Die halachische Schrift Schibbole ha-leket („Ährenlese“) von Zedekia ben Abraham Anaw von Rom (ca. 1225-1297) enthält eine der ersten Bemühungen, das jüdische Religionsgesetz in Italien zu kodifizieren und einen systematischen Überblick zu schaffen. Inhaltlich befasst sich der Text, der in 12 Grossabschnitte mit insgesamt 372 Paragraphen unterteilt ist, mit den Vorschriften über die Ordnung der Gebete und die Regeln für den Sabbat, die Feier- und Festtage, neben weiteren halachischen Themen, die in einer ausgesprochen aschkenasischen Perspektive stehen. Die Handschrift ist nicht datiert. Sie wurde von den Kopisten Moses und Samuel entweder schon zu Lebzeiten oder kurz nach dem Tod des Autors geschrieben und ist damit eine der frühesten erhaltenden Abschriften des Textes.
Online seit: 18.12.2014
Der spanische Kabbalist Abraham Abulafia (1240- nach 1291) vertrat ein Konzept der Kabbala, das wenig oder nichts mit den bekannten Richtungen zu tun hatte. Er verstand diese weder als eine Form der Gnosis noch als eine Art theosophischer Philosophie, die sich auf Sefirot konzentrierte, die Emanation des göttlichen Wesens. Stattdessen versuchte er einen Zustand prophetisch-mystischer Ekstase zu erreichen, ausgehend von seiner Überzeugung, dass die Erfahrung der Propheten ekstatischer Natur und alle wahren Mystiker Propheten gewesen seien. Das vorliegende Werk war besonders populär und war unter den Titeln Chajje ha-olam („Das Leben in der Welt des Jenseits“) oder Sefer ha-Schem („Buch des göttlichen Namens“) oder Sefer ha-iggulim („Buch der Kreise“) verbreitet, wird aber in dieser Handschrift Sefer ha-Schem ha-meforasch („Buch des unaussprechlichen Namens“) genannt. Das Manuskript zeigt zehn in konzentrischen Kreisen verlaufende Inschriften in Schwarz und Rot sowie 128 nur in Schwarz. Diese enthalten detaillierte Anweisungen für die mystische Meditation. Bei der Betrachtung dieser Kreise sollte der 72 Buchstaben zählende Name Gottes rezitiert werden, der durch eine Kombination des Zahlenwerts der Buchstaben in den Namen der zwölf Stämme Israels, der Patriarchen und der neun Buchstaben des Wortes Schiwte Jisra'el) („Stämme Irasels“) zustande kommt. Der lesende Betrachter sollte jeden der dreifachen schwarz-roten Kreise an der Stelle „betreten“, der durch einen kleinen Federstrich gewissermassen als „Eingang“ bezeichnet ist.
Online seit: 18.12.2014
Das Buch Minhagim („Religiöse Gebräuche“) wird Samuel von Ulm zugeschrieben, die Autorschaft ist aber nicht eindeutig geklärt. Inhaltlich findet man verschiedene Belehrungen, welche auf den Auffassungen von Jakob Moellin (1360-1427) basieren. Er gilt als einer der grössten geistigen Autoritäten der aschkenasischen Welt. Vermutlich wurde die Handschrift im letzten Drittel des 15. Jahrhundert in Norditalien verfasst, da die Federzeichnungen in der norditalienischen Tradition dieser Zeit stehen. Verschiedene im Manuskript enthaltene Motive wie ein Kopf mit ausgeprägter Höckernase und schweren Augenlidern, die sich aus einem Ornament entwickeln oder eine langgestreckte Stadtmauer mit Rundtürmen werden als typisch für Joel ben Simeon betrachtet, dem bedeutenden Vertreter der Norditalienischen Illustrationstradition.
Online seit: 18.12.2014
Die offensichtlich benützte Handschrift ist in allgemein gutem Zustand und wurde in einer eleganten quadratischen und halbkursiven aschkenasischen Schrift geschrieben. Sie enthält tägliche Gebete und piyyutim für Festtage und spezielle Gelegenheiten. Zudem ist der ganze Text der Haggadah enthalten, der schon in dieser Zeit meistens separat überliefert wird. Die Handschrift enthält einen interessanten Hinweis auf den Einfluss der Zensur. Im Gebet Alenu le-shabbeah glaubte man im Mittelalter eine Beleidigung des Christentums zu entdecken. Die umstrittene Passage wurde hier, wie auch in vielen anderen Fällen, vom Schreiber weggelassen (f. 19r-v). Der ganze Codex wurde im 16. Jahrhundert von Dominico Irosolimitano in Mantua, einem der aktivsten Zensoren von jüdischen Schriften in Italien, gesichtet. Dieser säuberte jedoch den Text von keiner einzigen Passage, sondern zeichnete lediglich die letzte Seite der Handschrift (f. 112v) und bestätigte damit seine Kontrolle.
Online seit: 18.12.2014
Der anonyme Hymnus an den Schöpfer Perek schira ist in über hundert Handschriften überliefert. Die meisten bedeutenden hebräischer Buchillustratoren des 18. Jahrhunderts illustrierten den Hymnus. Die vorliegende Handschrift wurde für Hertz ben Leib Darmstadt aus Frankfurt am Main geschrieben und enthält Federzeichnungen von Meshulam Zimmel ben Moses aus Polna/Böhmen, der aber diese Handschrift wahrscheinlich in Wien verfertigte.
Online seit: 18.12.2014
Vermutlich war diese Sammelhandschrift zum jüdischen Lebenszyklus aus dem letzten Drittel des 15. Jahrhunderts ein Hochzeitsgeschenk. Kopiert wurde sie von Leon ben Joschua de Rossi aus Cesena. Es beinhaltet: Gebete für die Beschneidungszeremonie; das Formular eines Heiratsvertrags aus Correggio 1452 (ohne Namenseinträge); Texte zum Hochzeitsritus, dazu einen Hymnus mit dem Akrostichon El'asar; einen Hochzeitsvertrag, 1420 in Parma zwischen Juda, Sohn des Elchanan von Ascoli Piceno, und Stella, Tochter des Solomon von Mantua geschlossen; Friedhofsgebete mit einem für Trauernde bestimmten Tischgebet; ein Ritual zur Vermeidung böser Träume; Ka'arat kesef, ein ethisches Poem des provenzialischen Dichters Jehoseph ben Hanan ben Nathan Ezobi aus dem 13. Jahrhundert; schliesslich – in fremder Hand hinzugefügt – ein persönliches Gebet von Moses Latif für Joab Immanuel Finzi. Gleich anschliessend an den Vertrag findet sich die Darstellung eines Brautpaars (f. 10v). Da Frisur, Kleidung und Schleier der Braut der zeitgenössischen Ferrareser Mode entsprechen, liegt es nahe, dass auch die Handschrift aus Italien stammt, vielleicht sogar aus Ferrara selbst.
Online seit: 18.12.2014
Diese Pessach Haggada mit einer jiddischen Übersetzung der Hymne Chad gadja (f. 23r) wurde von Nathan ben Simson von Mezeritsch (heute Velke Mezirici, CZ) kopiert und illustriert. Sie enthält u.a. eine geschmückte Titelseite, ein Zyklus mit Darstellungen der Zeremonien des Sederabends des jüdischen Pessach-Fests, neun Textillustrationen und ein Zyklus für den Schlusshymnus Had Gadya (f. 23r).
Online seit: 18.12.2014
Dieses Exemplar ist die früheste bekannte Handschrift von Moses von Coucys klassischem Gesetzbuch und zugleich der älteste datierte Kodex in der Braginsky Collection. Das Sefer Mitzvot Gadol (abgekürzt SeMaG) wurde zu einer wichtigen und anerkannten Quelle halachischer Gebote. Es wurde häufig zitiert und zusammengefasst, viele Kommentare wurden dazu verfasst. Die Handschrift wurde 1288 von Hayyim ben Meir ha-Levi kopiert, möglicherweise in Siders (Schweiz). Diese Annahme stützt sich auf eine Handschrift desselben Werks und desselben Schreibers in der Bibliothèque nationale in Paris (ms. hebr. 370), von der man annimmt, dass sie in Siders kopiert wurde. 1528, mehr als zwei Jahrhunderte nach der Niederschrift, erwarb Joseph ben Kalonymos die Handschrift in Posen (Polen), und vervollständigte die wenigen bis dahin fehlenden Seiten.
Online seit: 13.10.2016
Der in dieser Handschrift enthaltene Massekhet Purim ist eine Purim Parodie des provenzalischen Autors und Übersetzers Kalonymus ben Kalonymus (Arles 1286- nach 1328), der dieses Werk in den frühen 1320er Jahren in Rom verfasste. Es handelt vom Essen, Trinken und der Trunkenheit an Purim. Mit Humor imitierte der Autor den Text und den Stil des Talmuds. Die Illustrationen enthalten Darstellungen von Harlekinen, einem Strassenmusiker und sieben Spielkarten dargestellt als ein selten in hebräischen Handschriften vorkommendes trompe l'œil. Der Codex wurde in Amsterdam im Jahre 1752 kopiert, in einer Zeit als dieses Werk in der aschkenasischen hebräischen Gemeinschaft sich grossen Interesses erfreute.
Online seit: 18.12.2014
Diese Sammlung von elf italienischen Dokumenten über die Verdammung und die Verbrennung des Talmuds gehört zu einer der dunkelsten Epochen der Geschichte des hebräischen Buches. Die Dokumente geben eine mehr oder weniger chronologische Darstellung des Geschehens wieder und entstammen vermutlich den Akten eines venezianischen Inquisitors. Hier abgebildet ist eine Zusammenfassung (regesta) von sechs päpstlichen Erlassen aus den Jahren 1518-1537, in welchen die Päpste Leo X., Clemens VII. und Paul III. Daniel Bomberg Bewilligungen erteilen, in Venedig hebräische Bücher zu drucken. Andere Dokumente enthalten: Instruktionen für ehemalige Juden, hebräische Bücher auf häretischen Inhalt hin zu untersuchen, Kopien einschlägiger päpstlicher Anordnungen und Berichte über die Vorgänge in Rom und Venedig.
Online seit: 22.03.2017
Die Handschrift ist ein Meisterwerk der jüdischen Buchkunst von der Hand Aaron Wolf Herlingens, einem Künstler, der in Gewitsch in Morawien um 1700 geboren wurde und der unter anderem in Pressburg (heute Bratislava) und Wien tätig war. Von ihm sind heute noch etwa 40 von ihm unterzeichneten Handschriften bekannt. Die Handschrift schmücken insgesamt 60 gemalte Illustrationen und drei Zierfelder mit Initialwörtern. Die Titelseite zeigt die Figuren Moses und Aaron zu beiden Seiten des Titeleintrags. Im unteren Feld wird thematisiert, wie beim Zug der Israeliten durch die Wüste Manna vom Himmel fiel, und zwar im Beisein von Moses, Aaron und ihrer Schwester Miriam. Die sehr unübliche Darstellung von Miriam lässt vermuten, dass diese Haggada für eine Frau dieses Namens angefertigt wurde. Am Ende des Textes sind die zwei hebräischen bzw. aramäischen Lieder Echad mi-jodea und Chad gadja, die das Sederfest beenden, in jiddischer Übersetzung beigefügt.
Online seit: 18.12.2014
Die Hijman Binger Haggada ist ein typisches Beispiel der hebräischen Handschriftenkunst Zentral- und Nordeuropas Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts. Bilderzyklen untermalen die geschriebenen Inhalte. Die Illustrationen weisen Ähnlichkeiten mit späteren Haggadoth von Joseph ben David von Leipnik, wie dieser von 1739 (Braginsky Collection B317) auf und legen die Vermutung nahe, dass eine andere Haggada dieses Künstlers Hijman Binger als Vorbild diente. Eine weitere Rarität dieser Handschrift ist eine Karte des Heiligen Landes, die ganz am Schluss angefügt wurde (f. 52).
Online seit: 19.03.2015
Dieses nur wenige Blätter umfassende Buch mit Gebeten für den Mohel, der das Beschneidungsritual vornimmt, war gemäss Vermerk auf dem Titelblatt ein Geschenk von Mendel Rosenbaum für seinen Schwager Joseph Elsas von Nitra (deutsch Neutra, Slowakische Republik, früher Ungarn). Die Arbeit des unbekannten Künstlers Leib Sahr Sofer (Schreiber) zeigt eine enge formale Verwandschaft mit den Werken des in Nitra wirkenden Kalligrafen und Illustrators Mordechai ben Josel (alias Marcus Donath). Die Schlussseite einhält ein Kalligramm einer Moses-Figur, die in einer Hand die Gesetzestafeln hält und mit der anderen auf den Pentateuch zeigt.
Online seit: 18.12.2014
Der Codex wurde von Elieser Sussman Meseritsch kopiert und von Charlotte Rothschild (1807-1859) illustriert und enthält, neben dem hebräischen Text, eine deutsche Übersetzung. Die Haggada wurde von der Künsterin für ihren Onkel Anschel Mayer Rothschild zum 70. Geburtstag erstellt. Es handelt sich um die einzige bekannte hebräische Handschrift, welche von einer Frau illuminiert wurde. Charlotte Rothschild benutzte verschiedene Inspirationen aus christlichen und jüdischen Werken, z.B. mittelalterliche Handschriften, den Bibelzyklus der Raffael-Werkstatt in den Loggien des Vatikans und die Kupferstiche der gedruckten Amsterdamer Haggada von 1695. In einem einzigen Bild, der Sederszene des Pessachfestes, hinterliess Charlotte Rothschild im Vordergrund des Bildes ihre Initialen auf der Rücklehne eines Stuhls (S. 42). Diese Handschrift diente vermutlich als Modell für den berühmten Künstler Moritz Daniel Oppenheim (1800-1882). So erinnert sich dieser in seinen Memoiren, dass er als Schüler Skizzen für Charlotte Rothschild erstellte.
Online seit: 19.03.2015
Prächtige Handschrift mit dem Text der Haggada bei der jede einzelne Seite mit reichen Bordüren mit Blumenwerk geschmückt ist und Federzeichnungen in Gold und Lapislazli das Textfeld umrahmen. Stilistisch orientiert sich der Buchschmuck stark an den persischen Miniaturen, vor allem an Werken der Schule von Schiras aus der Zeit zwischen 1560 und 1580. Die Ausführung dieses Werks wird Victor Bouton, geboren 1819 in Lothringen und tätig als Zeichner, Wappenmaler und Graveur in Paris, zugeschrieben. Die Zuschreibung stützt sich auf eine ebenfalls kostbar ausgestattete Handschrift dieses Künstlers, die Edmund James de Rothschild als Geschenk für seine Mutter in Auftrag gegeben hatte und in der eine biographische Anmerkung festhält, dass dieser Künstler von einem reichen Juden für eine Haggada die enorme Summe von 32‘000 Franken Gold erhalten habe. Die einzige figürliche Darstellung (f. 1v) stellt die Feier am ersten Abend des Pessachfests dar, bei der eine Gruppe von fünf Männern und zwei Frauen, alle orientalisch gekleidet, um den Sedertisch sitzen, während der Hausherr den Segen über den Wein spricht.
Online seit: 19.03.2015
Dieses Figurengedicht stellt den harfenspielenden König David dar und besteht aus dem lateinischen Text der sogenannten Sieben Bußpsalmen (6, 31, 37, 50, 101, 129 und 142) sowie des Psalmes 138. Das Figurengedicht wurde von dem wohlbekannten jüdischen Schreiber-Künstler Aaron Wolf Herlingen signiert, der Schöpfer der Haggadah von 1725 (B284) in der Braginsky Collection. Der Künstler benutzte die auch Mikrographie genannte Technik, bei der der Text in winzigen Buchstaben geschrieben wird. Herlingen schrieb dieses Figurengedicht für Prinz Joseph II (1741-1790), den Sohn des Kaiserpaares Maria Theresia und Franz I.
Online seit: 20.12.2016
Bevor die Braginsky Leipnik Haggada 2007 in die Braginsky Collection gelangte, hatte die Forschung keine Kenntnis von dieser Haggada. Sie wurde 1739 von Joseph ben David aus Leipnik illustriert. Wie die meisten damaligen Haggadot lehnt sich dieses Exemplar stark an die Kupferstiche der gedruckten Haggadot aus Amsterdam von 1695 und 1712 an. Die Merkmale der Illustrationen Joseph ben Davids, dessen Werke wohlbekannt sind, werden in dieser Handschrift beispielhaft wiedergegeben. In der Farbpalette dominieren feine Farbabstufungen und Pastelltöne. Häufig wiederkehrende Motive in seinen Haggadot sind die auf ältere Vorbilder zurückgehenden Darstellungen des Pessachlamms, des Matzebrots und der Bitterkräuter. Ihr Verzehr ist ein Bestandteil des Pessachfests, bei dem die Haggada traditionell gemeinsam gelesen wird.
Online seit: 19.03.2015
Das schmale, mit goldgeprägtem Ledereinband versehene Büchlein enthält die Gebete für die Feier am Vorabend des Neumondtags, das von Elieser (Lazarus) von Geldern in Wien in Auftrag gegeben wurde. Die Titelseite zeigt der Konvention entsprechend Moses und Aaron. Der Schreiber und Illustrator Nathan ben Simson aus Meseritsch (Velké Meziříčí ) in Mähren war in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts einer der herausragenden Künstler illustrierter hebräischer Handschriften. Zwischen 1723 und 1739 schuf er mindestens 23 solcher Werke.
Online seit: 20.12.2016
Die „Omer-Zählung“ ist ein Segensspruch, der die 49 Tage vom zweiten Tag des Pessachfests bis zum Beginn von Schawuot begleitet. Omer bezeichnet die erste Garbe der Ernte, die am zweiten Tag von Pessach im Jerusalemer Tempel als Opfer dargebracht wurde. Omer-Kalender waren vor allem im 18. Jh. beliebt und verbreiteten sich in unterschiedlicher Ausstattung. Dieses Büchlein zählt zu einer Gruppe von insgesamt sechs ähnlichen im Miniaturformat hergestellten Omer-Büchern, die ins späte 18. und frühe 19. Jahrhundert datiert werden können. Der Silbereinband enthält auf der Vorderseite ein Monogramm und auf der Hinterseite einen storchenählichen Vogel mit einem Weizenhalm im Schnabel eingraviert. Fünfzig Illustrationen begleiten fast jeden Tag des Kalenders.
Online seit: 19.03.2015
Dieses Miniaturbüchlein enthält das Tischgebet, mit den üblichen Zusätzen für Channuka und Purim, sowie verschiedene Segenssprüche, etwa zum Schema-Gebet vor dem Zubettgehen oder beim Genuss von bestimmten Dingen. Es zeigt eine illustrierte Titelseite, 19 Einzelillustrationen, fünf Zierfelder mit einzelnen Buchstaben oder Anfangswörter und eine ornamentierte Textpassage. Auf der Titelseite hat der Künstler seinen Namen nicht vermerkt, aber immerhin festgehalten, dass die Handschrift 1725 unter der Herrschaft von Kaiser Karl VI. in Nikolsburg (Tschechien) angefertigt wurde. Wie andere Birkat ha-mason wurde auch diese für eine Frau bestimmt. Im aufwändigen Ornament des später eingefügten Vorsatzblatt wird diese Fradche, Ehefrau des Moses Gundersheim gewidmet. Aus einem Vergleich von Schrift und Illustrationen in einem ähnlichen Werk von 1728 in der Kongelige Bibliotek in Kopenhagen (Cod. Hebr. XXXII) ergibt sich, dass beide Birkat ha-mason Handschriften von demselben Künstler, nämlich Samuel ben Zewi Hirsch Drenitz geschaffen wurden, der in Nikolsburg arbeitete.
Online seit: 20.12.2016