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Zürich, Zentralbibliothek

Die Zentralbibliothek Zürich (ZB) ist die Kantons-, Stadt- und Universitätsbibliothek von Zürich. In ihrer Handschriftenabteilung werden Handschriften und Handschriftenfragmente vom 6. bis 21. Jh. aufbewahrt. Insgesamt sind es über 600 mittelalterliche Codices, meist lateinisch oder deutsch, sowie über 30 000 neuzeitliche Bände. Besonders zu erwähnen sind die Handschriften aus der reformierten Stiftsbibliothek am Zürcher Grossmünster, in die etliche Bände aus aufgehobenen Zürcher Klöstern Eingang gefunden hatten, sowie die Handschriftensammlung des Klosters Rheinau. Von grosser Bedeutung sind auch die diversen Zürcher Zunft- und Familienarchive, sowie über 650 Nachlässe zahlreicher bedeutender Persönlichkeiten der Zürcher Geschichte wie Bullinger, Bodmer und Breitinger, Lavater, Pestalozzi, Gottfried Keller und Conrad Ferdinand Meyer. Dazu kommt die Briefsammlung, welche gegen 200 000 Briefe umfasst.

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Zürich, Zentralbibliothek, Ms. D 221 (als Dauerleihgabe in der Stiftsbibliothek St. Gallen)
Papier · 454 ff. · 16 x 10 cm · St. Gallen · 17. Jahrhundert
Lateinische Gedichte des St. Galler Mönchs P. Athanasius Gugger (1608-1669) anlässlich der grossen Translationsfeier von 1628 usw.

Lateinische Gedichte des St. Galler Mönchs P. Athanasius Gugger (1608-1669) anlässlich der grossen Translationsfeier von 1628 (Über- bzw. Rückführung der Leichname der Heiligen Otmar und Notker Balbulus in die neu renovierte Otmarskirche im Jahre 1628; weiters: lateinische Hymnen und Verse zu verschiedenen Themen aus dem Kloster St. Gallen. (smu)

Online seit: 20.12.2007

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Zürich, Zentralbibliothek, Ms. D 227 (als Dauerleihgabe in der Stiftsbibliothek St. Gallen)
Papier · VI + 100 ff. · 12 x 8 cm · St. Gallen · 17. Jahrhundert
Sammelband: Uebersetzungen religiöser Texte (Benediktinerregel, Gebete, etc.) ins Griechische

Übersetzung der Regula Benedicti und einiger weiterer Gebete in die griechische Sprache, vorgenommen im Kloster St. Gallen von dem aus Luzern gebürtigen St. Galler Frater Gallus Schindler (1643-1710) zwischen 1660 und 1667. (smu)

Online seit: 26.04.2007

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Zürich, Zentralbibliothek, Ms. Car. C 126
Pergament · I +167 ff. · 23 x 17.8 cm · Sephardisch (Katalonien?) · 1292
Moses Maimonides, Sefer Moreh Nevukhim

Diese elegante, illuminierte Kopie des Sefer Moreh Nevukhim (Führer der Unschlüssigen) von Moses Maimonides (1135-1204) wurde 1292 im christlichen Spanien hergestellt. Es handelt sich um eine Kopie der hebräischen Übersetzung, die 1204 von Samuel ben Judah Ibn Tibbon (1150-1230) angefertigt wurde. Die Handschrift gelangte entweder nach den Judenverfolgungen 1391 oder nach ihrer Vertreibung von der iberischen Halbinsel 1492 nach Spanien. Sie gehörte der berühmten Familie Sforno aus Bologna, ehe sie im 17. Jahrhundert im Besitz des italienischen jüdischen Apostaten und Inquisitors Renato da Modena wieder erschien. Nach mehr als einem Jahrhundert befand sie sich in den Händen des protestantischen Theologen Johann Caspar Ulrich (1705-1768), der sie 1762 an die Bibliotheca Ecclesia Carolina, die Stiftsbibliothek der reformierten Kirche des Grossmünsters Zürich verschenkte. Im Jahre 1835, als das Stift aufgehoben wurde, bildeten die Bücher und Handschriften seiner Bibliothek zusammen mit anderen Beständen die neue Zentralbibliothek, wo die Handschrift noch heute aufbewahrt wird. (iss)

Online seit: 19.03.2020

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Zürich, Zentralbibliothek, Ms. Heid. 30
Pergament · V + 104 + V ff. · 30-30.4 x 22-22.6 cm · Byzanz · 14. Jahrhundert
R. David ben Joseph Kimhi, Sefer ha-Shorashim

Das Sefer ha-Shorashim von R. David ben Joseph Kimhi (1160-1235) ist in zahlreichen mittelalterlichen hebräischen Manuskripten und Fragmenten unterschiedlicher Herkunft (sephardisch, italienisch, aschkenasisch, provenzalisch), mehreren Druckausgaben und lateinischen Übersetzungen erhalten, die alle von der unvergleichlichen Popularität des Werkes im gesamten Mittelalter und der Renaissance zeugen. Die große Bedeutung des Sefer ha-Shorashim der Zentralbibliothek, datiert auf das 14. Jahrhundert, liegt jedoch darin, dass es die einzige heute bekannte erhaltene Kopie byzantinischer Herkunft ist. (iss)

Online seit: 10.10.2019

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Zürich, Zentralbibliothek, Ms. Heid. 41
Pergament · II + 89 + II‎ ff. · ‎17-17.4 x 12.5 cm · Italien · Ende des 13. - Anfang des 14. Jahrhunderts
Gesetzessammlung über das Schächten und über verbotene Speisen (Hilkhot Shekhitah und Treifah)

Diese italienische Handschrift ist ein Handbuch, das die dem babylonischen Talmud-Traktat Ḥulin entnommenen Gesetze über die rituelle Schlachtung (Shekhitah) und über die unkoscheren Speisen (Treifah) enthält. Mitenthalten in der Handschrift sind die Kommentare über die Gesetze zweier mittelalterlicher rabbinischer Autoritäten. Der erste ist Judah ben Benjamin ha-Rofe Anav von Rom (Rivevan, gest. nach 1280), dessen Kommentar über die Gesetze auf die Bräuche der jüdischen Gemeinschaft Roms verweist, wie z. B. auf ein wichtiges Urteil der Ältesten Roms von 1280 in der Synagoge von Bozzechi, das in dieser Beschreibung ediert ist. Der zweite Autor, dessen Werk teilweise in das Handbuch übernommen wurde, war die führende Talmudautorität für die jüdischen Gemeinden in Nordafrika und Spanien im 11. Jahrhundert, Isaac ben Jacob Alfasi (Rif, 1013-1103). Die ersten drei Kapitel eines Kommentars über das babylonische Talmud-Traktat Ḥulin, entnommen aus seinem magnum opus mit dem Titel Sefer ha-Halakhot, wurden in dieses Handbuch kopiert. Letzteres Werk spielte eine grundlegende Rolle bei der Entwicklung von Halacha und ist das wichtigste Rechtssystem vor der Mishneh Torah von Maimonides (Rambam, 1135-1204). (iss)

Online seit: 10.10.2019

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Zürich, Zentralbibliothek, Ms. Heid. 51
Pergament · III + 209 + III ff. · 23.6-24 x 16-16.5 cm; 21.3-21.4 x 14-14.4 cm · Aschkenas · Ende des 14. Jahrhunderts – Mitte des 15. Jahrhunderts
Sammelband mit halachischen und kalendarischen Texten

Diese Textsammlung aus dem 14. und 15. Jahrhundert ist ein vademecum für den persönlichen Gebrauch eines Studenten. Es besteht hauptsächlich aus halachischem Material über die rituelle Schlachtung und widerspiegelt die Entscheidungen der wichtigsten rabbinischen Autoritäten aus dem Aschkenas des 13. bis 15. Jahrhunderts. Verstreut über die gesamte Handschrift finden sich auch zahlreiche Traktate und Tabellen über die jüdischen und christlichen Kalender. Sie enthält ausserdem eine Auswahl von liturgischen und mystischen Kommentaren sowie Auszüge aus ethischer, midraschischer und talmudischer Literatur. Die Ränder der Handschrift sind gefüllt mit kleinen Notizen, medizinischen Rezepten und magischen Beschwörungen für verschiedene Anlässe, geschrieben in Hebräisch oder altem Westjiddisch. (iss)

Online seit: 12.12.2019

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Zürich, Zentralbibliothek, Ms. Heid. 52
Pergament · III + 78 + IV ff. · 19.5-19.7 x 15-15.4 cm · Aschkenas · 14. Jahrhundert
Isaak ben Joseph von Corbeil, Sefer Mitsvot Qatan, mit Glossen von Perets ben Elijah von Corbeil

Das Sefer Mitsvot Qatan, oder „Kleine Buch der Gebote“, ist ein halachisches Kompendium, das auch ethisches, haggadisches und homiletisches Material enthält. Geschrieben wurde es ca. 1276-1277 von Isaak ben Joseph von Corbeil, einem der grossen französischen Kodifikatoren und Tosafisten des 13. Jahrhunderts. Das Werk wird auch Sheva Ammudei ha-Golah oder die „Sieben Säulen des Exils“ genannt, entsprechend seiner Aufteilung in sieben Abschnitte, die sich auf die sieben Tage der Woche bezieht und zum täglichen Studium auffordert. Der Text stellt eine Abkürzung des Sefer Mitsvot Gadol (Semag) dar, eines weiteren halachischen Kompendiums, das 1247 von Moses ben Jakob von Coucy (1. Hälfte des 13. Jh.) vollendet wurde. Mit seinen viel zugänglicheren Rechtstexten kannte das Sefer Mitsvot Qatan eine weite Verbreitung und wurde von rabbinischen, deutsch-französischen Autoritäten anerkannt. Diese Kopie enthält Glossen des wichtigsten Schülers von R. Isaak, namentlich Perets ben Elija von Corbeil (gest. 1297). (iss)

Online seit: 10.12.2020

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Zürich, Zentralbibliothek, Ms. Heid. 96
Pergament und Papier · I + 236 + I‎ ff. · 22-22.2 x 14.5 cm · Italien · 14.-15. Jahrhundert
Joseph ben Abraham Gikatilla, Sefer ha-Orah

Das kabbalistische Werk Sefer ha-Orah oder „Die Tore des Lichts“ ist einer der wichtigsten Texte des jüdischen Mystizismus, geschrieben in Spanien im 13. Jahrhundert, als die Kabbala eine Blütezeit erlebte. Es wird als die beste Darstellung der kabbalistischen Symbole angesehen und bietet eine vollständige Erklärung der Namen Gottes und ihrer Identifizierung in den zehn Sefirot (göttliche Emanationen), durch die sich Eyn Sof (das Unendliche) zeigt und kontinuierlich die physische sowie die metaphysische Welt kreiert. Der Text ist in zehn Kapitel aufgeteilt, eines für jede Sefira. (iss)

Online seit: 10.12.2020

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Zürich, Zentralbibliothek, Ms. Heid. 123
Pergament · I + 304 + I‎ ff. · 12.8-12.9 x 9.2-9.3 cm · Italien · 15. Jahrhundert
Siddur nach dem römischen Ritus

Dieser guterhaltene Taschen-Siddur enthält die obligatorischen Gebete des jüdischen liturgischen Jahres (tägliche, Sabbats- und Neumonatsgebete, Hanukkah, Purim, Pessach, Schawuot, Rosch ha-Schanah, Jom Kippur, Sukkot, Schemini Azeret). Er ist ein wichtiger Zeuge der Produktion dieser kleinen Gebetsbücher für den persönlichen Gebrauch im Italien des 15. Jahrhunderts. (iss)

Online seit: 10.12.2020

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Zürich, Zentralbibliothek, Ms. Heid. 125
Pergament · I + 142 + I ff. · 14.9-15 x 10.8-11.1 cm · sephardisch · 14. Jahrhundert
Siddur gemäss dem sephardischen Ritus

Dieses sephardische Siddur aus dem 14. Jahrhundert für den persönlichen Gebrauch enthält die Sabbats- und die täglichen Gebete, sowie einen Text über die Interpretation von Träumen. Darüber hinaus gibt es Zusätze für die Gebete des neuen Monats und für die Feiern von Hanukkah, Purim und Pessah, letzterer gefolgt von der Haggadah, die an Seder selbst gelesen wird. Die Bedeutung dieses Siddur liegt jedoch in den vorhandenen Anweisungen zur Struktur des Seder in Judäo-Spanisch, genauer gesagt in mittelalterlichem Kastilisch. (iss)

Online seit: 13.06.2019

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Zürich, Zentralbibliothek, Ms. Heid. 134
Pergament · I + 94 + I ff. · 23-23.1 x 16.5 cm · Polen · 14. Jahrhundert
Mahzor nach aschkenasischem Ritus

Ein prächtig illuminierter Mahzor für Rosch ha-Schanah und Jom Kippur nach aschkenasischem Ritus. Es ist jedoch möglich, dass diese Handschrift in Polen während dem 14. Jahrhundert hergestellt wurde, da ihre Schrift derjenigen gleicht, die in Fragmenten hebräischer, zu dieser Zeit in Polen produzierter mahzorim benutzt wurde. Die mittelformatige Handschrift mit mehreren verzierten Initien und illuminierten Rahmen enthält die Liturgie für die hohen Festtage von Rosch ha-Schanah und Jom Kippur, einschliesslich zahlreicher liturgischer Gedichte (piyyutim), die in mehreren Spalten abgebildet sind, und war für den öffentlichen Gebrauch durch den Vorsänger (chasan) in der Synagoge bestimmt. Die Besonderheit dieses Mahzor liegt an dem Frauennamen, גננא כהנת (Jeanne Kohenet), der in die gemalten Buchstaben eines monumentalen verzierten Anfangswortes eingefügt wurde. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um die Stifterin der Handschrift, die entweder die Tochter oder die Ehefrau eines Cohen war. Die Handschrift ist zu Beginn und am Ende unvollständig. (iss)

Online seit: 10.12.2020

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Zürich, Zentralbibliothek, Ms. Heid. 136
Pergament · IV+ 152 +IV ff. · 9.8-10 x 7-7.6 cm · Italien · 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts
Siddur gemäss dem italienischen Ritus

Dieses kleinformatige siddur für den persönlichen Gebrauch kann als vademecum für das religiöse und gemeinschaftliche jüdische Leben charakterisiert werden. Es ist in drei Teile geteilt, die sich auf die Liturgie, auf die jüdischen Zeremonien und, im dritten Teil, auf verschiedene Themen beziehen. Letzterer enthält unter anderen wichtigen Texten eine seltene und faszinierende Liste von Büchern und Incipits der Kapitel der 24 biblischen Bücher, mit hebräischen und lateinischen Namen, geschrieben in hebräischen Schriftzeichen. (iss)

Online seit: 13.06.2019

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Zürich, Zentralbibliothek, Ms. Heid. 145
Papier · III + 189 + III ff. · 21.2-21.5 x 14.6-15 cm · Aschkenas · 1341, 1348 und 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts
Liturgisches und halachisches Kompendium

Diese Sammelhandschrift, die von drei verschiedenen Schreibern geschaffen wurde, enthält zwei Texteinheiten die zusammengebunden wurden. Der Band setzt sich aus einem liturgischen Teil, dem aschkenasischen Ritus folgend, und einem halachischen Teil zusammen. Die Handschrift Heidenheim 145 ist eines der zahlreichen Kompendien dieser Art, mit einem Textsortiment, das die religiöse und Talmud-zentrierte Orientierung der intellektuellen Elite des mittelalterlichen Frankreichs und Deutschlands widerspiegelt. (iss)

Online seit: 12.12.2019

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Zürich, Zentralbibliothek, Ms. Heid. 166
Papier · II + 46 + I ff. · 32.3 x 22.3 cm · Italien · 15. Jahrhundert
Averroes, hebräische Übersetzung von Kalonymus ben Kalonymus ben Meïr des Mittleren Kommentars zu Aristoteles‘ Physik

Diese beinahe vollständige, italienische Papierkopie aus dem 15. Jahrhundert besteht aus den Büchern II bis VIII der hebräischen Übersetzung von Averroes‘ Mittlerem Kommentar zur Physik des Aristoteles. Der andalusische Universalgelehrte Jurist und Imam Abu al-Walid Muhammad ibn Ahmad ibn Ruschd, oder Averroes (1126-1198), auch bekannt als der Kommentator, widmete sich ausgiebig der Wiederherstellung und Kommentierung von Aristoteles‘ ursprünglichen Lehren. Er wurde als einer der einflussreichsten philosophischen Autoritäten des Mittelalters angesehen, nicht nur von den lateinischen Scholastikern, sondern vor allem auch in der jüdischen Gemeinschaft, die durch die hebräischen Übersetzungen seiner Kommentare ein Verständnis der Aristotelischen Lehre erlangte. Der Mittlere Kommentar ist der am wenigsten bekannte Kommentar über die Physik und existiert heute in zwei kompletten hebräischen Übersetzungen aus dem Arabischen und in einer Teilübersetzung in Latein aus dem Hebräischen (16. Jahrhundert). Die hebräische Übersetzung in Ms. Heid. 166 mit dem Titel Bi᷾ ur ha-Shema’ wurde vom provenzalischen jüdischen Philosoph Kalonymus ben Kalonymus (1286-nach 1328) angefertigt und war die am häufigsten kopierte Version der hebräischen Übersetzungen. (iss)

Online seit: 10.12.2020

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Zürich, Zentralbibliothek, Ms. Heid. 192 A-B
Papier · 128 ff. · 20.5-21 x 14.5 cm · Italien · 1642 und 1687 (Ms. Heid. 192A) und 16. Jahrhundert (Ms. Heid. 192B)
Gepflogenheiten des Isaak b. Solomon Luria Aschkenasi; Textsammlung

Diese Handschrift kann in zwei getrennte Texteinheiten aufgeteilt werden, die von zwei verschiedenen Schreibern in Italien während dem 16. und 17. Jahrhundert geschrieben wurden. Ms. Heid. 192A besteht aus einem kleinen Heft, 1642 und 1687 von einer Hand kopiert. Es enthält eine Sammlung von Gepflogenheiten und Anekdoten über Rabbi Isaak B. Solomon Luria Aschkenasi (Arizal, 1534-1572) und seine Gefolgschaft, dazu ein mystisches Schutzgebet, das morgens und abends rezitiert werden soll, gefolgt von Abschnitten biblischer Lesungen für die Wochentage, und am Ende eine Auswahl von Bussgebeten (Seliḥot). Ms. Heid. 192B enthält eine Sammlung biblischer Midraschim, prognostischer Literatur, Erzählungen, Alphabeta de Ben Sira und talmudische Aggadot. (iss)

Online seit: 10.12.2020

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Zürich, Zentralbibliothek, Ms. Or. 157
Pergament · VI + 716 + VI pp. · 15 x 10.6-10.8 cm · Italien · 1322
Sammlung biblischer und ethischer Texte

Illuminierte Sammlung biblischer und ethischer Texte, 1322 in Italien hergestellt. Die kleinformatige Handschrift mit einem sehr schönen weissen Ledereinband aus dem 16. Jahrhundert, blindgestempelt mit den Wappen der Stadt Zürich, ist in zwei Textgruppierungen eingeteilt. Der erste Teil enthält die biblischen Texte der fünf Megillot, begleitet von drei Kommentaren dazu, die von den bekannten mittelalterlichen Gelehrten Solomon ben Isaak (Rashi), Abraham ibn Ezra und Yosef Kara verfasst wurden. Der zweite Teil betrifft die Ethik und besteht aus dem Mischnatraktat Pirqe Avot, Sprüche der Väter, und seinen Kommentaren. Der erste davon ist anonym; der zweite stammt von Maimonides und trägt in der Übersetzung von Samuel ibn Tibbon den Titel Šemoneh Peraqim; der dritte Kommentar wurde von Rashi in die Ränder des zweiten notiert. Dieses Handbuch enthält zusätzlich auch aggadisches, midraschisches, mystisches und philosophisches Material. (iss)

Online seit: 10.12.2020

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Zürich, Zentralbibliothek, Ms. Or. 159
Pergament · I + 161 + III ff. · 10.3 x 7 cm · Aschkenasisch · 1433
Psalmenbuch (Sefer Tehilim)

Dieses hebräisch-aschkenasische Psalmenbuch im Taschenformat aus dem 15. Jahrhundert ist repräsentativ für Kopien für den privaten Gebrauch, die seltener in eigenständigen Texteinheiten erhalten sind als eingegliedert in die Hagiographie der hebräischen Bibeln oder liturgischen Handschriften. Dennoch wird diese Art der biblischen Literatur bereits in den Schriftrollen vom Toten Meer attestiert. Ausserdem enthält das Ms. Or. 159 anstatt der kanonischen 150 Psalmen nur 149, was eine der vielen, zwischen 143 und 151 Psalmen schwankenden Möglichkeiten darstellt, die man in hebräischen Handschriften des Früh- und Spätmittelalters finden kann. Schliesslich wurden zwei hebräische Handschriftenfragmente einer Esther-Rolle als Vorsatzblätter für den Ledereinband aus dem 16. Jahrhundert wiederverwendet, um dieses exquisite kleine Psalmenbuch zu schützen. (iss)

Online seit: 13.06.2019

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Zürich, Zentralbibliothek, Ms. Rh. 15
Pergament · 239 ff. · 33-33.5 x 22.5-23 cm · Zürich · um 1340/50
Rudolf von Ems, Weltchronik

Die reich illustrierte Handschrift der Weltchronik des Rudolf von Ems entstand in den 1340er Jahren, vermutlich in Zürich (in der gleichen Schreiberwerkstatt wie das Statutenbuch des Zürcher Grossmünsters von 1346). Das Bildprogramm ist mit der ca. 40 Jahre früher ebenfalls in Zürich entstandenen und heute in St. Gallen aufbewahrten Weltchronik-Handschrift (Vadianische Sammlung Ms. 302) eng verwandt. Die Handschrift Ms. Rh. 15 kam 1863 aus der aufgehobenen Klosterbibliothek Rheinau nach Zürich. (wal)

Online seit: 29.03.2019

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Zürich, Zentralbibliothek, Ms. Rh. 167
Pergament · 199 ff. · 27.5 x 18.5 cm · Konstanz/Bodenseegebiet · um 1260
Rheinauer Psalter

Der Rheinauer Psalter, Ms. Rh. 167, zählt zu den herausragenden Schätzen der Zentralbibliothek Zürich. Die Miniaturen bewegen sich auf dem höchstmöglichen künstlerischen Niveau der hochgotischen Malerei der Zeit um 1260, was auch für die eingesetzten raffinierten Farb- und Maltechniken gilt. Die Schrift dagegen ist durchaus von guter Qualität, lässt sich aber nicht der höchsten Stufe der Schriftkunst zurechnen. Der Auftraggeber ist im Bodenseegebiet zu suchen, wohl in der politisch und kirchenpolitisch bedeutenden Stadt Konstanz zur Zeit des Interregnums. Die Handschrift wurde 1817 durch Pater Blasius Hauntinger für das Benediktinerkloster Rheinau bei Melchior Kirchhofer in Schaffhausen erworben und kam mit der Rheinauer Klosterbibliothek 1863 in die Kantonsbibliothek (heute Zentralbibliothek) Zürich. (ste)

Online seit: 20.12.2012

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Zürich, Zentralbibliothek, Ms. Rh. 172
Pergament · 100 ff. · 20.4 x 13.9 cm · St. Gallen · 15. Jahrhundert
Aurora consurgens

Die Pergamenthandschrift überliefert in ihrem ersten Teil die durch den Illustrationszyklus herausragende sogenannte Aurora consurgens und enthält zahlreiche weitere alchemistische Traktate, von Albertus Magnus über die Secreta Hermetis philosophi, Johannes de Garlandia, Auszüge aus Geber (Jabir ibn Hayyan) bis zum Thesaurus philosophiae und zur Visio Arislei. Bisher sind neun weitere Aurora-Handschriften in Berlin Die uffgehnde Morgenrödte, Bologna, Glasgow, Leiden, Wien, Paris, Prag und Venedig bekannt, wobei die ins frühe 16. Jh. datierte Berliner Handschrift, sowohl was die Illustrationen als auch die ins Deutsche übersetzten, mitüberlieferten Texte betrifft, eng verwandt ist mit dem Zürcher Codex. (ste)

Online seit: 09.06.2011

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