Die 1551 unter Fürstabt Diethelm Blarer (1530−1564; koloriertes Abtwappen auf p. 2) angelegte und (im ersten Teil) bis 1571 fortgeführte Handschrift besteht aus drei Teilen. Vorne (p. 5−50) finden sich Abschriften von Zulassungsscheinen zur Seelsorge von St. Galler Konventualen auf dem Gebiet des Bistums Konstanz, ausgestellt zwischen 1551 und 1571 durch die bischöfliche Kanzlei in Konstanz. Im zweiten Teil (p. 131−134) wird die Grundsteinlegung der neuen Renaissance-Bibliothek des Klosters St. Gallen am 6. Juli 1551 geschildert; genannt sind auch die Namen aller an dieser feierlichen Zeremonie anwesenden Personen. Die Renaissance-Bibliothek wurde 1553 fertiggestellt und zwischen 1758 und 1767 durch die heutige spätbarocke Bibliothek ersetzt. Der dritte Teil (p. 181−183) geht auf die Herstellung eines grossen silbernen Altarkreuzes durch den Goldschmied Thomas Gennius aus Wil ein, das der St. Galler Abt Diethelm Blarer 1553 herstellen und durch den aus Rapperswil stammenden und in Wil tätigen sculptor (Bildhauer?) Heinrich Reissi in sechs Stunden auf dem Rücken nach St. Gallen tragen liess. Genannt sind auch die in diesem Kreuz aufbewahrten Heiligenreliquien. Die Spuren des Kreuzes verlieren sich im Rahmen der Liquidierung der sanktgallischen Klostergüter nach der Klosteraufhebung 1805. Zwischen den drei Teilen und am Ende zahlreiche leere Seiten (p. 51−130; p. 135−178; p. 184−194).
Online seit: 13.10.2016