Die in Essaouira vom Künstler David Nissim Elkaïm geschaffene Ketubba (siehe Signatur mit lateinischen Buchstaben unten links) bezeugt die Heirat zwischen Salomon, Sohn des Josua, Sohn des R. Abraham Machluf ha-Levi Ben-Susan und Freha, Tochter des Machluf, Sohn des Masoud, Sohn des Naphtali, Enkel von Juda Afriat, die beide einer sephardischen Familie entstammen. Zahlreiche Merkmale wie der Schreibstoff (Pergament), die Stellung der Frau, die Anrufung Gottes zur Rache für die Vertreibung der Juden aus Spanien, der europäische Stil des Rahmendekors bis zum lateinischen Monogramm der Braut verweisen auf diese Herkunft.
Online seit: 14.12.2018
David, Sohn des Daniel Coelho Enriques (oder Henriques) und Dona Rachel, Tochter des Abraham Enriques Da Costa gehörten Familien von Glaubensflüchtlingen aus Spanien und Portugal in der südfranzösischen Atlantikstadt Bayonne an. Ihr hier vorliegender Hochzeitsvertrag enthält wie andere sephardische Ketubba keine figürlichen Darstellungen, was sie damit von solchen aus Italien oder Amsterdam unterscheidet. Der scharfe Kontrast von dunkler Tinte und weissem Pergament, die Punkte und feine Schraffuren lassen den Eindruck entstehen, es handle sich um einen Kupferstich. Die in eleganter sephardischer Quadratschrift geschriebenen Verse enthalten Lobpreisungen für die Braut und den Bräutigam.
Online seit: 14.12.2018
In diesem Hochzeitsvertrag von 1722 zwischen Jischai (Jesse) Chai, Sohn des R. Samuel Pesach und Beracha Tova, Tochter des R. Jesaja Modena verknüpft der Künstler überzeugend dekorative Elemente der italienischen Kunst mit jüdischen Symbolen und Motiven. In der Dekoration sind in mikrografischer Schrift zahllose Bibelzitate eingeflochten, die die Ideale von Hochzeit und Ehe zum Inhalt haben.
Online seit: 14.12.2018
Wie die Ketubba von Padua von 1828 (K76) bedient sich der Vertrag eines älteren Rahmens. Die Familienembleme stehen somit in keiner Verbindung zu den beiden Brautleuten Nathan Salomon, Sohn des Jakob Samuel le-vet Montel und Bella Rosa, Tochter des Moses le-vet Baruch (De Benedetti). Sie stammt wohl nicht einmal aus Alessandria, sondern von einem weiter entfernt liegenden Ort, möglicherweise Lugo oder Ancona. Der innere Schmuckrahmen enthält einen auf grünen Stoff geklebtes Scherenschnittband. Den äusseren, gemalten Rahmen zieren phantasievolle Blütenzweige, Medaillons und Vignetten. Auf den seitlichen und unteren Randstreifen folgen die Tierkreiszeichen.
Online seit: 14.12.2018
Die üppige Ornamentierung dieser teils gedruckten, teils handgeschriebener Ketubba bezeugt die hohe Wertschätzung dieser Kunstform bei den reichen sephardischen Juden, die im venezianischen Ghetto lebten. Der Text dieses Dokumentes ist in zwei Abschnitte geteilt und in die zwei Felder eines Doppelbogens eingefügt, rechts die eigentliche Ketubba, links die materiellen Heiratsvereinbarungen. Auf den Säulenbasen werden Hochzeitsdarstellungen aus der biblischen Erzähltradition dargestellt. Die Assoziierung der Ehe-Ideale aus der Vergangenheit mit dem Alltagsleben der zeitgenössischen Juden in Italien werden durch sechs kleine Vignetten, die im zentralen Bereich um das Emblem der Familie De Almeda gruppiert sind, zusätzlich illustriert. Im äusseren Rahmen wechseln sich Darstellungen der Tierkreiszeichen mit kleinen Kartuschen ab, auf denen ein Hochzeitsgedicht des italienischen Dichters und Kabbalisten Rabbi Mordechai Dato (1525?-1593?) steht. Die geometrischen Ornamente in den vier Ecken zusammen mit den Schriftbändern, die sich um die Tierkreiszeichen und die Kartuschen mit dem Hochzeitsgedicht winden, stellen in Mikroschrift das gesamte Hohelied der Bibel dar. Diese Ausgestaltung wurde derart bewundert, dass sie später im ganzen Veneto imitiert wurde.
Online seit: 20.12.2016
Die Heirat zwischen Josua, Sohn des Isaak Chajjim Recanati, und Dona Esther Sara, Tochter des Raphael Recanati, war eine Verbindung innerhalb dieser weitverzweigten, wohlhabenden und einflussreichen sephardischen Familie. Der eigentliche Text der Ketubbah steht auf einer illusionistisch gemalten Urkunde in der rechten Spalte und den Bedingungen in der linken Spalte. Umgeben wird diese von einer zentralperspektivischen Rokoko-Architektur. Das Familienemblem flankieren zwei Amoretten. Der Name des Bräutigams wird mit einem Medaillon geehrt, in dem Josua befiehlt, den Lauf der Sonne aufzuhalten (Jos 10:12-13). Zwei weibliche Figuren halten auf beiden Seiten ein goldenes Band mit der Inschrift „Seid fruchtbar und vermehret Euch!“
Online seit: 10.10.2019
Diese Ketubba für das Brautpaar Joseph Baruch, Sohn des R. Schabettai Moses Salman und Rachel, Tochter des R. Jom Tov Sanguinetti, bezeugt das hohe Niveau der piemontesischen Gemeinden auf dem Gebiet der jüdischen Kunst. Die Zeichnungen sind in Grün und Gold gehalten. Im Mittelteil spannt sich eine massive Triumpharchitektur mit Doppelsäulen über das Feld des Vertragstexts. Zwei fanfarenblasende Putti auf originellen fahrbaren Stützen, die zwölf Tierzeichen und die Vogeldarstellungen im oberen Zierfeld sind aus Kupferstichen ausgeschnitten, auf die Ketubba geklebt und schliesslich ein wenig mit Farbe nachbearbeitet. Im Architrav des Triumphbogens ist die Silhouette des wiedererstandenen Jerusalems vollständig in Mikroschrift wiedergegeben.
Online seit: 10.10.2019
Verheiratet wurden mit dieser Ketubba aus Lugo (Emilia Romagna) Joseph, Sohn des verstorbenen Samuel Treves und Vittoria, Tochter des Joseph Nachman Modena. In Lugo entwickelten Künstler vor allem für die Gestaltung der Bordüren eine komplizierte Scherenschnitttechnik. So ist der Architekturbogen mit seinen gedrehten Säulen und floralen Verzierungen vollständig aus solchen Scherenschnittelementen gebildet. Der Vertragstext ist auf einen älteren Rahmen geklebt. Die bunten Szenen und Blumenornamente sind nicht gezeichnet, sondern aus gedruckten nichtjüdischen Vorlagen geschnitten, aufgeklebt und farbig gemalt. Die ausgewählten Szenen haben aber trotzdem einen Bezug zur Hochzeit, so das junge Paar im oberen Teil oder die religiösen Szenen aus dem Alten Testament (Samson und Delilah, Jakobs Traum und Joseph als Traumdeuter).
Online seit: 10.10.2019
Dieser Vertrag feiert die Hochzeit von Moses, Sohn des Judah, und Esther, Tochter des Isaac, die 1900 in Cochin in Südindien stattfand. Die Juden in Cochin, von denen heute nur sehr wenige dort leben, werden gemäss dem indischen Kastensystem in drei Gruppen aufgeteilt: die Malabari (oder schwarze Juden) – deren Namensgeber die indische Küste Malabar ist –, Händler, die sich ihrer Abstammung von König Salomon rühmen, die Paradesi (oder weissen Juden), die während der Kolonialzeit nach Kerala gelangten, und die Meshuhrarim, ursprünglich Sklaven jüdischer Händler, die konvertierten und freigelassen wurden. Die jüdische Gemeinde von Cochin zeichnete sich in zahlreichen künstlerischen Bereichen aus, besonders in der Herstellung von ketubbot. Dieses Exemplar ist aufgrund seiner Aufteilung in zwei Abschnitte typisch für die indische Herstellung: Der obere Teil des Dokuments wird von Segnungen und Bibelversen in Quadratschrift eingenommen, während sich im unteren Teil der eigentliche Heiratsvertrag befindet, der in einer Halbkursive geschrieben ist. Die dekorative Ausstattung, die aus eleganten, belaubten Ästen in Gold (und für einige Blätter in Gelb) besteht, rahmt mit seinen glänzenden und schimmernden Effekten die Texte ein und hebt sie zugleich hervor.
Online seit: 18.06.2020
Verheiratet wird mit diesem Vertrag Salomon, Sohn des Abraham, mit Rachel, Tochter des Elijahu. Die Gesamtsumme der Mitgift wurde auf 26‘000 „Löwen“-Piaster festgelegt. Die Ketubba gehört zu einem eigenen Darstellungstypus der in Jerusalem von den 1830er- bis in die 1860er Jahre gepflegt wurde. Wie in anderen Darstellungen umrahmt Blumenschmuck in frischen Farben das untere Textfeld (mit den Unterschriften des Brautpaars in der Mitte und den kunstvoll ornamentierten Monogrammen zweier Jerusalemer Rabbiner) und das obere breite Giebelband. Im Giebelband steht in der Mitte ein Blumenstrauss in einer Vase, links und rechts davon Zypressen und Dattelpalmen, dass das Jerusalem seiner Gegenwart mit dem Jerusalem der Verheissung verknüpft.
Online seit: 10.10.2019
Das Brautpaar Salomon, Sohn des Jakob Visino, und Dina (Gracia), Tochter des Samuel Cordovero, gehörten zur großen Gemeinschaft sephardischer Juden, die in der blühenden, kosmopolitischen und multiethnischen Hafenstadt Livorno lebten und dort seit den Medici grosszügige Privilegien besassen, unter anderem die volle Glaubensfreiheit. Der Text steht in einer barocken Portalarchitektur zwischen zwei Doppelsäulen. Der Heiratstext rechts wurde in einer sephardischer Quadratschrift, die Bedingungen links in einer Kursive geschrieben, die vom Bräutigam (auf Italienisch) und dem Brautvater (auf Spanisch) bestätigt wurden. Über der Balustrade halten zwei Putti eine Kartusche mit dem Familienemblem der Visino. Darunter zeigt ein Medaillon, umrahmt vom Zodiak, König Salomon, der hocherfreut die Königin von Saba empfängt.
Online seit: 10.10.2019
Die Brautleute Menachem, Sohn des verstorbenen R. Samuel Paliano, und Angelica, Tochter des Moses Paliano, gehörten zu einer der angesehensten und reichsten jüdischen Familien Roms, was auch die Mitgift von 2'500 scudi in bar und das Aufgeld von 500 scudi belegt. Zierliche Rosenranken und –blüten sowie fliegende und sitzende Vögel sind um zwei konzentrisch angeordnete Ovalfelder angeordnet. Das Familienemblem der Paliani (oder Pagliani) steht oberhalb und unterhalb des großen Ovals. Im inneren Oval steht in Goldschrift der Hochzeitsvertrag in Quadratschrift. Das äussere Oval zieren sorgfältige, volle Abschriften der Bücher Hohes Lied, Prediger und Ruth sowie traditionelle Verse und Segensprüche der Bibel. Diese Mikroschrift wird in sich verschlungenen Schriftbändern und labyrinthähnlichen Mustern kunstvoll geformt. Leopard, Adler, Hirsch und Löwe symbolisieren die Tugenden, derer sich die Juden nach Pirke Avot 5:23 im Glauben befleissigen sollen.
Online seit: 12.12.2019
Geprägt wird diese indische Ketubba durch Motive, welche die Baghdadi-Juden aus dem Irak nach Indien mitbrachten. Die formelhaften Texte in zwei nebeneinander liegenden Feldern gleichen zum Beispiel islamischen Gebetsnischen. Darunter steht der Vertragsinhalt, der bezeugt, dass Zalich, Sohn des Ezekiel Moses, Rebekka, Tochter des Benjamin Elija Jakob, ehelichte, welche eine Mitgift von 3195 Rupien in Gold- und Silberschmuck, Kleidung und Bettzeug mitbrachte. Mit dem Aufgeld des Bräutigams ergab sich angeblich eine Gesamtsumme von 5'555 Rupien. In einer Bordüre wechseln sich Blumen und Vogel ab und oben halten zwei Tiger ein Inschriftenmedaillon. Die beiden sich zugewandten Fische versinnbildlichen Glück und Fruchtbarkeit für das Brautpaar. Ein kleiner, dritter Fisch dazwischen verweist wohl auf den erhofften Nachwuchs.
Online seit: 12.12.2019
Das Heiratsversprechen zwischen Wilhelm Goldstein und Paula See in Shanghai wird vor den beiden Zeugen Max Neumann und Gustav Lehmann und Bernhard Cohn, dem Anwalt der „Jüdische[n] Gemeinde. Communal Association of Central European Jews. Shanghai“ in chinesischer Schrift bezeugt. Im Unterschied zu den anderen Hochzeitsverträgen der Braginsky Collection handelt es sich hier nicht um ein jüdisch-religiöses Schriftstück, sondern um ein amtliches Dokument, das das Jawort eines aus den deutschsprachigen Ländern vor der Verfolgung geflüchteten Paares festhält. In Shanghai haben rund 18‘000 Juden den Holocaust überlebt.
Online seit: 12.12.2019
Diese italienische Estherrolle aus der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde höchstwahrscheinlich in Venedig gedruckt und handkoloriert. Sie wird in einer zylindrischen, mit floralen Motiven geschmückten Hülse aus feinen Filigrandrähten aufbewahrt, die typisch ist für die späteren und feineren Arbeiten der Ioanniner Silberschmiede.
Online seit: 20.12.2016
Die Esther-Geschichte in dieser Megilla wird nicht wie ein Historiendrama, sondern mehr wie eine witzige Persiflage behandelt. Die Eigenschaften des Lebens elsässischer Juden werden in der Verzierung der Rolle festgehalten: die skurrilen Bilder umfassen Bauernfiguren in farbenfrohen Trachten und Abspiegelungen von Volkshumor. Lebhafte Figuren, zum Teil spazierend und mit einem Stock in der Hand, werden abwechselnd mit Menschenbüsten und Eulen, wobei der Text auf oktogonale, ca. 6 cm hohe Rahmen verteilt ist. Die wenigen bekannten elsässischen Megillot weisen mehrere markante Unterschiede auf, wie etwa eine Palette von hellen Gelb-, Rot- und Grüntönen, stämmige, robuste Gestalten und grosse, leuchtend bunte Blüten. In dieser Estherrolle tragen die Frauen rote oder blaue Gewänder mit gelben, vorne geschnürten Miedern, während die Männer unter anderem mit traditionellen weissen Halskragen, roten oder blauen Mänteln mit Culotten und mit verschiedenen Hüten dargestellt sind.
Online seit: 13.10.2016
Jüdische zeremonielle Objekte aus Gold, wie diese Megillahülse, sind aussergewöhnlich selten, da Gegenstände für den synagogalen oder privaten Gebrauch normalerweise aus Silber oder aus weniger wertvollem Material angefertigt wurden. Die zylindrische Hülse dieser Schriftrolle wurde mit feinen Filigranornamenten verziert. Aus einer Vase in der Mitte wächst eine grosse, naturalistische und blühende Ranke mit Zweigen und Blüten, die sich über die verzierte Oberfläche der Hülse erstrecken. Grosse Blüten stützen oder rahmen Gegenstände ein, die mit dem Tempel in Jerusalem assoziiert werden. Obwohl diese Motive häufig auf verschiedenen italienisch-jüdischen Kultgegenständen aus Metall gefunden werden, haben sie mit der Esther-Geschichte keine direkte Verbindung. Dazu erscheinen die Zehn-Gebote-Tafeln über dem grössten floralen Motiv, einem Kranz aus kleinen Blumen, die an Sonnenblumen erinnern. Es sind zwei ähnliche Hülsen dieser Art bekannt, die zweifellos vom gleichen Künstler geschaffen wurden. Sie werden nach Rom oder Venedig lokalisiert und ins 17. Jahrhundert datiert. Diese ungeschmückte Schriftrolle stammt wahrscheinlich aus dem 18. Jahrhundert.
Online seit: 22.03.2017
Diese Megilla ist mit handgemalten, sich wiederholenden architektonischen Mustern versehen. Der Text steht abwechselnd zwischen geraden und gewundenen Marmorsäulen. Die italienischen Juden assoziierten gedrehte Säulen mit den Säulen des Salomon-Tempels, von denen sie glaubten, sie seien von Titus nach Rom gebracht und später im Petersdom platziert worden. Im Stil gleicht diese Schriftrolle den illuminierten Ketubbot, die in Ferrara und Mantua hergestellt worden waren. Zu dieser Schriftrolle gehört ein separates Pergamentblatt, das zusätzlich zu den Segenssprüchen den liturgischen Hymnus Kore Megilla enthält, den die italienischen Juden oft rezitierten. Die Rabbis waren sich nicht einig, ob eine Estherrolle auch anderen Text als das Buch Esther enthalten dürfe. Dies führte in einigen Gemeinden zur Praxis, für die drei traditionellerweise vor der Lesung der Megilla rezitierten Segenssprüche ein ungebundenes Blatt zu erstellen.
Online seit: 22.03.2017
Der Schmuckrahmen dieser Estherrolle wird von barocken Arkaden dominiert, die vier deutlich verschieden gemusterte Säulen aufweist. Über die Bögen zieht sich eine Balustrade, die Blumenvasen, leere Schilder, florale Ornamente und verschiedene Vögel trägt, unter anderem einen doppelköpfigen und gekrönten Adler und einen Pfau. Unter jede der neunzehn Textspalten wurden Szenen aus der Esther-Geschichte gesetzt. Der gedruckte Rahmen dieser Schriftrolle wurde vom italienischen Gelehrten, Künstler und Verleger Francesco Griselini (1717-1787) entworfen, dessen gedruckte Rahmenmuster im Italien des 18. Jahrhunderts sehr beliebt waren. Griselini widmete sich in diesen Zeichnungen speziell dem architektonischen Rahmen und der räumlichen Perspektive. Die gedruckte Unterschrift des Künstlers kann in der linken unteren Ecke jedes Blattes gefunden werden. Die letzte Szene, unter dem Schlussbogen, wird auf illustrierten Estherrollen nur selten gefunden. Gezeigt wird der auf einem Esel reitende Messias, der die Rückkehr der vertriebenen Juden nach Jerusalem verkündet. Der Text dieser Schriftrolle wurde vom versierten Schreiber-Künstler Arje Leib ben Daniel geschrieben. In seinem Eintrag, der den Segenssprüchen am Ende folgt, informiert er den Leser, dass er diese Schriftrolle in Venedig, im Winter des Jahres 1746 geschrieben habe.
Online seit: 22.03.2017
Diese reich illustrierte holländische Schriftrolle zeichnet sich vor allem durch ihre 38 in Sepia ausgeführten Zeichnungen aus. Die Dekoration der Schriftrolle beginnt mit einem Triumphbogen, der an römische Triumphbögen erinnert, die vom 15. bis zum 19. Jahrhundert europaweit für kaiserliche Feierlichkeiten konstruiert worden waren. Die Schriftrolle enthält ausserdem einige ungewöhnliche Darstellungen. Eine davon zeigt Mordechai als Gelehrten, der vor einer Bücherwand steht, was eventuell eine rabbinische Tradition reflektiert und seine beachtenswerte Kenntnisse von 70 Sprachen zeigen soll, die ihm dabei halfen, die Verschwörung gegen Ahasuerus aufzudecken. Eine weitere auffallende Illustration stellt zwei tanzende und musizierende Zwerge dar, die damit ihrer Freude über die Rettung der Juden Ausdruck geben.
Online seit: 22.03.2017