St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 969, p. 12 – Sammelhandschrift mit verschiedenen aszetisch-mystischen Traktaten aus dem Frauenkloster Wonnenstein
http://www.e-codices.ch/de/csg/0969/12
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 969, p. 12 – Sammelhandschrift mit verschiedenen aszetisch-mystischen Traktaten aus dem Frauenkloster Wonnenstein
http://www.e-codices.ch/de/csg/0969/12
Kurzcharakterisierung:Die schmucklose Handschrift in schwäbisch-alemannischer Schreibsprache ist von zwei Händen geschrieben und enthält zahlreiche aszetisch-mystische Texte in deutscher Sprache, unter anderem den Traktat De contemptu mundi (p. 3−6), verschiedene Predigten (p. 7−33), Mariengrüsse, Gebete, Exempel und Sentenzen von kirchlichen Lehrautoritäten (p. 33−46), die Legende vom heiligen Georg (p. 69−105), die ersten acht Fabeln aus der Dichtung „Edelstein“ des Ulrich Boner (p. 116−129), den Traktat „Die besessene Schwester Agnes“ (p. 131−215) und eine jeweils mit einem scherzhaften Reimspruch begleitete Nennung der zehn Gebote (p. 108). Sie dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit im Kloster der Kapuzinertertiarinnen von Wonnenstein bei Teufen entstanden sein und gelangte im Jahr 1782 (vgl. Cod. Sang. 1285, p. 12) in die Stiftsbibliothek St. Gallen.(smu)
Standardbeschreibung: Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 363.
Standardbeschreibung anzeigen
Online seit: 08.10.2015
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 969
Papier · 224 pp. · 20.2 x 15 cm · wahrscheinlich Gemeinschaft der Kapuziner-Tertiarinnen von Wonnenstein · 1465, 1467
Sammelhandschrift mit verschiedenen aszetisch-mystischen Traktaten aus dem Frauenkloster Wonnenstein
Wie zitieren:
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 969, p. 12 – Sammelhandschrift mit verschiedenen aszetisch-mystischen Traktaten aus dem Frauenkloster Wonnenstein (https://www.e-codices.ch/de/list/one/csg/0969)
Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 363.
Handschriftentitel: Cod. Sang. 969
Entstehungszeit: XV
Beschreibstoff: Papier
Umfang:
222 Seiten
Format: 4° min
Zustand: Am Ende defekt.
Schrift und Hände:
von Mehrern
Inhaltsangabe:
1.
S. 3-6Disi welt wirt uns bezeichnot hie …–…
wenn der lib mus sin der wurmen tail.
(Gereimter Dialog zwischen einem sterbenden Menschen und Gott, in 21 Absätzen. Auch in Wien siehe Hoffmann v. F. Verzeichniss S. 189.)
2.
S. 7-33Hie nach volgent die sunnentag
(vier Predigten; in der ersten S. 8-12 von den zwölf Meistern in Paris).
3.
S. 33-46Mariengrüsse und andere Gebete oder Exempel in Prosa.
Dazwischen S. 40: Reimsprüche des Seneca, Aristoteles, Moses, Jeremias (jeder zu 2 Zeilen).
4.
S. 47-51Dis ler solt du haben wenn du siest bi den siechen.
(Die Fragen an den Kranken sind die des Gerson, nicht des Anselm.)
5.
S. 69-105Ain Graf was zu Palastin
(Legende vom h. Georg.)
6.
S. 106-116Dis buchlin lert alle gaischlich personen […] so süllent sy kain eigenschafft haben.
(Von den drei Mönchsgelübden.)
7.
S. 116-129
Acht Fabeln, in sauberer Schrift, mit abgesetzten Versen. Es sind die 8 ersten Fabeln (No. 2, 3, 6, 7, 9, 12, 4 und 5) der Hss. dritter Klasse von *Boner's Edelstein.
8.
S. 131-215Dis Buch heist des tufels Buch mit dem ain sälgin schwöster besessen was …–…
so wirt si ledig und das beschah.
(Geschichte von der besessnen Nonne Agnes, wie in Cod. 973 p. 225.) Dazwischen
(S. 208)
Item die X gebot
(jedes mit einem scherzhaften Reimspruch, sogenanntes Quodlibet) und
9.
S. 219-220Ain hüpscher spruch von Adam. Adam hub sich in ain lant
(38 Reimzeilen von Adam und seinem Sohne Seth).
10.
S. 220Nun sprich ich lieben frowen min
(52 Verse, die letzten unleserlich, am Ende abgebrochen. Gehört in Unseres Herrn Zukunft a. d. Lat. des Alanus von Heinr. von Neuenstadt vgl. Gervinus Deutsche Lit. Gesch. II p. 155 Ed. 1.)