Kurzcharakterisierung:Die Handschriften AN II 36 und AN II 37 bilden zusammen eine
Vollbibel in deutscher Sprache. Es handelt sich um eine Abschrift der sogenannten „Mentelin-Bibel“ [gedruckt zu Strassburg bei Johann Mentelin, vor 27.
Juni 1466] und der „Pflanzmannbibel“. Im 17. Jahrhundert befanden
sich die beiden Handschriften im Besitz von Peter Werenfels (1627-1703), Theologieprofessor
und Pfarrer zu St. Leonhard in Basel.(stu)
Alternative Bezeichnung: Abschrift der Mentelin Bibel
Frühere Signatur:
Basel UB, Handschriften,
AN II 7 (alt)
Beschreibstoff: Papier; Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Stern zwischen den Hörnern; auf den Vorsatzblättern Baselstab
Umfang:
1 Band (432 Blätter)
Format: 39 x 28,5 cm
Seitennummerierung: Moderne Bleistiftfoliierung: A.B.1-430.
Seiteneinrichtung:
Schriftraum: 27,5 x 19,5 cm. Fortlaufender Prosatext, 47 Zeilen die Spalte
Schrift und Hände:
Schrift des 15. Jahrhunderts
Buchschmuck: Die einzelnen Bücher werden eingeleitet durch Zierbuchstaben, die Kapitel durch rote Initialen und rote Überschriften, die Sätze durch rotgestrichelte Majuskeln.
Einband: Braunes Leder mit Holzdeckeln, die Lederschliessen zum Teil abgefallen
Hauptsprache: Deutsch (Oberalemannisch)
Inhaltsangabe:
Bildet gemeinsam mit AN II 36 eine Vollbibel. Abschrift nach der "Mentelin-Bibel" [Strassburg: Johann Mentelin, vor 27. Juni 1466; GW 4295] und der "Pflanzmannbibel". Der 2. Teil enthält: Parabolas Salomonis, Ecclesiastem, Cantica Canticorum, lib. Sapientiae, Ecclesiasticum, Jesaiam, Jeremiam cum lamentatione et libro Baruch, Ezechielem, Danielem et reliquos prophetas, II libb. Maccabaeorum, IIII Evangelistas, Epistolas S. Pauli ad Romanos, ad Corinthos, ad Galatas, ad Laodicenses, ad Ephesios, ad Philippenses, ad Colossenses, ad Thessalonicenses, ad Timotheum, ad Titum, ad Philemona, ad Hebraeos, Acta Apostolorum, Epistolas Jacobi, Petri, Johannis, Judae et Apocalyptis cum prologis in singulos libros.
In Is fehlt der Abschnitt 46,1–50,9. Die kleine Lücke Is 2,5 f. entstand, weil der Schreiber von Haus Jacobs (v.5) auf die gleichen Worte in v.6 abirrte.
1ra-425vbDeutsche Bibel, zweiter Teil
Prologus.
>Hye hebet an die vorrede über das buͦch Parabole Salomonis.<Der sende brieff sol die zuͦsamenfügunge die die priesterschafft hat zuͦsamen gefüget: noch der brieff sol sie nit teilen: die der lip Cristi zuͦsamen bindet …–…
O herre Ihesus, ich kum. Die genode unsers herren Ihesu Cristi sy mit uns allen, amen.>Hie hatt Apocalipsis die heimlich offenbarunge ein ende<
Provenienz der Handschrift: In Teil 1 (AN II 36) Besitzeintrag auf fol. B recto: Biblia haec germanica manuscripta, bibliothecae patriae d.d. Petrus Werenfelsius S.Th.D. et Professor, ecclesiae pastor M DC LXXIX.
Erwerb der Handschrift: Eigent.: Öffentliche Bibliothek der Universität Basel
Bibliograph. Nachweise
Roth, Carl. - Ungedruckte Beschreibung, 1911.
Literatur
Walther, Wilhelm. - Die deutsche Bibelübersetzung des Mittelalters. - Braunschweig : [Verlag nicht ermittelbar], 1889-1892, Teil 1, Sp. 136.
Reinitzer, Heimo. - Art. ‘Oberdeutsche Bibeldrucke’ (vollständige Bibeln). In: Die deutsche Literatur des Mittelalters, Verfasserlexikon, 2. Aufl., Bd. 6. - Berlin; New York, 1987.
Splett, Jochen (Hrsg.). - Das hymelreich ist gleich einem verporgen schatz in einem acker ... Die hochdeutschen Übersetzungen von Matthäus 13,44-52 in mittelalterlichen Handschriften. - Göppingen 1987 (Litterae 108), S. 42* (Nr. 116), S. 180f.
Reinitzer, Heimo (Hrsg.). - Deutsche Bibelübersetzungen des Mittelalters (Vestigia Bibliae 9/10, 1987/8). - Bern etc. 1991.