Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 54
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Wetzel René, Deutsche Handschriften des Mittelalters in der Bodmeriana, Cologny-Genève 1994, S. 38-46.

Titre du manuscrit: Sammlung von Bündnissen der Alten Eidgenossenschaft sowie von Bündnissen und Burgrechten mit der Stadt Bern
Origine: Bern (?)
Période: um 1616 (mit Zusätzen 17. Jh.)
Support: Papier. Wz.: Formenpaar: Gegen die Doppelblattmitte schreitender Bär in bekröntem Schild auf einem mit der Initiale D versehenen Kreuz mit 3 Ringen (ein Ring aufzweien). Papier der Berner Mühle „Zu Thal", 1608-1621 im Besitz des Basler Papierers Peter Düring (vgl. Initiale D u. die 3 Ringe: "drü ring" durch r-Metathese zu Düring), vgl. A. Fluri, Die Papiermühle „Zu Thal" bei Bern und ihre Wasserzeichen. 1466-1621. In: Neues Berner Taschenbuch auf das Jahr 1896. Bern 1896, S. 192-236; unser Wz. ist eine der zahlreichen Var. von Nr. 37.
Volume: 349 Bll.
Format: 30,8 x 20,1
Numérotation des pages: Moderne Bleistiftfoliierung 1-349; alte Paginierung 1-232 u. 1-320 für die beiden ersten Textteile (Bl. 6-121 u. 131-290).
Composition des cahiers: Unbeschrieben die Bll. 1r-5v (4r Titel des 1. Textteiles), 121v-130v (130r Titel des 2. Textteiles), 290v-300r, 336v-343v, 346v-349v sowie zahlreiche einzelne Seiten. Lagen: In der Majorität Unionen: II (-1)3 + 59 I121 + IV129 + I (-1)130 + 80 I290 + 6 IV338 + I (-1)339 + I (-2) + 3 I345 + 2347 + I349. Zw. Bl. 1 u. 2 Bl.rest des herausgerissenen Gegenstückes von Bl. 2, nach Bl. 3 Bl.reste des vorderen Spiegels. Der Quaternio nach Bl. 121 liegt zw. dem 1. u. 2. Textteil, Bl. 130 bildet das Titelbl. des 2. Textteiles (Gegenstück ohne Textverlust herausgerissen, Bl.reste nach Bl. 130). Gegenstück von Bl. 339 (leer) fehlt, keine Bl.reste; ein darauf folgender Unio herausgerissen (Bl.reste). 2 Einzelbll. 346 / 347 : Das Gegenstück von Bl. 347 bildet den hinteren Spiegel, der Rest des Gegenstücks von Bl. 346 vermutlich unter den Spiegel ein- oder an Bl. 345 angeklebt. Auf praktisch allen Seiten der beiden ersten Textteile Wortreklamanten.
Etat: Einband fleckig u. bestoßen, Rükken brüchig. Der Buchblock gut erhalten, kaum Gebrauchsspuren.
Mise en page: Schriftraum:
  • Die Textteile 1 u. 2 (Bl. 4-290) ca. 24,0-25,4 x 11,6-12,6, einspaltig beschrieben (Schriftrahmen mit Bleistift gezogen, oben Balken für Titel bzw. Wiederholung der Titel), mit 24-42 Z. pro S.
  • 300v-302r ca. 26,5-27,5 x 13,5-14,0, einspaltig, 39-41 Z. pro S.
  • Rest 24,0-26,8 x 11,7-15,7, einspaltig (Schriftrahmen mit Bleistift), 25-50 Z. pro S.
Type d'écritures et copistes: 7 versch. Hände:

  • 1. 6r-290r u. 344r-345v (Register), Haupthand (Textteile 1 u. 2), flüchtige dt. Kurrentschrift (um 1616), die Titel in Kanzleischrift. Fritz Glauser, Staatsarchiv Luzern, weist die Schrift in einer brieflichen Beurteilung „am ehesten einem nicht sehr geschickten, berufsmäßigen Abschreiber außerhalb einer städtischen Kanzlei" zu.
  • 2. 300v-302r, flüchtige lat. Schreibschrift des 17. Jhs.
  • 3. 302v-307v, breite, regelmäßige lat. Schreibschrift des 17. Jhs.
  • 4. 307v-313r, recht sorgfältige lat. Schreibschrift des 17. Jhs. (dt. Titel in Kanzleischrift).
  • 5. 314r-325v, sorgfältige dt. Kurrentschrift, letztes Dr. 17. Jhs. (Titel 314r in kunstvoll verschnörkelter Kanzleischrift).
  • 6. 326r-336r, flüchtige dt. Kurrentschrift des 17./ 18. Jhs.
  • 7. 346r (Register zum 3. Textteil): dt. Kurrent- u. lat. Schreibschrift des 17./ 18. Jhs.
Ajouts: Von Lesetätigkeit zeugen zahlreiche zeitgenössische u. fast zeitgenössische Randbemerkungen (meist Hervorhebung wichtiger Punkte) von mind. 2 versch. Händen, wovon eine die des Hauptschreibers sein könnte (Randbemerkungen, die vor dem Binden beschnitten wurden).
Reliure: Heller Schweinsledereinband auf nach Art frz. Einbände nach innen abgeschrägten Holzdeckeln. 17./ 18. Jh. Vorder-u. Hinterdeckel mit reichem Schmuck in Blindpressung: Einzelstempel und Rollen mit Pflanzen-, Blumen- u. Rankenmotiven, Medaillons mit 4 versch. Menschenköpfen. Zwei- bis fünffache Streicheisenlinien als Feldbegrenzungen. 5 einfache erhabene Bünde mit Streicheisenbegrenzung. Kapitale mit weißem und braunem Garn umnäht. Eine der beiden Messingschließen mit Lederteil ist abgerissen.
Langue principale: Hochalem. Kanzleideutsch
Sommaire:
  • 4r-121r Sammlung von Bündnissen der Alten Eidgenossenschaft und der zugewandten Orte
    • (4r) Titelbl.: Gemeiner loplicher Eydgnoschafft vnd zůgewandter orthen pündtnu̍ssen / In diss bůch anno 1616 zůsamen geschriben
    • (6r-7r) Der drey länderen Ury, Schwytz unnd Underwalden pu̍ndt [Brunnen, 9. 12. 1315; Erneuerung des ewigen Bundes von 1291]
    • (8r-9v) Der vier Waldstetten pu̍ndt [Luzern, 7. 11. 1332; „Luzerner Bund", ewiger Bund Luzerns mit den 3 Waldstätten]
    • (10r-13r) Der Zürich pu̍nde mitt den vier Waldstetten [Zürich, 1. 5. 1351; Ewiger Bund Zürichs mit Uri, Schwyz, Unterwalden u. Luzern]
    • (14r-17r) Pu̍ndt zwüschen Zürich, den vier Waldstetten unnd Zu̍g [Luzern, 27. 6. 1352; Ewiger Bund Zugs mit Zürich, Uri, Schwyz, Unterwalden u. Luzern]
    • (18r-22r) Pu̍ndt zwüschen Zürich, den drey länderen unnd Glaris [o. O., 4. 6. 1352; Ewiger Bund von Glarus mit Zürich, Uri, Schwyz und Unterwalden]
    • (22v-27r) Pu̍ndt zwüschen Bern unnd den drey länderen [Luzern, irrtümlich datiert mit 6. Sept. („Härpsten") statt 6. März 1353; Ewiger Bund Berns mit Uri, Schwyz u. Unterwalden]
    • (28r-31v) Die Vereynigu̍ng unnd pündtnu̍s der acht orten der Eydttgnoschafftt mitt beyden stetten Frybu̍rg und Solothu̍rn [o. O., 22. 12. 1481; Ewiger Bund der Acht Orte mit Freiburg i. Oe. u. Solothurn]
    • (32v-35v) Fra[n]tzösische vereinigu̍ng Primo suscipimus nos mutuo[s] jn fidos sinceros et integros foederatos … [o. O., falsch datiert auf das Jahr 1521. Es handelt sich um die Erneuerung der Allianz mit Frankreich von 1521, im Sommer 1549 zw. Heinrich II. u. allen Orten außer Bern u. Zürich abgeschlossen. Ganzer Text lat.]
    • (36r-39r) Die nüwe vereynigu̍ng unnd verkomnu̍s des bu̍rgrächtens wägen zů Stantz ussgangen [o. O. u. J.; Stanser Verkommnis vom 22. 12. 1481, mit etwas anderem Wortlaut u. ausgebauter Arenga als 46r-48r, doch mit allen Punkten]
    • (39v-43v) Landts friden mitt den fünff orten [Bremgarten, 24. 11. 1531; Bern tritt dem 2. Kappeler Frieden vom 16./20. 11. 1531 mit den 5 Orten bei]
    • (44r-45r) Fürkomnu̍s zů Stans zwüschen den vier Waldstetten gemacht [o. O., 11. 4. 1481; Luzern, Uri, Schwyz u. Unterwalden]
    • (46r-48r) Der acht ortten fürkomnu̍s genarnpt die fürkorn[m]nu̍s zů Stantz [o. O., 22. 12. 1481; Stanser Verkommnis]
    • (49r-50v) Der Sempacher brieff [o. O., 10. 7. 1393; Zürich, Bern, Luzern, Solothurn, Zug, Uri, Schwyz, Unterwalden, Glarus]
    • (51v-53r) Der Pfaffen brieff [o. O., 7. 10. 1370; Zürich, Luzern, Zug, Uri, Schwyz u. Unterwalden]
    • (54r-57r) Der statt Sant Gallen pu̍ndt brieff [o. O., 13. 6. 1454; Bund St. Gallens mit Zürich, Bern, Luzern, Schwyz, Zug u. Glarus]
    • (58r-60r) Erbeynu̍ng zwüschen dern hu̍s Östenrych unnd den Eydgnossen [Zürich, 13. 10. 1477; „Ewige Richtung": Erbeinigung nach dem Tod Karls des Kühnen bei Nancy. Herzog Sigismund u. die Orte Zürich, Bern, Luzern, Uri u. Solothurn]
    • (60v) Darnach habend die länder, die so jn diser verschrybu̍ng nit vergriffen sind, dess ou̍ch einen brieff gäben [uff sambstag vor der heyligen Dry Königen tag anno = 4. 1. 1478; Antrag von Schwyz, der am 26. 1. zum Zusatzbrief von Schwyz, Unterwalden, Zug u. Glarus zur Erbeinigung mit Sigismund führt]
    • (61r-63r) Einu̍ng der drey pünten jn Chu̍rwal mit den siben orten [o. O., 21. 6. 1497; Bund der 7 östlichen Orte Zürich, Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug u. Glarus mit dem oberen Grauen Bund]
    • (64r-70v) Der ewig pu̍ndt zwüschen gemeyner Eydgnoschafft und der statt Basell [Luzern , 9. 6. 1501; Basel tritt der Eidgenossenschaft bei]
    • (71r-74r) Die ewige pündtnu̍s zwüschen gemeiner Eydgnoschafft und der statt Schaffhu̍sen [Luzern, 10. 8. 1501; Schaffhausen tritt in die Eidgenossenschaft ein]
    • (75r-78r) Die ewige pündtnu̍s zwüschen gemeiner Eydgnoschafft unnd der landschafft Appenzäll [Zürich, 17. 12. 1513; Appenzell als 13. Ort im Bund aufgenommen]
    • (79r-84v) Die erbeinu̍g [!] zwüschen den hüseren Österych und Bu̍rgu̍nde und einer Eydgnoschafft au̍ffgerichtet [Baden, 7. 2. 1511; Erbeinigung mit Kaiser Maximilian I. ]
    • (85v-95v) Der friden mitt der kron von Franckrych [Freiburg i. Üe., 29. 11. 1516; Der ewige Friede mit Frankreich (Franz I.)]
    • (96r-99v) Die ewige pündttnu̍s zwüschen gemeyner Eydgnoschafft und der statt Mülhu̍sen [Zürich, 19. 1. 1515; Aufnahme Mülhausens als zugewandter Ort]
    • (100r-104v) Die ewige pündtnu̍s zwüschen gemeiner Eydgnoschafft unnd der statt Rottwyl [Zürich, 6. 4. 1519; Rottweiler Bund]
    • (105v-107r) Die berednu̍s unnd artickel des bu̍rgrächtens unnd landrächtens zwüschen den fünff ortten und der landtschafft Wallis [o. O., 25. 11.1528; Beratung über die Erneuerung des Burg- u. Landrechtes mit Wallis in Luzern]
    • (107v-108r) Die Einu̍ng mit Lu̍tringen jm 1476. jar [o. O., 1. 8. 1476; Bündnis der 8 Orte (ohne Schwyz) mit Herzog Renatus (Hier: Reinhart) II. von Lothringen gegen Karl den Kühnen]
    • (109r-116v) Frantzösische vereinu̍ng jm jar dess Herren 1602 [Solothurn , 31. 1. 1602; Bündnis der Eidgenossenschaft (ohne Zürich) mit Heinrich IV.]
    • (117v-121r) Venedische und pündtnerische vereyn [o. O., Beschächen jm julio 1603; Militär-Kapitulation und Defensiv-Allianz zw. Graubünden und Venedig; Davoser Allianz vom 15. 8. 1603]
  • 130r-290r Sammlung von Bündnissen und Burgrechten mit der Stadt Bern
    • (130r) Titelbl.: Pündtnu̍ssen und bu̍rgrächt mit einer statt Bernn getroffen Anno 1599 zůsamen gebracht
    • (131r-136r) Vereinigu̍ng zwüschen beiden stetten Bernn unnd Lu̍cern gemacht [o. O., 1. 3. 1421; Ewige Vereinigung zw. Bern und Luzern]
    • (137r-137v) Lucern pu̍ndt [o. O., falsch datiert mit 20. 11. 1592 (in der Überschrift richtig 1492) statt 10. 12. 1492; Bekräftigung des Beibriefes vom 7. 3. 1353 für Luzern und Zürich zum ewigen Bund Berns mit den 3 Ländern (6. 3. 1353)]
    • (138v-139r) Bern, Lu̍cern pundt [o. O., wie oben falsch datiert auf den 20. 11. 92, hier allerdings von späterer Hand 14[92] ergänzt; Erneuerung der Vereinigung Berns mit Luzern (1. 3. 1421). 10. 12. 1492]
    • (140r-142r) Der pu̍ndt zwüschen Bern und Biel [o. O., 23. 1. 1352; Erneuerung des Bündnisses]
    • (143r-144v) Das bu̍rgrächt von der Nüwenstatt. Jm 1388. jar [o. O., 11. 10. 1388; Aussteller: Meier, Rat, Burger u. Gemeinde von Neuenstadt (La Neuveville)]
    • (145v-146r) Bernn unnd Brandiss bu̍rgrächt [o. O., 26. 12. 1413; Aussteller: Freiherren Wolfgang (wohl Wolfhart V.) und Wolfhart IV. von Brandis]
    • (147r-148r) Das bu̍rgrächt von Sanct Urban [o. O., 1415; Aussteller: Abt Heinrich u. Konvent von St. Urban]
    • (149r-150r) Bu̍rgrächtbrieff mit dem closter Sanct Urban anno 1415 [o. O., 9. 10. 1415; Aussteller: Schultheiß, Rat u. Burger von Bern]
    • (151r-154v) Bu̍rgrächt von Nüwenbu̍rg [Bern, 24. 4. 1406; Aussteller: Burger u. Gemeinde von Neuenburg]
    • (155r-159v) Der pu̍ndt mit Wallis [Bern, 7. 9. 1475; Bündnis Berns mit Bischof Walter auf der Fluh von Sitten u. den 7 Zehnten des Oberwallis gegen Savoyen]
    • (159v-160v) Die lütheru̍ng des vorgeschribnen Wallis pu̍ndts anno domini 1475 [Bern , 15. 10. 1475; Zusatzbrief zum vorhergehenden, Bern - Bischof Walter von Sitten]
    • (161r-166v) Der ewig pu̍ndt zwüschen Zürich unnd Bernn anno 1423 [o. O., 22. 1. 1423]
    • (167v-173r) Der bu̍rgrächts brieff zwüschen beyden stetten Bernn unnd Frybu̍rg anno 1480 [o. O., 30. 3. 1480; Das Burgrecht ersetzt jenes von 1403]
    • (173v-174r) Die bestätigu̍ng diss loplichenn bu̍rgrächt brieffs anno 1482 [o. O., 1. 2. 1482]
    • (175r-175v) Bu̍rgrächt dess Münsterthals [o. O., 14. 5. 1486; Aussteller : Schultheiß u. Rat von Bern]
    • (176r-176v) Ernüweru̍ng vorgemälts bu̍rgrächten [o. O., 4. 2. 1496; Aussteller : Schultheiß u. Rat von Bern]
    • (177v-178r) Gägen brieff obgemälten bu̍rgrächten jm 1496. jare [o. O., 4. 2. 1496; Aussteller : Meier, Landleute u. Hintersassen von Münster (Moutier)]
    • (178v-186r) Der nüw pu̍ndt mit dem herzogen von Saphoy Emanu̍el Philiberten, uff 20 jar bestimpt, anno 1570 [Bern, 5. 5. 1570; Verteidigungsbündnis. auf 20 Jahre]
    • (187r-195r) Der pu̍ndt mit hertzog Philibert zů Saphoy anno d[omi]ni 1498 [Bern, 26. 3. 1498]
    • (196r-197v) Des herren von Varambon bu̍rgrächt. Anno domini 1499 [o. O., 20. 4. 1499; Text lat. Aussteller: Bern für Claude Rye de la Palud, Markgraf von Varambon, Graf von Varax (u. a.)]
    • (198v-200v) Das nüw angenom[m]en burgrächt der dryer Stetten Bërnn, Frybu̍rg und Solothu̍rn anno 1517 [o. O., 21. 10. 1517]
    • (201v-202r) Des herren von Vara bu̍rgrächt, Anno 1518 [o. O., 17. 4. 1518; Text lat. Aussteller: Johann Philibert de la Palud, Graf von Varax und de la Roche, Erbe Claudes von Varambon]
    • (202v-203r) Die erlütheru̍ng des bu̍rgrächten von Frybu̍rg, von des bapsts von der heyligen wägen. Anno d[omi]ni 1530 [o. O., 15. 7. 1530; Abänderung des alten Burgrechts. Aussteller: Schultheiß, Rat u. Burger von Bern]
    • (203v-205v) Das bu̍rgrächt mit dem herren von Vergier. Anno 1492 [Bern , 8. 6. 1492; Text lat. Bern - Wilhelm von Vergy]
    • (206v) Ratification Claude de Vergiers dess obgemälten bu̍rgrächtens. Anno 1523 [Bern, 20. 4. 1523; Text lat. Aussteller: Claude von Vergy, Sohn Wilhelms]
    • (207v-210r) Ein vertrag zwüschen Bern und Frybu̍rg dess obmans halb [an der Sensen, 12. 5. 1537; Kaspar Nasal (Zürich), Christoph Sonnenberg (Luzern), Joseph Amberg (Schwyz) u. Hans Rudolf Frey (Basel) vermitteln im Auftrag der Eidgenossenschaft zw. Freiburg i. Oe. u. Bern]
    • (211r-221v) Der gmeind Au̍ Vau̍d de Ru̍z bu̍rgrächt. Vidimus. Anno 1537 [o. O., 22. 12. 1537; Vidimus der Urkunde vom 26. 9. 1475. Aussteller: Schultheiß u. Rat von Bern für die Gemeinde Val de Ruz]
    • (213v) Des herren von Vaulmarcu̍ bu̍rgrächt [o. O., 8. 12. 1539; Aussteller: Bern für Lancelot von Neuenburg-Vaumarcus]
    • (214r) Revers brieff herren von Vaulmarcus. Anno 1539 [o. O., 8. 12. 1539; Aussteller: Lancelot von Neuenburg-Vaumarcus]
    • (215r-215v) Bu̍rgrächt herren Gerharts von Wattenwyl. Anno 1566 [o. O., 15. 3. 1566; Aussteller: Schultheiß u. Rat von Bern]
    • (216v-217r) Rev̍ers herren Gerhartt von Wattenwyls [Bern, 15.3.1566; Aussteller: Gerhard von Wattenwyl (burgund. Linie)]
    • (218r-226r) Das ewig bu̍rgrächt mitt einer statt Genff. Anno 1558 [Bern, 9. 1. 1558; Erneuerung des Burgrechts (1526) u. des ewigen Vertrags (1536) auf ewige Zeit]
    • (227r-233r) Bu̍rgrächt brieff zwüschen fürstlicher durchlüchtigkeit von Longeville unnd der statt Bern vffgericht anno 1562 [o. O., 2. 1. 1562; Leonor von Orléans, Herzog von Longueville - Schultheiß, Rat u. Burger von Bern]
    • (234r-234v) Des herren von Wau̍lmarcu̍ bu̍rgrächt [o. O., 27. 11. 1576; Aussteller: Schultheiß u. Rat von Bern für Johann III. u. Andreas von Neuenburg-Vaumarcus]
    • (235r-238v) Die ernüweru̍ng dess bu̍rgrächten zwüschen Bernn und Solothu̍rn [o. O., 10. 2. 1577]
    • (239v-242r) Ernüweru̍ng dess pu̍ndts zwüschen beiden stetten Bern vnd Solothu̍rn. Anno 1577 [o. O., 10. 2. 1577; Erneuerung der Bündnisse von 1345 u. 1351]
    • (243r-248r) Der pu̍ndt zwüschen den drien stetten Zürich, Bern und Genff. Anno 1584 [Zürich, 30. 8. 1584; Zürich tritt dem ewigen Burgrecht Berns mit Genf ein]
    • (249r-255v) Ernüweru̍ng des bu̍rgrachtens vnnd verwandtschafft mit dem marggraffen von Varambon anno 1594 [Bern, 17. 5. 1594 (alter Stil); Text lat. Aussteller: Consul, Senatus et Cives von Bern für Markus a Rye de la Palud, Markgraf von Varambon, Graf von Varax und de la Roche]
    • (258r-258v) Rev̍ers des bu̍rgrächten mit dem marggraffen von Varambon anno 1594 [Villesexel, 20. 5. 1594; Text lat. Aussteller : Markus a Rye de la Palud]
    • (259v-262v) Vereinu̍ng zwüschen der stat Bern und den dryen grau̍en pündten jnn hocher Rhetia anno 1602 [o. O., 13. 8. 1602; Nach Feller 2 (s. u.), S. 467 am 30. 8.]
    • (263r-268r) Verein mit jr fürstlich gnaden herren margraffen zů Baden [o. O., 19. 8. 1612; Verteidigungsbündnis des Markgrafen Georg Friedrich von Baden-Durlach mit Zürich u. Bern]
    • (269r-283r) Künigklicher m[ajestä]t jn Hispania pu̍ndt mit Lucern, Ury, Schwytz, Underwalden, Zu̍g, Frybu̍rg und Appentzäll [letzteres gestrichen. Luzern, 12. 5. 1587; Katholische Orte - Philipp II.]
    • (283v-285r) Copey dess confirmations brieffs k[öniglic]h cath[olischer] m[ajestä]t von Hispanien über die pündtnu̍ss so anno 1587 zwüschen jhro und den sächs catholischen orthen der Eydgnoschafft uffgericht worden [Madrid, 31. 1. 1589; Bestätigung Philipps II.]
    • (286r-290r) Die ernüweru̍ng der hispanischen mayländischen pündtnu̍ss mit den siben catholischen orthen Lucern, Ury, Schwytz, Underwalden ob und nidt dem wald, Zu̍g, Frybu̍rg unnd Appentzäll [Luzern, 28. 4. 1604; Philipp III. - Katholische Orte]
    • (290r) [Kolophon:] Jch Renwardt Cisat der minder, der zytt stattschryber zů Lu̍cern, bezüge, das jch dise drü hierinnen (ver)griffen jnstrumenta, namlich der (ver)eynung anno 1587, daru̍ff von köngklicher cath(olischer) m(ajestä)t herren Philippi des anderen erfolgeter bestättigung anno 1589 und dan die gemälten (ver)einu̍ng mit jhr k(öni)g(licher) cath(olischer) m(ajestä)t herren Philippo dem dritten ernüweru̍ng und erklärung anno 1604, gägen den originalib(us) flyssig collationiert und abgehörtt, und mit der (ver)besseru̍ng sindt etlichen wortten von miner hand (als du̍rch den underscheyd der caracteren und bůchstaben zů sächen) hinzůgesetzt, du̍rchuss glychförmig befu̍nden hab. Actum jm januario 1615. jars.
      Das Kolophon, das sich nur auf die letzten 3 Stücke des 2. Teiles bezieht, ist nicht von der Hand Renward Cysats d.J., Luzerner Stadtschreiber 1615-1624) [freundliche Auskunft Fritz Glauser, Staatsarchiv Luzern]. Die 3 Texte fallen auch inhaltlich aus dem Rahmen dieses 2. Teiles, da sie mit Bern nichts zu tun haben.
  • 300v-336r Nachgetragene Bündnisse des 16. und 17. Jahrhunderts der Eidgenossenschaft oder einzelner Kantone mit Venedig, Savoyen (Waadtlandfrage) und Frankreich
    • (300v-302r) Articulj ineundj foederis inter serenissirna[m] remp[ublicam] Veneta[m] exuna, et inter binas inclytas Helvetior[um] urbes Tiguru[m] et Berna[m] ex altera parte [o. O. u. o. J.; ganzer Text lat. mit dt. Zusammenfassungen (der selben Hand?) am Rand. Bündnis Berns u. Zürichs mit Venedig vom 6. 3. 1615]
    • (302v-309r) Alliance entre Charles Emanuel duc de Savoye et la ville de Berne [Bern, 23. 6. 1617; Ganzer Text frz. Die 28 Artikel der Defensiv-Allianz Bern - Savoyen (2 Kopisten), daran anschließend (309r) der Bericht über die Beeidigung am 17. 8. 1617 in Aosta u. die Beeidigungsformel, bezeugt durch Jean Michel Crotti, de la ville de Gavillon Conseiller d'Etat et premier Secretaire des Mandements et Finances de ladite Altesse (309r)
    • (309v) Ihr maiestett ausz Savoye procur[ator]. Charles Emmanuel par la grace de Dieu duc de Savoye [Vercelli, 7. 1. 1617. Text frz. Karl Emanuel, Herzog von Savoyen, setzt Baptiste Gaballeon als Unterhändler u. Bevollmächtigten gegenüber Bern in der Waadtlandfrage ein
    • (310r-310v) Hertzogen zu̍ Savoye renontiations brieff wegen der landtschafft Waadt geben [Bern, 23. 6. 1617 (neuer Stil); Text frz. Savoyen verzichtet definitiv zugunsten Berns auf die Waadt]
    • (311r) Desz fürsten au̍sz Piedmont procu̍r(ator) [Mesceran, 27. 1. 1617; Text frz. Viktor Amadeus von Piemont setzt als Unterhändler u. Bevollmächtigten für die Waadtlandfrage Jean Baptiste Gaballeon ein]
    • (311v-312r) Hertzogen zu̍ Savoye rattification brieff [o. O., 29. 6. 1617; Text frz. Aussteller: Karl Emanuel Herzog von Savoyen)
    • (312v) Des printzen von Piedmont rattification brief [o. O., 29. 6. 1617; Text frz. Aussteller: Prinz Viktor Amadeus von Piemont)
    • (313r) Desz senats zu̍ Camrah rattification brieff [Chambéry, 4. 7. 1617; Text frz. Aussteller: Karl Emanuel Herzog von Savoyen u. sein Senat in Chambéry]
    • (314r-325v) Vereinigung zwüschent Ludwign dem XIV. disz namens, könig zů Frankreich und Navara und den XIII Orten und zůgewanten der Eidgnoschaft, in anno 1663 au̍fgerichtet [Solothurn, 24. 9. 1663; Erneuerung des französischen Bündnisses, basierend auf dem Vertrag von 1521)
    • (326r-336r) Saffoyischer bundt mit den catholischen ort(en). Hernach volget der vorgeschribene pündtnusz ein rechte und auszfahrliche copey [o. O., 8. 5. 1577 (Datum von anderer Hand?); Die 5 katholischen Orte verwandeln den Freundschaftsvertrag mit Savoyen von 1560 in einen Hilfs- u. Schutzbund)
    • (344r-346r) Inhaltverzeichnis
    • (344r-344v) Register des ersten bůchs [Haupthand]
    • (345r-345v) Register des anderen bůchs [Haupthand]
    • (346r) Ferners [späterer Zusatz)
Origine du manuscrit: Die beiden ersten Textteile um 1616 geschrieben (1. Teil, 4r Jn diss Bůch Anno 1616 zůsamen geschriben; 2. Teil, 130r Anno 1599 zůsamen gebracht, aber von selber Hand Dokumente bis 1612 wiedergegeben!), wohl am ehesten in Bern (vgl. Wz., Inhalt des 2. Textteiles) oder in der Berner Herrschaft (denkbar z. B. die Herren von Neuenburg-Vaumarcus, der zahlreichen Dokumente wegen, die sie oder ihre Verwandte [Aarburg-Valangin, Vergy] betreffen). Zusätze bis ins letzte Dr. des 17. Jhs. u. bis in das beginnende 18. Jh. hinein, wohl ebenfalls im Berner Einflußgebiet (Waadtlandfrage im Vordergrund).
Provenance du manuscrit:
  • Im vorderen Spiegel das Ex Libris der Baggrave Library: BOOK No. 1197 / BAGGRAVE LIBRARY / SHELF No. 65 (Nummern handschriftlich eingetragen). Über einem radierten Eintrag zu den Seitenzahlen ein Bleistiftvermerk P 96. Ein weiterer, engl. Bleistifteintrag zum behandelten Zeitraum der Texte. Andere Einträge radiert oder unleserlich. Ein alter Tinteneintrag (17. Jh. ?) ist nicht zu entziffern. Im hinteren Spiegel die Einträge der Bodmeriana u. der Schab Gallery. Dem Bd. liegt ein Papier-Doppelbl. mit einer (nicht ganz kompletten) frz. Liste der im Cod. enthaltenen Texte , wohl aus dem 18. Jh., bei (Wz. auf beiden Halbbogen: a: Monogramm DG; b: ineinander verflochtene Ranken).
  • Das weitere Schicksal der Hs. ist weitgehend unbekannt. Sie wurde im 19./20. Jh. in der von uns nicht identifizierten Baggrave Library als Nr. 1197 (Shelf No. 65) aufbewahrt.
Acquisition du manuscrit: Martin Bodmer erwarb den Cod. im April/Mai 1970 als vermeintliches Autograph des Luzerner Stadtschreibers Renward Cysat (vgl. das kopierte Kolophon 290r) von der William H. Schab Gallery, New York. Gemäß Auskunft von Frederick C. Schab stammte der Ankauf aus dem Antiquariat Robert Alder, Bern (von Alder allerdings nicht bestätigt).
Bibliographie:
  • Vgl. Amtliche Sammlung der älteren Eidgenössischen Abschiede. Hg. auf Anordnung der Bundesbehörden. 8 Bde. Luzern, dann Zürich usw. 1856-1886;
  • Fontes Rerum Bernensium. Berns Geschichtsquellen. 10 Bde. Bern 1883-1946;
  • Richard Feller, Geschichte Berns. 4 Bde. Bern 1946 (2., korr. Aufl. 1949)-1960.