Kurzcharakterisierung:In den Nachträgen zum Bücherverzeichnis des Allerheiligenklosters von ca. 1100 (Min. 17, f. 306v) aufgeführte zweispaltige Abschrift von Augustins De civitate Dei, ausgeführt von mehreren Händen, mit zahlreichen Korrekturen, Varianten und Notamonogramme am Rand. Den Band eröffnen eine Incipit- und eine verschnörkelte Zierseite mit Initiale E in roter Federzeichnung auf blassgrünem Grund. Den Beginn der einzelnen Bücher markieren 10-12zeilige rote Rankeninitialen. Zwischen f. 137/138 und f. 193/194 ging je eine Lage verloren, bevor der Kodex, wie zahlreiche andere, im 15. Jahrhundert einen neuen Ledereinband mit Metallbuckeln, zwei Schliessen und Titelbeschriftung auf dem Vorderdeckel erhielt; als hinteres Vorsatz- bzw. Spiegelblatt (f. 292, 293) dienten, wie bei Min. 20, Min. 24, Min. 40, Min. 53, Min. 55 und Min. 104, Fragmente eines Jahrzeitbuchs des Allerheiligenklosters aus dem 14. Jahrhundert.(spe)
Standardbeschreibung: Gamper Rudolf / Knoch-Mund Gaby / Stähli Marlis, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Ministerialbibliothek Schaffhausen, Dietikon-Zürich 1994, S. 104-105.
Standardbeschreibung anzeigen
Online seit: 26.09.2017
Schaffhausen, Stadtbibliothek, Ministerialbibliothek, Min. 19
Pergament · 294 ff. · 34 x 24 cm · um 1100
Augustinus
Wie zitieren:
Schaffhausen, Stadtbibliothek, Ministerialbibliothek, Min. 19, f. 137v – Augustinus (https://www.e-codices.ch/de/list/one/sbs/min0019)
Gamper Rudolf / Knoch-Mund Gaby / Stähli Marlis, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Ministerialbibliothek Schaffhausen, Dietikon-Zürich 1994, S. 104-105.
Mit freundlicher Genehmigung des Verlags (Urs Graf Verlag, Dietikon). Das Copyright an der Handschriftenbeschreibung liegt beim Verlag.
Lagenstruktur: Lagen Bl. I-291: 21 + 31 IV249 + (III+1)256 + 4 IV288 + (I+1)291. Alte Lagenzählung I-XXXVII, Lagen XVIII und XXVI fehlen. Textverluste.
Seiteneinrichtung:
Blindliniierung. Schriftraum, 24,5-25 x 18,5 zweispaltig (8), 40 Zeilen.
Schrift und Hände:
Karolingische Minuskel von mehreren Händen.
Buchschmuck:
Incipits, Explicits und Initien in roter, bisweilen über mehrere Zeilen gestreckter Rustica, bei den Initien häufig die erste Zeile bzw. die ersten Buchstaben nach der Initiale in einfacher Ziercapitalis.
Beim Initium 2va Zeilen (letzte Zeile auch Buchstaben) wechselnd rot und schwarz.
Bei den Büchern 10-12zeilige Rankeninitialen mit Knollen und Zierklammern, selten auch aufgelegten Blättern, in roter Federzeichnung, 12rb auf grün laviertem Grund (46ra teilweise).
1ra beim Capitulum aus den Retractationes 18zeilige Rankeninitiale, Überschrift in roter gestreckter Rustica, Initium in einfacher Ziercapitalis und Rustica, Zeilen wechselnd rot und schwarz. Auf derselben Seite vier 2-3zeilige Initialen (zwei Rankeninitialen, eine Initiale mit Fabeltier und eine Fabeltierinitiale).
1v Incipitseite, in zwei Spalten aufgeteilt, Spalte a: 40zeilige Randleisteninitiale I in roter Federzeichnung mit vier paarweise angeordneten Fabeltieren, Buchstabenligaturen In Christi nomine in Ziercapitalis, Spalte b: Textanschluss in gestreckter Rustica, Zeilen wechselnd rot und schwarz.
2r Initialzierseite, gerahmt: 22zeilige Rankeninitiale mit Knollen und Zierklammern in roter Federzeichnung auf grün laviertem Binnengrund, doppelter Streifenrahmen in roter Federzeichnung. Textanschluss in kleineren Initialen desselben Typs (zwei I-Initialen mit Fabeltieren). Am unteren Rand Transkription des Textes von einer Hand des 15. Jhs. Am oberen Rand jeder zweiten Doppelseite Buchtitel in roter Ziermajuskel.
Spätere Ergänzungen: Korrekturen und Varianten, vor allem marginal, seltener interlinear oder auf Rasur. Viele Notamonogramme. Notae des 14. und 15. Jhs. sowie in humanistischer Kursive des 16. Jhs., zum Beispiel 6r, 16v, 32v, 93r, 157r.
Einband: Allerheiligeneinband des 15. Jhs. Heller Schweinslederbezug. Kapitale mit Leder umflochten. Je fünf Hutbuckel. Ehemals zwei nach vorn und zwei nach hinten greifende Langriemenschliessen, letztere als Ersatz für erstere. Auf dem Vorderdeckel ein Messingplättchen, auf dem Rückdeckel zwei Messingdorne erhalten. Auf dem VorderdeckelAugustinus de civitate dei, Textualis, 15. Jh. Auf Ir geklebtes Papierschild Augustinus de civitate dei, Kursive, 15. Jh. Auf dem Rücken zwei Papierschilder mit Werktiteln und Signaturen, das obere 16./17. Jh. (5...), das untere 18. Jh. (Cod. 19. Aug.). Altes abgelöstes Spiegelblatt vorn (I) leer, Blindliniierung mit 52 Zeilen. 292r-293v Vorsatz- und abgelöstes Spiegelblatt hinten: Jahrzeitbuchfragmente, erste Hälfte 14. Jh., s. Anhang D.
>Ex libro retractationum Aurelii Augustini. Capitulum in libros de civitate dei.<Interea cum Roma …–…
civitatem dei
Retractationes Lib. 2,69, CSEL 36, S. 180-183.
(1v)
Incipitseite:
>In Christi nomine incipiunt libri beati Aurelii Augustini episcopi de civitate dei ab exordio mundi usque in finem seculi numero XXi.IIo<
(2va)
Textanschluss:
Civitatem dei …–…
congratulantes agant.
CC 47.
Textverluste: zwischen 137vb/138ra eine Lage: Lib. 12,21-13,19, CC 47, S. 379, Z. 114/115-401, Z. 10; ein Stück erhalten als Einband der Jahresrechnung des St. Johannseramtes von 1609/1610 im Stadtarchiv Schaffhausen, A III 07.02/029. Zwischen 193v/194r eine Lage: Lib. 17,4-17,16, CC 47, S. 559, Z. 187-580, Z. 28.
291v
leer, ursprünglich mit dem hinteren Deckel verklebt (Leimspuren).