Basel, Universitätsbibliothek, O III 34
Titre du manuscrit: Epistolae ex Ponto, cum glossa /
Période: 1. Hälfte 13. Jahrhundert
Support: Pergament
Volume:
1 Band (48 Blätter)
Format: 17 x 11 cm
Numérotation des pages: Moderne Bleistiftfoliierung: I.1-47
Composition des cahiers:
Die Hs. besteht aus fünf Lagen: 2 V20 + IV28 + (V+1)39 + IV47, Bl. 39 Einzelblatt, kein Textverlust zu Beginn der Lage (Stummel vor Bl. 29), vgl. Ex Ponto III 4,26/27. In den Blättern 8, 16 und 19 Pergamentiernähte (mit Fäden), die letztere (längste) im Schriftraum.
Etat: Die Blätter der Hs. sind z.T. sehr abgenutzt, die Lesbarkeit des Textes, vor allem der Glossen, ist stellenweise stark beeinträchtigt.
Mise en page:
Tintenliniierung, Punktierungen am Rand durchgehend erhalten, Schriftraum 13,5-14 x 5-6,5 cm (Verse), 34-35 Zeilen, 1r nur 31 Zeilen.
Type d'écritures et copistes:
Frühgotische Minuskel von einer Hand, die Versinitialen nach links ausgerückt: Zierbuchstaben in einer eigenen Versalienspalte.
Décoration:
- Rubrizierungen: Rubriziert: ein roter Strich erstreckt sich jeweils von oben bis unten mitten durch die Versalienspalte, unterbrochen nur durch die roten Initialen.
- Initialen: Zweizeilige rote Initialen, mit Punktverdickungen, geraden Schaftaussparungen und kurzen Blattausläufern, teils mit gepunktetem Kontur, zu Beginn (1r) eine dreizeilige, beschädigte.
Ajouts: Korrekturen und Ergänzungen, 14./15. Jh.: 46v eine wieder gestrichene Korrektur auf Rasur, neu geschrieben auf 47r (Vers IV 16,26), wohl nicht von der Hand des Vorbesitzers, dessen Name im Eintrag darüber seinerseits radiert wurde (siehe Herkunft); 31v und 40v weitere Korrekturen von der gleichen Hand. 33v am Rand ergänzt liber 4us, wohl von anderer Hand. 5v und 13r mehrzeilige ergänzende Glossen am unteren Rand, 36r eine vollständig radierte Zeile. An den Seitenrändern Anstreichungen und Notazeichen, z.B. 6r, 17v, 29v oder 34v.
Reliure:
Mit braunem, wurmstichigem Leder bezogene Holzdeckel, Kanten leicht abgeschrägt, 15. Jh.; Streicheisenlinien: Rautenmuster in Rahmen, jeweils fünf Linien. Ehemals eine nach hinten greifende Langriemenschliesse, ein geringer Rest sowie die beiden stern- oder blütenförmigen Messingnägel im Vorderdeckel erhalten, im Rückdeckel Loch (Stift fehlt), das Leder unter dem verlorenen Riemen etwas dunkler. Catenatus, die Eisenkette erhalten: drehbarer Ring an Öse, fünf Kettenglieder, die Klammer am oberen Rand des Vorderdeckels mit blütenförmigem Ende oder Kopf (sechszählig) auf der Aussenseite, das innere Gegenstück rund, verrostet; im Vorsatzblatt I ein entsprechendes Loch und Rostspuren. Spiegelblätter Pergament, um die jeweils ersten und letzten beiden Lagen gezogen (zwischen den beiden Enden nur wenige Blätter: eine Viererlage), vorne Fragment einer Urkunde vom Basler Konzil, 1446, darin genannt ein "magister Stanislaus de Oppol", der Name des Notars "Petrus Iohannis ... Znamensis dyocesis". Papierschilder auf dem Rückdeckel mit Titel: "Ouidius de Ponto." resp. "Y" (rot, ohne Zusatz).
Langue principale: Lateinisch
Sommaire:
- Ir Signatur (von der Hand von Bibliothekar F. D. Gerlach) und Stempel
- Iv leer
-
1r-47r
Haupttext (Verse). Ex Ponto libri quattuor.
.Naso Themitane iam non novus incola terre / Hoc tibi de Getico litore mittit opus …–…
non habet in nobis iam nova plaga locum.
Anschliessend Schreibervers: Liber est scriptus qui scripsit sit benedictus. P. Ovidi Nasonis Ex Ponto libri quattuor, rec. J. A. Richmond, Leipzig 1990, p. 1-118, mit einzelnen Nachweisen nach dieser Hs. (Sigle bb): p. 93 (zu IV 6,47), 113 (zu IV 14,36/37) und 115 (zu IV 15,21). -
1r-47r
Kommentar (Interlinear- und Randglossen).
Materia huius libri est exilium et sua miseria …
- (2r) Hanc epistolam scribit ad Maximum, exponens ei mala sua, que patitur in exilio …
- (12r) Hic incipit secundus liber cuius primam epistolam scribit de triumpho Cesaris …
- 47v Federproben. Pater noster … Domine quando veneris iudicare … etc., sowie Signatur und Besitzeintrag des Basler Barfüsserklosters: M 14 und ad minores basilee.
Provenance du manuscrit:
- Besitzer: Der Band stammt aus der Kettenbibliothek des Basler Barfüsserklosters, Signatur M 14, vgl. 47v.
- Am unteren Rand von 1v Preisangabe eines mittelalterlichen Verkäufers: Ovidius de Ponto cum glosa / detur pro octo solidos, 14. Jh. (?); an gleicher Stelle 47r Ouidius de ponto / precium iiii solidos, darüber von anderer Hand ein radierter Besitzeintrag: Iste liber est g[...]d[...] (?) sowie Vers IV 16,26, siehe Korrekturen.
- Remigius Faesch verzeichnete den Band in seinem eigenhändigen Bibliothekskatalog (UB Basel, AR I 11) auf 168r unter den Libri M. SS. Antiqui. / In 8. etc. als Ouidius de Ponto M. S. in membran. antiquiss. cum notis; im Buch selbst findet sich, anders als in den meisten übrigen Bänden dieser Provenienz, kein Besitzvermerk (Stempel) aus dem Museum Faesch. Heinsius erhielt im Juni 1653 zwei Ovid-Bände (darunter wohl F IV 6) zur Einsicht von Universitätsbibliothekar Buxtorf, erwähnt diese Hs. in seinem Kommentar (siehe Literatur) aber ausdrücklich als Besitz des berühmten Sammlers (Remigii Feschii Viri Cl. codex).
Acquisition du manuscrit:
Ir und 1r Bibliotheksstempel (rund, 2,1 cm): "Universitäts-Bibliothek / Basel", 20. Jh.
Bibliographischer Nachweis:
- Binz, Gustav. - Ungedruckte Beschreibung. - Basel, 23.4.1941.
Literatur:
- Heinsius, Nicolaus. - Commentarius in P Ovidii Nasonis Opera omnia. Tomus II. - Lipsiae, 1758, p. 1043 (Hs. erwähnt).
- Meyer, Gustav. - Der Codex Feschianus Heinsii zu Ovids ep. ex Ponto. In: Thesaurismata, Festschrift für Ida Kapp. - München, 1954, S. 79-93 (mit Hinweisen zu Herkunft und Textüberlieferungen, auch im Vergelich zu F IV 6; Sigle x).
- Lenz, Friedrich Walter. - Die Wiedergewinnung der von Heinsius benutzten Ovidhandschriften II. In: Eranos 61 (1963), S. 98-120, hier S. 104 (Hs. aufgeführt als Nr. 29).
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