Beschreibung des Teilprojekts: Im Rahmen des SUK Programms P-2: „Wissenschaftliche Information: Zugang, Verarbeitung und Speicherung“ hat die Schweizerische Rektorenkonferenz e-codices während der letzten vier Jahre unterstützt und geholfen, ein schweizerisches Kompetenzzentrum aufzubauen. Das Gesamtprojekt hat sich aus verschiedenen Teilprojekten zusammengesetzt, u.a. „Call for collaboration 2013“ und „Call for collaboration 2015“, „Schätze aus kleinen Sammlungen“, „Autographe von Jean-Jacques Rousseau“. Das Gesamtprojekt hat auch die Weiterentwicklung der Webanwendung e-codices v2.0 unterstützt, die im Laufe des Jahres 2014 online gegangen ist.
Alle Bibliotheken und Sammlungen
Cologny, Fondation Martin Bodmer, H-51.6
Papier · 1 f. · 32.5 x 20.5 cm · 7.11.1842 / (24.4.1849)
Friedrich Hölderlin, Der Winter, Autograph
Dieses eigenhändige Gedicht in zwei Strophen zu vier Versen mit dem Titel “Der Winter” wurde von Friedrich Hölderlin am Schluss signiert “Mit Unterthänigkeit Scardanelli” und auf den 24. April 1849 datiert. Hölderlin, der ab ca. 1802 geistig erkrankt war, zeichnete seine Werke tlw. mit erfundenen Namen, darunter Scardanelli, und erfundenen Datumsamgaben. Das angegebene Datum wurde von fremder Hand auf den 7. November 1842 berichtigt. (fri)
Papier · 3 ff. · 21 x 30 cm · [Brüssel ?] · 11. Oktober 1869
Victor Hugo, [Impératrice] « Si j’étais femme (Hélas ! que je vous plains, ô mères !... ) », Autograph
Dieses unsignierte Gedicht von Victor Hugo beginnt mit den Zeilen „Si j’étais femme (Hélas ! que je vous plains, ô mères ! ...)“ und blieb bis 2009 unveröffentlicht. Den ursprünglichen Titel „Impératrice“ hat Hugo wohl aufgrund seiner Eindeutigkeit selbst durchgestrichen. Der Text richtet sich nämlich an die Frau Napoleons III., Eugénie de Montijo, welcher Hugo ihre „bigoterie“ (3r) und ihr „signe de croix grotesque à l’espagnole“ (1r) vorwirft. Somit weitet er seine bereits in den Châtiments dargestellte Kritik an Napoléon III. auf dessen Gemahlin aus. Die eigenhändige Datierung auf den 11. Oktober 1869 lässt auf eine Entstehung in Brüssel schliessen, wo Hugo seit dem Staatsstreich vom 2. Dezember 1851 im Exil lebte. (fri)
Papier · 30 pp. · 18.9 x 11.9 cm · ca. 1824-1826 und ca. 1851
Alphonse de Lamartine, Les Visions (Gesang II), Autograph
In den 1820er-Jahren begann Lamartine ein ambitioniertes dichterisches Projekt: Les Visions. Obwohl Fragmente in Jocely (1836) oder in La Chute d’un ange (1838) verwendet wurden, blieben die meisten dieser Verse während dreissig Jahren unveröffentlicht und wurden vom Dichter unermüdlich neu begonnen, abgeändert und korrigiert bis zur endgültigen Publikation 1851. Dieses Autograph des 2. Gesangs enthält eine Textstelle von zehn Versen, die schlussendlich nicht publiziert wurde (Auslassungspunkte kennzeichnen die Stelle in der Erstedition). (duc)
Papier · 23 pp. · 19.6 x 29.8 cm · undatiert [Mai-Juni 1887]
Guy de Maupassant, Le rosier de Madame Husson, Autograph
Mit seinen sechs Romanen und seinen berühmten Novellensammlungen, die über dreihundert solcher Texte umfassen, hat sich Guy de Maupassant (1850-1893) einen Platz unter den wichtigsten französischen Autoren vom Ende des 19. Jahrhunderts geschaffen. Er zeichnete ein häufig ungeschminktes Bild der kleinstädtischen wie auch der Pariser Gesellschaft seiner Zeit. Dies ist auch in der vorliegenden Novelle der Fall, die als einzige eine separate Originaledition erhalten hatte, welche der Publikation im gleichnamigen Sammelband voranging. Dieses Manuskript wurde für den ersten Druck des Textes verwendet, welcher erstmals in La Nouvelle Revue vom 15. Juni 1887 veröffentlicht wurde. Es enthält zahlreiche Korrekturen und Streichungen (welche von der Entstehung der Novelle zeugen) sowie leichte Varianten im Vergleich zur im Band vom 28. März 1888 publizierten Version. (duc)
Michelangelo, Sonett und Brief an die Dichterin Vittoria Colonna, Autograph
Michelangelo (1475-1564) adressierte dieses Sonett und seinen Widmungstext an eine seiner nächsten Freundinnen, die Dichterin Vittoria Colonna (1492-1547), Markgräfin von Pescara. Obwohl der Maler häufig sehr sparsam mit Papier umging, verwendete er für diese Linien ein schönes und grosses In-Folio-Blatt, welches er faltete und zusammenklebte (um es dicker zu machen). In einer humanistischen Schrift, welche einer Zierschrift gleicht, wandte er mit Zeilenabständen und eingerückten Linien, welche die übliche Architektur des sonetto untermauern, besondere Sorgfalt für das Layout auf. Der Ton ist sehr respektvoll: Michelangelo grüsst freilich eine Freundin, doch auch eine Dame der feinen Gesellschaft, die ihm ein wertvolles Geschenk gemacht hat. Diese Gabe, welche seinen Empfänger „in paradiso“ bringen sollte, war sicherlich eine Handschrift der Sonetti spirituali der Dichterin (die sich in der Regel sehr diskret verhielt und nur selten ihre Verse zeigte). (duc)
Während seines Exils auf St. Helena konnte Napoleon (1769-1821) eine Bibliothek von 3'000 Büchern benutzen – ein klägliches Mittel gegen Langeweile. Der gestürzte Kaiser fand dennoch Gefallen daran, die antiken und modernen Klassiker zu lesen und zu annotieren. Als Theaterliebhaber las er den Personen aus seinem Umfeld mehrmals La Mort de César von Voltaire vor. Er bekannte sich auch zu seinem Projekt eines Stücks zum gleichen Thema. Dieses Manuskript zeigt eine schnelle Skizze der ersten zwei Szenen. Auf der Seite 3 notiert der von seinem Stoff ermüdete Eroberer strategische und militärische Berechnungen, indem er Fregatten auf Regimenter und Geschütze treffen lässt. (duc)
Jean-Jacques Rousseau, Mémoire présenté à M. de Mably sur l’éducation de M. son fils
Das Mémoire présenté à M. de Mably sur l’éducation de M. son fils ist das erste Schreiben Rousseaus, das direkt mit seinen Erfahrungen als Erzieher in Verbindung steht. Er hatte 1740 in Lyon ein schwieriges Amt als Hauslehrer inne, bei der Familie des Notablen Jean Bonnot de Mably, Generalprofos der Gendarmen von Lyon. Bereits nach einem Jahr fand diese Anstellung ein Ende. Zwei kleine Kinder, dem Studium wenig geneigt, waren ihm anvertraut worden: François-Paul-Marie Bonnot de Mably, genannt Monsieur de Sainte-Marie, fünfeinhalb Jahre alt, und Jean-Antoine Bonnot de Mably, genannt Monsieur de Condillac, viereinhalb Jahre alt. Das lange Mémoire, dem älteren Jungen gewidmet, betont den « erzieherischen Auftrag » und die Erfahrung mit der praktischen Erziehung: es präsentiert sich wie ein Konzept und eine Synthese, und seine Verfassung wird auf den Dezember 1740 eingeordnet. Der junge Hauslehrer wendet sich an M. de Mably, dem er seinen Plan und den Aufbau der Erziehung für seinen Sohn bekannt gibt, um « das Herz, das Urteilsvermögen und den Geist zu formen ». Es handelt sich nicht um die natürliche Erziehung, die später in Émile empfohlen wird. Hat Rousseau dieses Mémoire M. de Mably tatsächlich übergeben? Bekannt ist einzig, dass er dieses Manuskript des Mémoire an Mme Dupin, seine Arbeitsgeberin im Jahre 1743, verschenkte, und dass es seither in den « Papieren der Mme Dupin » aufbewahrt wird. Es wurde das erste Mal 1884 in Paris von G. de Villeneuve-Guibert im Le portefeuille de Madame Dupin herausgegeben. Das Manuskript der Fondation Bodmer ist das einzig existierende. Ein Projet d’éducation, viel kürzer, sauberer aufgebaut und von unbekanntem Datum, war zuerst in den Papieren Rousseaus bei seinem Tod gefunden worden (dieses heute verlorene Manuskript war 1782 in Genf herausgegeben worden). Es ist dem Mémoire sehr ähnlich und scheint später geschrieben worden zu sein (allerdings gibt es in Bezug auf die chronologische Reihenfolge der beiden Texte keine Sicherheit). (brc)
Papier · 114 pp. · 15.9 x 21.5 cm · 1. Februar 1611
Felix Lope de Vega y Carpi, Barlaán y Josafat, Autograph
Felix Lope de Vega y Carpio (1562-1635), Autor von zahlreichen comedias de santos, beendete diese Historia de Barlán y Josafat, comedia in drei Akten und in Versen in seinem Haus „En Madrid a primero de febrero de 1611“. Diese vollständige Handschrift enthält zahlreiche Korrekturen und Nachbearbeitungen. Diese Geschichte einer Bekehrung ist mehr als eine authentische christliche Legende (die damals dem Heiligen Johannes von Damaskus zugeschrieben wurde) – sie ist eine christianisierte Erzählung. Im Prinzen, der zuerst seinen Palast aufgibt, um die Plagen der Welt kennenzulernen, danach seinen Thron für ein meditatives Leben in Askese verlässt, kann man gewiss Buddha wiedererkennen. Die erbauliche christliche Geschichte, die an den Ufern des Ganges spielt, ist nichts anderes als eine Umsetzung des Vie du Bodhisattva, einem Text in Sanskrit des 2.-4. Jhs., der während der Jahrhunderte zuerst von den Manichäern, danach von den Arabern, Georgiern und Byzantinern übersetzt und bearbeitet wurde, bevor er schliesslich die Völker des weit entfernten Abendlandes erreichte: das Werk von Lope de Vega fügt sich also in eine eindrückliche Kette von geistigen Überlieferungen ein (ohne dass dies dem Autor bewusst gewesen wäre). (duc)
Pergament · 6 ff. · 21/21.7 x 15 cm · Italien · 14. Jahrhundert
Passio s. Placidi
Das Pergamentheft des Pfarrarchivs von Dalpe (Leventina) enthält die Leidensgeschichte des Heiligen Placidus von Disentis. Obwohl der Text nicht vollständig ist, enthält er eine Stelle über das Martyrium des Heiligen, die in der Haupthandschrift des Textes der Zentralbibliothek Zürich (Ms. Rh. 5) nicht enthalten ist. Die Gemeinschaft von Dalpe besorgte sich diese Passio wahrscheinlich um jährlich eine Messe zu Ehren des Heiligen in der neuen Kapelle des Dorfes zu feiern, die ursprünglich der Gottesmutter gewidmet war, dann aber, wie urkundliche Quellen belegen, zwischen 1370 und 1426 das Patrozinium wechselte und dem heiligen Placidus gewidmet wurde. (ber)
Pergament · 336 pp. · 21.2 x 16 cm · wahrscheinlich Oberitalien · 8./9. Jh.
Adelpertus, Commentarius in Psalmos LXX priores . Adhortationes Sanctorum Patrum
Der Kommentar zu den ersten 70 Psalmen von Adelpertus mit einer Auswahl von Sprüchen von Kirchenvätern im Schlussteil wurde am Ende des 8. Jahrhunderts wahrscheinlich in Oberitalien in einer vorkarolingischen Minuskel geschrieben. Die beiden fehlenden Blätter am Schluss sind in der Fragmentensammlung Einsiedeln, Stiftsbibliothek, 370, IV, Bl. 18-19 erhalten. (ber)
Die Handschrift besteht aus zwei Teilen und enthält verschiedene Texte asketischen Inhalts. Der erste Teil (1-24) ist von verschiedenen ungeübten Händen in einer Minuskel mit rätischem Einfluss geschrieben worden, die ins 8./9. Jh. datierbar und in einem Skriptorium Oberitaliens oder der Schweiz zu lokalisieren ist. Der zweite Teil (25-140) wird ins zweite Drittel des 9. Jhs. datiert. (ber)
Pergament · 260 pp. · 28.3 x 20.8 cm · Einsiedeln · 11./12. Jh.
[Godefridus Babio], Expositio super Mathaeum
Der Hauptteil des Inhalts setzt sich aus einem anonym überlieferten Kommentar zum Matthäusevangelium, der Gottfried von Babion zugeschrieben wird, und anderen kurzen Texten zusammen, die nicht alle identifiziert werden konnten. Wahrscheinlich ist die Handschrift in Einsiedeln entstanden, befindet sich aber sicher seit dem 14. Jh. dort, wie verschiedene Anmerkungen und Lesezeichen von Heinrich von Ligerz bezeugen. (ber)
Pergament · a-b, I-II + 192 + y-z pp. · 28.8 x 13.5/13.7 cm · Westdeutschland (?) / Einsiedeln · 9. Jh. (2. Drittel) / 10. Jh. (2. Hälfte)
Alcuinus, In Genesin . Priscianus, Partitiones
Aus zwei Teilen bestehende Sammelhandschrift, welche spätestens im 14. Jh. zusammengefügt wurde, wie dies die Datierung des Einbandes bestätigt. Der erste Teil (1-85) enthält den Kommentar der Genesis von Alkuin und wird ins zweite Drittel des 9. Jhs. datiert, einige Forscher lokalisieren die Handschrift in Westdeutschland, einige in Rätien. Der zweite Teil (87-191) enthält die Partitiones des Grammatikers Priscian und wurde in Einsiedeln in der zweiten Hälfte des 10. Jhs. geschrieben. Auf der letzten Seite wurde ein Brief, der im Jahr 1288 von Heinrich II. von Güttingen, Abt von Einsiedeln (1280 bis 1299) an den Vize-Kaplan der Pfarrkirche St. Peter und Paul auf der Ufenau geschickt wurde, abgeschrieben. (ber)
Pergament · 126 pp. · 25 x 18.5 cm · Einsiedeln · Ende des 11. Jahrhunderts
Martyrologium, Regula S. Benedicti, Homiliarium
Die Handschrift enthält ein Martyrologium (S. 1-28), die Regel des Hl. Benedikt (S. 28-83) und ein Homiliar (S. 84-126). Sie wurde von zwei Kopisten in einer spätkarolingischen Minuskel geschrieben und enthält zwei mit Pflanzenzweigen aus Tinte verzierte Initialen. Im 13. Jahrhundert wurde an einer leer gelassenen Stelle am Ende des Textes der Benediktsregel (S. 83) eine Urkunde über die Gebetsverbrüderung zwischen den Abteien Einsiedeln und St. Blasien im Schwarzwald eingefügt. (ber)
Pergament · 267 (274) pp. · 31.5 x 21.5 cm · Disentis · erstes Drittel des 9. Jhs.
Hieronimus, Expositio in Evangelium Matthaei
Die Handschrift enthält den Matthäuskommentar von Hieronymus und wurde mit einer karolingischen Minuskel vom Schreiber Subo geschrieben, der am Ende des Textes (S. 267) zeichnet und auch auf der letzten Seite (S. 268), die heute als hintere Innenseite mit dem Einband verklebt ist. Der Stil der Initialen verweisen auf den rätischen Raum. Der Schreiber Subo ist im Kloster Disentis bezeugt. Mindestens seit dem 17. Jahrhundert befindet sich die Handschrift in Einsiedeln, was mit einem Exlibris auf Seite 1 belegt werden kann. (ber)
Pergament · I-II + 272 pp. · 17.5 x 12.8 cm · 10./11. Jh. / 12./13. Jh.
Sammelhandschrift mit Werken von Hieronymus, Gennadius, Isidor und anderen
Die Sammelhandschrift enthält unter anderem De viris illustribus von Hieronymus und De viris illustribus von Gennadius, die Deflorata von Isidor von Sevilla und ganz Schluss den Tractatus de VII sacramentis, der erst im 12./13. Jh. hinzugefügt wurde. Der Einband des 14. Jh. stammt wahrscheinlich Einsiedeln. Sicher aber wa die Handschrift im 17. Jh. in der Klosterbibliothek, wie aus dem Exlibris entnommen werden kann. (ber)
Pergament · a-d + 380 + y-z pp. · 20.7 x 14.2 cm · Rätien · 9. Jh.
Hieronymus, in Evangelia
Im ersten Teil des Codex (S. 2-261) steht der Matthäuskommentar von Hieronymus und eine Isidor von Sevilla zugeschriebene Predigt (S. 261-262), während der zweite Teil (S. 263-378) eine Abschrift der Expositio quattuor evangeliorum des Pseudo-Hieronymus enthält. Verschiedene Kopisten haben die Handschrift mit einer vorkarolingischen Minuskel geschrieben, die Merkmale der rätischen Schrift enthalten könnten. Der Einfluss der rätischen Schrift ist zumindest deutlich sichtbar in einigen Initialen (siehe S. 2, 5 oder 65). (ber)
Pergament · 330 pp. · 29.5 x 21 cm · Disentis · erstes Drittel des 9. Jhs.
Gregorius Magnus, Moralia in Job
Die Handschrift enthält die Moralia in Job von Gregor dem Grossen. Als Herkunft wird Disentis angenommen, da diese der karolingischen Minuskel mit der Handschrift 126, die vom Schreiber Subo von Disentis geschrieben wurde, sehr ähnlich ist. Sie müsste demzufolge ebenfalls ins erste Drittel des 9. Jhs. datiert werden. Die Handschrift wird sicher seit dem 17. Jh. in Einsiedeln aufbewahrt, wie ein Exlibris auf Seite 3 belegt. (ber)
Pergament · 280 pp. · 29.5 x 15.8 cm · Schweizer Skriptorium (?) · 8./9. Jh.
Gregorius ‹Magnus›, Homiliae in Ezechielem prophetam. Liber I
Die Handschrift enthält die Homilien Gregors des Grossen auf den Propheten Ezechiel. Sie ist von verschiedenen Händen in einer Minuskel, die im Allgemeinen nahe der rätischen Minuskel ist, geschrieben worden. Einige Forscher meinen, dass die Handschrift in einem schweizerischen oder rätischen Skriptorium erstellt wurde. Ein Teil der Seiten 204 und 206, und die ganze Seite 214 sind in Unziale geschrieben. Die Handschrift enthält zahlreiche Initialen mit geometrischen und vegetabilen Elementen, deren Stil nahe dem Remedius-Sakramentar (Cod. Sang. 348) ist. Die maniculae von Heinrich von Ligerz bestätigen, dass die Handschrift sich schon im 14. Jh. in Einsiedeln befand. (ber)
Pergament · 216 pp. · 17.1 x 14 cm · 1. Teil vielleicht Reichenau; 2. Teil Reims · 3. Drittel des 9. Jhs. / 8./9. Jh.
Sammelband grammatikalischen Inhalts
Eine Sammelhandschrift bestehend aus zwei Teilen, die verschiedene grammatikalische Texte enthält. Vermutlich wurde die Handschrift im 14. Jh. anlässlich eines neuen Einbands zusammengefügt und seitdem befindet sie sich in der Stiftsbibliothek Einsiedeln. Der erste Teil (2-110) wurde vermutlich in Reichenau im 3. Drittel des 9. Jhs. abgeschrieben. Der zweite Teil (111-215) ist älter und ist vielleicht in Reims im 8./9. Jh. geschrieben worden. Gewisse Wissenschaftler (Bruckner) behaupten, dass die Schrift dieses zweiten Teils vielleicht churrätisch ist. (ber)