Kurzcharakterisierung:Das Kolophon der Handschrift nennt den Titel und den Autor des Werkes, den Graecismus von Eberhard von Béthune, ebenso den Namen des Schreibers Johannis Czepilwicz und das Datum der Fertigstellung der Abschrift am 9. August 1386 (p. 150). Der Graecismus ist ein langes Lehrgedicht (mehr als 4'000 Verse) zur Grammatik, verfasst um 1212, dessen wichtigste Quellen die antiken Grammatiker wie Donat und Priscian sind. Er scheint eine weite Verbreitung genossen zu haben. Den Schreiber dieser Pergamenthandschrift, Johannis Czepilwicz, scheint man mit einem Chorherrn des Augustinerklosters B. Maria virginis in Arena bei Bresslau/Wrocław identifizieren zu können. Mit der Ausnahme einer ersten grossen, leicht beschädigten Zierinitiale (p. 3) beschränkt sich die Ausstattung auf rubrizierte Buchstaben und auf einige Initialen, deren Form den Cadellen des 15. Jahrhunderts nahekommen. Gemäss dem Stempel von Abt Diethelm Blarer (p. 25) befand sich die Handschrift spätestens seit 1553-1564 in der Stiftsbibliothek. Die Handschrift ist als Kopert mit Pergamentumschlag und lederner Rückenverstärkung eingebunden wurden.(rou)
Standardbeschreibung: Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 312.
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Zusätzliche Beschreibung: Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz in lateinischer Schrift vom Anfang des Mittelalters bis 1550, Bd. III: Die Handschriften der Bibliotheken St. Gallen-Zürich, bearbeitet von Beat Matthias von Scarpatetti, Rudolf Gamper und Marlis Stähli, Dietikon-Zürich 1991, S. 74.
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Online seit: 20.12.2023
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 891
Pergament · 152 pp. · 25 x 18.5 cm · 9. August 1386
Eberhard von Béthune: Graecismus
Wie zitieren:
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 891, Vorderseite – Eberhard von Béthune: Graecismus (https://www.e-codices.ch/de/list/one/csg/0891)
Schrift und Hände:
in sehr zusammengezogener Schrift eines Johannes tzepelwitz.
Inhaltsangabe:
S. 3
Einleitung:
Quoniam ignorancie nubile turpiter excecati …
dann ein Register über 11 Kapitel (secundum ordinem Donati);
der Texte fängt an:
Est proprie ‘meta’ trans grece, formacio plasma …–…
und endet:
Explicit Ebrardi grecismus nomine cristi
hierauf der Name des Kopisten und das Datum. (Alte Drucke bei Hain 3012 und 6526. Der Graecismus, a° 1212 verfasst, enthält nur in einem einzigen Kapitel griechische Grammatik; alles Uebrige ist blosse Erklärung der griech. Termini im Donat. Siehe F. A. Pfeiffer Beiträge zur Kenntniss alter Bücher und Handschriften (1783) S. 236-252).