. 7–8.
      Zwischen und teilweise über die Zeilen hat eine spätere Hand einen grammatischen Text geschrieben, der nichts mit dem Ogam-Alphabet zu tun hat (s. unten Nr. 3).
    • (Br) Mitte Fünfeinhalb Zeilen verschiedener ‚Alphabete‘ mit übergeschriebenen lateinischen Buchstaben. Darunter zahlreiche Federproben und Kritzeleien. – Derolez (1951, S. 13–19, bes. die Transkriptionen S. 12 und 18).
      • Literatur:
        • Bischoff, Bernhard: Übersicht über die nichtdiplomatischen Geheimschriften des Mittelalters, in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 62 (1954), S. 1–27. [Nachdruck in: Mittelalterliche Studien. Bd. 3. Stuttgart 1981, S. 120–148, hier S. 128–129, 144.]
        • Losch, Friedrich: Die Berner Runenalphabete, in: Germania. Vierteljahrsschrift für deutsche Alterthumskunde 30 (1885), S. 287–306.
        • McManus, Damian: A guide to Ogam. An Sagart 1991, hier S. 134–135.
  • 3. De declinatione (Exzerpt).
    • Edition:
      • Hagen, Hermann: Anecdota Helvetica. Bern 1870 (s. oben 0.).
    • (Br oben) De declinatione (Exzerpt).plus. Quas Priscianus bene commemorat. Quarta declinatio. Que est agnitio quarte declinationis, cuius genetivus singularis et nominativus et accusativus et vocativus plurales in us productam desinunt Quinta declinatio. Que est agnitio quinte declinationis …–… ablativus in bus correptam. Quinta declinatio quot litteras termina[les habet]
      Hagen (1870), S. XVII (Auszüge).
    • Bemerkungen:
      Ein ähnlicher Text ist, allerdings erst im 12. Jh., nachgewiesen für Paulus Camaldulensis; vgl. Sivo, Vito: Il Donatus di Paolo Camaldolese. Spoleto 1990, hier S. 73–74.
  • 5 [sic]. Porphyrius Optatianus: Carmen 25 (Anfang).
    • Editionen:
      • Polara, Giovanni: Publilio Optaziano Porfirio: Carmi. Latino e italiano. Torino 2004.
      • Kluge, Elsa: Publilii Optatiani Porphyrii carmina. Leipzig 1926.
      • Müller, Lucian: Publilii Optatiani Porphyrii carmina. Leipzig 1877.
    • (Bv oben) Porphyrius Optatianus: Carmen 25 (Anfang). Ardua componunt felices carmina Musae / Dissona conectunt diversis vincula metris / Scrupea pangentes torquentes pectora vates / Undique confusis constabunt singula verbis.
      Polara (2004), S. 214; Kluge (1926), S. 31; Müller (1877), S. 26.
  • 4. Cyclus paschalis; Argumenta paschalia.
    • Editionen:
      • Cordoliani, Alfred: Les plus anciens manuscrits de comput ecclésiastique de la Bibliothèque de Berne, in: Zeitschrift für Schweizerische Kirchengeschichte 51 (1957), S. 101–112.
      • Krusch, Bruno: Studien zur christlich-mittelalterlichen Chronologie: Die Entstehung unserer heutigen Zeitrechnung. Berlin 1938.
      • Hagen, Hermann: Anecdota Helvetica. Bern 1870 (s. oben 0.).
    • (Bv Mitte) Cyclus paschalis. In Christi nomine incipit cyclus paschalis. XVIII Sancti [sic] apud Bithiniam in sinodo Nicena temporibus estque exordium huius suprascripti cycli DCCLXXVIIII annorii (?) anni sunt. (Es folgt die fünfspaltige Ostertafel für die Jahre 779–797).
    • (Bv unten) Argumenta paschalia. Incipiunt de titulis pascalis Aegyptiorum in. Si vis nosse quotus annus sit ab incarnatione Domini nostri Ihesu Christi, multiplica quin[que] dies quadragenas, fiunt DC et XV undecies CLXII De indiccione. Si vis scire quota sit indictio, summe annos ab incarnatione Domini, his semper adde III regulares, quotas inveneris partire per XV … [Text bricht ab].
      Cordoliani (1957), S. 110–111; Hagen (1870), S. XVII; ähnlich Krusch (1938), S. 75 (Argumenta).
  • 6. Donatus: Ars minor; Ars maior I, III.
    • Editionen:
      • Holtz, Louis: Donat et la tradition de l’enseignement grammatical: étude sur l’"Ars Donati" et sa diffusion (IVe–IXe siècle). Paris 1981.
      • Derolez, Rene: Runica manuscripta: the English tradition. Brugge 1953.
      • GL 4: Keil, Heinrich: Probi Donati Servii qui feruntur de arte grammatica libri. [= Grammatici Latini, Bd. 4.] Leipzig 1864.
    • (2r) Zierseite. IN N(o)M(ine) D(e)I SVM(m)I INCIP(it) ARS DONAT(i) GRAMM(atici) URBIS R(o)M(ae) – dazu derselbe Text in ‚Runen‘ geschrieben.
      Derolez (1953), S. 182 (mit Transkription der ‚Runen‘).
    • (2v-10v) Donatus: Ars minor . >Par<tes orationis [quot sunt?] M(αθητής). Octo. Δ(ιδάσκαλος). Quae? [De nomine.] Δ. Nomen quid est? (3v) De pronomine. Δ. >Q<uid est pronomen (5r) De verbo. Δ. >Q<uid est verbum (8r) De adverbio. Δ. >Q<uid est adverbium (8v) De participio. Δ. >Q<uid est participium (9v) Δ. De coniunctione. >Q<uid est coniunctio (9v) De praepositione. Δ. >Q<uid est praepositio (10r) De interiectione. Δ. >Q<uid est interiectio …–… et siqua sunt similia.
      Holtz 1981, S. 585–602; GL 4 (1864), S. 355–366.
    • (7r Mitte8r oben) Zusatz: Declinationes impersonalis verbi. De verbis inpersonalibus. Inpersonalia verba quae sunt …–… dativo ut libet mihi tibi sibi illi.
      Hagen (1870), S. XVIII (Auszug).
    • (10v11r) Donatus: Ars maior I,2–3. De littera. >L<ittera est pars minima vocis articulatae … De syllaba. >S<yllaba est …–… apud metricos semipes nominatur.
      Holtz 1981, S. 603–607; GL 4 (1864), S. 367–369.
    • (11r-v) Zusatz: De accidentibus. Accedunt unicuique sillabae tenor spiritus tempus …–… latitudinem in spiritu, longitudinem in tempore.
      Hagen (1870), S. XVIII.
    • ([11v12v]) s. unten 7.
    • (13r-v) Donatus: Ars maior I,5–6 [Anfang fehlt]. [De tonis] productam vocalem habebunt …–… cuius partes sunt cola et coma, id est membra et cesa.
      Holtz 1981, S. 609–612; GL 4 (1864), S. 371–372.
    • (13v-17r) Donatus: Ars maior III,1–6. De barbarismo. Barbarismus est una pars orationis …–… Troianas vexit ad urbes.
      Holtz 1981, S. 653–674; GL 4 (1864), S. 392–402.
    • Bemerkungen:
      Der Anfang der Ars maior auf f. 10v ist stark glossiert (z.T. Glossen aus dem Kommentar des Murethach); auf f. 14r und 15v finden sich Tironische Noten (vgl. Chatelain, Emile: Introduction à la lecture des notes Tironiennes. Paris 1900, hier S. 128–129).
  • 7. Maximus Victorinus: De finalibus syllabis.
    • Editionen:
      • Corazza, Doriana: Maximi Victorini commentarium de ratione metrorum, con cinque trattati inediti sulla prosodia delle sillabe finali. Hildesheim 2011.
      • GL 6: Keil, Heinrich: Scriptores artis metricae ... [= Grammatici Latini, Bd. 6.] Leipzig 1874.
      • Hagen, Hermann: Anecdota Helvetica. Bern 1870 (s. oben 0.).
      • GL 4: Keil, Heinrich: Grammatici Latini, Bd. 4. Leipzig 1864 (s. oben 6.).
    • (11v12v) Maximus Victorinus: De finalibus syllabis [unvollständig]. De finalibus syllabis. [De nomine.] A terminatus nominatibus singularis brevis est ut musa …–… De verbo. In omnibus modis
      Corazza (2011), S. 36–52; GL 6 (1874), S. 231–236; vgl. Hagen (1870), S. XVIII–XX; GL 4 (1864), 449–455.
  • 8. Ars anonyma: De partibus orationis.
    • Edition:
      • Hagen, Hermann: Anecdota Helvetica. Bern 1870 (s. oben 0.).
    • (17r18v) De partibus orationis. Item de partibus orationis in brevi collectum. Δ. Codex quae pars orationis est? M. Nomen est …–… si accusativi, si ablativi, si utriusque.
      Hagen (1870), S. XXI (Auszüge).
  • 9. Julianus Toletanus: Ars grammatica.
    • Editionen:
      • Maestre Yenes, Maria A.H.: Ars Iuliani Toletani episcopi. Toledo 1973.
      • Lindsay, Wallace M.: Julian of Toledo. De vitiis et figuris. Oxford 1922.
      • Hanow, Rudolf: De Iuliano Toletano [Diss.]. Jena 1891.
      • Hagen, Hermann: Anecdota Helvetica. Bern 1870 (s. oben 0.).
      • GL 5: Keil, Heinrich: Artium scriptores minores ... [= Grammatici Latini, Bd. 5.] Leipzig 1868.
    • (18v77v) Julianus Toletanus: Ars grammatica. Incipiunt partes maiores Donati. Δ. >P<artes orationis quot sunt? (24v) De pronomine. Δ. >Q<uid est pronomen? (29r) De verbo. Δ. >Q<uid est verbum? (37v) De adverbio. Δ. >Q<uid est adverbium? (40r) De participio. Δ. >Q<uid est participium? (41v) De coniunctione. Δ. >Q<uid est coniunctio? (43v) De praepositione. Δ. >Q<uid est praepositio? (45r) De interiectione. Δ. >Q<uid est interiectio? (45v) Incipit de littera. Δ. >Quot< sunt partes artis grammaticae? (48v) De sillabis. Δ. >Q<uid est sillaba? (50v) Incipit de finalibus sillabis. >A< terminatus (53v) De pedibus. Δ. >P<es quid est? (56v/57r metrische Tafeln) (59v) De barbarismo. Barbarismum [sic] est (62r) De ceteris vitiis. >A<crilogia est (64r) De scematibus. >S<cemata (66r) De tropis. >T<ropus est (72v) Incipit conlatio de generibus metrorum. Δ. >Q<uot sunt genera (73r) De metro dactilico. Δ. >M<etrum dactilicum exametrum (75v) De metro iambico. Δ. >M<etrum iambicum (76r) De metro trocaico. Δ. >M<etro iambico (76v) De metro anapestico. Δ. >Q<uale metrum …–… Item. Bona iustis Deus affert.
      Maestre Yenes (1973), S. 9–240; Lindsay (1922), S. 6–41 (Teiledition: De barbarismo – De tropis); GL 5 (1868), S. 317–324 (Auszüge); vgl. Hanow (1891), S. 7–26 (Auszüge); Hagen (1870), S. CCXX–CCXXXVIII (Auszüge).
    • Literatur:
      • Holtz, Louis: Edition et tradition des manuels grammaticaux antiques et médiévaux, in: Revue des études latines 52 (1974), S. 75–82.
  • 10. Servius Honoratus: De centum metris.
    • Editionen:
      • Elice, Martina: Marii Servii Honorati Centimeter. Hildesheim 2013.
      • Soraci, Giuseppe: Marii Servii Honorati grammatici De centum metris. L’Aquila 1988.
      • Hagen, Hermann: Anecdota Helvetica. Bern 1870 (s. oben 0.).
      • GL 4: Keil, Heinrich: Grammatici Latini, Bd. 4. Leipzig 1864 (s. oben 6.).
    • (77v-80v) Servius Honoratus: De centum metris. Incipit Martis Eruli grammatici (darüber, von jüngerer Hand: Centimetrum Servii Honorati grammatici). >L<icet audacter, non tamen ineleganter De metris iambicis. >M<etra iambica (78r) De trocaicis metris. >M<etra trocaica (79v) De diversis metrorum generibus. >D<ehinc per se metra non ea lege …–… rem tibi confeci, doctissime, dulcisonoram.
      Elice (2013), S. 6–51; Soraci (1988), S. 26–36; GL 4, 457–467; vgl. Hagen (1870), S. XXI–XXIII.
  • 11. Porphyrius Optatianus: Carmen 15, 25 (Anfang).
    • Editionen:
      • Polara, Giovanni: Publilio Optaziano Porfirio: Carmi. Latino e italiano. Torino 2004.
      • Kluge, Elsa: Publilii Optatiani Porphyrii carmina. Leipzig 1926.
      • Müller, Lucian: Publilii Optatiani Porphyrii carmina. Leipzig 1877.
    • (80v-81r) Porphyrius Optatianus: Carmen 15. Incipit excerptum de panegirico Porfirii factum in Constantinum Augusto. In hac pagina primus versus ex disillabis partibus orationis constat …–… dum redeunt Sotadici. Alme decus mundi tibi vates ardua metra.
      Polara (2004), S. 148, 150; Kluge (1926), S. 18–19, 51–52; Müller (1877), S. 17.
    • (81r) Porphyrius Optatianus: Carmen 25 (Anfang). Hii quattuor versus omnes pari ratione conscripti sunt …–… ut nullus sui similis sit. Ardua componunt felices carmina Musae / Dissona conectunt diversis vincula metris / Scrupea pangentes torquentes pectora vates / Undique confusis constabunt singula verbis. Darunter Federprobe zum letzten Vers.
      Polara (2004), S. 212, 214; Kluge (1926), S. 31, 56; Müller (1877), S. 26.
    • Literatur:
      • Polara, Giovanni: Ricerche sulla tradizione manoscritta di Publilio Optaziano Porfirio. Napoli 1971, bes. S. 21–22.
  • 12. Julianus Toletanus: De partibus orationis.
    • Editionen:
      • Munzi, Luigi: Il De partibus orationis di Giuliano di Toledo, in: Annali dell’istituto universitario orientale di Napoli ... Napoli 1980, S. 153–228.
      • Hagen, Hermann: Anecdota Helvetica. Bern 1870 (s. oben 0.).
    • (81v-101r) Julianus Toletanus: De partibus orationis. De partibus orationis (in Geheimschrift des Aethicus Ister, vgl. oben f. Av) >P<artes orationis sunt octo (82r) De nomine. Nomen est pars orationis (91v) De Pronomine. >P<ronomen est pars orationis (94r) De verbo. >V<erbum est pars orationis (96v) De adverbio. >A<dverbium est pars orationis (98v) De participio. >P<articipium est pars orationis (99v) De coniunctione. >Q<uid est coniunctio? Pars orationis (100r) De praepositione. >Q<uid est praepositio? Pars orationis (101r) De interiectione. >I<nteriectio est pars orationis …–… accentus certi non sunt, ita et in interiectionibus.
      Munzi (1980), S. 169–222; Hagen (1870), S. CCXII–CCXVIII (Auszüge).
    • Bemerkung:
      Einziger bekannter Textzeuge.
    • Literatur:
      • Beeson, Charles Henry: The ars grammatica of Julian of Toledo, in: Miscellanea F. Ehrle. Rom 1924, hier S. 51–52, 58–59.
  • 13. Donatus: Ars maior II.
    • Editionen:
      • Holtz, Louis: Donat et la tradition de l’enseignement grammatical: étude sur l’"Ars Donati" et sa diffusion (IVe–IXe siècle). Paris 1981.
      • GL 4: Keil, Heinrich: Grammatici Latini, Bd. 4. Leipzig 1864 (s. oben 6.).
    • (101r-112r) Donatus: Ars maior II, 1–17. Item de partibus orationis. >P<artes orationis sunt octo De nomine. Nomen est pars orationis (105r) De Pronomine. >P<ronomen est pars orationis (106r) De verbo. >V<erbum est pars orationis (108r) De adverbio. >A<dverbium est pars orationis (109v) De participio. >P<articipium est pars orationis (110r) De coniunctione. >C<oniunctio est pars orationis (110v) De praepositione. >P<raepositio est pars orationis (112r) De interiectione. >I<nteriectio est pars orationis …–… ut fere in aliis vocibus, quas inconditas invenimus.
      Holtz 1981, S. 614–652; GL 4 (1864), S. 372–392.
  • 14.1. De littera.
    • Editionen:
      • Krotz, Elke/ Gorman, Michael M.: Grammatical works attributed to Peter of Pisa, Charlemagne’s tutor. Hildesheim 2014.
      • Munzi, Luigi: Littera legitera: testi grammaticali latini dell’Alto Medioevo. Napoli 2007.
      • Krotz, Elke: Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor: Studien zur Pariser Handschrift, den Monseer Fragmenten und zum Codex Junius 25, mit einer Neuedition des Glossars Jc. Heidelberg 2002.
      • Hagen, Hermann: Anecdota Helvetica. Bern 1870 (s. oben 0.).
    • (112r113r) De Littera. >G<enera litterarum diversa sunt …–… unus dies non dividitur: athomus est.
      Krotz/ Gorman (2014), S. 337–339; Munzi 2007, S. 23–24; Krotz (2002), S. 240–241; Hagen (1870), S. XXIV–XXV.
  • 14.2. Ars Dieziana; Exzerpte aus Donatus’ Ars minor; Ars Petri.
    • Editionen:
      • Krotz, Elke/ Gorman, Michael M.: Grammatical works attributed to Peter of Pisa. Hildesheim 2014 (s. oben 14.1).
      • Hagen, Hermann: Anecdota Helvetica. Bern 1870 (s. oben 0.).
      • Keil, Heinrich: Grammatici Latini, Bd. 4. Leipzig 1864 (s. oben 6.).
    • (113r123r) Ars Dieziana. Donatus dicit de octo partibus orationis. >D<icit Donatus (115v) [De nomine] >Q<uaerendum est (117r) De Pronomine. >P<ronomen est pars orationis (119r) III. De verbo. >V<erbum est pars orationis …–… coniugationibus mutant sensum.
      Krotz/ Gorman (2014), S. 287–294, 298–310, 316–333; Hagen (1870), S. XXV–XXIX (Auszüge).
    • (123r127r) Ars minor Donati; Ars Petri (Exzerpte). IIII. De adverbio. >A<dverbium est pars orationis (124v) De participio. >P<articipium est pars orationis (125r) De coniunctione. >C<oniunctio est pars orationis (126r) De praepositione. >P<raepositio quid est? Pars orationis (127r) De interiectione. >Inter<iectio quid est …–… et siqua sunt similia.
      Krotz/ Gorman (2014), S. 273–276; Holtz (1981), S. 597–599; GL 4 (1864), S. 363–364; Krotz/ Gorman (2014), S. 279–281; Holtz (1981), S. 600–602; GL 4 (1864), S. 365–366.
    • Bemerkungen zum Inhalt:
      Die Texte der Ars Dieziana stimmen im Cod. Diezianus und in Cod. 207 nicht vollständig überein; zu den Einzelheiten vgl. Krotz/ Gorman (2014), S. XLIII–XLVII. – Bei den Exzerpten aus Donats Ars minor und aus der Ars Petri handelt es sich um: Ars Petri, Ars minor 6, Ars Petri, Ars minor 8–9 (d.h. die Kapitel 5 und 7 von Donats Ars minor sind hier durch diejenigen aus der Ars Petri ersetzt worden).
    • Literatur:
      • Bischoff, Bernhard: Sammelhandschrift Diez. B Sant. 66. Grammatici latini et catalogus librorum: Einführung. Graz 1973, hier bes. S. 27–30.
      • Krotz, Elke: Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor. Heidelberg 2002, hier S. 231–242 (s. oben 14.1).
      • Luthala, Anneli: Excerpta da Prisciano, Diomede e Pompeo compilati da Pietro da Pisa nel codice Bruxell. II 2572, in: De Nonno, Mario, et al. (Hg.): Manuscripts and tradition of grammatical texts from antiquity to the renaissance [Erice 1997]. Vol. 1. Cassino 2000, S. 327–350.
      • Valtorta, Benedetta: Clavis scriptorum latinorum medii aevi: auctores Italiae (700–1000). Firenze 2006, hier S. 233–235.
  • 15. De nominibus mobilibus.
    • Editionen:
      • Krotz, Elke: Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor. Heidelberg 2002 (s. oben 14.1).
      • Hagen, Hermann: Anecdota Helvetica. Bern 1870 (s. oben 0.).
    • (127rv) De nominibus mobilibus. De nomina mobilia [sic]. Sunt nomina tota mobilia scolasticum. // inflectitur Quaerendum est quare casus dicti sunt …–… Ablatum est a nobis iugum. Hoc superius scribendum est. Explicit.
      Hagen (1870), S. XXIX (Auszug); vgl. Krotz (2002), S. 237–239.
  • 16. Ars compendiaria (Fallbeispiel: doctus).
    • Edition:
      • Hagen, Hermann: Anecdota Helvetica. Bern 1870 (s. oben 0.).
    • (127v129v) Ars compendiaria. Incipit declinatio nominis aliarumque partium. Doctus, quae pars orationis est (128v) De pronomine. Egomet, quae pars orationis est De verbo. Et facio, quae pars orationis est (129r) De adverbio. Deinceps, quae pars orationis est …–… secundum suum explicans ordinem.
    • (195rv) Declinatio participii. Praesens, quae pars orationis est Coniunctionis. Interea, quae pars orationis est Praepositionis. Subter, quae pars orationis est Heu, quae pars orationis est …–… ergo monosyllaba, quae productam vocalem habebunt, circumflexo accentu pronuntiabimus. Quota divisio? Nulla.
      Hagen (1870), S. XXIX, XXXI (Auszüge).
    • Literatur:
      • Krotz, Elke: Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor. Heidelberg 2002 (s. oben 14.1), hier S. 219–222 .
  • 17. Asper minor: Ars grammatica.
    • Edition:
      • Hagen, Hermann: Anecdota Helvetica. Bern 1870 (s. oben 0.).
    • (130r140r) Asper minor: Ars grammatica. Incipit ars Asperi grammatici. >Partes orationis quot sunt? Octo.< Quae? Nomen, pronomen, verbum [De nomine] Nomen est pars orationis (133v) De verbo. >V<erbum est pars orationis (136r) De adverbio. >A<dverbium est pars orationis De participio. (137v) >P<articipium est pars orationis (138v) De coniunctione. >Q<uid est coniunctio? De praepositione. >P<raepositio est pars orationis (140r) De interiectione. >I<nteriectio est pars orationis …–… et si qua sunt similia. Finitum est huius libri, quem instituit Asperius.
      Hagen (1870), S. 39–61, LXXX–LXXXIII.
    • Literatur:
      • Holtz, Louis: Donat et la tradition de l’enseignement grammatical: étude sur l’"Ars Donati" et sa diffusion (IVe–IXe siècle). Paris 1981, hier S. 272–283, 432.
  • 18. Sergius: Explanationes de prioribus Donati.
    • Edition:
      • Hagen, Hermann: Anecdota Helvetica. Bern 1870 (s. oben 0.).
    • (140r148r) Sergius: Explanationes de prioribus Donati. Incipiunt primae explanationes Sergii de prioribus Donati grammatici urbis Romae. (140v, am oberen Rand, von jüngerer Hand: Primae expositiones Sergii de prioribus Donati). >Oratio< est oris ratio (142v) De Pronomine. >P<ronomen quid est? (143v) De verbo. >P<ars ista utilis est (146r) De adverbio. >A<dverbium est pars orationis (146v) De participio. >P<articipium dictum est (147r) De coniunctione. >C<oniunctio pars orationis est (148r) De praepositione. >P<raepositio est pars orationis De interiectione. Interiectio est pars orationis …–… Si aut dolorem vel laetitiam proferuntur.
      Hagen (1870), S. 143–158.
  • 19. Petrus Pisanus: Ars grammatica.
    • Editionen:
      • Krotz, Elke/ Gorman, Michael M.: Grammatical works attributed to Peter of Pisa. Hildesheim 2014 (s. oben 14.1).
      • Hagen, Hermann: Anecdota Helvetica. Bern 1870 (s. oben 0.).
    • (148r168r ) Petrus Pisanus: Ars grammatica. >Oratio dn (pro: dicitur) elocutio quasi oris< ratio, eo quod ore et ratione consistit (148v) [De nomine] Donatus dixit: Quaerendum est (155v) De Pronomine. >Pronomen est pars orationis, quae nomine posita< (158r) De verbo. >Verbum quid est? Pars orationis cum tempore< (163v) De adverbio. >A<dverbium est (165r) De participio. >P<articipium quid est? (166r) De coniunctione. >Coniunctio est pars orationis adnec<tans (167r) De praepositione. >Praepositio quid est? Pars orationis id< est (168r) De interiectione. >Q<uid est interiectio? …–… Ipsa elocutio interiectio dicenda est. >Deo gratias.<
      Krotz, Elke/ Gorman (2014), S. XLII, 225–285; Hagen (1870), S. 159–170 (Auszüge).
    • Literatur:
      • Gorman, Michael M.: The study of the Bible in the early Middle Ages. Firenze 2007, hier S. 284–286, 432.
      • Law, Vivien: Grammar and grammarians in the Early Middle Ages. London 1997, hier S. 148, 254–255.
      • Valtorta, Benedetta: Clavis scriptorum latinorum medii aevi: auctores Italiae (700–1000). Firenze 2006, hier S. 233–235.
  • 20. Isidorus: Etymologiae (Exzerpte).
    • Editionen:
      • Lindsay, Wallace M.: Isidori Hispalensis episcopi Etymologiarum sive Originum libri XX. 2 Bde. Oxford 1911.
      • Hagen, Hermann: Anecdota Helvetica. Bern 1870 (s. oben 0.).
      • PL: Migne, Jacques-Paul (Hg.): Sancti Isidori Hispalensis episcopi opera omnia. Bd. 3+4. Paris 1850 [= Patrologiae cursus completus ... Series Latina Bd. 82].
    • (168r194v) Isidorus: Etymologiae (Exzerpte).
      • (168r171r) Isidorus: Etymologiae I,5–14. Incipit ars sancti Isidori episcopi de grammatica. (Am oberen Rand, von jüngerer Hand: Ysidori grammatica). Grammatica est scientia recte loquendi (168v) De nomine. >Nomen< dictum est …–… De interiectione linguam facile transferuntur.
        PL 82, 81B–89A; Lindsay (1911), ad loc.; zum ganzen Abschnitt vgl. Hagen (1870), S. XXX–XXXI.
      • (171r173v) Isidorus: Etymologiae I,1–4. De disciplina et arte. >D<isciplina a discendo nomen accepit (171v) De litteris communibus. >Primordia grammaticae artis litterae commu<nes existunt …–… (172v) De litteris latinis. >L<atinas litteras … quae tota littera scribitur.
        PL 82, 73A–81B; Lindsay (1911), ad loc.
      • (173v176r) Isidorus: Etymologiae I,16.15.17–20.22. De syllabis. Syllaba graece De voce De pedibus De accentibus. >A<ccentus De posituris Totus autem versus periodus est. De notis vulgari[b]us …–… iam notarii appellantur.
        PL 82, 89A–96A.99A–B; Lindsay (1911), ad loc.
      • (176r178v) Isidorus: Etymologiae I,27,1.28.29.31.30.32–35. De orthografia (176v) Cum est coniunctio, litteram T accipit. De analogia De ethimologia. >E<thimologia est De differentiis De glossis (177r) De barbarismis. >B<arbarismus est …–… De metaplasmis Fiunt autem ad ornatum.
        PL 82, 101A.104B–110A; Lindsay (1911), ad loc.
      • (178v181v) Isidorus: Etymologiae I,38–44. De prosa. Prosa est producta oratio (179r) De metris. >M<etra vocata (180v) De fabula. >F<abula poetae (181r) De historia. >His<toria est …–… De generibus historiae quae contra naturam sunt.
        PL 82, 117B–124B; Lindsay (1911), ad loc.
      • (181v186v) Isidorus: Etymologiae II,1–5.7–25. De rethorica et dialectica. Rethorica est bene dicendi scientia De gemino statu causarum (182v) quod non scriptum est, invenitur. De IIII partes [sic] orationis. >P<artes orationis …–… De isagogis ac substantiali definitione declaretur. – Die Kap. 5, 12, 21, 25 sind z.T. stark gekürzt.
        PL 82, 123C–127B.127D–143A; Lindsay (1911), ad loc.
      • (186v187v) Isidorus: Etymologiae VI,8. De generibus opusculorum. >[O]pusculorum genere esse tria.< …–… unde et portitores earum tabellarios vocaverunt.
        PL 82, 237C–239B; Lindsay (1911), ad loc.
      • (187v189r) Isidorus: Etymologiae II,27–28. De perihermeniis. Sequuntur dehinc liber …–… librum legat Marii Victurini qui inscribitur de sillogismis ipotheticis.
        PL 82, 145C–148C; Lindsay (1911), ad loc.
      • (189r) Isidorus: Etymologiae III,1. De mathematica. Mathematica latine dicitur …–… conpetenter possit ostendi.
        PL 82, 153C–154C; Lindsay (1911), ad loc.
      • (189r194v) Isidorus: Etymologiae III,24–71. De astronomia. >A<stronomia est astrorum lex (192v) De nominibus stellarum >Sol< appellatus eo quod solus appareat …–… et in superna contemplatione conlocaret.
        PL 82, 169B–184A; Lindsay (1911), ad loc.
      • Bemerkung:
        Eine vollständige Auflistung der zahlreichen Zierinitialen dieses Abschnitts findet sich oben am Ende des Abschnittes „Buchschmuck“.
    • Literatur:
      • Beeson, Charles Henry: Isidor-Studien. München 1913, hier S. 83, 121.
      • Krotz, Elke: Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor. Heidelberg 2002 (s. oben 14.1), hier S. 235–238 .
      • Rand, Edward K.: A Vade Mecum of Liberal Culture in a MS of Fleury, in: Philological Quarterly 1 (1922), S. 258–277, hier S. 268–270.
  • 21. Cursus lunaris; Zusätze.
    • Editionen:
      • Borst, Arno: Der karolingische Reichskalender und seine Überlieferung bis ins 12. Jahrhundert. Hannover 2001.
      • Engelen, Eva-Maria: Zeit, Zahl und Bild. Studien zur Verbindung von Philosophie und Wissenschaft bei Abbo von Fleury. Berlin 1993.
      • Jones, Charles W.: Bedae opera de temporibus. Cambridge MA 1943.
      • PL: Migne, Jacques-Paul (Hg.): Venerabilis Bedae Anglosaxonis presbyteri Opera omnia. (Paris 1850) [= Patrologiae cursus completus ... Series Latina Bd. 90].
    • (194v) Cursus lunaris. Tabelle zur Auffindung des Mondes im Tierkreis, überschrieben Cursus lunae per duodecim signa. Lateinische Bezeichnungen der Tierkreiszeichen und Monate.
      Borst (2001), S. 405; Engelen (1993), S. 126; Jones (1943), S. 219; PL 90, 757–758.
    • [195rv Ars compendiaria, s. oben 16.].
    • (195v) Zusatz (10. Jh.).: De definitione mutarum consonantium Hic oritur quaestio quare mute apellantur …–… quia fundamentum literarum liberalium sunt.
Provenance du manuscrit:
  • Vorbesitzer: Fleury, Abtei von Saint-Benoît-sur-Loire, OSB: f. 138v Verbalexlibris von Hand des 9./10. Jh.: Hic (est) liber sancti Benedicti Floriacensi.
    Im mutmasslichen "Catalogue des manuscrits dressé à Fleury au 11e s.“ (Bern, Cod. 433) vielleicht identisch mit dem Eintrag: Item Donatus minor cum maiore et barbarismo et conjugationibus. (Ed. Vidier 1965, S. 216).
    Im Floriacenser Bibliothekskatalog von 1552 zweifelsfrei zu identifizieren mit der Nr. 112: Donati, Asperi et aliorum libri grammatici, in quorum prima pagina haec maiusculis litteris atque rubro colore tincto descripta sunt „Authorum curavi adfigere nomina horum.“ (Ed. Cuissard 1889, S. XI).
  • Vorbesitzer: Daniel, Pierre (1530–1603) – Randnotizen von seiner Hand f. 80r81r, f. 116v, 121r.
  • Vorbesitzer: Bongars, Jacques (1554–1612) – eigenhändiger Namenszug Bongars f. Ar, 2r, 3r, 195v.
Acquisition du manuscrit: Durch die Schenkung von Jakob Graviseth 1632 in die Berner Bibliothek gelangt.
Kataloge:
  • Hortin, Samuel: Clavis bibliothecae Bongarsianae MDCXXXIIII. Bern 1634 [= BBB Cod. A 5], S. 38: [Sign.] VI.22: Grammatici latini prisci. f[ol.].
  • Wild, Marquard: Catalogus Librorum Bibliothecae Civicae Bernensis MDCIIIC. Bern 1697 [= BBB Cod. A 4], f. 28r: 207. Grammatici latini prisci. f[ol.].
  • Engel, Samuel: Manuscripta A[nno] 1740. Bern 1740 [= BBB Mss.h.h. III 110], f. 40r: 207. Grammatica: Grammatici varii Latini. Secul. 12° [sic], m[embr.].
  • Sinner, Johann Rudolf: Catalogus codicum mss. bibliothecae Bernensis, Bd. 1. Bern 1760, S. 424–439.
  • Hagen, Hermann: Catalogus Codicum Bernensium. Bern 1875, S. 255.
  • Pellegrin, Élisabeth: Notices de manuscrits (contenant de textes classiques latins de la Bibliothèque de la Bourgeoisie de Berne). Bern, um 1960 [unpubliziertes Typoskript].
Literatur zur Handschrift (Auswahl):
  • Bains, Doris: A supplement to Notae Latinae (Wallace M. Lindsay). Cambridge 1936.
  • Bibliothèque municipale d’Orléans [et al.]: Lumières de l’an mil en Orléanais: autour du millénaire d’Abbon de Fleury [Ausstellungskatalog]. Turnhout 2004, hier S. 198, 214–216.
  • Bischoff, Bernhard: Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts. Teil I: Aachen – Lambach. Wiesbaden 1998, hier S. 116 (Nr. 551a).
  • Bischoff, Bernhard: Paläographie des römischen Altertums und des abendländischen Mittelalters. 4. Aufl. Berlin 2009, hier S. 122, 154.
  • Bischoff, Bernhard: Panorama der Handschriftenüberlieferung aus der Zeit Karls des Grossen, in: Karl der Grosse: Lebenswerk und Nachleben, Bd. 2: Das geistige Leben. Düsseldorf 1965, S. 233–254. [Nachdruck: Mittelalterliche Studien. Bd. 3. Stuttgart 1981, S. 5–38, hier S. 16.]
  • Boyer, Blanche B.: A Paris Fragment of Codex Bern 207, in: Classical Philology 32.2 (1937), S. 113–120.
  • Cuissard Charles: Catalogue général des manuscrits des bibliothèques publiques de France. B, Départements. Tome 12. Paris 1889, hier S. XI.
  • De Paolis, Paolo: Miscellanee grammaticali altomedievali, in: Gasti, Fabio (Hg.): Grammatica e grammatici latini: teoria ed esegesi. Pavia 2003, S. 29–74, hier S. 33, 51–52, 64–65.
  • Derolez, Rene: Runica manuscripta: the English tradition. Brugge 1953, hier S. 174–192.
  • Elice, Martina: Marii Servii Honorati Centimeter. Hildesheim 2013, hier S. CLXII–CLXIII.
  • Grémont, Denis-Bernard/ Hourlier, Jacques: La plus ancienne bibliothèque de Fleury, in: Studia monastica 21 (1979), S. 253–264, hier S. 258–260.
  • Guerreau-Jalabert, Anita: Questions grammaticales: Abbon de Fleury. Paris 1982, hier S. 154, 159, 180–181.
  • Holtz, Louis: Donat et la tradition de l’enseignement grammatical: étude sur l’"Ars Donati" et sa diffusion (IVe–IXe siècle). Paris 1981, hier S. 361–364, 453–462.
  • Homburger, Otto: Die illustrierten Handschriften der Burgerbibliothek Bern. Bd. 1. Bern 1962, hier S. 32–39, Taf. 1, Abb. 17–25, 27.
  • Kenney, James F.: The sources for the early history of Ireland. An introduction and guide. Bd. 1. New York 1929, hier S. 679.
  • Krotz, Elke: Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor: Studien zur Pariser Handschrift, den Monseer Fragmenten und zum Codex Junius 25, mit einer Neuedition des Glossars Jc. Heidelberg 2002, hier S. 219–222, 231–242.
  • Krotz, Elke/ Gorman, Michael M.: Grammatical works attributed to Peter of Pisa, Charlemagne’s tutor. Hildesheim 2014, hier S. XXXIV–XXXVII.
  • Law, Vivien: The transmission of early medieval elementary grammars: a case study in explanation, in: Reeve, Michel (Hg.): Formative stages of classical traditions: Latin texts from Antiquity to the Renaissance: proceedings of a conference held at Erice, 16–22 October 1993. Spoleto 1995, S. 239–261, hier S. 240–242.
  • Lesne, Emile: Les livres : "Scriptoria" et "Bibliothèques" du commencement du 8e à la fin du 11e siècle. Lille 1938, hier S. 551, 554–555.
  • Lindsay, Wallace M.: Early Irish Minuscule Script. Oxford 1910, hier S. 64–67.
  • Lindsay, Wallace M.: Palaeographia Latina, Part II. Oxford 1923, hier S. 61–65.
  • Lowe, Elias Avery: Codices Latini antiquiores. A palaeographical guide to Latin manuscripts prior to the ninth century. Oxford 1934–1971, hier Bd. V: France: Paris (1950), S. 15 (Nr. 568); Bd. VII: Switzerland (1956), S. 6 (Nr. 568).
  • Maestre Yenes, Maria A.H.: Ars Iuliani Toletani episcopi. Toledo 1973, hier S. LXII–LXVI.
  • Manitius, Max: Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters. Erster Teil: Von Justinian bis zur Mitte des zehnten Jahrhunderts. [= HdAW 9.2.1]. München 1911, hier S. 131–132, 455.
  • Micheli, Geneviève: L’enluminure du haut moyen âge et les influences irlandaises. Bruxelles 1939, hier S. 59–60, Abb. 79, 81.
  • Mostert, Marco: The library of Fleury. A provisional List of Manuscripts. Hilversum 1989, S. 63 (Nr. 110) sowie S. 217 (Nr. 1112).
  • Munzi, Luigi: Littera legitera: testi grammaticali latini dell’Alto Medioevo. Napoli 2007, hier S. 15–18.
  • Munzi, Luigi: Il De partibus orationis di Giuliano di Toledo, in: Annali dell’istituto universitario orientale di Napoli. Napoli 1980, hier S. 161–164.
  • Pellegrin, Elisabeth: La tradition des textes classiques latins à l’abbaye de Fleury-sur-Loire, in: Revue d’histoire des textes 14/15 (1984/85), S. 155–167, hier S. 157–159.
  • Reynolds, Leighton Durham: Texts and transmission, a survey of Latin classics. Oxford 1983, hier S. XXIV–XXVI, 298.
  • Riek, Markus/Goll, Jürg/ Descoeudres, Georges (Hgg.): Die Zeit Karls des Grossen in der Schweiz. Sulgen 2013, hier S. 276.
  • Scarpatetti, Beat Matthias von: Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz in lateinischer Schrift vom Anfang des Mittelalters bis 1550. Bd. 2: Die Handschriften der Bibliotheken Bern – Porrentruy. Dietikon–Zürich 1983, hier Textbd. S. 18 (Nr. 39), Tafelbd. S. 6 (Abb. 6–7).
  • Vidier, Alexandre: L’historiographie à Saint-Benoît-sur-Loire et les miracles de Saint Benoît. Paris 1965, hier S. 42, 56.
Externe Ressourcen: