St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 228
Euw Anton von, Die St. Galler Buchkunst vom 8. bis zum Ende des 11. Jahrhunderts, Band I: Textband, St. Gallen 2008 (Monasterium Sancti Galli, Bd. 3), S. 309-310, Nr. 14.
Handschriftentitel:
, Sententiae libri tres
Entstehungsort: St. Gallen
Entstehungszeit: letztes Viertel d. 8. Jh.
Katalognummer:
14
Umfang:
262 pp.
Format: 24 x 14,5 cm
Seiteneinrichtung:
Schriftspiegel 19 x 12 cm, einspaltig zu 24 Zeilen.
Schrift und Hände: alemannische Minuskel mit offenen u. geschlossenen a u. offenen g von mehreren Schreibern
Buchschmuck:
Titel u. Inc. in Halbunziale mit Tinte oder Minium. Zu den Anfängen der Bücher u. Cap. unregelmäßig Initialen in brauner Federzeichnung.
Inhaltsangabe:
Entstehung der Handschrift:
In Sang. 228 ist derselbe Vorgang wie in Sang. 125 (Nr. 12) zu beobachten, nämlich dass ein Hauptschreiber gewisse Partien anschreibt u. mit Initialen verziert u. dann ein anderer den Text fortsetzt. Dieses ist hier p. 64 der Fall, wo der Titel De gentibus, das F(ilosophi) sowie 2 Z. u. bis zum Wort factus in der 3. Z. vom Hauptschreiber geschrieben sind u. dann eine andere Hand den Text fortsetzt. Das ist jedoch kein Regelfall. Das T(am) p. 216 in Sang. 228 mit den Hundsköpfen zeigt Verwandtschaft zum T(obias) p. 163 in Sang. 6 (Nr. 8), den ich in die Abtzeit Werdos (784-812) datiere. Die Schrift des Hauptschreibers ist eine wichtige Vorstufe zur Wolfcoz-Minuskel (Nr. 17-20). Vgl. Nr. 12-13.
Bibliographie:
- Scherrer, S. 83.
- Löffler, St. Galler Schreibschule, S. 29f.
- Bruckner II, S. 23, 72, Taf. VI, XV.
- von Scarpatetti, in: Festschrift Duft 1995, S. 35, Abb. 5.
- von Scarpatetti, in: Kloster St. Gallen, S. 233 Anm. 28.