St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 594, p. 402 – Elsässische Legenda Aurea (Apostelviten des Sommerteils); Geistliche Traktate
http://www.e-codices.ch/de/csg/0594/402
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 594, p. 402 – Elsässische Legenda Aurea (Apostelviten des Sommerteils); Geistliche Traktate
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Kurzcharakterisierung:Die Papierhandschrift wurde in flüssiger Kursive von Friedrich Kölner geschrieben, als er von 1430 bis 1436 im Kloster St. Gallen weilte. Sie überliefert zunächst Apostelviten in deutscher Übersetzung (p. 6-269), die aus dem Sommerteil der Legenda Aurea stammen. Danach folgen, ebenfalls in deutscher Sprache, die Predigt Von den Zeichen der Messe des Franziskaners Berthold von Regensburg (p. 269-284), Die Legende von den Heiligen Drei Königen, verfasst im Jahr 1364 von Johannes von Hildesheim (p. 284-389), eine Pilatus-Veronika-Legende (p. 389-400), eine Greisenklage (p. 400-402) und schliesslich die Fünfzehn Vorzeichen des Jüngsten Gerichts (p. 402-403). Gemäss Cod. Sang. 1285, p. 11 gelangte die Handschrift im Rahmen der Handschriftenerwerbungen durch Johann Nepomuk Hauntinger zwischen 1780 und 1792 in die Stiftsbibliothek.(rou)
Standardbeschreibung: Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 1: Abt. IV: Codices 547-669: Hagiographica, Historica, Geographica, 8.-18. Jahrhundert, Wiesbaden 2003, S. 141-144.
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Zusätzliche Beschreibung: Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 192.
Zusätzliche Beschreibung anzeigen
Online seit: 22.09.2022
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 594
Papier · 407 pp. · 15.5/16 x 11 cm · St. Gallen · 1430-1436
Elsässische Legenda Aurea (Apostelviten des Sommerteils); Geistliche Traktate
Wie zitieren:
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 594, p. 402 – Elsässische Legenda Aurea (Apostelviten des Sommerteils); Geistliche Traktate (https://www.e-codices.ch/de/list/one/csg/0594)
Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 1: Abt. IV: Codices 547-669: Hagiographica, Historica, Geographica, 8.- 18. Jahrhundert, Wiesbaden 2003, S. 141-144.
Handschriftentitel: Elsässische Legenda Aurea, deutsch: Apostelviten (Sommerteil, Auswahlkorpus); Geistliche Traktate
Entstehungszeit: 1430-1436
Beschreibstoff: Papier. Wasserzeichen Ochsenkopf mit Stab, dessen Abschluss (Stern?) sowie die Kopfpartie nicht vollständig sichtbar; ab p. 286 anderes Papier, Spuren eines Wasserzeichens nur periodisch und sehr rudimentär.
Umfang:
407 Seiten
Format: 15,5/16 x 11
Seitennummerierung: Tintenpaginierung I.v.A., begonnen vor der Restaurierung auf dem vordern Spiegel, daher die Geraden rechts.
Seiteneinrichtung:
Einspaltig 11/13 x 7/9, anfänglich 22, ab Buchmitte bis 32 Z., Reste von Blindlinierung sichtbar.
Schrift und Hände:
Nachlässige Kursive von der Hand Friedrich Cölners (wohl nach 1430), gemäss der Schrift, cf. CMD-CH III (1991), s.u. Rubrizierung. Stocker, Colner (1996, s. Cod. 586), p.16-21;
CMD-CH III (1991), p. 289f., Abb. 121.
Zur Namensschreibung Colner/Cölner s. Cod. 586. M. Bless-Grabher in: Helvetia Sacra IX/2 (1995) [s. Cod. 589] weist p. 621, Anm. 20, den Band ohne Begründung dem Schwesternhaus St. Georgen zu.
Spätere Ergänzungen: auf dem ehem. Pergament-Spiegelblatt, jetzt p. 406/407, Federproben des 17. Jhs., mit Namensfragmenten, worunter dreimal der Name Jacob.
Einband: Einband 15. Jh., bei Restaurierung neu eingefärbtes weinrotes Leder auf Holz, eine neue Schliesse HDK-VDK. Rest. 1974. Conspectus von nicht identifizierter Hand des 17. Jhs. p. 4-5, mit wohl durch I.v.A. und Franz Buchegger zugefügten Seitenzahlen.
Zusatzmaterial: Die Schmutzblätter p.1/1a und 404/405 sind neu.
4-5
Conspectus von (unbekannter) Hand des 17. Jhs., mit Ergänzungen I.v.A. und Franz Buchegger.
6-269[Elsässische Legenda Aurea deutsch (in anonymer Übersetzung): Apostelviten, Sommerteil/ Auswahlkorpus]
(6-21)
[Geburt] Sant Johansen
[Anfang fehlt]
// … vnserm herren gan in dem gaist vnd in der krafft helye …
Ed. in Williams-Krapp, ELA I (1980), Nr. 86, p. 386 Z.14-p. 392; Ders., Legendare (1986), p. 46, 508; zur Übersetzungvgl. auch Kunze, ELA Il (1983), p. XIIf. Vide Codd. 585, p.95; 592, 2.
(85-101)
Iacobus der mere
Ibid. Nr. 99, p. 450-452. Text passim abweichend, insbes. fehlen in unserer Hs. p. 450 ab Z. 17 bis p. 451, Z. 9; p. 451 ab Z. 32, obiges Explicit fehlt. Vide Cod. 585, p. 59.
269-284[Berthold von Regensburg], Die bezaichnunge der hailigen MesseDas erste sint die gluͤkken [i.e. glocken] die bezaichnent in der alten E die busuna die man blies …–…
jn gottes dienst verbotten ist vnd zebanne sint. Etc.
[Rubrik Cölners:]
>Bittent got vor mich myn lieben kinder.<
VL 1 (1978), Berthold von Regensburg, col. 817-823 (F. G. Banta), unser Text col. 820 erw. als Streuüberlieferung; D. Richter, Berthold von Regensburg, (MTU 21) 1969, p. 171: unsere Hs. erwähnt; Stocker (s.o.), p. 17 (Lit.).
284-389[Johannes von Hildesheim], Leben der hailigen dry kungen
Ed. Behland, Dreikönigslegende (s.u.), p. 72-213, nach Trier, Stadtbibl. Cod. 1183/485, unsere Hs. p. 13; Williams-Krapp, Legendare (1986), p. 404 Incipit; zu den dt. Übss. der Dreikönigslegende S.C. Harris, in: The Modern Language Review 53, 1958, p. 364-373; Williams-Krapp, Heiligenleben (1976), p. 298; Ders. knapp in: VL 2 (1980), col.231; zu Johannes von Hildesheim VL 4 (1983), col. 642-647 (F. Worstbrock/S. Harris); Stocker (s.o.), p. 17 (Lit.), 20.
389-400Von dem antlitz Jhesu Christi, [Legende] von Pilatus [und Veronika]
Ed. der Legende nach Leiths. Engelberg, Cod. 240, bei A. Masser und M. Siller, Das Evangelium Nicodemi in spma. dt. Prosa, Heidelberg 1987, p. 359-366, unsere Hs. p. 82f., gem. p. 33f. unsere Hs. ohne Beziehung zum Evangelium Nicodemi; Williams-Krapp, Legendare (1986), p. 451 das Incipit; ältere nhd. Ed. Alois Lütolf, Sagen, Bräuche, Legenden aus den fünf Orten, Uri, Schwiz, Unterwalden, Zug, Lucern 1862, p. 7-13; VL 7 (1989), col. 679 (J. Knape); Stocker (s.o.), p. 17f. (Lit.), Stemma p. 20.
400-402[Greisenklage] Von dem ungelebten vnd unwerden alter des Menschen
Horst Dieter Schlosser, Ein spma. Bildgedicht, in: ZfdPh 89, 1970, p. 104-110, ohne unsere Hs.; Ders. in: VL 3 (1981), col. 249f. (Lit.); Stocker (s.o.), p. 18-21 (Lit.), mit längerem Inc.-Zitat.
402-403[Über die] funffzehen zaichen vor dem jungsten tage als S. Jeronimus schribt
Ed. nach unserer Hs. Bruno Boesch, Die 15 Zeichen vor dem jüngsten Tag, Paul und Braunes Beitrage (PBB) 63, 1939, p. 296-297; Christoph Gerhardt und Nigel F. Palmer, XV signa ante iudicium. Studien und Texte zur Überlieferungsgeschichte eines eschatologischen Themas, Oxford 1986, p. 17: Kurzbeschreibung unserer Hs. und Incipit; VL 2 (1980), Fünfzehn Vorzeichen, col. 1013-1019 (H. Eggers), col. 1018 mit unserer Hs. und Cod. 944, p. 484, Text vom »Comestor-Typ«.
Provenienz der Handschrift: Keine Besitzvermerke; p. 406 notizartig, nicht auf einer Linie hans hersch, ferner ein durchgestrichener Name mit Zusatz zuͦ appenzell, p. 407 fragm. Notiz des 15. Jhs. betr. ein Mandatum.
Erwerb der Handschrift:
In StiBSG spätestens mit der Hss.-Akquisition Nepomuk Hauntingers 1780-1792 (cf. Cod. 1285, p. 11).
Bibliographie:
Kunze, Überlieferung (1970), p. 265-309, bes. p. 274;
Williams-Krapp, Heiligen Leben (1976), bes. p. 291-298;
Ders., Legendare (1986), p. 46, unsere Hs. als Sg. 6, 508;