Kurzcharakterisierung:Das nicht ganz vollständig erhaltene gelasianische Remedius-Sakramentar, geschaffen um 800 zur Zeit des Churer Bischof Remedius in Chur, einer der wichtigsten liturgischen Textzeugen aus jener Zeit mit den Gebeten des Bischofs oder des Priesters in der Messe und bei der Sakramentenspendung, zugleich auch eines der Hauptwerke der rätischen Schriftkultur im karolingischen Zeitalter und geschmückt mit zahlreichen phantasievollen, noch von irischen Vorbildern beeinflussten Initialen. Schon um 850 im Kloster St. Gallen nachweisbar.(smu)
Standardbeschreibung: Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 122.
Standardbeschreibung anzeigen
Online seit: 09.12.2008
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 348
Pergament · 376 pp. · 23 x 14.5 cm · Chur · um 800
3.
S. 32>In nom. s. trin. incipit liber sacramentorum anni circuli Romanae ecclesiae.<
(Zu den Worten p. 368 antistite no ill eine Verweisung auf den untern Rand, wo die Worte stehn: Memento dne famuli tui Remedii ep.[Bischof von Chur 800-820, als Besitzer der Hs.])
Textgeschichte: Abgedr. nach einer noch ältern Rheinauer Hs. bei Gerbert Monum. I, 1 (cf. p. 240 Note), wo die Zusätze des S. Galler Cod. No. 348 in Häkchen beigefügt sind. Nach Gerbert im eigenhändigen Vormerk zum Codex und in den Monum. liturg. ist dies das Sacramentarium Gelasii, das in einem andern, ehemals auch S. Gallischen, jetzt Zürcher Codex (C. 389) mit dem des Gregor und dem Ambrosianischen verbunden und durch den Buchstaben G unterschieden ist.
Bibliographie:
Vgl. noch: Liturgia romana vetus, tria Sacramentaria complectens, Leonianum scilicet, Gelasianum et antiquum Gregorianum, edente L. A. Muratorio Venet. 1748 II Fol.
[Inhaltsangabe bei S. J. Baumgarten Nachrr. v. merkw. Büchern Stück 15, S. 207-281]
und E. Ranke Das kirchl. Perikopensystem Berlin 1847. 8° p. 37-115.